Amtssprache ist Deutsch. Die Niederdeutsche Sprache gilt als Regionalsprache, Dänisch, Friesisch und Romanes als Minderheitensprachen. In grenznahen Gemeinden zwischen Niebüll und Flensburg wird daneben noch Südjütisch (Plattdänisch) gesprochen.
Nach Annahme des Friisk Gesäts durch den Landtag im Jahr 2004 gilt im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland (Kreis Pinneberg) Friesisch als Amtssprache. Im Kreis Nordfriesland finden sich so auch zweisprachige Ortsschilder, zum Beispiel wird dem Besucher von Niebüll die Stadt auch als Naibel angekündigt.
Der Südosten des Landes war bis ins 12. Jahrhundert von slawischen Völkern besiedelt, was sich heute noch an einigen slawischstammigen Ortsnamen erkennen lässt (zum Beispiel Lübeck, Laboe, Eutin, Preetz, Ratzeburg)
Als Niederdeutsch oder Plattdeutsch (Nederdüütsch, Plattdüütsch) werden die im Norden Deutschlands verbreiteten Mundarten bezeichnet, also als Oberbegriff von Niedersächsisch (Westniederdeutsch) und Ostniederdeutsch. Diese zeichnen sich durch das Fehlen der hochdeutschen Lautverschiebung aus.
Die niederdeutschen Mundarten gehören zum Dialektkontinuum der kontinentalen westgermanischen Mundarten, zusammen mit den übrigen hochdeutschen Mundarten und niederländischen Mundarten. Darüber hinaus weisen die Dialekte des Niederdeutschen Ähnlichkeiten mit dem Englischen und dem Friesischen auf.
Niederdeutsch im heutigen Sinne ist der Oberbegriff von Niedersächsisch (Westniederdeutsch) und Ostniederdeutsch. Niederdeutsch sind somit die norddeutschen Dialekte. Als Südgrenze zählt entweder die Benrather Linie (maken-machen-Isoglosse) oder die ein wenig nördlicher gelegene Uerdinger Linie (ik-ich-Isoglosse). Besonders im Ostniederdeutschen verschieben sich diese Isoglossen bis heute weiter nach Norden. Die letzte umfassende Erhebung von 1984 zum Sprachstand des Niederdeutschen wies für die damalige Bundesrepublik Deutschland rund 8 Millionen Sprecher der Regionalsprache aus. Für das Jahr 2006 ist von maximal 5 bis 8 Millionen Sprechern auszugehen.
Die nieder- und hochdeutschen Dialekte und ihre verschiedenen Einteilungsmöglichkeiten in die drei Hauptgruppen .Die Varietäten im Nordosten der Niederlande gehören historisch gesehen zum Niederdeutschen. Es gibt jedoch Linguisten, die sie aufgrund des heutigen Dialektstands als niederländische Varietäten betrachten, und nicht als deutsche, da das Niederländische als Dachsprache einen erheblichen Einfluss auf die Varietäten in den Niederlanden ausübt, genauso wie umgekehrt das Deutsche auf die niederdeutschen Varietäten in Deutschland
Friesisch (westfriesisch Frysk, nordfriesisch z.B. fresk oder frasch, als dialektübergreifender Kompromiss auch Friisk, saterfriesisch Fräisk) gehört zum anglo-friesischen Zweig der westgermanischen Sprachen. Friesisch ist entlang der deutsch-niederländischen Nordseeküste verbreitet und wird heute noch von etwa 400.000 Menschen gesprochen. Die meisten Sprecher hat das Friesische heute in den Niederlanden.
Die ersten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem 13. Jahrhundert bis 15. Jahrhundert. Diese Phase des Friesischen wird als Altfriesisch bezeichnet. Zeitlich gehört Altfriesisch zu derselben Epoche wie Mittelniederdeutsch und Mittelhochdeutsch.
Das moderne Friesisch entstand im Laufe des 15. Jahrhunderts und zerfällt inzwischen in drei Dialektgruppen, die sich stark voneinander absetzen. Praktisch handelt es sich hier um unterschiedliche Sprachen.
Nordfriesisch wird noch im Kreis Nordfrieslands und auf Helgoland in Schleswig-Holstein gesprochen. Auf den Inseln und dem Festland gibt es heute noch neun verschiedene nordfriesische Dialekte, die untereinander teils kaum verständlich sind. Von etwa 164.000 Einwohnern des Kreises Nordfriesland sprechen noch etwa 10.000 Friesisch. Das Nordfriesische wird im Endangered Languages in Europe Report als seriously endangered (ernsthaft gefährdet) eingestuft, da es nur noch an wenigen Orten, insbesondere im Norden der Insel Amrum und im Westen der Insel Föhr, innerhalb der Familien an die jüngere Generation weitergegeben wird.
Ostfriesisch
In Ostfriesland selbst ist die Friesische Sprache gänzlich ausgestorben, auch in fast allen anderen friesisch geprägten Gebieten östlich der Lauwers gibt es die Sprache nicht mehr. Seit etwa 1400 wurde das Ostfriesische nach und nach durch das Niederdeutsche - und in jüngerer Zeit durch das Hochdeutsche - ersetzt, zuletzt starb in den 50er Jahren das Wangerooger Friesisch aus. Das letzte Überbleibsel der ostfriesischen Sprache, das Saterfriesische, wird in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg von etwa 1.000 bis 2.500 Menschen gesprochen.
Westfriesisch
Das Westfriesische, auch Westerlauwerssches Friesisch, wird in der niederländischen Provinz Friesland (Fryslân) von ca. 440.000 Menschen gesprochen, von denen etwa 350.000 es als Muttersprache sprechen. Es besteht aus vier Hauptdialekten und vier weiteren kleinen Dialekten.
Romani (auch Romanes genannt) ist die Sprache der Roma einschließlich der Sinti. Sie gehört gemeinsam mit Sprachen wie Urdu und Hindi zur indoarischen Sprachfamilie.
In Deutschland und in Schweden ist Romani eine offiziell anerkannte Minderheitensprache.
Romani ist ein nominalisiertes Adjektiv und kommt von romani hib, „Roma-Sprache“. Es ist die international übliche Sprachbezeichnung. In Deutschland gebräuchlich ist daneben die Bezeichnung Romanes, die vom Adverb abgeleitet ist (Džanes romanes? - „Sprichst Du Romani?“). Im Deutschen sagt man: „auf Romani“ (oder „auf Romanes“) für „in der Sprache der Roma“. Ein eigenes Adjektiv, um die Zugehörigkeit zur Sprache Romani oder zu den Roma auszudrücken, ist im Deutschen nicht etabliert; das in diesem Sinn manchmal gebrauchte, aus romanes abgeleitete Adjektiv „romanesisch“ ist eine Verlegenheitsbildung geblieben, während das herkömmliche Adjektiv „zigeunerisch, zigeunersprachlich“ wegen seines abwertenden Charakters vermieden wird.
Dem Wortstamm und der Sprachfamilie nach besteht kein Zusammenhang zwischen Romani einerseits und Romanisch oder Rumänisch andererseits. Romanisch und Rumänisch kommen beide von dem vulgärlateinischen Wort romanicus, das im Frühen Mittelalter als Bezeichnung derjenigen Sprachen entstand, die sich aus dem gesprochenen Latein der Römer entwickelten, und zu denen neben dem Französischen, Italienischen und anderen „romanischen“ Sprachen auch das Rumänische gehört. Demgegenüber ist Romani abgeleitet aus der Selbstbezeichnung Xom („Mann“ oder „Ehemann“ für einen Angehörigen der Roma), die indischen Ursprungs ist, entstanden möglicherweise aus om (auch um oder Mmba), dem Namen einer Kaste von Wanderarbeitern, die sich typischerweise als Musiker, Gaukler, Korbmacher, Metallhandwerker oder in ähnlichen innerhalb des indischen Kastensystems als niedrig eingestuften Gewerben betätigten.