Der Landkreis liegt zu beiden Seiten der Mosel, welche von Südwesten nach Nordosten den Kreis durchfließt. Im Norden steigt die Landschaft zur Eifel hin an, im Süden zum Hunsrück. Im äußersten Süden des Kreises liegt der höchste Berg des Hunsrücks, der Erbeskopf (816 m), gleichzeitig höchster Berg von Rheinland-Pfalz. Der Landkreis Bernkastel-Wittlich grenzt im Süden und Westen an den Landkreis Trier-Saarburg, im Westen an den Eifelkreis Bitburg-Prüm, im Norden an den Landkreis Vulkaneifel und im Osten an die Landkreise Cochem-Zell, Rhein-Hunsrück und Birkenfeld.
Das heutige Kreisgebiet von Bernkastel-Wittlich war vor Ende des 18. Jahrhunderts in viele Territorien zersplittert. In den von der Französischen Revolution ausgelösten Kriegen kam das Gebiet unter französische Herrschaft. 1815 kam es unter preußische Verwaltung und 1816 entstanden die beiden Kreise Bernkastel und Wittlich, die 1947 Teil des Landes Rheinland-Pfalz wurden. Die beiden Landkreise wurden bei der Kreisreform 1969 zum heutigen Landkreis vereinigt, wobei auch noch einige Gemeinden des aufgelösten Landkreises Zell einbezogen wurden, das Gebiet um Rhaunen kam zum Landkreis Birkenfeld.
Der Landkreis gehört seit 1994 zur Initiative Region Trier (IRT), in der regionale öffentliche Institutionen, Verwaltungen, Hochschulen, Unternehmen, Banken und engagierte Einzelpersonen mit dem Ziel, die Zukunft der Region als wirtschaftlich attraktiven, kulturell bedeutsamen und ökologisch intakten Raum mit hohem Lebens- und Freizeitwert zu sichern, partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Unter silbernem Schildhaupt mit durchgehendem roten Kreuz eine eingebogene, aufsteigende, von rot und Silber geschachtete Spitze; rechts in Gold ein roter Krebs, links in Rot zwei aufrechte silberne Schlüssel, deren Schließblätter halb aufeinander gelegt sind (Wappen-Genehmigung 21. Dezember 1971)
Bedeutung
Das Kreuz steht für das Erzbistum Trier, das den überwiegenden Teil des Kreisgebiets beherrschte. Die beiden Schlüssel sind dem Wappen der Stadt Wittlich entnommen. Der Krebs steht für Kardinal Nikolaus von Kues, eigentlicher Name Cryfftz (=Krebs) und der rot-silberne Schach für die Grafschaft Sponheim, zu der u.a. die Stadt Traben-Trarbach gehörte.
Die von der Preußischen Staatsbahn 1879 eröffnete Hauptbahn Koblenz–Trier folgt im Kreisgebiet nicht den Schleifen des Tales, sondern führt in einigem Abstand ziemlich geradlinig dahin. Nur die 1883 gebaute Stichbahn (Bullay–) Pünderich–Traben–Trarbach liegt am Moselufer.
Im selben Jahr erhielt die damalige Kreisstadt Bernkastel-Kues bei der Station Wengerohr – heute Wittlich Hbf – einen Anschluss von der Hauptstrecke her. 1885 folgte eine Zweigbahn nach der Stadt Wittlich, die 1909/1910 bis zur Nachbarkreisstadt Daun verlängert wurde. Auf der Hunsrückhöhe verkehrte seit 1902 eine Nebenbahn von Simmern bis Morbach und 1903 weiter bis Hermeskeil.
Die zahlreichen Städte und Dörfer an der Mosel wurden erst durch die Moselbahn AG in den Jahren 1903-05 an eine den Windungen des Tales folgende Kleinbahn angeschlossen, die von Trier bis Bullay reichte. Eine von der Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft im Jahr 1900 vor allem für den Güterverkehr geschaffene Schmalspurbahn verband Binsfeld mit der Strecke Köln – Trier in der Station Philippsheim.
Das umfangreiche Schienennetz von 175 km Länge wurde in den Jahren 1950 bis 1988 um 134 km reduziert:
1950: Philippsheim–Binsfeld 7 km (Spur: 750 mm) 1961: Traben-Trarbach Ost–Reil Ost–Bullay Süd 12 km 1962: Niederemmel-Piesport–Traben-Trarbach Ost 38 km 1966: Neumagen-Dhron–Niederemmel-Piesport 4 km 1968: Trier–Trittenheim–Neumagen-Dhron 5 km 1976: Simmern–Morbach–Dhronecken–Hermeskeil 32 km 1981: Wittlich–Manderscheid-Pantenburg–Daun 23 km 1985: Wittlich Hbf–Bernkastel-Kues 15 km 1988: Wittlich Hbf–Wittlich 4 km
Es umfasst jetzt nur noch die Hauptstrecke mit einer Nebenbahn (Bullay–Traben-Trarbach), insgesamt also 41 km.
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 1 (Trier–Koblenz) und A 60 (Lüttich–Kreuz Wittlich), deren Fortsetzung als B 50 neu über den Hunsrück in Richtung Rhein-Main-Gebiet geplant ist. Ferner durchziehen die Bundesstraßen B 50, B 53 und B 327 (Hunsrückhöhenstraße) den Landkreis.