Die Freie und Hansestadt Hamburg (niederdeutsch Hamborg [ÈhaÑmbTÐÇ]) ist als Stadtstaat ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland, zweitgrößte Stadt Deutschlands, siebtgrößte der Europäischen Union sowie die größte Stadt in der Europäischen Union, die nicht die Hauptstadt eines Mitgliedsstaates ist.
Hamburg ist Mittelpunkt der europäischen Metropolregion Hamburg, eine der insgesamt elf europäischen Metropolregionen in Deutschland.
Der Wahlspruch Hamburgs lautet: Libertatem quam peperere maiores digne studeat servare posteritas (Die Freiheit, die erwarben die Alten, möge die Nachwelt würdig erhalten) und findet sich als Inschrift über dem Portal des Rathauses. Die latinisierte Form des Stadtnamens (etwa in der Stadthymne) ist Hammonia.
Hamburg liegt in Norddeutschland an der Mündung der Alster und der Bille in die Elbe, die 110 km weiter nordwestlich in die Nordsee fließt. Der natürliche Tidehafen erstreckt sich über die gesamte Breite der Elbe, hauptsächlich jedoch auf das Südufer der Norderelbe gegenüber den Stadtteilen St. Pauli und Altona. Die beiden Ufer sind durch Brücken im Osten sowie durch den Alten und Neuen Elbtunnel verbunden. Das Land südlich und nördlich des Flusses ist Geest, höher gelegene Flächen, die durch die Sand- und Geröllablagerungen der Gletscher während der Eiszeiten entstanden sind. Die unmittelbar am Fluss liegenden Marschen wurden auf beiden Seiten der Elbe über Jahrhunderte vom Flutwasser der Nordsee überschwemmt, wobei sich Sand und Schlick abgelagert haben. Inzwischen ist die Elbe beidseitig eingedeicht. Alte Deichanlagen erinnern in den Außenorten noch an die Zeit, als bei Hochwasser ganze Viertel unter Wasser standen.
Der Alster-Strom wird im Stadtzentrum zum gleichnamigen künstlichen See aufgestaut. Dieser teilt sich in die größere Außenalster und die kleinere, vom historischen Kern der Stadt umschlossene Binnenalster. Die Zuflüsse zur Alster wie die Alster selbst sind im Stadtgebiet zum Teil kanalisiert. Sie sind zumeist von ausgedehnten öffentlichen Parkanlagen gesäumt. Die zahlreichen Fleete, Flüsschen und Kanäle der Stadt werden von mehr als 2500 Brücken überspannt. Hamburg ist damit die brückenreichste Stadt Europas und hat mehr Brücken als Venedig (400), Amsterdam (1200) und London zusammen.
Die heutigen Grenzen der Stadt Hamburg bestehen seit dem Groß-Hamburg-Gesetz, das am 1. April 1937 in Kraft trat. Die Stadt ist nach Berlin sowohl von ihrer Einwohnerzahl wie auch von ihrer Fläche her die zweitgrößte Stadt Deutschlands.
Hamburg grenzt im Norden an Schleswig-Holstein und im Süden an Niedersachsen.
Zu Hamburg gehören die Nordseeinseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn sowie der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Sie unterstehen administrativ dem Hamburger Bezirk Mitte.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Hamburg; sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten genannt:
* in Schleswig-Holstein: o im Kreis Pinneberg: Wedel, Appen, Pinneberg, Schenefeld, Halstenbek, Rellingen sowie Ellerbek und Bönningstedt (beide Amt Pinnau) o im Kreis Segeberg: Norderstedt o im Kreis Stormarn: Tangstedt, Jersbek (Amt Bargteheide-Land), Ammersbek, Ahrensburg, Stapelfeld (Amt Siek), Barsbüttel, Oststeinbek, Glinde und Reinbek o im Kreis Herzogtum Lauenburg: Wentorf bei Hamburg, Börnsen und Escheburg (beide Amt Hohe Elbgeest) und Geesthacht
* in Niedersachsen: o im Landkreis Harburg: Drage (Samtgemeinde Elbmarsch), Winsen (Luhe), Stelle, Seevetal, Rosengarten und Neu Wulmstorf o im Landkreis Stade: Jork o im Landkreis Cuxhaven: Cuxhaven (Sonderfall Neuwerk)
Hamburg ist das Zentrum der Metropolregion Hamburg, der dritt- bis viertgrößten der elf Metropolregionen in Deutschland. Zu ihr zählen neben der Stadt selbst die niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Soltau-Fallingbostel, Stade und Uelzen und die schleswig-holsteinischen Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Pinneberg und Dithmarschen.
Verwaltungsgliederung
Hamburg ist heute verwaltungstechnisch in sieben Bezirke aufgeteilt: Bezirk “ Einwohner “ Fläche “ Einw./km² “ Hamburg-Mitte 238.257 (2006) 1071107,1 km² 1652,46 Altona 246.936 (2006) 078378,3 km² 3153,72 Eimsbüttel 248.233 (2006) 050150,1 km² 4954,75 Hamburg-Nord 283.246 (2006) 057857,8 km² 4900,05 Wandsbek 408.032 (2006) 1475147,5 km² 2766,32 Bergedorf 118.789 (2006) 1548154,8 km² 767,37 Harburg 200.134 (2006) 1610161,0 km² 1243,07
Die Bezirke verfügen jeweils über ein eigenes Bezirksparlament, die Bezirksversammlungen. Diese Bezirksversammlungen haben rechtlich allerdings die Stellung von Verwaltungsausschüssen, mit sehr eingeschränkten Kompetenzen. Jeder Bezirk gliedert sich in mehrere Stadtteile, von denen es in ganz Hamburg insgesamt 104 gibt. Einige Stadtteile im Kernbereich des Bezirks werden direkt vom betreffenden Bezirksamt verwaltet, für die anderen Stadtteile des Bezirks gibt es jeweils ein eigenes Ortsamt. Insgesamt wurden 15 Ortsämter eingerichtet. Es wurde Anfang Februar 2007 beschlossen, die Grenzen der Bezirke neu zu ziehen.
Aufgrund der maritimen Einflüsse ist das Klima milder als im östlichen Hinterland.
Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 17,4 °C, der kälteste der Januar mit 1,3 °C. Temperaturen um die 28 °C sind im Hochsommer keine Seltenheit. Seit den 1990er-Jahren wurden – möglicherweise im Zuge der globalen Erwärmung – auch Spitzentemperaturen von bis zu 38,5 °C (20. Juli 2006) gemessen. Das Klima ist ganzjährig feucht. Im Laufe eines Jahres fallen durchschnittlich 774 mm Niederschlag und an 52 Tagen im Jahr senken sich Nebelbänke über die Stadt. Im Winterhalbjahr kann es sehr stürmisch werden.
Die ältesten festen Behausungen datieren auf das 4. Jahrhundert v. Chr.. Vom 4. bis ins 6. Jahrhundert erfolgte ein Zustrom von Sachsen in den nordelbischen Raum.
Im Jahre 810 ließ Karl der Große eine Taufkirche errichten, um den heidnischen Norden zu missionieren. Zu ihrer Sicherung wurde das Kastell Hammaburg gebaut. 831 begründete Ludwig der Fromme hier ein Bistum, das kurze Zeit später zum Erzbistum wurde. Doch schon kurz nach der Reichsteilung von Verdun überfielen Wikinger die Region, später die slawischen Abodriten, der Erzbischof verlegte seinen Amtssitz nach Bremen.
Graf Adolf III. von Schauenburg und Holstein war im 12. Jahrhundert der Gründer einer Handels- und Marktsiedlung am westlichen Alsterufer. Maßgeblich durch das von Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1189 verliehene Hafenrecht an diese Siedlung und die Handelsprivilegien für die ganze Unterelbe entwickelte sich die Stadt im Mittelalter zu einem florierenden Handelszentrum und galt mit seinen zeitweilig 600 Brauereien als Brauhaus der Hanse. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich Hamburg als eines der ersten Mitglieder des Kaufmannsbundes Hanse zum wichtigsten deutschen Umschlag- und Stapelplatz zwischen Nord- und Ostsee. Ab 1510 galt Hamburg endgültig als Reichsstadt. 1558 wurde dort eine der ersten Börsen Deutschlands eröffnet, im Jahre 1678 unter dem Namen Opern-Theatrum die erste deutsche Oper am Gänsemarkt. Zur Reformationszeit wurde der Stadtstaat ohne Blutvergießen evangelisch. 1619 war Hamburg die größte Stadt Deutschlands. Ihre kulturelle Blüte erlebte die Stadt vor allem im 17. und 18. Jahrhundert unter anderem mit der Gründung des Hamburgischen Nationaltheaters (1767).
Auch nach dem Niedergang der Hanse und während der Aufklärung und der Industrialisierung blieb die Stadt das bedeutendste Wirtschaftszentrum Norddeutschlands (neben Berlin). In seiner wechselvollen Geschichte unterstand die Stadt der dänischen Königskrone (aber nie von Hamburg formal anerkannt), war Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und Hauptstadt des Departments Elbmündung („Département des Bouches de l'Elbe“) im französischen Kaiserreich (Hamburger Franzosenzeit). 1813–14 wurde Hamburg vom russischen General Bennigsen belagert. Als Freie Stadt trat es 1815 nach dem Wiener Kongress dem Deutschen Bund bei. 1867 wurde es Mitglied des von Otto von Bismarck initiierten Norddeutschen Bundes. 1871 trat Hamburg dem Deutschen Reich bei. Besondere Ereignisse der Neuzeit waren der große Hamburger Brand 1842, eine verheerende Choleraepidemie 1892, die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg 1943 und die Sturmflut 1962. Im Nationalsozialismus wurde die jüdische Gemeinde zerstört, jüdische Hamburgerinnen und Hamburger verfolgt, deportiert und ermordet. Auch Roma, Sinti und Jenische, Oppositionelle, Homosexuelle und Behinderte wurden verfolgt und ermordet. Auf Hamburger Stadtgebiet befand sich das KZ Neuengamme, ursprünglich ein Außenlager des KZ Sachsenhausen, ab 1940 ein selbständiges Konzentrationslager.
Hamburgs Politik war immer auf größtmögliche Freiheit ihres Handels und politische Unabhängigkeit ausgerichtet. Auch heute noch ist Hamburg als Stadtstaat weitgehend selbstständig und bietet dem Handel mit seinem Freihafen gute Voraussetzungen.
Hamburg ist seit der Reformation eine evangelisch-lutherisch geprägte Stadt. In den vergangenen Jahren verliert jedoch die evangelische Kirche kontinuierlich Mitglieder, während die katholische Kirche ihre Mitgliederzahlen halten kann.
41,9 % der Bevölkerung gehören den beiden christlichen Religionsgemeinschaften an (lt. Statistik der EKD, Stand Dezember 2005)). Durch seine Stellung als wichtige Hafenstadt war es aber schon lange offen für andere Konfessionen. So entstand hier zum Beispiel 1834 die erste deutsche Baptistengemeinde. Auch für die Apostolischen Gemeinschaften ist die Hansestadt ein wichtiger Ort. Von hier aus erfolgte die Trennung der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission von den katholisch-apostolischen Gemeinden und die Entwicklung zur Neuapostolischen Kirche. Hamburg ist außerdem seit 1995 Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Hamburg mit seinem Zentrum in der Domkirche St. Marien. Ende 2004 lag der Anteil der römisch-katholischen Bürger bei 10,1 %. Darüber hinaus gibt es seit den 1960er-Jahren einen bedeutenden Anteil an muslimischer Bevölkerung, sowie eine aufblühende jüdische Gemeinde. Am 22. Juni 1957 wurde in Stellingen die erste Moschee Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg von der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde eröffnet. Hamburg ist auch der Geburtsort der Jesus Freaks und mit der Flussschifferkirche im Stadtteil Rothenburgsort Liegeplatz der einzigen schwimmenden Kirche Deutschlands.
Bis weit ins 19. Jahrhundert war Niederdeutsch die allgemeine Umgangssprache in der Stadt. Dann wurde es vom Hochdeutschen, das schon seit dem 16. Jahrhundert zunehmend als Schriftsprache Verwendung fand, immer stärker zurückgedrängt und verschwand um die Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich weitgehend aus dem öffentlichen Gebrauch. Gegen diesen Trend veröffentlichte die Pressestelle der Bürgerschaft 1980 eine plattdeutsche Fassung der Hamburgischen Verfassung.
Das Hamburger Platt wird aber noch von vielen Hamburgern verstanden und gesprochen sowie in ganz Norddeutschland in Literatur, Zeitungskolumnen usw. gepflegt.
Allerdings unterscheidet sich der Hamburger Dialekt zum Beispiel vom Bremer Dialekt oder von dem Plattdeutsch anderer norddeutscher Regionen. Der niederdeutsche Einfluss bleibt im Hochdeutschen allgegenwärtig und manifestiert sich besonders im „Missingsch“.
Der bekannteste Ort der Mundartpflege in Hamburg ist das Ohnsorg-Theater, das Aufführungen in niederdeutscher Sprache anbietet.
Infolge der starken Einwanderung seit den 1960er Jahren sind in einigen Stadtteilen neben der deutschen Sprache auch andere Sprachen im öffentlichen Raum gegenwärtig (Portugiesisch im Hafenviertel („Portugiesenviertel“), Türkisch und Kurdisch in Altona, St. Georg, Veddel und Wilhelmsburg) oder Russisch und Polnisch.
Hamburg unterhält Partnerschaften mit acht Städten, vor allem mit anderen Hafenstädten: Sankt Petersburg, Marseille, Shanghai, Dresden, Osaka, León in Nicaragua, Prag und Chicago.
Der erste - mündliche - Partnerschaftsvertrag wurde 1957 mit Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg geschlossen. Der Senat war gegen den Willen des Auswärtigen Amtes einer Einladung in die Sowjetunion gefolgt. Die Partnerschaft ist die älteste zwischen einer deutschen und einer russischen Stadt und beinhaltet seit 1990 auch finanzielle Unterstützung in sozialen Angelegenheiten.
Die im Rahmen der deutsch-französischen Aussöhnung 1958 geschlossene Partnerschaft mit Marseille ist geprägt durch starken Austausch auf wirtschaftlicher Ebene.
Die 1986 begonnene Partnerschaft mit Shanghai wurde 1989 nach den Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens eingefroren, sie weist heute jedoch Stärken besonders im kulturellen und wirtschaftlichen Austausch auf. Jeden Sommer findet in Hamburg die Veranstaltungsreihe „China Time“ statt.
1987 wurde eine Partnerschaft mit der Elbstadt Dresden im Rahmen des deutsch-deutschen Austausches geschlossen.
Die Partnerschaft mit Osaka wurde 1989 geschlossen, nachdem der Senat seine bisherige außenpolitische Haltung aufgegeben und eine Orientierung in so genannten Schwerpunktregionen beschlossen hatte. Höhepunkt der Partnerschaft war die Eröffnung des japanischen Gartens in Planten und Blomen.
Zu Léon in Nicaragua besteht seit 1990 eine Partnerschaft, die hauptsächlich von Hamburger Entwicklungshilfe geprägt ist.
1990 wurde im Rahmen der Ost-West-Annhäherung eine Partnerschaft mit Prag geschlossen.
Auf Initiative Chicagos besteht seit 1994 eine Partnerschaft zwischen den beiden Hafenstädten. Gründe waren die große Zahl von in Chicago lebenden Nachfahren deutscher Auswanderer des neunzehnten Jahrhunderts und ein großes Interesse Hamburger Schulen an einer deutsch-amerikanischen Partnerschaft.
Der Hamburger Hafen nimmt in Bezug auf Partnerschaften eine Sonderstellung ein: Es bestehen Hafenpartnerschaften zwischen Hamburg und Kaohsiung in Taiwan, Yokohama und seit 2004 auch mit dem Hafen der Partnerstadt Shanghai.
Hamburg hat über zwanzig Theater, fast 30 Kinos und Programmkinos, zahlreiche Musikclubs und über 50 Museen.
Oper, Ballett, Theater, Musical
Musicals
Hamburg ist - mit einigem Abstand - der weltweit drittgrößte Musicalstandort nach New York und London und zählte im Jahr 2007 2 Millionen Musicalbesucher. Die Stage Entertainment unterhält mit dem TUI Operettenhaus, der Neuen Flora und dem Theater im Hafen drei größere Musicaltheater mit einer Besucherkapazität zwischen 1.400 (Operettenhaus) und 2030 (Theater im Hafen) Plätzen. Für das Jahr 2010 ist der Bau eines vierten Theaters mit 1.700 Plätzen in der HafenCity vorgesehen.Hinzu kommen zahlreiche kleinere Bühnen wie beispielsweise das St. Pauli Theater, auf denen vornehmlich eigenproduzierte Musicals und Gastaufführungen gespielt werden.
In Hamburg erhielt Andrew Lloyd Webbers „Cats“ seine Deutschlandpremiere, ferner liefen über viele Jahre sehr erfolgreich „Das Phantom der Oper„, „Buddy Holly“ (bis Ende 2005), „Tanz der Vampire“ (bis Januar 2006) und „Mamma Mia!“ (bis September 2007). Zu den aktuellen Produktionen gehören „Der König der Löwen“ im Theater im Hafen und von März 2006 bis Juni 2008 „Dirty Dancing“ in der Neuen Flora, welches im August von „Tarzan“ abgelöst wird, und „Ich war noch niemals in New York“, welches seit Dezember 2007 im Operettenhaus gespielt wird.
Oper
Das erste öffentliche Opernhaus Deutschlands wurde am 2. Januar 1678 in Hamburg gegründet. Kunstsinnige Hamburger Bürger setzten sich seinerzeit für eine „Oper für Jedermann“ in Hamburg ein.
Ratsherr Gerhard Schott, Jurist Peter Lütjens und Organist Johann Adam Reinken setzen nicht nur die Gründung eines öffentlichen Opernhauses im Senat durch, sondern bilden auch das erste Direktorium des auf privatwirtschaftlicher Basis geführten Operhauses. Zunächst als schlichter Holzbau des italienischen Architekten Sartorio erbaut, wurde dieser später abgerissen und an seinem heutigen Standort an der Dammtorstraße von dem Architekten Carl L. Wimmel neu erbaut; später dann – wiederum von Martin Haller – prunkvoller umgestaltet. Dieser Bau wurde durch die Luftangriffe des 2. Weltkrieges erheblich beschädigt. Heute steht an dieser Stelle ein Sechziger-Jahre-Kubusbau, dessen Architektur nicht ganz unumstritten ist.
Die Hamburgische Staatsoper ist eine Oper von Weltruf: Montserrat Caballé begann hier ihre Weltkarriere, Placido Domingo startete von hier aus seine Karriere in Europa, ferner gaben hier unter anderem Opernstars wie Luciano Pavarotti, Mirella Freni, Birgit Nilsson und Maria Callas ihr großartiges Können zum Besten. Eines der weltbesten Ballett-Ensembles hat hier unter der Leitung von John Neumeier seine Heimat. Die heutige Theaterleitung übernahm in der Spielzeit 2005/2006 die in Sydney geborene Dirigentin Simone Young, die gleichzeitig musikalische Leiterin des „Hamburgischen Philharmonie-Orchesters“ ist.
Konzerthäuser
Bisher steht den Hamburgern und Besuchern nur ein Konzerthaus für klassische Musik zur Verfügung: die Laeiszhalle, benannt nach dem Reeder Carl Heinrich Laeisz und dessen Frau Sophie Christine, die mit einer testamentarischen großzügigen Summe den Bau eines Konzerthauses ermöglichten. Nach den Plänen von Martin Haller und Erwin Meerwein wurde das neobarocke Konzerthaus zwischen 1904 und 1908 am heutigen Johannes-Brahms-Platz errichtet. Inzwischen finden dort nicht nur klassische Konzerte statt, sondern auch Konzerte moderner Musikrichtungen, wie z. B. Jazz.
Neben der Laeiszhalle ist für die kommenden Jahre eine zweite Stätte der Muse geplant: Die Elbphilharmonie in der HafenCity. Errichtet wird dieser repräsentative Bau aus Glas, ähnelnd einem Eisberg, beziehungsweise einer Meereswoge (je nach Inspiration des Betrachters), auf dem ehem. Kaispeicher A am Zipfel des Dalmannkais. 2200 Sitzplätze soll die große sowie weitere 500 die kleine Halle bieten. Ebenso soll das Konzerthaus ein Hotel mit Hafenblick sowie Wohnungen beherbergen.
Theater
Hamburg verfügt über zwei Staatstheater (Deutsches Schauspielhaus und Thalia Theater) sowie über unzählige privat geführte Theater – u. a. das kleinste Theater Deutschlands, das Piccolo Theater. 2005 eröffnete das Varieté Kehrwieder in der Speicherstadt und kurz zuvor kam der deutschlandweit bekannte „Quatsch Comedy Club“ zurück in seine alte Heimat Hamburg an die Reeperbahn. Zu einem der ältesten und durch die zahlreichen TV-Sendungen bekanntesten Theater in Hamburg, zählt das Ohnsorg Theater in dem ausschließlich Stücke in plattdeutscher Sprache aufgeführt werden.
Bauwerke und Parks
Backstein bzw. Klinker oder Ziegelstein dient als Grundbausubstanz, heute wird jedoch überwiegend Stahl und Glas verwendet. Durch schwere Bombardierungen im zweiten Weltkrieg wurden ganze Stadtteile vollständig zerstört, städtebauliche Maßnahmen der nachfolgenden Jahrzehnte taten ihr übriges, so dass heute verhältnismäßig wenig zusammenhängende Quartiere aus alten Gebäuden in Hamburg zu finden sind (Beispiele Eimsbüttel, Grindelviertel, Eppendorf, Harvestehude, Elbufer).
Die Stadtansicht wird geprägt durch die Türme der fünf Hauptkirchen St. Petri, St. Jacobi, St. Katharinen und St. Michaelis („Michel“), dem Wahrzeichen der Stadt, sowie die als Mahnmal für den zweiten Weltkrieg erhalten gebliebene Turmruine von St. Nikolai. Wenig bekannt ist, dass der Turm das höchste konventionelle Gebäude der Stadt ist und von 1874 bis 1876 das höchste weltweit war.
Sechster Turm und weltliches Gegenstück zu den Kirchen ist der Rathausturm. Das 1897 fertig gestellte Rathaus hat mit seinen 647 teils prunkvoll ausgestalteten Sälen und Zimmern schlossartige Dimensionen. An seiner Rückseite befindet sich die Hamburger Börse sowie die Handelskammer Hamburg. Diese architektonische Silhouette wird gewahrt, weshalb sich nur wenige andere hohe Gebäude in der weiteren Innenstadt befinden. Herausstechend sind hier nur das dreiflügelige Unilever-Hochhaus von 1964, ein Hotel am Kongresszentrum von 1973, der Komplex am Berliner Tor von 1962 bzw. 2004 und die drei Mundsburg-Türme.
Die höchsten Bauwerke sind der 279,8 m hohe Fernsehsender Heinrich-Hertz-Turm („Tele-Michel“) und ein Sendemast des Rundfunksenders Billwerder-Moorfleet mit 304 m.
Das älteste Gebäude Hamburgs befindet sich weit außerhalb der eigentlichen Stadtgrenzen auf der Insel Neuwerk in der Elbmündung. Der dortige Leuchtturm wurde 1310 errichtet.
Weitere architektonische Besonderheiten in Hamburgs Zentrum sind das Chilehaus, der Hauptbahnhof und der Bahnhof Hamburg-Dammtor. Der Bereich wird auch geprägt durch zahlreiche Einkaufspassagen, darunter mit der Alten Post die älteste Deutschlands. Der Jungfernstieg gilt als Hamburgs Flaniermeile.
Die nordöstliche Innenstadt wird von Fleeten und Kanälen durchzogen, die über die Binnenalster das Zentrum mit dem Hafen verbinden und früher als Transportwege elementarer Bestandteil der Hamburger Wirtschaft waren. Dort befinden sich mit der Speicherstadt, den Landungsbrücken, dem Alten Elbtunnel, dem Hamburger Fischmarkt mit der Fischauktionshalle bis hinunter zum Blankeneser Treppenviertel zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang der Elbe.
Markantestes Bauwerk im Hafen ist die Köhlbrandbrücke. Der gesamte Hafen ist ein Besuchermagnet, der jährlich über acht Millionen Gäste anzieht und damit zu den meistbesuchten Attraktionen Deutschlands gehört. Zu den Höhepunkten zählen die Stippvisiten großer Kreuzfahrtschiffe wie die Queen Mary 2. In Nähe des Hafens liegt die bekannte Reeperbahn.
Über das gesamte Stadtgebiet hinweg sind kleinere Parks und Grünanlagen verteilt, die Hamburg zu einer grünen Stadt machen. Zu den größten Anlagen zählen der Stadtpark, der Hauptfriedhof Ohlsdorf als Landschaftspark sowie Planten un Blomen. Bekannt sind weiterhin der Altonaer Volkspark und der Jenischpark. Südöstlich befinden sich die weitläufigen Obstanbaugebiete der Vier- und Marschlande.
Imposant sind auch die historischen Bauwerke im Zentrum der Hamburger Wallanlagen am Sievekingplatz. Die Hamburger Wallanlagen waren Befestigungen, die von 1616 bis 1625 um Hamburg errichtet wurden. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie abgetragen und in Grünanlagen umgewandelt. Sie beginnen an der Elbe nah den Landungsbrücken und verlaufen parallel zum Holstenwall und schließen sich nahtlos an den Planten un Blomen Park an. Am Sievekingsplatz befindet sich das Justizforum. Dies wird gebildet durch das Hanseatisches Oberlandesgericht im Zentrum sowie das Strafjustizgebäude und das Ziviljustizgebäude. Zusammen mit den Grünflächen rundherum und der benachbarten Laeiszhalle stellt das Justizforum ein Ensemble historischer Architektur dar. Das Altonaer Rathaus am Platz der Republik in Hamburg-Altona (Altstadt) ist seit 1898 das (zeitlich dritte) Rathaus der bis 1938 selbständigen Stadt Altona.
Hamburg ist das einzige deutsche Bundesland ohne einen Beitrag zum UNESCO-Weltkulturerbe.
In Hamburg bestehen sieben staatliche und mehr als 20 private Museen. Die wichtigsten Kunstmuseen sind die Kunsthalle und das Museum für Kunst und Gewerbe. Daneben gibt es Museen zur Regionalgeschichte und zu Industrie und Arbeit, ein modernes Planetarium, eine KZ-Gedenkstätte sowie viele weitere Ausstellungen zu einzelnen Themenbereichen.
Die wichtigsten Museen im Überblick:
* Altonaer Museum (Regionales über Altona und die Nordelbischen Region) * Bucerius Kunst Forum (Ausstellungen von der Antike bis zur klassischen Moderne) * Deichtorhallen (Diverse Ausstellungen m. Schwerpunkt Fotografie) * Erotic Art Museum Hamburg * Galerie der Gegenwart (Moderne Kunst) * Hamburger Kunsthalle * Helms-Museum (Archäologie) * Internationales Maritimes Museum Hamburg (Sammlung Peter Tamm) * Miniatur-Wunderland * Museum der Arbeit, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) * Museum für Hamburgische Geschichte (größte stadtgeschichtliche Sammlung Deutschlands) * Museum für Kunst und Gewerbe * Museum für Völkerkunde Hamburg * Panoptikum Hamburg (Wachsfigurenkabinett) * Planetarium Hamburg * Spicy's (Gewürzmuseum in der Speicherstadt)
Bedeutende Sportstätten Hamburgs sind das traditionsreiche Volksparkstadion (jetzt: „HSH Nordbank Arena“), die Multifunktionshalle Color Line Arena, die Alsterschwimmhalle, die Sporthalle Hamburg (auch als „Alsterdorfer Sporthalle“ bekannt), das Millerntor-Stadion und die Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark. Der älteste deutsche Sportverein kommt mit der HT 16 aus Hamburg.
Seit Anbeginn 1963 spielt der 1887 gegründete Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga und ist das letzte Gründungsmitglied der Bundesliga, das bis heute nie abgestiegen ist. Mit dem FC St. Pauli kommt ein weiterer Verein, der ehemals in der ersten Fußball-Bundesliga spielte, aus Hamburg. Seit 2002 sind die Handballer des HSV Hamburg (Handball-Bundesliga) sowie das Eishockeyteam der Hamburg Freezers (Deutsche Eishockey Liga) in der Color Line Arena zu Hause. Im Hockey sind Hamburger Vereine wie der Club an der Alster Hamburg, der Harvestehuder THC, oder der Uhlenhorster HC sowohl bei den Herren als auch den Damen bundesweit dominierend.
Zu den großen jährlichen Sportereignissen in Hamburg gehören in der zweiten Aprilhälfte der Hamburg-Marathon sowie im Sommer das Radrennen Vattenfall Cyclassics und dem HSH Nordbank Run durch die Hafen-City. Alle Ereignisse ziehen an den Wettkampfstrecken durch die Stadt ein Massenpublikum an. Ein gesellschaftliches Ereignis sind die Hamburger Derbys im Pferderennen (Juli) sowie im Springreiten (Mai) und seit 1892 die German Open im Herrentennis.
Hamburg gehörte zu den offiziellen Ausrichtungsorten der Fußballweltmeisterschaften 1974 und 2006 sowie der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2007 und war im August 2007 Gastgeber der ITU World Championships 2007 im Triathlon.
Im Sommer 2010 findet in der HSH Nordbank Arena das Finale des UEFA-Pokals statt.
Der letzte professionelle Basketballverein der Stadt Hamburg waren die BCJ Hamburg Tigers, die bis 2001 in der Basketball-Bundesliga auf Korbjagd gingen.
Hamburg bietet zu jeder Jahreszeit Veranstaltungen für die verschiedensten Geschmäcker, wie den allsonntäglichen Hamburger Fischmarkt und den Hamburger Dom (dreimal im Jahr). Der Hafengeburtstag, der im Mai gefeiert wird, ist neben dem Alstervergnügen, welches im August rund um die Binnenalster stattfindet, die größte Veranstaltung, mit mehr als einer Million Besucher.
Einige Filmfestivals (Filmfest Hamburg, Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg, Fantasy Filmfest); der Christopher Street Day (CSD) sowie die Hamburg Harley-Days, eines der größten deutschen Motorradtreffen finden hier alljährlich statt. Jedes Jahr im Juni/Juli wird in Hamburg der europaweit größte Motorradgottesdienst mit 35–40 Tausend Teilnehmern abgehalten. Auch sehr beliebt ist der Schlagermove und der WeltAstraTag, der einmal im Jahr an den St. Pauli-Landungsbrücken gefeiert wird. Aber auch auf dem Rathausmarkt wird alljährlich auf dem Rock Spektakel gerockt. Kunstliebhaber dagegen kommen bei der ElbArt im Alten Elbtunnel auf ihre Kosten.
Zu den bekannten Hamburger Gerichten gehören unter anderem Birnen, Bohnen und Speck, Finkenwerder Scholle, Stint, Grünkohl, Hamburger Aalsuppe, Labskaus, Snuten un Poten, Rundstück warm, Rote Grütze, Schwarzsauer und Franzbrötchen.
Hamburg hat als Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungszentrum überregionale Bedeutung und zählt zu den wichtigsten Industriestandorten in Deutschland. Hamburg folgt laut EU London, Brüssel und Luxemburg mit etwas Abstand in der Liste der Regionen mit dem höchsten BIP der Europäischen Union. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt erreicht Hamburg einen Index bei der Produktion von Waren in 195.2 Punkten (EU-27:100) (2004).
Die Kaufkraft in Hamburg erreicht auch einen Spitzenplatz, als Bundesland liegt Hamburg an zweiter Stelle und wird nur von Hessen übertroffen. Als städtische Metropolregion liegt Hamburg auch an der Spitze und zwar an dritter Stelle, es wird nur von den Regionen Frankfurt am Main und München bei der Kaufkraft übertroffen .
Wichtigste Wirtschaftszweige sind Konsumgüterindustrie, Luftfahrtindustrie (drittgrößter Standort weltweit), Logistik, Chemie, Elektrotechnik, Maschinen- und Schiffbau, Mineralölwirtschaft, Banken, Medien.
Seit 2002 bemüht sich der Senat, mit dem Leitspruch „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ den Wirtschaftsstandort auszubauen und ein langfristiges Bevölkerungswachstum zu erreichen. Als Ansatzpunkt verfolgt der Senat eine kombinierte Strategie aus Stärkung Hamburgs internationaler Ausstrahlung und der Aktivierung endogener Potenziale (FHH 2001:71).
2007 betrug die Wirtschaftsleistung im Bundesland Hamburg gemessen am BIP rund 89 Milliarden Euro. Der Schuldenstand belief sich im Dezember 2007 auf rund 21,8 Milliarden Euro.
Hamburger Haushalt
Die Hansestadt Hamburg hat einen Schuldenstand von ca. 12.200 Euro pro Einwohner (zum Vergleich hat die Stadt Frankfurt am Main 2100 Euro Schulden pro Einwohner + 6300 Euro pro Kopf hessische Schulden = 8400 Euro pro Kopf Vergleichsschulden).
Die Hansestadt Hamburg gehört inzwischen mit ca. 30 Milliarden Euro Schulden zu den hochverschuldeten Städten und Bundesländern Deutschlands.
nach der Anzahl der Beschäftigten :
1. Stadt Hamburg 70.000 2. Airbus Deutschland GmbH 12.000 3. Deutsche Lufthansa AG 10.374 4. Asklepios Kliniken Hamburg 10.200 5. Deutsche Bahn AG 8.200 6. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 5.600 7. Hamburger Sparkasse AG 5.000 8. Beiersdorf AG, 4.700 9. Hamburger Hochbahn AG 4.303 10. HHLA 4.215 11. Otto Group 4.200 12. Daimler AG 3.906 13. Rewe Group 3.854 14. Allianz SE Gruppe 3.700 15. Axel Springer AG 3.418
Hamburg verfügt über gute Straßenverbindungen im Fernverkehr. Mehrere Bundesautobahnen berühren das Stadtgebiet:
* A 1: Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg - Ahrensburg – Lübeck – Oldenburg/Holst., weiter als Vogelfluglinie Richtung Kopenhagen/Malmö (im Raum Hamburg zudem als E 22) * A 7: Füssen - Kempten – Ulm – Würzburg – Fulda – Kassel – Göttingen - Hannover – Hamburg (Neuer Elbtunnel) – Neumünster - Rendsburg - Schleswig - Flensburg (im Raum Hamburg zudem als E 45) * A 23: Hamburg – Heide * A 24: Hamburg – Berlin (im Raum Hamburg zudem als E 26) * A 25: Hamburg – Geesthacht.
Ferner existieren südlich der Elbe Autobahnabschnitte mit wenigen Kilometern, die als Bundesautobahn 252, Bundesautobahn 253 und Bundesautobahn 255 bezeichnet sind.
Geplant ist eine weiträumige Umfahrung Hamburgs mit der A 20, die von Prenzlau/Rostock kommend derzeit bei Lübeck endet. Sie soll künftig über das nördliche und westliche Umland Hamburgs durch einen neuen westlich gelegenen Elbtunnel an die seit langem geplante A 26 (Hamburg–Stade) angeschlossen werden. Von dort wird die geplante A 22 durch den Wesertunnel die A 28 und die A 29 anbinden.
Auf Hamburgischem Gebiet verlaufen die B 4, B 5, B 73, B 75, B 207, B 431, B 432, B 433, B 434, B 435 und B 447, die größtenteils radial auf den Innenstadtbereich zuführen; damit wird der Straßenverkehr dort konzentriert, was zu erheblichen Verkehrsproblemen führt. Tangentialverbindungen zur Umleitung des Durchgangsverkehrs und zur großräumigen Erschließung des Stadtgebietes kamen bisher über Planungen nicht hinaus; es bestehen jedoch drei Ringstraßen, die halbkreisförmig um die innere (Ring 1) und äußere Innenstadt (Ring 2) herum und als Viertelkreis durch die nordwestlichen Außenbezirke (Ring 3) verlaufen.
Insgesamt verfügt Hamburg über fast 4000 Kilometer Straßen mit ca. 7000 Straßennamen.
Eisenbahnverkehr
Hamburg ist der größte Eisenbahnknotenpunkt Nordeuropas. Es ist Ausgangspunkt für die Intercity-Express-Linien Hamburg - Hannover - Kassel - Fulda - Nürnberg / Augsburg - München, (Kiel) - Hamburg - Hannover - Kassel - Frankfurt am Main - Stuttgart bzw. Karlsruhe - (Basel - Zürich), (Kiel - Elmshorn) - Hamburg - Berlin - Leipzig - Nürnberg - München und für einzelne ICE auf der Strecke (Kiel) - Hamburg - Bremen - Dortmund - Köln - Koblenz - Frankfurt am Main - Nürnberg - Regensburg bzw. München. Seit Dezember 2007 verkehren zusätzlich ICE von Berlin über Hamburg nach Aarhus bzw. Oldenburg in Holstein - Puttgarden - Kopenhagen.
Außerdem wird Hamburg durch die Intercity-Linien (Karlsruhe) - Frankfurt am Main - Gießen - Kassel - Hannover - Celle - Uelzen - Lüneburg - Hamburg - Schwerin - Rostock - Stralsund - (Ostseebad Binz) und (Passau - Regensburg - Nürnberg) - Frankfurt am Main - Koblenz - Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - (Elmshorn - Flensburg bzw. Rostock) und die Eurocity-Linien (Wien bzw. Bratislava) - Prag - Dresden - Berlin - Wittenberge - Hamburg - (Niebüll - Westerland (Sylt)) sowie Hamburg - Oldenburg (Holstein) - Puttgarden - Kopenhagen bedient. Einmal täglich verkehrt ein weiterer Eurocity auf der Strecke Krakau - Berlin - Stendal - Uelzen - Hamburg. Durch Nachtzüge sind u.a. München, Zürich, Brüssel und Paris direkt von Hamburg aus erreichbar.
Die meisten Fernzüge beginnen und enden im Bahnhof Hamburg-Altona. Neben dem Hauptbahnhof existieren des Weiteren die Fernbahnhöfe Hamburg-Dammtor, Hamburg-Harburg und Hamburg-Bergedorf.
Neben zahlreichen Regionalbahn-Linien, die das Hamburger Umland erschließen bestehen Regional-Express-Verbindungen in Richtung Elmshorn Neumünster - Kiel bzw. Flensburg - Padborg, Lübeck und Schwerin - Rostock. Ähnliche Angebote bilden die privat betriebenen Metronom-Züge in Richtung Stade - Cuxhaven, Bremen und Lüneburg - Uelzen - (Hannover - Göttingen) und Nord-Ostsee-Bahnen in Richtung Elmshorn- Westerland (Sylt).
Große Bedeutung im paneuropäischen Güterverkehr der Schiene haben die Hamburger Hafenbahn, wo ca. 10 % des deutschen Schienengüterverkehrs beginnt oder endet, sowie der etwas südlich der Stadtgrenze gelegene größte Rangierbahnhof Europas, Maschen Rbf.
Öffentlicher Verkehr
Der innerstädtische Verkehr wird durch ein S-Bahn- und U-Bahn-Netz, das aus sechs S-Bahn- und drei U-Bahn-Linien besteht, bedient. Dabei werden auch verschiedene Vororte erschlossen. Außerdem verkehren im Norden der Stadt die S-Bahn-ähnlichen Vorstadt-Züge AKN, die von (Neumünster) - Kaltenkirchen bis Hamburg-Eidelstedt - (Hamburg-Dammtor - Hamburg Hbf) und Norderstedt Mitte fahren.
Wegen der Entwicklung der Hafencity in der früheren Speicherstadt wird dieses Areal gegenwärtig durch den Neubau einer U-Bahn zum Bahnhof Jungfernstieg erschlossen. Die Linie wird als U4 bezeichnet und ab da parallel zur U2 nach Billstedt weitergeführt werden.
Daneben besteht ein gut ausgebautes Stadtbusnetz (auch Metrobusse, Schnellbusse, Eilbusse). Der Hafen wird von Hafenfähren erschlossen. In den Nächten vor Sams-, Sonn- und Feiertagen fahren die Metrobuslinien, U- und S-Bahnen durchgehend (Nachtverkehrsnetz). Für die übrigen Nächte gibt es ein Nachtbusnetz mit 19 Linien. Die Straßenbahn Hamburg wurde dagegen 1978 komplett eingestellt. Die aktuelle Hamburger Regierung plant jedoch bis 2012 deren Wiedereinführung als Stadtbahn.
Alle Verkehrsmittel des Regionalverkehrs (RE, metronom, RB, S, U, A) sowie Busse und Fähren können in und um Hamburg mit Fahrkarten des Hamburger Verkehrsverbundes, der 1965 als erster Verkehrsverbund der Welt gegründet wurde, benutzt werden.
Zudem ist Hamburg mit mehreren Linien in das innerdeutsche Fernbuslinien-Netz eingebunden.
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Wasserstraßen
Die Niederelbe verbindet Hamburg direkt mit dem offenen Meer, der Nordsee – über Wasserstraßen erreichbar sind die Ostsee (elbabwärts und den Nord-Ostsee-Kanal oder elbaufwärts über einen Teil von Unterelbe, Oberelbe und den Elbe-Lübeck-Kanal) sowie das Hinterland (über Elbe-Seitenkanal und Mittellandkanal verbunden mit dem deutschen Binnenwasserstraßennetz).
Der Personenverkehr im Hafen wird – neben Bus und Bahn – durch sechs Fährlinien der HADAG erschlossen (hiervon fahren fünf zum Tarif des HVV).
Luftverkehr
Der internationale Flughafen Hamburg (HAM) ist der älteste noch in Betrieb befindliche Flughafen Deutschlands. Er wurde 1912 eröffnet. Seine Entfernung zu Hamburgs Stadtzentrum beträgt etwa 8 km. Wegen der Lärmbelästigung in den relativ dicht besiedelten Einflugschneisen besteht ein Nachtflugverbot. Der „Hamburg Airport“, wie er offiziell heißt, ist gut mit dem PKW zu erreichen. Mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln fährt man vom Hauptbahnhof mit der S-Bahn bis Ohlsdorf, wo man in einen Zubringerbus umsteigt. Außerdem fahren vom Hauptbahnhof Airport-Expressbusse, die allerdings nicht dem HVV-Tarif unterliegen. Ab voraussichtlich Dezember 2008 wird eine neue S-Bahn-Linie direkt vom Hauptbahnhof zum Flughafen-Terminal 1 verkehren.
Der Flughafen ist mit zur Zeit rund 12 Mio. Passagieren pro Jahr (Stand 2006) der viertgrößte in Deutschland. Seit 2005 gibt es wieder interkontinentale Flüge nach Dubai, New York City und Toronto.
Auf dem Werksflugplatz der Airbus Deutschland GmbH (einer Division der EADS) in Hamburg-Finkenwerder – ca. 10 km südwestlich des Hamburger Stadtzentrums – landen neben den dort endmontierten Maschinen der Typen A380 und der Airbus-A320-Familie nur Flugzeuge zur hauseigenen Versorgung, der British Aerospace und kleine Regionalverkehrsflugzeuge, die Werksangehörige von und nach Toulouse bringen.
Der Hamburger Hafen, auch „Deutschlands Tor zur Welt“ genannt, ist der größte Seehafen in Deutschland und, gemessen am Containerumschlag 2007, der das Rekordergebnis von 9,89 Millionen Container (TEU) erreichte, der zweitgrößte in Europa und achtgrößte weltweit. Für einige Spezialgüter, zum Beispiel Teppiche ist er der größte Umschlaghafen weltweit.
Den größten Umsatz macht der Hamburger Hafen mit dem Containerumschlag. Es befinden sich mit den Firmen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der Bremer Firma Eurogate GmbH & Co. KGaA zwei Hauptcontainer-Terminal-Betreiber in Hamburg. Das Hafengebiet umfasst etwa 7399 ha (nutzbar 6480 ha), von denen 4331 ha (nutzbar 3412 ha) Landflächen sind. Dazu kommen 919 ha, die zum Teil seit Jahrzehnten stadtplanerisch für die Hafenerweiterung vorgesehen sind.
Angesichts von Konstruktionsüberlegungen für Containerschiffsgrößen mit einem maximalen Tiefgang von mehr als 16 m hat Hamburg eine Anpassung des Fahrwassers der Unterelbe beim Bund beantragt. Die Stadt Hamburg fordert eine Vertiefung der Unterelbe um 1,50 m, siehe ’Elbvertiefung. Dieses Projekt befindet sich in der Prüfung. Aus der Zusammenarbeit mit Niedersachsen und Bremen zum Bau des neuen Containerhafens JadeWeserPort hat sich die Stadt Hamburg nach dem Regierungswechsel 2001 zurückgezogen, weil die im Hamburger Hafen anstehenden Investitionsvorhaben von vordringlicher Bedeutung sind.
In direkter Anbindung an die Speicherstadt und den Innenstadtbereich entsteht zurzeit der neue Stadtteil „HafenCity“. Das Projekt HafenCity soll auf einer Fläche von 155 Hektar Wohnen, Arbeiten und Unterhaltung ermöglichen.