Im Altertum gehörte der größte Teil des Landes zu Gallien, Trier war in der Spätantike Hauptstadt der Provinz Belgica prima und zeitweise eine der Hauptstädte des Gesamtreiches der Römer. Die Bevölkerungsmischung aus eingewanderten Römern und romanisierten Kelten blieb auch nach der fränkischen Eroberung bestehen, ihre Sprache, das Moselromanische, hielt sich bis ins hohe Mittelalter an der Mosel, war aber isoliert von der übrigen Romania durch die rein fränkischsprachigen Gebiete im heutigen Westen von Rheinland-Pfalz und im heutigen Luxemburg, siehe auch: Moselfränkisch.
Im östlichen Teil des Landes fand bereits in römischer Zeit eine Durchmischung von keltischen und germanischen Stämmen statt. In der Völkerwanderung besiedelten Alemannen und Franken diesen Teil des Landes. Aus der Vermischung entstanden verschiedene Variationen der pfälzischen Dialekte. Durch die jahrhundertelange Tradition der Auswanderung auf Grund von Armut oder religiösen Überzeugungen bildete das Pfälzische die Grundlage für verschiedene auslandsdeutsche Mundarten. Russlanddeutsche, Banater, Amish (Pennsylvania Dutch) und Deutschstämmige in Brasilien haben sich teilweise bis heute diesen Dialekt bewahrt.
Rheinland-Pfalz teilt sich in die Pfalz, Rheinhessen, den Großraum Rhein-Mosel-Lahn und den Südteil der Region Bonn, deren Mundarten zu unterschiedlichen fränkischen Dialektgruppen gehören:
Südlichen Bonner Umland
Im südlichen Bonner Umland, in der Region Bad Neuenahr-Ahrweiler und Linz (Rhein), wird Ripuarisch gesprochen, auch Rheinisch genannt. Bedingt durch die jahrhundertelange Zugehörigkeit dieser Territorien zum Kurfürstentum Köln verläuft die Sprachgrenze rechtsrheinisch zwischen Leubsdorf und Bad Hönningen. Linksrheinisch setzt sie sich südlich von Bad Breisig und nördlich von Brohl als sogenannte Vinxtbachlinie fort.
Im Rhein-Mosel-Raum werden am Westrand der deutschen Eifel luxemburgische und im übrigen moselfränkische Dialekte gesprochen. Diese hört man auch rechtsrheinisch im Großteil des Westerwaldes und im (westlich von Siegen rheinland-pfälzischen) Siegerland. Moselfränkisch, Luxemburgisch und Ripuarisch bilden zusammen das Mittelfränkische, welches die dat-das-Linie (St. Goarer Linie) in Hunsrück und Taunus vom südlich angrenzenden Rheinfränkischen (Hessisch/Pfälzisch) trennt.
In der Pfalz finden sich südpfälzische, westpfälzische und vorderpfälzische Dialekte. Die beiden letztgenannten zählen wie das Mittelfränkische zum Westmitteldeutschen, südlich der Speyerer Linie (Appel-Apfel-Isoglosse) beginnt jedoch das oberdeutsche Sprachgebiet, das die Südpfalz mit einbezieht. Die alemannischen Dialekte aus dem südlichen und mittleren Baden und dem Elsass beeinflussten nämlich deutlich die Sprache des nahen Landauer Raumes.
In Rheinhessen wird überwiegend Mainzerisch bzw. Rheinhessisch (52-ACB-dei) gesprochen, ein rheinfränkischer Dialekt des Hessisch-Nassauischen. Hinsichtlich des Lautstandes stimmen die rheinhessischen mit den west- und vorderpfälzischen und den im engeren Sinne hessischen Mundarten weitgehend überein.