Der Landkreis Ammerland (von Ameri + Land = indogermanisch: Sumpfland) ist ein Landkreis im Nordwesten von Niedersachsen. Bis zur Verleihung der Stadtrechte an die Kreisstadt Westerstede am 28. Mai 1977 wies der Landkreis die Besonderheit auf, über keine einzige Stadt im Kreisgebiet zu verfügen.
Er grenzt im Westen an den Landkreis Leer, im Norden an den Landkreis Friesland, im Osten an den Landkreis Wesermarsch und an die kreisfreie Stadt Oldenburg (Oldb) und im Süden an die Landkreise Oldenburg und Cloppenburg.
In der Vergangenheit lebten die Einwohner des Ammerlandes vom Torfabbau. Aufgrund der Bodenverhältnisse finden sich heute viele Baumschulen in dieser Gegend. Eines der Hauptprodukte dieser Baumschulen ist der Rhododendron (Alpenrose).
Schwerpunkt des Tourismus' ist die Gemeinde Bad Zwischenahn am Zwischenahner Meer, wo es Kuranlagen mit Beauty- und Wellnesseinrichtungen gibt. 2002 wurde hier die Niedersächsische Landesgartenschau veranstaltet. Im Nordosten des Ammerlandes liegt der ehemalige Residenzort Rastede, der durch seine Pferdesport-Veranstaltungen und einen mittelalterlichen Markt bekannt ist. 2006 fand in Rastede die Weltmeisterschaft (WM) im Schlittenhundewagenrennen, Canicross und Bikejöring statt. Die Gemeinde Edewecht bildet ein Zentrum der Lebensmittelindustrie, unter anderem mit einer Molkerei (Nordmilch) und fleischverarbeitenden Betrieben.
Der Landkreis Ammerland gliedert sich in 6 Einheitsgemeinden. Damit ist er der Landkreis in Deutschland mit den wenigsten kreisangehörigen Gemeinden. Einzige Stadt ist der Kreissitz Westerstede. Gemeinde Einwohner
Bad Zwischenahn 27.131 Westerstede, Stadt 22.088 Edewecht 20.930 Rastede 20.466 Wiefelstede 14.703 Apen 10.996
Der Kreis Ammerland wird von zwei Hauptbahnen durchzogen: Die Preußische Staatsbahn berührte 1867 mit der Linie Oldenburg–Wilhelmshaven die Gemeinde Rastede im Osten des Kreises. Zwei Jahre später durchzog die Strecke Oldenburg–Leer der Oldenburgischen Staatsbahn in Ost-West-Richtung die Mitte des Gebietes.
Da die Kreisstadt abseits dieser Magistrale lag, erbaute die Gemeinde Westerstede 1876 eine Schmalspurbahn nach Ocholt; diese wurde von den Oldenburgischen Staatsbahnen betrieben, sie stellten die Strecke 1904 auf Normalspur um und verlängerten sie nach Ellenserdamm.
Von Ocholt führte ab 1908 auch noch eine Nebenbahn nach Friesoythe–Cloppenburg.
Schließlich schuf sich die Gemeinde Edewecht im Jahre 1912 eine Verbindung zur Hauptbahn in Bad Zwischenahn; diese wurde 1920 nach Süden bis Edewechterdamm erweitert.
Damit wurden Personenzüge auf 86 km Strecken angeboten, bis die Stillegungen (34 km) begannen:
* 1950: Kleinbahn Bad Zwischenahn–Edewechterdamm (12 km) * 1954: Ellenserdamm – Eggeloge – Westerstede (8 km) und Westerstede – Ocholt (7 km) * 1968: Ocholt – Godensholt – Cloppenburg (7 km)
Heute werden im Personenverkehr mit den Bahnhöfen in Augustfehn, Westerstede-Ocholt, Bad Zwischenahn und Rastede noch 4 Stationen bedient.
Im Landkreis Ammerland gibt es im Oberverband Ammerländer Schützenbund vier Schützenkreise , den Kreis Edewecht mit neun Schützenvereinen, den Kreis Rastede / Wiefelstede mit 11 Schützenvereinen, den Kreis Westerstede / Apen mit zehn Schützenvereinen und den Kreis Bad Zwischenahn mit acht Schützenvereinen. Der Ammerländer Schützenbund ist mit seinen Unterkreisen und Vereinen Mitglied im Bezirksdachverband Oldenburger Schützenbund und dem Landesverband Nordwestdeutscher Schützenbund und somit auch im Deutschen Schützenbund.
* Grünkohlessen mit Grünkohl, Pinkel, etc. * Smoortaal * Bückel (Fischspezialität) * Ammerländer Schinken * Ammerländer Aal (insbesondere aus Bad Zwischenahn) * Ammerländer Boßelschluck * Ammerländer Mockturtle
* Ammerländer Löffeltrunk
Der Ammerländer Löffeltrunk wird aus Zinnlöffeln getrunken, die man mit der gesamten linken Faust umschlossen hält. Zu der Trinkzeremonie gehört ein plattdeutscher Spruch, wobei der Gastgeber beginnt und sich mit seinen Gästen im Aufsagen abwechselt. Unmittelbar nach dem Prost werden die Zinnlöffel mit der Zunge so trocken geleckt, dass beim anschließenden Ablegen auf ein Handtuch keine feuchten Ränder entstehen. Gelingt dies bei einem oder mehreren nicht, beginnt die Zeremonie von vorn. Abgelegt werden die Löffel aber erst nach vollendetem Aufsagen des gesamten Spruches. Ammerländer Löffeltrunk wird vor allem vor und nach einer Smortaal–Mahlzeit (Schmoraal / Brataal) zelebriert. Getrunken wird klarer Weizenkorn, der gleiche, der auch zum Händeabwaschen nach dem Aalessen dient.