Almersbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sie ist Teil der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald).
Eine erste Mitteilung über Kirchspiel und Dorf Almersbach finden wir in einer päpstlichen Urkunde aus dem Jahre 1199. Im Januar 1261 begegnen wir dem ersten namentlich bekannten Geistlichen zu Almersbach: Ein Walter, Priester [sacerdos] zu Almersbach tritt in der Abtei Marienstatt als Zeuge einer Beurkundung auf. Wahrscheinlich gehörte er zu den Kanonikern des Cassius-Stifts in Bonn, das mit dem Zehnten auch bis ins Jahr 1576 das Patronats- und Kollationsrecht für Almersbach besaß. Scheinbar versorgten zumindest zeitweise mehrere Bonner Chorherren die Almersbacher Pfarre simultan. In den Grundmauern des Kloster, das nach der These eines Heimatforschers und des Volksmundes bei Almersbach gestanden haben soll, sind wohl die Fundamente eines alten und geräumigen Pfarrhofs, den die Bonner Chorherren als Pfarrer bewohnten und bewirtschafteten, zu vermuten. Innerhalb des ummauerten Pfarrhofs dürfte ein Hospiz für die Handelsleute und Pilger gestanden haben, denn Almersbach lag im Mittelalter an der bedeutenden Köln-Frankfurter-Straße, die unterhalb der Kirche die Wied durchquerte.
In der Taxa generalis subsidiorum cleri Trevirensis von 1330 ist der Ort samt Pfarrei aufgelistet. Ab 1343 war das Dorf Sitz eines Schiedsgerichtes. Graf Wilhelm von Wied erhielt am 7. Februar 1357 durch Kaiser Karl IV. Stadtrechte für Almersbach. Die Grafen zu Wied verpfändeten Kirchspiel und Dorf Almersbach 1459 an Sayn, lösten es aber 1483 wieder ein. Als Mitgift der wiedischen Grafentochter Johannetta kam das Kirchspiel 1489 endlich an Sayn.
1561 kam es zur Einführung der Wittenberger Reformation durch die Grafen von Sayn. Diese starben 1606 im Mannesstamm aus. Als am 12. September 1605 Graf Wilhelm von Sayn-Wittgenstein-Sayn die Regierung der Grafschaft übernahm, verfügte er den Übergang zum reformierten Bekenntnis. 1623 überließ sein Sohn Graf Ernst der Stiefmutter Anna Ottilie von Nassau-Saarbrücken das Kirchspiel Almersbach als Wittum, 1629 wurde Almersbach Witwenvermögen der Gräfin Louise Juliane. Nach deren Tod im September 1670 fiel Almersbach über Sayn-Altenkirchen an das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Zur Jahreswende 1688 wurde das Dorf von durchziehenden französischen Truppen geplündert und eingeäschert. 1741 erbten die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die Grafschaft Sayn-Altenkirchen, 1791 traten diese die Grafschaft an Preußen ab, das Sayn-Altenkirchen infolge des Reichsdeputationshauptbeschlusses im Februar 1803 an das Herzogtum Nassau abgeben musste. Mit dem Wiener Kongress 1815 fiel Sayn-Altenkirchen wieder an Preußen und ging als Landkreis Altenkirchen im preußischen Regierungsbezirk Koblenz auf. Kirchspiel und Dorf Almersbach wurden dem Amt Altenkirchen zugeordnet. Mit dem Landkreis Altenkirchen kam Almersbach 1946 zu Rheinland-Pfalz.
Das seit 1784 an der Wied betriebene und zur Papierfabrik erweiterte Hammerwerk erwarb 1838 der Solinger Fabrikant Ferdinand Jagenberg. 1893/94 wurde an der Koblenz-Olper Provinzialstraße ein neues Schulhaus errichtet, das bis zur Schließung der Schule im Jahre 1966 genutzt wurde. 1922 wurde das Dorf elektrifiziert und auch der Spiel- und Sportverein Almersbach/Fluterschen wurde gegründet. Die Nationalsozialisten planten zunächst eine Zusammenlegung der Dörfer Almersbach und Fluterschen, dann die Gemeinde Almersbach nach Altenkirchen einzugemeinden, doch der Kriegsbeginn durchkreuzte diese Vorhaben. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform von 1969 gab es seitens der Landesregierung erneut die Idee zur Eingemeindung der Gemeinden Almersbach, Helmenzen, Mammelzen und Michelbach nach Altenkirchen. Doch der damalige Altenkirchener Stadtbürgermeister Dr. Emil Haas sprach sich dagegen aus.
Das Wappen der Gemeinde wurde von der Grafikerin Elke Nechen unter Mitwirkung der Historikerin Kerstin Seelbach gestaltet. Die Genehmigungsurkunde wurde am 25. März 2004 ausgestellt. Im Rahmen einer Einwohnerversammlung wurde das Wappen am 27. Mai 2004 eingeführt. Bei der Gestaltung des Wappens sollten sowohl die Stadtrechte symbolisiert werden wie das Flüsschen Wied und der der Ortschaft namengebende Almersbach, an deren Ufern die Gemeinde liegt. Ebenso berücksichtigt wurden die spätromanische Kirche und das alte Hammerwerk im Tal der Wied.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Unten goldenen Zinnenschildhaupt von Rot über Gold durch einen silber-blauen Wellenbalken geteilt, oben ein blau bewehrter und gezungter goldener leopardierter Löwe, unten ein betagleuchteter roter Kirchturm, begleitet vorn von einem roten Hammer, hinten von einem roten Mühlrad.“
Der Ort trägt einen Gewässernamen. Die in der alteuropäischen Hydro- und Toponomie häufig anzutreffenden Wurzel al- bedeutet fließen, strömen, die Wurzel -mers weist auf ein Sumpfgebiet.
Analog zu anderen Ortsnamen der Umgebung, die ebenfalls auf -bach ausgehen, etwa Michelbach oder Ingelbach (Ingel ist Kurzform zu Engelhard), könnte der Ortsname auch auf eine Person weisen, die hier Fisch- und Wasserrechte besaß. Almer ist eine Kurzform des germanischen Personennamens Adelmar. Als genetivus possessivus Almer-s-bach bezeichnet es beispielsweise das Besitzverhältnis der Rechte am Gewässer.
Sehenswert ist die auf einem Bergrücken über der Wied gelegene evangelische Pfarrkirche. Die Kirche gehört in die Reihe spätromanischer Dorfkirchen des Westerwaldes wie sie in Birnbach, Höchstenbach oder Mehren zu finden sind. Ihr Patrozinium lässt sich nicht mehr mit Sicherheit klären.
Prächtiger als die übrigen romanischen Bauten der Umgebung ist die dreischiffige Pfeilerbasilika mit mittelalterlichen Fresken ausgemalt. Im Chor findet sich ein im Zackenfaltenstil gehaltene Darstellung des Christopherus. Die lebensgroße, braunrot gewandete Figur darf sicherlich noch dem 13. Jahrhundert zugerechnet werden, während die übrigen Fresken bereits mit ihren höfischen Haartrachten dem Sainte-Chapelle-Stil zuzuordnen sind. Darunter in der Apsis des nördlichen Seitenschiffes eine Kreuzigungsgruppe mit einem Heiligenregister, der gekreuzigte Christus flankiert von seiner Mutter Maria und seinem Lieblingsjünger Johannes, vom Betrachter aus links die Heiligen Nikolaus und Cordula, auf der rechten Seite ist der Heilige Petrus mit einem großen Schlüssel zu erkennen. Die Entstehung der Kreuzigungsgruppe ist wohl für die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts anzusetzen.
Im Obergaden des nördlichen Langhauses finden sich Reste eines weiteren Zyklus, die Darstellung der Legende vom Heiligen Jakobus. Erhalten geblieben ist einzig der segnende Jakobus mit zwei adorierenden Pilgern. Von den übrigen Figuren fanden sich nur noch spärliche Reste. Ob und welche Bestimmung die Kirche am Camino de Santiago hatte, bleibt offen. Der Jakobuszyklus dürfte ebenfalls für die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts anzusetzen sein. In der Apsis des Chores findet sich eine Darstellung des Auferstandenen, wiederum begleitet von Maria und Johannes, die für das 15. Jahrhundert datiert werden kann. Die Fresken wurden 1606 bei Einführung des reformierten Bekenntnisses, das keine bildlichen Darstellungen duldete, übertüncht und dabei größtenteils vernichtet. Die heute sichtbaren Fresken wurden während Instandsetzungsarbeiten 1915 wiederentdeckt und zuletzt 2006 restauriert.