Ein Piercing ist ein Trend, der bereits seit den 90er Jahren kontinuierlich Einzug hält. Ob Augenbrauenpiercing, Bauchnabelpiercing oder Nasenring – experimentierfreudige Menschen mit Vorliebe für Körperschmuck finden sicher die passende Stelle für ein dekoratives Schmuckteil am eigenen Körper. Jedoch sollte man die Gefahren des Piercings nicht unterschätzen. Besonders in der ersten Zeit nach dem Stechen eines Piercings treten nicht selten Komplikationen auf. Besonders häufig sind Infektionen an der Wunde, die durch Bakterien oder Pilze ausgelöst werden. Auch Allergien, zum Beispiel gegen Nickel, treten auf, oftmals ohne dass der Piercingträger vorher wusste, dass er allergisch auf das Material reagiert. Allergien können auch an Körperstellen in Erscheinung treten, an denen sich das Piercing selbst gar nicht befindet (z.B. Augenreizungen). In seltenen Fällen kann ein Piercing sogar zu Narbenwucherungen oder Knorpelnekrose führen. Auf jeden Fall sollte auf die hygienischen Umstände des Piercingstudios größten Wert gelegt werden. Ansonsten besteht durch unreine Kanülen und Werkzeuge sogar die Gefahr einer Hepatitis- oder HIV-Infektion. Piercing-Bild-Quelle
Das wichtigste, wenn man sich zu einem Piercing entscheidet ist, dass man ein gepflegtes gutes Studio aufsucht, denn das wichtigste bei einem Piercing ist die Hygiene, damit später keine Komplikationen auftauchen, dennoch sollte man sich im Klaren sein, das jedes Piercing Schmerzen verursachen kann. Dem jeweiligen Schmerz kann man etwas entgegen wirken, indem man vorher keinerlei Medikamente, Alkohol oder sonstiges einnimmt, vorbeugend werden die zu piercenden Stellen auch mit Eisspray betäubt. Die Nachbehandlung ist ebenfalls das A und O bei einem Piercing, denn schlimmer als die Schmerzen beim stechen lassen, sind oftmals die Entzündungen die im Nachhinein bei schlechter Pflege auftreten können.
Ein Augenbrauenpiercing wird von den meisten Menschen als wenig schmerzvoll empfunden, da es sich hierbei nur um ein oberflächiges Piercing handelt, es wird am äußeren Rand der Augenbraue gesetzt. Wichtig hierbei ist es nachdem das Piercing gesetzt wurde, darauf zu achten das dieses nicht mit Haarspray, Schminke oder sonstigem in Berührung kommt, da es sonst schnell zu einer Entzündung kommen kann.
Beim Nasenpiercing entsteht je nach Nase ein sehr tiefer Schmerz, nämlich dann wenn ein Knorpel mitgepierct wird, ein guter Piercer wird nach Möglichkiet darauf achten nur die umliegende Haut zu piercen, dann ist der Schmerz eher ein kurzes großes Druckgefühl, auch hier sollte darauf geachtet werden, dass keine Cremes, Haarsprays und ähnliches mit dem Piercing in Berührung kommen. Bei einem Nasenpiercing schwillt die Nase ein paar Tage lang etwas an, dies geht jedoch relativ schnell wieder zurück.
Der Schmerz bei einem Bauchnabelpiercing ist relativ klein, ein kleiner kurzer Stich und fertig. Dennoch ist ein Bauchnabelpiercing oft problematisch, wenn man sich nicht an einige Regeln hält, denn gerade der Bauchnabel ist immer in Bewegung, sei es beim Bücken, beim Sport oder Laufen. Um mögliche Entzündungen vorzubeugen ist es daher 3 Wochen nicht erlaubt in öffentliche Schwimmbäder zu gehen, oder ins Solarium.
Falsch gestochen kann ein Zungenpiercing sehr schmerzvoll sein, denn in der Zunge verlaufen zahlreiche Nerven. Richtig gestochen ist der Schmerz eher mäßig. Bei einem Zungenpiercing treten jedoch starke Schwellungen auf, zudem kann man in den ersten Tagen kaum etwas essen, auf Alkoholgenuss und Nikotin muss die ersten 4 Wochen komplett verzichtet werden, da es sonst zu schlimmen Infektionen kommen kann.
Ein Intimpiercing kann an unterschiedlichen Stellen angebracht werden, am empfindlichsten sind hierbei die Brustwarzen, dieses Piercing gilt als eines der schmerzendsten Piercings. Das Stechen eines Intimpiercings verursacht jedoch weit weniger Schmerzen, als die Wundheilung danach, dazu kann es oft zu starken Blutungen kommen, die ein – 2 Tage anhalten. Je nach Stelle des Intimpiercings ist mehrere Wochen kein Geschlechtsverkehr erlaubt, um Infektionen zu vermeiden.
Die Piercingpflege ist genau so wie die tägliche Hygiene. Geht nicht an die Piercings mit ungewaschenen Händen, bitte immer mit sauberen Händen. Die ersten 14 Tage sollte man aufs Rauchen, Alkohol und Milchprodukte verzichten, aber im Piercingstudio wird man vorher darüber informiert. Nach dem Piercen bekommt man auch einen Zettel mit den besten Pflegetipps.
Beim Zungenpiercing ist es zum Beispiel wichtig am Anfang sich immer nach dem Essen den Mund auszuspülen. Später reicht es wenn man morgens und abends den Mund ausspült. Mundspülungen, zum Beispiel für das Zungenpiercing 1:2 oder 1:3 verdünnt mit Wasser natürlich. Anders ist es beim Bauchnabelpiercing, das muss am Anfang regelmäßig sauber gemacht werden, am besten mit Kamillenbäder mit Kamillenextrakt (NICHT für Allergiker), pH neutrale Waschlotion oder Seifen. Das Kamillenbad unterstütz die Heilung und wir auch vom Piercer beziehungsweise vom Piercingstudio empfohlen. Die Reinigung geht am besten mit einem Waschlappen oder einem Wattestäbchen. Beim Intimpiercing nimmt man die pH neutrale Waschlotion extra für die Intimpflege. Das Augenbraunpiercing kann man am besten mit einem Wattestäbchen sauber machen.
Wenn man sich für ein Piercing entschieden hat, steht man vor der nächsten großen Entscheidung: Wer darf das Piercing stechen, in welchem Studio lässt man sich piercen?! Als aller erstes werden wohl immer Freunde & Bekannten nach den jeweiligen Erfahrungen gefragt, doch man sollte auch andere wichtige Kriterien nicht völlig unberücksichtigt lassen. So steht wohl an oberster Stelle die Hygiene im jeweiligen Piercing-Studio. Das Piercing - egal an welcher Körperstelle - sollte in einem möglichst sauberen Raum gestochen werden, damit man die Wahrscheinlichkeit einer Infektion so gering wie möglich halten kann. Steriles Piercingmaterial (Werkzeug, Schmuck etc) und sterile Handschuhe sind absolut Pflicht. Auch sollte ein guter Piercer den Kunden gut über das geplante Piercing informieren - ggf. Risiken erläutern, besondere Pflege- / Behandlungsbedürfnisse durchsprechen und natürlich alle offenen Fragen klären. Selbstverständlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und jeder Körper ist und reagiert schließlich anders, jedoch sollte ein guter Piercer einige Seminare und auch Schulungen nachweisen können. Aber wie bei so vielen Dingen entscheidet auch hier der persönliche Eindruck mit. In welchem Studio hat man sich wohl gefühlt, wo war der Piercer besonders sympathisch?! Das alles macht die Entscheidung zum richtigen Studio für das eigene Piercing aus.
Die Begeisterung für Piercings ist und bleibt ungebrochen. Seit die Modeerscheinung in den 90er Jahren so richtig aufkam und nicht mehr nur Randgruppen, sondern einen weitläufigen Teil der Bevölkerung für sich gewinnen konnte, boomt das Geschäft in Piercingstudios. Doch wer den Schritt zum Piercing wagen will, sollte sich zuvor intensiv mit dem Gedanken auseinandersetzen. Auf den ersten Moment sieht man vielleicht nur den schönen optischen Effekt, doch im nächsten Moment sollte man auch an die Folgen denken, die ein Piercing nach sich ziehen kann. Abgesehen von den Komplikationen, die durch unprofessionelles Stechen und ungenügende Nachsorge entstehen können, sollte auch über die Zeit nachgedacht werden, in der das Piercing vielleicht wieder entnommen werden soll. Bleibt bei einem Piercing immer ein Loch zurück? Das kommt vor allem darauf an, an welcher Körperstelle man sich den Körperschmuck hat einsetzen lassen. Ein Bauchnabelpiercing wird ebenso wie ein Ohrloch oder ein Nasenpiercing seine Spuren hinterlassen. Nach Herausnahme bleibt ein Loch an der Einstichstelle vorhanden, welches in der Regel auch nicht mehr zuwächst. Besser sieht es dagegen bei einem Zungenpiercing oder einem Ring in der Unterlippe aus. Je näher das Piercing an der Schleimhaut ist, desto besser und auch schneller wächst das Loch – zumindest wenn es gut gestochen wurde - wieder zu