Die politisch eigenständige Ortsgemeinde Alsdorf liegt in der nördlichen Spitze von Rheinland-Pfalz und damit in den nordöstlichen Ausläufern des Westerwalds. Umgeben von waldreichen Erhebungen ist sie eingebettet im Tal der Heller (östlicher Sieg-Zufluss), in die in der Ortschaft die von Süden kommende Daade einmündet. Unmittelbar an das Gebiet der Gemeinde grenzt das „Imhäusertal“, in dem sich auch eine Minigolfanlage befindet.
Das Geburtsjahr von Alsdorf ist 1248: In jenem Jahr wurde im Kloster Marienstatt eine Urkunde verfasst, deren Zeuge Wilhelm von Alsdorf war. Sie war das erste Schriftstück, in dem Amilardisdorp erwähnt wurde. Um 1300 soll ein Raubritter sein Unwesen in Alsdorf getrieben haben. Sein Wohnsitz war „Auf der Burg“. Von hier aus versetzte er zusammen mit anderen Rittern von Burg Hohenseelbach die Heimat in Angst und Schrecken. 1471 wurde erstmals die Alsdorfer Eisenhütte erwähnt. 1680 wurde das Hüttenschulzenhaus, eines der besterhaltenen Alsdorfer Fachwerkhäuser, erbaut. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig wohnten dort russische Offiziere. Sie verfolgten Napoléon auf dem Rückzug nach Frankreich. 1885 erloschen die Feuer der Eisenhütten, die Alsdorf in den vergangen Jahrhunderten zu einem bedeutenden und wohlhabenden Ort gemacht hatten. Auf dem Gelände entstand ein Sägewerk, das im Jahre 1972 einem Großbrand zum Opfer fiel. Der Grundstein für die Alsdorfer Kirche wurde im Jahre 1951 gelegt. 1969 konnte die Turnhalle und 1974 der Rasensportplatz eingeweiht werden. Ab 1985 hat die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung zahlreiche Verschönerungsmaßnahmen vorgenommen, so z. B. einen schmucken Dorfpark auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks eingerichtet
In rot-grün ein silberner, mit drei schwarzen Rauten belegter Schräglinksbalken: Oben rechts ein goldener Hammer und ein goldener Schlägel mit gekreuzten goldenen Stielen. Unten links über goldenem Wellenschildfuß ein vierspreichiges goldenes Wasserrad. Mit dem niederadligen Geschlecht der von Alsdorf beginnt die Geschichte von Amilardisdorp. Die drei Rauten weisen auf das 1453 von Wilhelm von Alsdorf geführte Siegel hin. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Alsdorf zu den bedeutendsten Industrieorten der vormaligen Grafschaft Sayn. Begünstigt durch die Wasserkraft der Flussläufe Heller, Daade und Steinebach hatte sich ein Zentrum der Eisenerzeugung entwickelt. Die Bedeutung dieser Industriezweige werden durch den goldenen Hammer und den goldenen Schlägel mit gekreuzten goldenen Stielen im oberen roten Feld gekennzeichnet. Für die Landwirtschaft, Nebenbetriebe, Wald, Hauberg und Jagd steht das grüne untere Feld. Der goldenen Wellenschildfuß und das Wasserrad symbolisieren die drei Flüsse, die über Jahrhunderte die Alsdorfer Hütten und Nebenbetriebe in Gang hielten.
Alsdorf ist mehrheitlich katholisch geprägt und gehört neben Grünebach und dem Daadetal zur katholischen Pfarrei St. Peter und Paul Alsdorf im Bistum Trier („Trierische Insel“). Die „Trierische Insel“ besteht aus dem Dekanat Kirchen, das zum Bistum Trier gehört, jedoch komplett vom Erzbistum Köln, dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Limburg umschlossen wird. Neben P. Leo Schmitt , der Missionar in Manila auf den Philippinen ist, stammen zwei weitere Heimatmissionare aus der Pfarrei Alsdorf: Pater Vinzenz Euteneuer ist in São Francisco im Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien) als Missionar tätig. Die Grünebacherin Schwester Virgula Schmitt lebt auf der Insel Flores in Indonesien. Alle drei werden aus den heimatlichen Gemeinden finanziell unterstützt.
Vorhanden sind zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie z. B. eine Grundschule, 2 Kindergärten, Bürgerhaus, 2 Bahnhaltepunkte (Hellertal-Bahn und Daadetalbahn), Kirche, Sportanlage mit Rasensportplatz, Grillhütte, Schützenhaus, Minigolfanlage. Der Veranstaltungskalender der Ortsgemeinde ist geprägt vom regen Vereinsleben und lädt auch die Besucher zur Teilnahme an zahlreichen Festen, Veranstaltungen und Feierlichkeiten ein. Im Jahre 1998 feierte die Ortsgemeinde mit einem großem historischen Festzug ihr 750-jähriges Bestehen.