Alken ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sowohl in Belgien als auch in Dänemark gibt es jeweils eine Ortschaft mit gleichem Namen. Zu beiden Orten werden partnerschaftliche Beziehungen unterhalten.
Alken wird bereits im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt. Es gehörte bis ins 13. Jahrhundert zur Pfalzgrafschaft. Um 1200 erbaute der Pfalzgraf zur Sicherung des Gebietes die Burg Thurandt. In der Folgezeit kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Köln und Trier. Höhepunkt der Ereignisse war eine langwährende Belagerung der Burg Thurandt, die schließlich 1248 zur Übergabe durch den Pfalzgrafen an die beiden Erzbischöfe führte. Alken wurde zum Mittelpunkt des gleichnamigen Amtes, das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von Köln und Trier gemeinsam verwaltet wurde. Als Verwalter treten im Laufe der Geschichte verschiedene Adelsfamilien auf (Eltz, Boos von Waldeck, Winningen, Schöneck, Ehrenburg, Thys von Alken u.a.). Vor allem die Familie der Herren von Wiltberg (Stammsitz auf der Wildburg im Hunsrück) war bedeutend für Alken.
Das Wappen zeigt eine rote Burg mit zwei Türmen, einer mit dem kurtrierischen und einer mit dem kurkölnischen Wappen. Es weist auf die über Alken liegende Burg Thurant hin.
* Burg Thurant (zu besichtigende Burg) * Michaelskapelle mit Beinhaus * Burghaus "Wiltburg" der Trierer Erzbischöfe und der Herren von Wiltberg. * Fallerport (Stadtmauer)
Die Burg Thurant steht auf einem Bergsporn aus Schiefer über dem Ort Alken an der Mosel und gehört damit zum Typus der Spornburgen. Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts waren die Erzbistümer von Köln und Trier gemeinsame Eigentümer der Anlage und ließen ihren jeweiligen Anteil von Burggrafen verwalten. Jede Hälfte besaß deshalb einen eigenen Bergfried, eigene Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie einen separaten Eingang.
Seit Beginn des 16. Jahrhunderts verfiel die Doppelburg allmählich und wurde durch Zerstörungen während des Pfälzischen Erbfolgekriegs gänzlich zur Ruine. Rudolf Allmers erwarb die Anlage zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ließ sie zum Teil wieder aufbauen. Die Burg befindet sich heute noch in privatem Besitz, kann aber ganzjährig gegen Entgelt besichtigt werden.
Geschichte
Keramikfunde lassen auf eine römische Besiedelung des Bergsporns schließen, die erste urkundliche Erwähnung einer Anlage an diesem Ort datiert aber erst in das Jahr 1209.
Vermutlich in der Zeit von 1198 bis 1206 ließ Pfalzgraf Heinrich I. der Lange aus dem Adelsgeschlecht der Welfen an der heutigen Stelle eine Wehranlage errichten, um die Ansprüche seines Bruders, Kaiser Otto IV., im Moselgebiet zu sichern. Die Burg benannte er nach der Festung Thuron bei Tyros im heutigen Libanon, die er mit einem Heer während der Barbarossaschlacht im Dritten Kreuzzug vergeblich belagert hatte.
Nachdem Pfalzgraf Heinrich II. der Jüngere ohne männliche Nachkommen 1214 verstorben war, vergab Kaiser Friedrich II. die Burg und den Ort Alken als Reichslehen gemeinsam mit der Pfalz an die staufertreuen Wittelsbacher.
Durch ihre Lage im Trierer Land wurde Burg Thurant aber auch von den Kölner und Trierer Erzbischöfen beansprucht. 1216 gelang es Engelbert I. von Köln, die Anlage gewaltsam einzunehmen. Obwohl Papst Honorius III. gegen dieses Vorgehen protestierte, behauptete Engelbert seine Eroberung bis zu seinem Tod im November 1225, ehe die Burg in den Besitz der Pfalzgrafen bei Rhein zurückkehrte. Otto II. von Bayern setzte anschließend den Ritter Berlewin, genannt Zurn, als Burggrafen ein. Da sich Berlewin aber als Raubritter betätigte und von seiner Burg aus das Trierer Land überfiel, taten sich Arnold II. von Isenburg und Konrad von Hochstaden zusammen und belagerten die Burg ab 1246 in der sogenannten Großen Fehde. 1248 wurde die Anlage durch sie eingenommen und am 17. November des Jahres ein Sühnevertrag unterzeichnet, der heute noch erhalten ist und somit eines der ältesten deutschen Schriftstücke darstellt. In dem Dokument verzichtet die Kurpfalz auf die Burg Thurant und den dazugehörigen Ort Alken zugunsten der beiden Erzbistümer.
Die Erzbischöfe teilten die Anlage in eine Trierer und eine Kölner Hälfte, die durch eine Mauer voneinander getrennt und jeweils durch einen eigenen Burggrafen verwaltet wurden. Jede Hälfte verfügte über einen separaten Eingang, eigene Wohn- und Wirtschaftsgebäude und einen Bergfried, heute Trierer Turm und Kölner Turm genannt. Im 14. und 15. Jahrhundert dienten beide Burgteile nicht nur als Afterlehen, sondern auch als Pfandobjekt. Zu den Adelsgeschlechtern, die seit Beginn des 14. Jahrhunderts über Thurant geboten, zählten unter anderem die Familien von Schöneck, von Winningen, von Eltz und von der Reck. Seit 1495 waren die Herren von Wiltberg einer der Lehnsnehmer. Sie nutzten die bereits 1542 als baufällig bezeichnete Burg als Steinbruch, um sich in Alken das Wiltberg'sche Schloss, auch Wiltburg genannt, zu errichten.
Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs kamen 1689 weitere Zerstörungen durch französische Truppen hinzu und ließen die Anlage endgültig zu einer Ruine werden. Nur noch die beiden Bergfriede und ein Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert waren weitgehend unversehrt.
Geheimrat Robert Allmers erwarb die Anlage 1911 und ließ einige ihrer Teile 1915/16 wieder aufbauen. Seit 1973 ist sie gemeinschaftlicher Privatbesitz der Familien Allmers und Wulf.
Beschreibung
Der heutige noch erhaltene Original-Baubestand datiert mehrheitlich in die Zeit nach 1248. Der Torbau entstand erst im Zuge eines teilweisen Wiederaufbaus der Burg zu Beginn des 20. Jahrhunderts, während ein Wohngebäude, das sogenannte Herrenhaus, nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1960 bis 1962 wiedererrichtet wurde.
Die gesamte Anlage ist von einer Ringmauer umgeben und durch einen Halsgraben auf ihrer Südseite geschützt.