Der Landkreis Mansfeld-Südharz ist eine Gebietskörperschaft des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Er wurde im Zuge der Kreisgebietsreform vom 1. Juli 2007 durch die Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Mansfelder Land und Sangerhausen gebildet.
Im Laufe des Mittelalters hatten sich auf dem Gebiet des Landkreises mehrere Herrschaftssysteme etabliert. Der größten Anteil hatte die Grafschaft Mansfeld, in deren Bereich auch die Städte Hettstedt, Eisleben und Gerbstedt lagen. Die Grafschaft bestand bis zum Aussterben des Geschlechts 1780 und kam danach zu Kursachsen bzw. Preußen, 1807/08 zum überwiegenden Teil an das Königreich Westphalen (Saale-Departement) und 1815 an Preußen. Ein weiteres Grafengeschlecht übte seit 1201 die Herrschaft über den Westen des Kreisgebietes aus, die Grafen zu Stolberg. Zur Grafschaft Stolberg gehörte etwa der Bereich der heutigen Verwaltungsgemeinschaft Roßla-Südharz, sowie weiter südlich zeitweise gemeinsam mit den Grafen von Schwarzburg die Orte Kelbra und Tilleda. 1738/40 kam die Grafschaft Stolberg unter kursächsische Herrschaft, die jedoch 1815 von Preußen abgelöst wurde. Ganz im Norden gehörte Sandersleben zu den anhaltinischen Fürstentümern, von 1918 bis 1945 zum Freistaat Anhalt. Wechselnden Herrschaftsverhältnissen unterlagen die Städte Sangerhausen und Allstedt. Sangerhausen gehörte seit 1291 der brandenburgischen Markgrafen, ging 1340 in den Besitz des Herzogtum Braunschweig und kam 1372 unter wettinisch-sächsische Herrschaft. Die sächsische Periode, zwischenzeitlich Herzogtum Sachsen-Weißenfels, endete 1815 mit der Übernahme durch Preußen. Allstedt wurde 1299 als Vogtei der Grafschaft Beichlingen erwähnt. 1320 wurde Allstedt als Reichslehen an verschiedene Herrschaftshäuser vergeben, u.a. Mansfeld, Anhalt und Sachsen. Erst 1554 übte Kursachsen uneingeschränkt die Herrschaft aus. Von 1920 bis 1945 war das Gebiet um Allstedt eine thüringische Exklave in Preußen. Das übrige heutige Kreisgebiet mit Ausnahme von Sandersleben war bereits seit 1815 infolge des Wiener Kongresses in preußischer Hand. Von den bis 1818 neu eingerichteten preußischen Kreisen bildeten die Kreise Mansfelder Gebirgskreis, Mansfelder Seekreis und Sangerhausen das heutige Kreisgebiet. Diese Einteilung blieb im Wesentlichen bis 1994 bestehen, wobei aus wesentlichen Teilen der Mansfelder Kreise und des seit 1908 bestehenden Stadtkreises Eisleben 1950 der Kreis Eisleben (Mansfeld) gebildet wurde, der 1952 in die Kreise Hettstedt und Eisleben geteilt wurde. Bei der ersten Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt wurden 1994 die Landkreise Hettstedt und Eisleben zum Landkreis Mansfelder Land zusammengelegt.
Der Norden des Landkreises wird vom Mansfelder Bergland, dem östlichsten Teil des Harzes bestimmt. Bei Ulzigerode erreicht das Gebiet mit dem 291 Meter hohen Mahnberg seinen höchsten Punkt. Nach Osten schließt sich das Harzvorland mit seiner fast waldlosen, flachwelligen und abwechslungsarmen Landschaft an. Im Westen gehören Teile des Südharzes zum Landkreis, und hier liegt mit dem 580 Meter hohen Großen Auerberg der höchste Punkt des Kreises. Im Südwesten schließt der Landkreis mit dem fruchtbaren Niederungsgebiet Goldene Aue ab. Hier liegt auch der sechs Quadratkilometer große Stausee Kelbra. In entgegengesetzter Richtung an der Ostgrenze des Kreises, sieben Kilometer östlich von Eisleben befindet sich mit dem drei Quadratkilometer großem Süßen See das zweitgrößte Gewässer des Kreises. Zwei Flüsse durchqueren den Kreis von West nach Ost, im Norden die Wipper und im Süden die Helme.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz gehört zu den wirtschaftsschwächsten Regionen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Seit den 1990er Jahren liegt die Arbeitslosenquote über den Landesdurchschnitt. Nach dem Niedergang des Kupferbergbaus und der Aluminiumverhüttung im Mansfelder Raum bietet nur noch Sangerhausen mit seinen Werken für Fahrrad- und Käseherstellung Arbeitsplätze im größeren Umfang. In den Wäldern der Westregion wird Forstwirtschaft in der Osthälfte überwiegend Landwirtschaft betrieben. Die Harzgebiete und die Lutherstädte Eisleben und Mansfeld profitieren von der Tourismusbranche.
Durch den Süden des Landkreises verläuft die Autobahn 38, die nach Fertigstellung Leipzig und Kassel/Göttingen verbinden wird. Für den Straßenverkehr von Bedeutung sind außerdem die Bundesstraßen 86 und 180, die den Kreis von norden nach Süden durchschneiden. Die wichtigsten Bahnlinien sind die Strecken Magdeburg - Erfurt und Halle - Kassel.