Magdeburg (plattdeutsch: Meideborg) ist die Landeshauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Sie ist dort nach Halle (Saale) die zweitgrößte Stadt sowie eines der drei Oberzentren. Magdeburg ist sowohl evangelischer als auch katholischer Bischofssitz und Standort zweier Hochschulen, der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).
Die Stadt ist bekannt für ihr bedeutendes historisches Erbe als Kaiserpfalz Ottos I., des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches ab 962. Im Jahr 2005 feierte Magdeburg sein 1200-jähriges Bestehen.
Der Name der Stadt geht etymologisch auf das Wort „Magadoburg“ zurück. Dies bedeutet wahrscheinlich „Mächtige Burg“. Bereits seit dem Mittelalter wird der Name allerdings als „Mägde-, d.h. Jungfrauenburg“ gedeutet. Das „a“ in Magdeburg wird kurz ausgesprochen.
Die Stadt liegt an der mittleren Elbe und am Ostrand der Landschaft Magdeburger Börde (Region Elbe-Börde-Heide), etwa 50 Meter über Normalnull auf altem Kulturboden. Sie erstreckt sich vornehmlich am westlichen Hochufer des Stroms an einer Geländestufe, die durch den Domfelsen (Sand- und Schluffsteine des Rotliegenden in Verlängerung des Flechtinger Höhenzuges) gebildet wird; sie ist eine der wenigen Städte der Norddeutschen Tiefebene, die auf Fels gegründet ist. Teilweise liegt das Stadtgebiet auf einer langgestreckten Insel zwischen der „Strom-Elbe“ und der „Alten Elbe“ sowie am flachen östlichen Ufer des Flusses. Nächstgelegene größere Städte sind Wolfsburg etwa 64 km nordwestlich, die Partnerstadt Braunschweig etwa 75 km westlich, Halle (Saale) etwa 75 km südlich und Potsdam etwa 105 km östlich. Berlin liegt 130 km östlich.
Laut einer Studie aus dem ersten Quartal 2007 hat Magdeburg unter den 50 größten deutschen Städten hinter Hannover den zweitgrößten Anteil an öffentlichen Grünflächen im Stadtgebiet.
Folgende Gemeinden, genannt im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, grenzen an die Stadt Magdeburg:
im Landkreis Jerichower Land: Gerwisch, Biederitz und Gübs im Salzlandkreis: Plötzky, Pretzien, Schönebeck, Welsleben im Bördekreis: Sülzetal, Wanzleben, Hohendodeleben, Hohenwarsleben, Irxleben, Niederndodeleben, Barleben und Wolmirstedt
Die Stadt Magdeburg ist in 40 Stadtteile eingeteilt. In einigen Stadtteilen gibt es weitere Unterteilungen, die sich im Laufe der Geschichte eingebürgert haben. Dabei handelt es sich meist um Neubausiedlungen oder Wohngebiete, deren Grenzen durchaus fließend sein können. Diese sind in der nachfolgenden Übersicht hinter dem jeweiligen Stadtteil eingerückt genannt.
Alt Olvenstedt Alte Neustadt Altstadt Barleber See Berliner Chaussee Friedensweiler Hammelberg Neugrüneberg Puppendorf Beyendorfer Grund Beyendorf-Sohlen Brückfeld (früher Friedrichstadt) Buckau Cracau Diesdorf Fermersleben Gewerbegebiet Nord Großer Silberberg Herrenkrug Hopfengarten Lindenhof
Industriehafen Kannenstieg Kreuzhorst Leipziger Straße Schilfbreite Lemsdorf Neu Olvenstedt Neue Neustadt Neustädter Feld Birkenweiler Neustädter See Eichenweiler Nordwest („Texas“) Ottersleben Groß Ottersleben Klein Ottersleben Benneckenbeck Friedenshöhe (ehem. Georgshöhe) Goethe-Siedlung (ehem. Elisengrund) Pechau
Früheste Faustkeilfunde datieren aus der frühen Saaleeiszeit vor etwa 150.000 Jahren.
Nachweise für sesshafte menschliche Anwesenheit im Magdeburger Raum finden sich seit der späten Weichsel-Eiszeit (etwa 15.000 v. Chr.). Während der neolithischen Linienbandkeramik wurde um 5400 v. Chr. das Gebiet durch Stämme der Donauländischen Kultur besiedelt. Der fruchtbare Lößboden, die Nähe von Wald und Wasser boten gute Bedingungen und das westliche Elbufer Schutz vor Hochwasser.
Mittelalter
Karl der Große und Otto I.
Magdeburg wurde 805 erstmals im Diedenhofer Kapitular Karls des Großen als Magadoburg erwähnt und war Kaiserpfalz unter Kaiser Otto I.. 919 befestigte Heinrich I. der Vogler Magdeburg gegen die Magyaren und Slawen. Jedoch wurde die Magdeburger Elbfurt gleichzeitig genutzt, um mit den östlich der Elbe lebenden Slawen Handel zu treiben.
Magdeburg unter den Ottonen
929 arrangierte Heinrich I. die Hochzeit seines Sohnes Otto I. des Großen mit Edith (Editha, Eadgyth), der Tochter Edward des Älteren von England. Bei Otto und Ediths Hochzeit erhielt sie Magdeburg als Morgengabe. 937 wurde eine Reichsversammlung unter Beteiligung von zwei Erzbischöfen, acht Bischöfen und höchsten säkularen Würdenträgern abgehalten. Zur selben Zeit wurde das Mauritiuskloster (Moritzkloster) zu Ehren des St. Mauritius gestiftet.
946 starb Königin Editha und wurde in der Klosterkirche, dem späteren Magdeburger Dom, beigesetzt. Otto heiratete danach Adelheid von Italien, welche die Architektur Magdeburgs stark beeinflusste. 962 wurden Otto der Große und seine zweite Frau Adelheid mit der Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Auf der Synode von Ravenna wurde 968 Magdeburg zum Erzbistum erhoben. Adalbert von Magdeburg wurde als St. Adalbert, Apostel der Slawen, bestätigt. Zum Erzbistum gehörten die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg, Posen (bis etwa 1000), Zeitz-Naumburg und Lebus (erst ab 1420).
973 starb Kaiser Otto der Große. Er wurde neben seiner ersten Frau Editha beigesetzt. 995 schloss Otto III. Schlesien mit einem Patent dem Bistum Meißen an und unterstellte es dem Erzbistum Magdeburg.
Messe-, Hanse- und Bischofsstadt
1035 wurde Magdeburg zur Messestadt erklärt, ein Patent gab der Stadt das Recht, Handelsausstellungen und Konventionen abzuhalten. Viele Besucher aus vielen Ländern trieben in Magdeburg Handel. So fand sich eine Magdeburger Silbermünze aus dem 11. Jahrhundert im Münzfund von Sandur auf den Färöern. Im Jahre 1126 wurde Norbert von Xanten, der später heilig gesprochen wurde, Erzbischof von Magdeburg. Das in Magdeburg entwickelte „Magdeburger Recht“ galt als praktisch, modern und vorbildlich, und wurde deshalb in vielen Gebieten Mitteleuropas und Osteuropas übernommen. Erzbischof Wichmann verabschiedete 1188 für die Stadt Magdeburg das sogenannte „Privileg“ nach Magdeburger Recht. Im 12. Jahrhundert löste sich die Stadt vom Stadtherrn (Erzbistum Magdeburg), doch konnte sie nie die völlige Freiheit erlangen. 1294 kauften die Bürger Magdeburgs dem Erzbischof jedoch die Ämter des Schultheiß und des Burggrafen ab, und konnten diese Ämter fortan selbst besetzen. Damit begann in Magdeburg eine Art kommunaler Selbstverwaltung. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt Mitglied der Hanse (seit 1295 nachweislich) und entwickelte sich neben Braunschweig zum Vorort des Sächsischen Städtebundes. Um 1430 kam es zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof, die u. a. das Konzil von Basel zu beenden versuchte. 1500 wird das Erzstift dem Niedersächsischen Reichskreis zugeteilt. 1503 verlegte der Erzbischof seine Residenz nach Halle. Die Einführung der Reformation 1524 vertiefte die Gegensätze zwischen Stadt und Erzbistum weiter. Der 17. Juli 1524 gilt als Tag der Einführung der Reformation in allen Magdeburger Kirchen - außer im Dom -, nachdem Luther im Juni 1524 in Magdeburg mehrfach predigte. Georg von Mecklenburg zog darauf mit der Unterstützung des Kaisers Karl V. gegen Magdeburg. Nach der schweren Niederlage Magdeburger Truppen bei Hillersleben, belagerte Georg von Mecklenburg die Stadt vom 22. September 1550 bis 5. November 1551. Ein Friedensvertrag beendete die Belagerung. Magdeburg erhielt in Folge den Ehrennamen „Unseres Herrgotts Kanzlei“.
Neuzeit
Frühe Neuzeit
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Magdeburg durch kaiserliche Truppen unter dem Feldherrn der Katholischen Liga Tilly am 10. Mai/20. Mai 1631 erobert und ging anschließend in Flammen auf („Magdeburger Hochzeit“). Dieser Vorgang erlangte auch unter dem Begriff Magdeburgisieren traurige Berühmtheit. Dabei wurden bis auf wenige tausend Menschen die Einwohner durch die einrückenden Truppen sowie den Brand getötet. Die Stadt wurde weitgehend zerstört. Mit 20.000 (nach anderen Angaben bis zu 30.000) Toten gilt dies als das größte Einzelmassaker des Dreißigjährigen Krieges. 205 Flugschriften und 41 illustrierte Flugblätter berichten über die Ereignisse in und um Magdeburg. 1635 wurde die Stadt und das Erzstift im Frieden von Prag dem sächsischen Prinzen August überlassen, der bereits 1628 zum Administrator gewählt worden war. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde das Erzstift Magdeburg dem Kurfürstentum Brandenburg als Anwartschaft zugesprochen, die aber erst nach dem Tod des sächsischen Administrators eingelöst werden sollte. In jener Zeit (1646 bis 1681) war Otto von Guericke Bürgermeister von Magdeburg. Er war gleichzeitig Physiker, Erfinder der Kolbenluftpumpe und führte die berühmten Vakuumversuche mit den Magdeburger Halbkugeln aus.
1680 kam nach dem Tode Augusts das nun als Herzogtum Magdeburg säkularisierte Erzstift und damit auch die Stadt unter brandenburgische Herrschaft. Die Stadt lag im damaligen Holzkreis, unterstand aber als sogenannte Immediatstadt direkt der Regierung des Herzogtums und wurde 1714 auch dessen Hauptstadt.
Bereits nach 1666 stationierte der Kurfürst von Brandenburg 15.000 Mann in der Stadt und ließ die im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Befestigungen wiedererrichten. Im 18. Jahrhundert wurde die Festung weiter ausgebaut. Unter Friedrich II. nahm die Festung 200 Hektar (ha) ein; das Stadtareal erreichte dagegen nur 120 ha. Mehrfach wird Magdeburg als stärkste Festung Preußens erwähnt.
19. Jahrhundert
1807 wurde die Stadt vorübergehend dem Königreich Westfalen angegliedert und wurde Sitz des Elbdepartements. Nach dem für Napoleon verlorengegangenen Krieg ging Magdeburg 1814 wieder an Preußen und wurde 1816 Hauptstadt der Provinz Sachsen sowie Sitz des Regierungsbezirks Magdeburg und des Landkreises Magdeburg. 1824 wurde die Magdeburger Börse gegründet. 1828 entstand der Stadtkreis Magdeburg, 1887 wurde der Landkreis Magdeburg aufgelöst. Das Magdeburger Umland gehörte danach zu den Kreisen Jerichow I (später Burg), Calbe, Wanzleben und Wolmirstedt.
Nationalsozialismus
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sowohl politische und weltanschauliche Gegner wie auch viele Menschen verfolgt, die aus eugenischen und rassistischen Gründen aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt wurden. Die zahlenmäßig größte Gruppe waren Juden. Für sie wurde 1939 ein „Ausweich- bzw. Auffanglager“ der Gestapoleitstelle Magdeburg eingerichtet, in dem die nach dem Novemberpogrom Verhafteten, später deportierte Zwangsarbeiter, aber auch politische Häftlinge, weiter sogenannte Mischlinge und andere Gruppen interniert und von dort an Magdeburger Rüstungsbetriebe ausgeliehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Industrieproduktion durch Beschäftigung ausländischer Zwangsarbeiter aufrechterhalten. Die Braunkohle-Benzin-AG (Brabag) als größter Treibstofflieferant der Wehrmacht errichtete 1944 sechs KZ-Außenlager. Eines davon, das „KZ Magda“, befand sich in Magdeburg-Rothensee. Die anderen fünf befanden sich an anderen Orten in Sachsen (Lausitz) und dem heutigen Sachsen-Anhalt. Zwischen Juni 1944 bis Februar 1945 arbeiteten dort 2172 Juden, von denen etwa 65 Prozent starben.
Ein weiteres Konzentrationslager speziell für Roma und Sinti befand sich am Holzweg. Es wurde 1943 auf Grund von Anwohnerprotesten geschlossen. Die Inhaftierten wurden in das Konzentrationslager Auschwitz verbracht.
Von 1943 bis 1945 befand sich ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald bei der Firma „Polte“ in der Magdeburger Liebknechtstraße. Über 3000 Insassen – vornehmlich Juden aus den KZ Riga-Kaiserwald, Auschwitz, Stutthof und Ravensbrück sowie russische und polnische Gefangene – mussten hier schwere Arbeit verrichten und lebten in einem Barackenlager in Prester.
Der erste Luftangriff auf Magdeburg erfolgte am 22. August 1940. Ab 1943 wurde Magdeburg intensiv durch alliierte Bomberverbände angegriffen. Erste Ziele waren die Industriebetriebe, die zur Rüstungsproduktion gehörten. Die Altstadt wurde durch den Luftangriff am 16. Januar 1945 zu etwa 90 Prozent zerstört. Unter anderem wurden 15 Kirchen zerstört und auch die Gründerzeit-Viertel erlitten – wie in Berlin, Chemnitz und Dresden – erhebliche Schäden. Die „Nordfront“ Magdeburgs sowie eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands, der Breite Weg, wurden fast völlig zerstört. Bei diesem Angriff kamen 16.000 Menschen ums Leben, weitere 190.000 wurden ausgebombt. Gemessen an der Zahl der Toten war es der fünftschwerste Angriff auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg.
Am 11. April 1945 bezogen US-Verbände an der Stadtgrenze Stellung. Eine Übergabe wurde am 12. April abgelehnt. Nach einem mehrtägigen Bombardement durchbrachen die amerikanischen Verbände die starken Verteidigungslinien und besetzten am 19. April 1945 den westlichen Teil der Stadt. Erst am 5. Mai 1945 erschienen russische Kräfte und besetzten den ostelbischen Teil. Am 1. Juni 1945 wurden die letzten Kräfte der 117. US-Infanterie-Division durch britische Truppen ersetzt, die am 1. Juli Magdeburg-West an die sowjetischen Truppen übergaben.
DDR
Nach dem Krieg wurden die Innenstadt und betroffene Viertel enttrümmert (siehe „Trümmerfrauen“). Aus Geldmangel wurden aber von den beschädigten Gebäuden nur die wertvollsten gerettet beziehungsweise die von Zerstörung weniger betroffenen Bauten restauriert, darunter der Magdeburger Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen und das Rathaus. So prägen heute anstelle der Barockhäuser des Breiten Wegs, der Gründerzeit- und Jugendstilgebäude zahlreiche Plattenbauten die Innenstadt und Neubaugebiete, ergänzt um einige Bauten der Nationalen Tradition der Nachkriegszeit, die die sowjetische Architektur der Stalinzeit (Sozialistischer Klassizismus) zum Vorbild haben.
Bis 1953 trugen die Magdeburger Großbetriebe als SAG-Betriebe zur Erfüllung der Deutschland auferlegten Reparationsverpflichtungen bei.
In der DDR blieb Magdeburg Standort des Schwermaschinenbaus (z. B. SKET) und wurde 1952 Bezirksstadt des Bezirks Magdeburg, der 1990 wieder aufgelöst wurde.
1990 bis Gegenwart
Im Juni 1990 beschloss die Volkskammer die (Wieder-)Einführung von Ländern und eine föderale Neugliederung der DDR. Dabei bildeten die Bezirke Halle und Magdeburg sowie der Kreis Jessen im wesentlichen das Land Sachsen-Anhalt, wie es jedoch in veränderten Grenzen bereits von 1947 bis 1952 bestanden hatte. War damals das relativ unzerstörte Halle zur Landeshauptstadt bestimmt worden, wurde nun Magdeburg in einer knappen Abstimmung des ersten Landtages zwischen Magdeburg und Halle zur neuen Landeshauptstadt.
1994 wurde Magdeburg wieder Sitz eines römisch-katholischen Bischofs. Das Bistum Magdeburg ist Suffraganbistum des Erzbistums Paderborn.
Magdeburg hat von 1990 bis 2005 rund 60.000 Einwohner verloren und ist von knapp 290.000 auf nunmehr 230.000 Einwohner geschrumpft. Dies stellt die Stadt vor große Herausforderungen, da die zur Verfügung stehenden Wohnflächen den Bedarf weit übersteigen. Goldmedaille 2002 bei „Unsere Stadt blüht auf“ für die Wiederherstellung des Stadtbildes Goldmedaille 2002 bei „Unsere Stadt blüht auf“ für die Wiederherstellung des Stadtbildes
Mit dem Tunnel und der Neugestaltung am Universitätsplatz, dem Neubau des Fußballstadions, der Sanierung des Breiten Weges und der Otto-von-Guericke-Straße, der Sanierung der Freien Kammerspiele (jetzt Schauspielhaus Magdeburg), der Schließung des Domplatzes, dem Neubau der Sternbrücke, der Grünen Zitadelle und vielen anderen Projekten wurde das Stadtbild in den letzten Jahren erneut stark verändert. Der Breite Weg, vor dem Zweiten Weltkrieg eine der größten (längsten) Einkaufsmeilen Europas, ist in den 90er Jahren stark verändert worden, was starke Eingriffe in die Architektur im nördlichen Teil bedeutete. Auch in anderen Teilen der Stadt wurden alte, in der DDR dem Verfall preisgegebene Bauten aus der Gründerzeit wieder hergerichtet. Magdeburg hat in Quadratmetern pro Einwohner die größte Einkaufsfläche des Einzelhandels in Deutschland.
2002 und 2007 erhielt die Stadt die Goldmedaille, in den Jahren 2003–2005 die Silbermedaille beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf. Hundertwassers letztes Projekt, die „Grüne Zitadelle“ aus dem Jahr 2005 Hundertwassers letztes Projekt, die „Grüne Zitadelle“ aus dem Jahr 2005
In den Jahren 2001–2003 wurden von Archäologen bei Forschungsgrabungen am Domplatz Reste eines Kirchenbaus aus dem 10. Jahrhundert freigelegt. Es wird vermutet, dass es sich dabei um den ersten Magdeburger Dom handelt. 2003 begann auch der Bau der Grünen Zitadelle von Magdeburg, dem letzten Entwurf von Friedensreich Hundertwasser, welche im Oktober 2005 fertig gestellt wurde.
1200-jähriges Stadtjubiläum
Mit zahlreichen Veranstaltungen, über das gesamte Jahr 2005 verteilt, wurde unter dem Motto Magdeburg 12hundert das Jubiläum der Stadt gefeiert. Zentrale Veranstaltung war der Festakt im Dom am 7. Mai 2005 mit der erstmaligen Verleihung des Kaiser-Otto-Preises der Stadt Magdeburg an Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
Aus Anlass des Jubiläums fand im Mai eine Magdeburger Himmelssinfonie unter Leitung des Lichtkünstlers Gert Hof und LuminArte – Italienische Lichtkunst mit beleuchtete Skulpturen im Elbauenpark statt. Im Juni war die amerikanische Rockband R.E.M. auf dem Domplatz zu Gast und ein internationales Figurentheaterfestival wurde gefeiert. Im Juli war Magdeburg Schauplatz des 9. Sachsen-Anhalt-Tages, bei dem bekannte Sänger, Imbissbuden und Jahrmarktattraktionen viele Menschen anlockten. Im August fand ein großer Zapfenstreich auf dem Domplatz statt. Im Herbst 2005 klangen die Feierlichkeiten zum Jubiläum mit dem Rathausfest und der Einweihung der Grüne Zitadelle von Magdeburg am 3. Oktober aus.
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen wurden in die Stadt Magdeburg eingegliedert:
* 1. Juli 1867: Sudenburg (Stadt) * 1. April 1886: Neustadt (Stadt) * 1. April 1887: Buckau (Stadt) (bis 1861 Kreis Wanzleben, dann Stadtkreis Magdeburg) * 1. April 1908: Rothensee (Kreis Wolmirstedt) * 1. April 1910: Cracau und Prester (Kreis Jerichow I), Fermersleben, Lemsdorf, Salbke, Westerhüsen (alle Kreis Wanzleben) * 1. April 1926: Diesdorf (Kreis Wanzleben) * 1. Januar 1934: Teile von Biederitz und Gübs (Kreis Jerichow I; Gübs gehörte bereits von 1494 bis 1807 zu Magdeburg) * 1. Oktober 1942: Teile von Barleben, Wolmirstedt und Glindenberg (alle Kreis Wolmirstedt) * 1952: Groß Ottersleben * 1979: Olvenstedt * 1993: Pechau, Randau-Calenberge * 2001: Beyendorf / Sohlen
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl der Stadt Magdeburg stieg 1840 auf über 50.000 und verdoppelte sich bis 1880 auf 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1939 erreichte die Bevölkerungszahl mit 346.600 ihren historischen Höchststand. Von 1989 bis 2005 verlor die Stadt aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang rund 60.000 Einwohner und schrumpfte dadurch von über 290.000 auf 230.000 Einwohner. Seit 2004 hat sich letzterer Stand verfestigt.
Religionen
Die Stadt Magdeburg gehörte anfangs zum Bistum Halberstadt. 937 wurde das St.-Moritz-Kloster in Magdeburg gegründet, das 962 in ein Domstift umgewandelt wurde. Damit wurde das Erzbistum Magdeburg gegründet. Eine zweite Urkunde zur Gründung des Erzbistums datiert von 968. Zum Erzbistum Magdeburg gehörten zunächst die Suffragane Merseburg, Zeitz-Naumburg, Meißen, Brandenburg und Havelberg, wobei Meißen im 15. Jahrhundert ausschied. 1521 wurde in Magdeburg die erste protestantische Predigt gehalten. Der Rat führte alsbald in der gesamten Stadt die Reformation ein. 1563 trat auch der Erzbischof zur lutherischen Lehre über und 1567 wurde im Dom die erste protestantische Predigt gehalten. Die wenigen in der Stadt verbliebenen Katholiken wurden vom Agnetenkloster in Neustadt versorgt. 1628 wurde dieses Kloster zu Unserer Lieben Frau in Magdeburg rekatholisiert. 1685 ließen sich reformierte Hugenotten in der Stadt nieder, 1689 reformierte Pfälzer, so dass alsbald auch zwei reformierte Gemeinden entstanden, die eigene politische Gemeinden bildeten. Nach dem Übergang an Preußen und der Vereinigung von lutherischen und reformierten Gemeinden innerhalb Preußens zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) 1817 gehörten die protestantischen Gemeinden Magdeburgs zur „Evangelischen Kirche in Preußen“ beziehungsweise deren Provinzialkirche Sachsen, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als „summus episcopus“ war. Nach Wegfall des landesherrlichen Kirchenregiments 1918 war die Provinzialkirche Sachsens Gründungsmitglied der „Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union“. 1947 wurde sie eine selbständige Landeskirche, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen mit einem Bischof an der Spitze. Dessen Bischofskirche ist der Magdeburger Dom. Die protestantischen Kirchengemeinden Magdeburgs gehören – sofern es sich nicht um Freikirchen handelt – zum Kirchenkreis Magdeburg innerhalb der Propstei Magdeburg-Halberstadt, deren Sitz sich ebenfalls in Magdeburg befindet.
Im 19. Jahrhundert vermehrte sich auch die Zahl der Katholiken. Sie gehörten ab 1821 zum Bistum beziehungsweise ab 1930 Erzbistum Paderborn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Erzbischof immer schwerer, seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Erzbistums wahrzunehmen. Daher wurde in Magdeburg 1946 ein Generalvikar eingesetzt, der 1949 zum Weihbischof ernannt wurde. Durch die Neuordnung der katholischen Kirche in der DDR wurden die Gebiete 1972 formell abgetrennt und zum Bischöflichen Amt erhoben. Leiter dieses Amtes wurde ein Apostolischer Administrator mit dem Titel Bischof. Am 8. Juli 1994 wurde das bisherige Bischöfliche Amt Magdeburg zum Bistum erhoben und wieder der Erzdiözese Paderborn als Suffraganbistum unterstellt. Die Pfarrgemeinden Magdeburgs gehören somit heute zum Dekanat Magdeburg innerhalb des gleichnamigen Bistums.
Neben den beiden „großen Kirchen“ (evangelisch: ca. 9 %; römisch-katholisch: ca. 4 %) gibt es in Magdeburg heute auch mehrere Freikirchen (ca. 0,6 %) und sonstige religiöse Gruppierungen, darunter eine islamische Gemeinde und eine jüdische Gemeinde (ca. 0,3 %). Diese setzt sich hauptsächlich aus Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion zusammen und hat ca. 670 Mitglieder und ist somit eine der größten jüdischen Gemeinden Ostdeutschlands. Die meisten Einwohner sind jedoch konfessionslos (ca. 86 %). Der auch in anderen Regionen bestehende allgemeine Rückgang der Bedeutung der Kirchen wurde in Ostdeutschland während der DDR-Zeit durch die besondere Trennung von Kirche und Staat noch verschärft, durch den die Kirchen stark an gesellschaftlicher Bedeutung verloren. Hinzu kamen Repressionen unterschiedlicher Intensität durch die DDR-Staatsmacht.
An der Spitze der Stadt stand in Zeiten des Erzbistums Magdeburg ein vom Erzbischof eingesetzter Schultheiß. Daneben bestand das „Burding“, das Organ der Bürgergemeinde ohne besondere Befugnisse. Ab 1244 bestand ein Rat, der ab 1294 auch das Schultheißenamt erwerben konnte. In der Folgezeit konnte der Rat immer mehr Befugnisse an sich ziehen und die Stadt sich damit immer mehr vom Erzbistum lösen, ohne jemals vollständig frei zu werden. Das Bürgermeisteramt gab es erstmals 1302. Im 15. Jahrhundert gab es einen regierenden Rat, einen alten Rat und einen oberalten Rat. Nach der Belagerung der Stadt durch Tilly im Jahre 1629 wurde die Verfassung geändert. Neben dem Rat gab es zwei Bürgermeister, später vier und ab 1683 in brandenburg-preußischer Zeit hatte der Rat drei Bürgermeister, über denen ein Stadtpräsident stand. Dieses Amt wurde 1743 wieder eingezogen. Ab 1815 wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Danach stand an der Spitze der Verwaltung ein Oberbürgermeister und ein Bürgermeister als Vertreter. Daneben gab es die Stadtverordneten als gewähltes Gremium (später Stadtverordnetenversammlung). 1831 wurde die Verwaltung neu organisiert.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches übernahmen zunächst die Besatzungstruppen die Ordnung in den deutschen Städten und Gemeinden. Magdeburg war zunächst sowohl von amerikanischen (im Westteil) als auch von sowjetischen Truppen (östlich der Elbe) besetzt. Die Amerikaner veranlassten im Mai 1945 die Neubildung des Magistrats und setzten den Sozialdemokraten Otto Baer als Bürgermeister ein. Obwohl die sowjetischen Besatzungstruppen in ihrem Teil Magdeburgs den parteilosen Trumpa als provisorischen Bürgermeister berufen hatten, bestätigten sie nach dem Abzug der Amerikaner Otto Baer als Bürgermeister für ganz Magdeburg.
Am 8. September 1946 wurden nach einer Verordnung der Provinzialregierung Wahlen zu den Gemeindeparlamenten in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Die SED errang bei den Wahlen zum Magdeburger Stadtparlament mit 51,3 % die absolute Mehrheit. Als neuer Bürgermeister wurde Rudolf Eberhard (SED) von den Stadtverordneten gewählt, der jedoch 1950 wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ wieder abgesetzt und durch Philipp Daub ersetzt wurde.
Die ersten Wahlen für ein Magdeburger Stadtparlament nach den Jahren der Nazi- und SED-Herrschaft fanden am 6. Mai 1990 statt: Die SPD wurde mit 32,98 % stärkste Fraktion im Stadtrat. Im selben Jahr wählte der Stadtrat Wilhelm Polte zum ersten Oberbürgermeister nach der Wende. Seit 1993 wird der Oberbürgermeister direkt gewählt.
2001 wurde Lutz Trümper (SPD) zum Nachfolger von Polte. Die Amtszeit des Oberbürgermeisters beträgt sieben Jahre. Trümper wurde 2008 mit 64,0% im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.
Blasonierung: „In Silber eine gezinnte rote, schwarz gefugte Burg mit zwei spitzbedachten Türmen, geöffnetem goldenen Tor und hochgezogenem schwarzen Fallgatter; zwischen den Türmen wachsend eine grün gekleidete Jungfrau (Magd), in der erhobenen Rechten einen grünen Kranz emporhaltend.“
Das Magdeburger Stadtwappen ist ein so genanntes redendes Wappen – Jungfrau (Mägdelein) und Burg weisen auf den Namen der Stadt hin. Bereits die Magdeburger Bürgerschaft führte seit Mitte des 13. Jahrhunderts in ihrem Siegel beide Komponenten. Damals stand die Frauenfigur noch mit halbhoch erhobenen Armen. Als Zeichen einer Jungfrau trug sie über den Armen Tücher und das Haar offen. Erst später gab man der Jungfrau zum Zeichen ihrer Reinheit einen Kranz in die Hand. Entsprechend den im Wappen verwendeten Farben sind auch die Stadtfarben Magdeburgs grün-rot. Die Stadtflagge zeigt diese Stadtfarben in gleichbreiten Längsstreifen mit dem in der Mitte angeordneten Stadtwappen (§ 2 (2) und (3) der Hauptsatzung).
Das Dienstsiegel zeigt die bildliche Darstellung des Wappens. Die Umschrift wird durch die Dienstsiegelordnung der Stadt bestimmt (§ 2 (4) der Hauptsatzung).
Städtepartnerschaften Die Magdeburger Städtepartnerschaften Sarajevo Bosnien und Herzegowina Bosnien-Herzegowina seit 1977 Braunschweig NiedersachsenNiedersachsen seit 1987 Nashville USATennessee (USA) seit 2003 Saporoshje Ukraine Ukraine seit 2008
Magdeburg unterhält freundschaftliche Kontakte mit zahlreichen Städten auf der Welt, so auch durch Vereine. Im September 1977 wurde eine Städtepartnerschaft mit Sarajevo (heute Bosnien-Herzegowina) eingegangen. Dort half Magdeburg nach Beendigung des Bosnienkrieges beim Wiederaufbau der Stadt. Braunschweig folgte als weitere Partnerstadt im Dezember 1987. Die niedersächsische Stadt unterstützte nach der Wiedervereinigung die Stadt Magdeburg beim Aufbau einer kommunalen Selbstverwaltung. Die Beziehungen zu Nashville waren bereits seit 1998 aufgebaut worden. Nachdem der Magdeburger Stadtrat am 13. März 2008 die Städtepartnerschaft mit Saporoshje beschlossen hatte, wurde diese Partnerschaft am 29. Mai 2008 vertraglich besiegelt. Kontakte, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet, gab es bereits in den Jahren zuvor.
Bis 1996 bestanden darüber hinaus Partnerschaftsverträge mit Donezk (Ukraine, seit 1962), Kayes (Mali, seit 1966), Hradec Králové/Königgrätz (Tschechien, seit 1972), Setúbal (Portugal, seit 1976), Lüttich (Belgien, seit 1978), Valencia (Spanien, seit 1981), Turin (Italien, seit 1983) und Nagasaki (Japan, seit 1987). Seinerzeit beschloss der Stadtrat jedoch, diese Partnerschaftsverträge zu lösen.
Magdeburg war und ist ein wichtiger Wirtschaftstandort. Im 19. Jahrhundert siedelten sich bekannte Maschinenbauunternehmer an, z.b. Rudolf Wolf und Friedrich Gruson. Diese Betriebe bildeten das Fundament für die "Stadt des Schwermaschinenbaus", wie Magdeburg in der DDR genannt wurde. Nach der politischen Wende verschwanden diese großen Werke, es blieben viele kleinere Firmen übrig. Der Dienstleistungssektor wurde in Magdeburg immer wichtiger.
Magdeburg ist mit seiner Lage an der Elbe ein zentraler Verkehrsknotenpunkt, zu Wasser, zur Schiene und auf der Straße.
Schifffahrt
Über die Elbe sind von Magdeburg aus gut die Seehäfen in Hamburg und die südlich gelegenen Regionen um Dresden und Tschechien erreichbar. Über den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal ist Magdeburg in Ost-West-Richtung an das Wasserstraßennetz angebunden. Über die Kanäle kommen Schiffe schnell in die Industrieregionen im Ruhrgebiet und die Bundeshauptstadt Berlin sowie nach Polen. Das 2003 in Betrieb genommene Wasserstraßenkreuz Magdeburg sorgt unter anderem dafür, das Schiffe die nach Magdeburg wollen, oder von hier starten, aus und in Richtung Osten, nicht mehr einen Umweg über die Schleuse Niegripp nehmen müssen. Der Magdeburger Elbhafen besteht aus vier einzelnen Häfen: Kanalhafen, Industriehafen, Hansehafen und Handelshafen. Er ist damit der größte Binnenhafen in den Neuen Bundesländern. Durch eine im Bau befindliche Hafenschleuse werden der Hansehafen und der Kanalhafen demnächst auch wasserstandsunabhängig über den Mittellandkanal erreichbar sein.
Eisenbahn
Magdeburg ist neben Halle (Saale) der wichtigste Knotenpunkt im Bahnverkehr in Sachsen-Anhalt. Die Stadt liegt an der Eisenbahnhauptstrecke Hannover - Braunschweig - Magdeburg - Halle (Saale) - Leipzig, die im 1-Stunden-Takt von Intercity-Zügen auf den Strecken Leipzig - Köln und Leipzig - Oldenburg - (Norddeich Mole) bedient wird. Einmal täglich bestehen zudem Intercity-Verbindungen von und nach Wittenberge - Schwerin - Rostock und Potsdam - Berlin - Cottbus. In den Tagesrandlagen verkehrt ein Intercity-Express von und nach Halle (Saale) - Leipzig - Dresden, der einmal wöchentlich weiter bis Hannover fährt. Außerdem hält der private Fernverkehrszug Harz-Berlin-Express in Magdeburg.
Im Regionalverkehr treffen in Magdeburg die Strecken Braunschweig - Helmstedt - Magdeburg, Wolfsburg - Haldensleben - Magdeburg, Uelzen bzw. Wittenberge - Stendal - Magdeburg, Frankfurt (Oder) - Berlin - Brandenburg (Havel) - Burg - Magdeburg, Loburg - Magdeburg, (Leipzig) - Dessau - Magdeburg, (Erfurt) - Sangerhausen bzw. Aschersleben - Magdeburg und Halberstadt - Magdeburg zusammen. Die Strecke nach Halberstadt - (Thale bzw. Blankenburg) wird vom Harz-Elbe-Express der Veolia Verkehr GmbH bedient.
Seit 2001 trägt eine ICE 2-Garnitur den Namen „Magdeburg“.
ÖPNV
In und um Magdeburg wird durch die Deutsche Bahn eine S-Bahn betrieben, welche zusammen mit einem Straßenbahn- und Busliniennetz der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), sowie verschiedenen regionalen Busbetrieben den ÖPNV stellen. Allerdings gibt es in Magdeburg keinen Verkehrsverbund, so dass in der Regel für jeden Verkehrsbetrieb eigene Fahrscheine erworben werden müssen (Ausnahme Magdeburg-Umland-Ticket).
Straße
Auch im Straßennetz stellt Magdeburg einen wichtigen Knotenpunkt dar. Durch Magdeburgs Norden verläuft die wichtige Ost-West-Magistrale A2 (Hannover-Magdeburg-Berlin). Die A2 kreuzt am Autobahnkreuz Magdeburg die A14 (Magdeburg-Halle-Leipzig). Für die A14 ist zudem eine Verlängerung nach Schwerin geplant, welche Magdeburg auch aus Norden kommend per Autobahn erreichbar macht (Altmark-Autobahn).
In Nord-Süd-Richtung wird Magdeburg vom Magdeburger Ring, einer Art Stadtautobahn (genauer: Autostraße), durchquert. Auf dem Magdeburger Ring laufen teilweise die Bundesstraßen 71, 81 und 189. Zudem führt in Ost-West-Richtung die Bundesstraße 1 durch Magdeburg, an welcher im Osten von Magdeburg auch die B184 beginnt.
Zu den Straßennamen in Magdeburg und deren Entwicklung und Bedeutung siehe Magdeburger Straßen.
Radwege
Die Stadt liegt am Elberadweg, für den es im Stadtgebiet wegen der Elbinsel Werder (Rotehorninsel) und dem darauf befindlichen weitläufigen Stadtpark mehrere Streckenvarianten gibt.
Flugverkehr
Südlich der Stadt befindet sich der Flugplatz Magdeburg. Die nächstgrößeren Verkehrsflughäfen sind die Flughäfen Leipzig/Halle, Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld und Hannover.
Der Flughafen Leipzig/Halle kann über den Bahnhof Flughafen Leipzig/Halle von Magdeburg aus auch direkt ohne Umstieg per Intercity-Verbindung erreicht werden.
In Magdeburg befindet sich das Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Als Tageszeitung erscheint die Magdeburger Volksstimme. Die BILD-Zeitung ist mit einer Lokalredaktion vertreten. Als Wochenzeitung erscheint seit 1992 der „Magdeburger Sonntag“; außerdem erscheinen seit 1990 zwei Mal wöchentlich der „Elbe Report“ und der „General-Anzeiger“.
In Magdeburg wird seit 1993 das Wirtschaftsmagazin „Wirtschaftsspiegel“ herausgegeben. Die Stadtmagazine „DATEs“ (Auflage: ca. 28.000), „Kulturfalter“ (Auflage: 15.000) und „Urbanite“ (Auflage: ca. 15.000) erscheinen monatlich. Der „Magdeburger Kurier“ erscheint monatlich seit 1994 für die Bürger im aktiven Ruhestand. Seit 2006 wird in Magdeburg der Freizeitplaner „wohin“ in zwei Ausgaben für ganz Sachsen-Anhalt herausgegeben.
In der Stadt gibt es den Regionalfernsehsender (ehemaliger Lokalsender) MDF.1 und den Offenen Kanal. Zwei private Hörfunkprogramme werden im „Hansapark“ produziert: radio SAW, ein landesweites Radioprogramm, und Rockland Sachsen-Anhalt.
* Otto-von-Guericke-Universität: Die nach dem Magdeburger Erfinder, Naturforscher und Bürgermeister benannte Universität wurde 1993 aus der 1953 gegründeten und später in Technische Hochschule und Technische Universität umbenannten Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg, aus der 1954 gegründeten Medizinischen Akademie Magdeburg und aus der Pädagogischen Hochschule Magdeburg gegründet. Damit gehört sie zu den jüngsten Universitäten Deutschlands. * Hochschule Magdeburg-Stendal (FH): Die Hochschule (ehemals Fachhochschule Magdeburg) wurde 1991 gegründet und führt eine hundertjährige Tradition als Ausbildungsstätte von Ingenieuren fort.
Institute
* Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme * Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) * Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN) * Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie (ZENIT) * Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ mit einem von sechs Standorten in Magdeburg * Zentrum für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung (ZBBS) * Studieninstitut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt e. V. (SIKOSA)
Museen
* Kulturhistorisches Museum Magdeburg * Museum für Naturkunde Magdeburg * Technikmuseum Magdeburg * Kunstmuseum Magdeburg * Otto-von-Guericke-Museum in der Lukasklause * Galerie 1200 – Magdeburg 12hundert Fotografien * Jahrtausendturm – 6000 Jahre Forschungs- und Entwicklungsgeschichte der Menschheit * Schulmuseum Magdeburg * Museumsschiff Württemberg mit Museum zur Geschichte der Elbschifffahrt * Historische Schiffmühle am Petriförder * Steinzeithaus Randau * slawisches Dorf Pechau – „Die Besiedlung des ostelbischen Raumes vom 8.–12.Jahrhundert“
Die Stadt ist Mitglied des bundesweiten Gesunde-Städte-Netzwerkes und verfügt mit Krankenhäusern aller Versorgungsstufen und einer großen Zahl an niedergelassenen Ärzten über eine gute medizinische Infrastruktur. Zu den Krankenhäusern zählen unter anderem:
* Universitätsklinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg * Klinikum Magdeburg gGmbH * Pfeiffersche Stiftungen * Klinik St. Marienstift * Klinik des Westens Magdeburg * Magdeburger Praxisklinik Sudenburg * MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg * Neurologisches Zentrum Magdeburg
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten befinden sich im Stadtzentrum zwischen Magdeburger Rathaus, Dom, Ulrichsplatz und Elbe (Schleinufer).
Theater
* theatermagdeburg (Schauspiel, Oper, Philharmonie, Ballett, Theater für junge Zuschauer) * Städtisches Puppentheater Magdeburg * Theater an der Angel * Improvisationstheater Hechtsprung
Kabarett
* Magdeburger Zwickmühle (politisch-satirisches Kabarett) * Kabarett Denkzettel (politisch-satirisches Kabarett) * Die Kugelblitze * Die Hengstmann-Brüder (politisch-satirisches Kabarett)
Bauwerke
Kirchen:
* Magdeburger Dom, das Wahrzeichen der Stadt, Bischofskirche der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen * Hoffnungskirche, Nord * Kreuzkirche, Südwest * Martin Gallus, Fermersleben * Pauluskirche, Stadtfeld * Reformationskirche, Rothensee * Wallonerkirche (St. Augustini) * St. Adalbert, Reform, kath. (geweiht 1985) * St. Agnes, Neue Neustadt, kath. * St. Ambrosius, Sudenburg * St. Briccius, Cracau * St. Egidius, Sohlen * St. Eustachius und Agathe, Diesdorf * St. Gertraud, Salbke * St. Gertrauden, Buckau * St. Johannes Baptist, Salbke, kath. (erbaut 1909–1910) * St.-Johannis-Kirche * St. Johann der Täufer * St. Josef, Neu-Olvenstedt, kath. * St. Laurentius, Olvenstedt * St. Mechthild, kath * St. Nicolai, Neue Neustadt * St. Petri, kath. * St. Petri, Beyendorf * St. Sebastian, seit 1994 römisch-katholische Bischofskirche des Bistums Magdeburg * St. Sebastian, Lemsdorf * St. Stephani, Altottersleben * St. Stephanus, Westerhüsen
Säkularisierte Kirchen:
* Johanniskirche mit Lutherdenkmal (in den 90er Jahren renoviert) * Kloster Unser Lieben Frauen * Magdalenenkapelle Magdeburg
Weitere sehenswerte Gebäude, Denkmäler, Anlagen:
* Grüne Zitadelle von Magdeburg, letztes Architekturprojekt Friedensreich Hundertwassers * Rathaus Magdeburg mit Ratskeller * Hyparschale, Mehrzweckhalle im Stadtpark Rotehorn * Enercon-Haus, Verwaltungsgebäude mit typischer Enercon-Welle auf dem Gelände der Enercon-Betriebsstätte Rothensee (Fertigstellung 2006) * Hasselbachplatz, die Kneipenecke der Stadt mit vielen Gründerzeithäusern * Hegelstraße, prachtvolle Wohnstraße mit Gründerzeitvillen und -häusern, fast vollständig saniert. * Wasserstraßenkreuz Magdeburg * Schiffshebewerk Rothensee * Sternbrücke, im 2. Weltkrieg zerstört, 2005 wiederaufgebaut * Hubbrücke im Rothehornpark (stillgelegt 2005) * Magdeburger Reiter, um 1240, erstes freistehendes Reiterstandbild nördlich der Alpen. Dargestellt ist wahrscheinlich Kaiser Otto I. * Magdeburger Roland, 2005 neu aufgestellt am Eingang zum Ratskeller * Faunenbrunnen von Heinrich Apel in der Leiterstraße, die, 1263 erstmals urkundlich erwähnt, eine der ältesten Geschäftsstraßen Magdeburgs ist * Lutherdenkmal * Reste der ehemaligen Festungsanlagen innerhalb des Grünen Rings wie die Bastion Preußen, die Defensionskaserne Mark, die Kavaliere Maybachstraße, der Fürstenwall und die teilweise freigelegte Bastion Cleve (Übergabe 2008) * Wehrturm Kiek in de Köken * Eisenbarthbrunnen