Der Alexanderplatz, so genannt seit dem Besuch Zar Alexanders I. 1805, hatte sich noch bis in die Mitte des 19. Jh. seinen vorstädtischen Charakter bewahrt. Hier wurden die Viehmärkte abgehalten, und die nahe liegenden Kasernen nutzten das Areal als Exerzier- und Paradeplatz.
Erst mit dem Bau der S-Bahn 1882, der Zentralen Markthalle 1886, dem Kaufhaus Tietz 1904-11 und der U-Bahn seit 1913 entwickelte sich der "Alex" zum wichtigsten Verkehrs- und Einkaufszentrum für die östlichen Stadtteile Berlins. Sein Wahrzeichen war die bronzene "Berolina". Durch den Ausbau des U-Bahn-Netzes und das tägliche Verkehrschaos wurde 1928 die Umgestaltung des Platzes angeregt. In seiner Mitte entstand ein Kreisverkehr, die Neubebauung nach Plänen von Peter Behrens konnnte jedoch nur in der westlichen Hälfte realisiert werden.
Seine heutige Gestalt erhielt der Alexanderplatz nach den verheerenden Kriegszerstörungen erst ab den 60er Jahren. Der Platz wurde um ein Vielfaches vergrößert und verlor seinen geschlossenen Charakter zugunsten einer amorphen und ausufernden Brache. Das Kerngebiet wurde zur Fußgängerzone, der Verkehr wird über vielspurige Straßen um den Platz herumgeführt.
Nach der Wiedervereinigung herrschte unter West-Berliner Entscheidungsträgern über die (nicht vorhandenen) städtebaulichen Qualitäten Einigkeit - ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, dessen Siegerentwurf (Hans Kollhoff) den Abriß eines Großteils der heutigen Bebauung und die Errichtung von 13 Hochhäusern vorsieht. Doch ob das Projekt jemals realisiert wird, steht in den Sternen. Jenseits aller Geschmacksfragen muß man jedoch konstatieren, daß der Alexanderplatz der mit Abstand monumentalste innerstädtische Platz in Deutschland ist. Und auch das ist eine Qualität.
Mit seinen markanten Gestaltungsmerkmalen ist der Berliner Dom ein Muss für jeden Kirchenliebhaber. Als ehemalige Hof- und Domkirche der Hohenzollern wurde der Dom unter Kaiser Wilhelm II. 1894–1905 neu gebaut. Die Geschichte reicht aber bis in das Mittelalter zurück, wo sie im Jahre 1465 mit dem Bau einer Oberpfarr- und Domkirche auf der Spreeinsel begann. Heute sind vor allem die Tauf- und Traukirche, das Kaiserliche Treppenhaus, die Hohenzollerngruft, das Dommuseum und natürlich die Predigtkirche mit der beeindruckenden Kuppel einen Besuch wert.
Im Jahre 1747 ließ Friedrich der Große von Johann Boumann d.Ä. ein barockes Gotteshaus mit Tambourkuppel errichten. Dieses wurde rund 70 Jahre später durch Karl Friedrich Schinkel im klassizistischen Stil innen und außen erneuert. Nach mehreren kleinen Umbauarbeiten am Dom entschied sich Kaiser Wilhelm II. 1894 den Entwurf des Dombaumeisters Julius Carl Raschdorff zu entsprechen, der einen Abriss des alten Doms vorsah.
Der Berliner Dom als ein Zentralbau im Stil einer barock beeinflussten italienischen Hochrenaissance war von Anfang an dreigeteilt. Das Bauwerk bestand ursprünglich aus der Predigtkirche, der Tauf- und Traukirche und der heute nicht mehr vorhandenen Denkmalkirche. Die Domkuppel war von vier Ecktürmen flankiert und erhob sich gut 114 m über den Straßenniveau. Innen wurde der Dom mit umfangreichen neutestamentlichen und kirchenreformatorischen Elementen versehen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom durch eine Flüssigkeitsbrandbombe schwer beschädigt und verwandelte die Predigtkirche mit der Hohenzollerngruft in eine Ruine. Erst dreißig Jahre später begann der Wiederaufbau der zerstörten Kirche. Im Jahre 1983 waren die Außenarbeiten am Dom abgeschlossen. Die Innenarbeiten wurden 2002 mit der feierlichen Enthüllung des achten und letzten Kuppelmosaiks beendet. Aktuell wird seit Dezember 2006 ein neues Kuppelkreuz konstruiert, da der Vorgänger komplett vom Rost zerfressen gewesen ist.
Sitz des Regierenden Bürgermeister von Berlin ist das Berliner Rathaus. Wegen seiner Fassade wird es im Volksmund „Rotes Rathaus“ genannt. Seit dem 1. Oktober 1991 ist das Rathaus, im Stil der norditalienischen Hochrenaissance gestaltet, wieder die Adresse der Berliner Landesregierung, des Senats.
Der Bau entstand 1861–69 nach Plänen von Hermann Friedrich Waesemann. Der viereckige Turm ist 74 Meter hoch. Nach Kriegszerstörung wurde die Fassade 1951–58 originalgetreu rekonstruiert, die Innenräume stilistisch verändert. Im Hauptgeschoss befinden sich Wappensaal und Säulensaal, die repräsentativen Zwecken dienen.
Gegenüber dem Rathaus steht die erstmals 1292 urkundlich erwähnte Marienkirche. Sie ist die einzige mittelalterliche Pfarrkirche des alten Berlin, die noch als Gotteshaus genutzt wird. Die jetzige Gestaltung geht auf den Neubau von 1380 zurück. 1789/90 bekam sie den Turmhelm von Carl Gotthard Langhans. Sehenswert sind das Freskogemälde „Totentanz“ von 1485 und die Marmor-Kanzel von Andreas Schlüter.
Das monumentale Brandenburger Tor kann auf eine rund 200jährige Geschichte zurückblicken. War es bis zum Jahre 1989 ein Symbol für die Teilung Berlins und Deutschlands, ist es heute ein Nationalsymbol für die Einheit und somit eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt.
Das Brandenburger Tor entstand in den Jahren 1788 bis 1791 nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans d.Ä., der sich stark an den Propyläen der Athener Akropolis orientierte. König Friedrich Wilhelm II. hatte zuvor den Bau des Tores angeordnet, da er einen würdigen architektonischen Abschluss für die Prachtstraße Unter den Linden suchte. Das klassizistische Bauwerk aus Sandstein zählt zu den größten und schönsten Schöpfungen des deutschen Klassizismus.
Im Jahre 1793 wurde die von Johann Gottfried Schadow entworfene Quadriga auf das Tor aufgesetzt. Die Plastik wurde im Laufe der Zeit drei Mal heruntergenommen. Nach der Niederlage Preußens im Jahre 1806 verschleppte Napoleon die Quadriga nach Paris. Doch durch den Sieg der Allianz konnte sie acht Jahre später wieder zurück geholt und an ihren alten Bestimmungsort aufgestellt werden.
Während der Kämpfe des Zweiten Weltkrieges wurde das Brandenburger Tor schwer beschädigt. Die Plastik war durch die Bombenangriffe sogar so stark beschädigt worden, dass sie 1956 im Zuge der Rekonstruktion des Tores entsorgt und durch eine Kopie ersetzt werden musste.
Fast drei Jahrzehnte sollte nun das Brandenburger Tor ein isoliertes Dasein fristen aber trotzdem im Brennpunkt der Weltöffentlichkeit stehen. Am 22. Dezember 1989 erfolgte unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen die Öffnung des Tores. Die Quadriga wurde aber durch die Vereinigungsfeiern, vor allem in der Sylvesternacht 1989/90, so stark beschädigt, dass sie zwei Jahre später restauriert werden musste.
Auch das Brandenburger Tor, insbesondere der Sandstein, war durch Vernachlässigung und durch Umweltschäden so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es einer Restaurierung bedurfte. Am 3. Oktober 2002 wurde das Brandenburger Tor nach knapp zwei Jahren feierlich enthüllt und ist seitdem wieder ein Magnet für Touristen aus aller Welt.
Wie eine Spange legt sich nördlich vom Reichstag das "Band des Bundes" über den Spreebogen. Es umfaßt - von Westen nach Osten - den "Kanzlerpark" auf der rechten Spreeseite, das Kanzleramt, das Paul-Löbe-Haus mit Büros für die Parlamentarier sowie - wieder am rechten Flußufer - das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, in dem u.a. die Parlamentsbibliothek untergebracht wird.
Der Masterplan der Berliner Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank wurde weithin als Geniestreich gefeiert. Kein anderer Wettbewerbsvorschlag setzte so radikal auf eine Neugliederung des Spreebogens, dessen Bebauung, das Alsenviertel, im Krieg bis auf die Schweizer Botschaft untergegangen war.
Mit dem Band des Bundes hat der Tiergarten wieder eine akzentuierte nördliche Rahmung erhalten, wo er früher nur ausfranste. Symbolträchtig auch, daß das Kanzleramt als Regierungszentrale nicht in eine architektonischen Konkurrenz zum Parlamentssitz tritt, sondern sich in das Band der Bundesbauten eingliedert.
Zwischen und über den zwei fünfgeschossigen Verwaltungstrakten erhebt sich das 36 Meter hohe "Leitungsgebäude", in dem die Büros des Kanzlers und seiner Staatsminister, der Kabinettsaal und Konferenzräume untergebracht sind.
Nach Norden und Süden hin ist jeweils ein großer Bogen in die kahle Wand geschnitten, nach Osten (zum Haupteingang) und Westen hin sind die Außenmauern aufgelöst zu großen Glasflächen, die sich zwischen hohen Betonstelen spannen. Der große Bau erhält dadurch eine erstaunliche Transparenz und Leichtigkeit.
Ganz anders wirken die beiden Seitentrakte, deren Grundrisse einem Kamm ähneln. Die Büroräume gruppieren sich um Lichthöfe, die vollständig verglast sind. So erscheinen die langen Seitenwände mit ihrem Wechsel von fensterlosen Betonmauern und großen Glasflächen kompakt und trutzig.
Das Löbehaus, vom Münchner Architekten Stephan Braunfels entworfen, wirkt monumental und doch filigraner. Die Verbindung zum Kanzleramt und zum Lüdershaus schaffen weit auskragende Vordächer, die auf schlanken Betonsäulen stehen. Beiderseits eines Atriums, das den Bau in seiner gesamten Länge durchmisst, sind auch hier die Büros kammförmig angeordnet - allerdings in größerer Tiefe.
Checkpoint Charlie war neben der Glienicker Brücke der bekannteste Grenzübergang in Berlin. Die Atmosphäre des Kalten Krieges war an kaum einen anderen Ort so zu spüren wie hier. Doch von Schlagbäumen, Schikanen und Wachtürmen ist heute nichts mehr zu sehen. Einzig und allein eine Nachbildung des Wachhäuschens erinnert an diese frostige Nahtstelle des Kalten Krieges.
Der Kontrollpunkt war einer von drei, der durch die Amerikaner kontrolliert wurde. Daneben gab es noch die Grenzkontrollpunkte Helmstedt-Marienborn (Checkpoint Alpha) und Dreilinden-Drewitz (Checkpoint Bravo). Der Übergang dürfte nur von Ausländern und Mitarbeitern der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR sowie von DDR-Funktionären benutzt werden.
Seine Bekanntheit erlangte der Übergang vor allem im Oktober 1961. Dort standen sich sowjetische und alliierte Panzer mit scharfer Munition gegenüber. Auch war der Kontrollpunkt Schauplatz spektakulärer Fluchten, die aber zum Teil wie im Fall Peter Fechter tödlich ausgingen.
Checkpoint Charlie zählt heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Neben dem Kontrollpunkt kann man das Mauermuseum in der Nähe besuchen. Kernpunkt der Ausstellung sind Dokumente über ge- und missglückte Fluchtversuche sowie die Ausstellung der verschiedenen Fluchtobjekte.
Das längste Mahnmal für Frieden und Versöhnung in Berlin ist die East-Side-Gallery. Auf einer Länge von 1,3 Kilometer bemalten zahlreiche Künstler aus aller Welt nach dem Ende der Teilung 1990 die triste Mauer entlang der Mühlenstraße. Die bunte Sammlung politischer und poetischer Wandmalereien ist eine einzigartige Attraktion. Autoabgase und mutwillige Zerstörung setzen der East-Side-Gallery leider kräftig zu. Etliche Motive sind deshalb bereits restauriert worden. Das spontane Kunstwerk zwischen
Oberbaumbrücke und Ostbahnhof steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Es zeugt noch heute von den Hoffnungen und der überschwenglichen Freude, die kurz nach dem Mauerfall in Berlin überall zu spüren waren.
Kurioserweise steht die einzig erhaltene Mauermalerei auf ehemaligem DDR-Boden. Während der Teilung konnte der Betonwall nur auf der Westseite koloriert werden und in dieser Form dann als "East Side Gallery" bekannt.
Der Berliner Fernsehturm ist mit seinen 368m das höchste Bauwerk in Deutschland und stellt zugleich den Anspruch eines der markantesten Wahrzeichen Berlins zu sein. Touristen und Einheimische strömen heute bei gutem Wetter in den Fernsehturm, um in der Turmkugel zu speisen oder auf dem Aussichtsdeck einfach nur den Blick über Berlin zu genießen.
Seine Entstehung ist dem Umstand zu verdanken, dass die DDR eine Sendeanlage benötigte, die zugleich leistungsstark und landesweit ausstrahlen konnte. Nachdem sich der zuerst angedachte Standort in den Müggelbergen als Gefahrenquelle für den Flughafen Berlin-Schönefeld herausstellte, entschied der SED-Parteichef Walter Ulbricht im Jahr 1964 den Fernsehturm am Alexanderplatz zu bauen. Schon im Spätsommer des gleichen Jahres begannen die Bauarbeiten und es sollten nur knapp vier Jahre vergehen bis der komplette Turm fertiggestellt wurde. Im Oktober 1969 konnte er in Betrieb genommen werden und ist seit dem nicht mehr aus dem Stadtbild Berlins wegzudenken.
Heute strömen jährlich rund 1 Million Besucher aus aller Welt vornehmlich in die Aussichtsetage in 203m Höhe, um bei gutem Wetter bis zu 40km weit zu gucken. Eine Etage darüber befindet sich das Telecafé, das sich in einer halben Stunde einmal um die eigen Achse dreht.
Es wird oft und gerne erzählt, die Berliner würden den Fernsehturm „Telespargel“ nennen. Doch dieser von den DDR-Offiziellen gewünschte Spitzname setzte sich schon zu DDR-Zeiten nicht durch. Es kursierten aber vom Volk geschaffene Spitznamen wie „Imponierkeule“, „Protzstengel“ oder „St. Walter“ (SED-Parteichef Walter Ulbricht). In der Regel benutzen die Berliner aber die Bezeichnung Fernsehturm.
Das bekannteste Wahrzeichen des Kurfürstendamm ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch einen Bombenangriff im Jahre 1943 stark beschädigt. Nur die Turmruine blieb übrig, die auch als „hohler Zahn“ bezeichnet wird.
Die neoromanische Kaiser-Wilhelm-Kirche wurde nach den Entwürfen von Franz Schwechten zwischen 1891 bis 1895 erbaut. Der Bau der Kirche wurde von Kaiser Wilhelm II. veranlasst , um eine religiöse Gedenkstätte zu Ehren seines Großvaters Wilhelm I. zu schaffen. Franz Schwechten konstruierte einen vieltürmigen Bau im romantischen Stil, dessen Turm rund 113m der höchste der Stadt war. Auch die Innenausstattung war mit vielen Mosaiken und Wandbildern außergewöhnlich prächtig.
Im November 1943 wurde die Kaiser-Wilhelm-Kirche weitgehend zerstört. In den Nachkriegsjahren wurde die Kirchenruine zum Symbol des aus Ruinen auferstandenen Berlin. Im März 1957 gewann der Architekt Egon Eiermann einen ausgeschrieben Wettbewerb mit seinem Entwurf, der den vollständigen Abriss der Ruine vorschlug und einen kompletten Neubau vorsah. Die Frage nach dem Verbleib der Ruine führte zu einer ernsten öffentlichen Debatte und endete mit einem Kompromiss.
Der rund 68m hohe Turmcorpus blieb als Mahnmal gegen den Krieg erhalten und wurde nun durch ein vierteiliges Bauensemble ergänzt. Dazu zählen das achteckige Kirchenschiff, der sechseckige Glockenturm, die viereckigen Kapelle und das Foyer. Nach fast vierjähriger Bauzeit konnte die Kirche am 17. Dezember 1961 eingeweiht werden.
Der Gendarmenmarkt gehört eindeutig zu den schönsten Plätzen Berlins. Er wird vor allem von drei monumentalen Bauten beherrscht: dem Deutschen Dom, dem Französischen Dom und dem Schauspielhaus. Die wechselhafte Geschichte des Gendarmenmarkts lässt sich bis in das 17. Jahrhundert verfolgen – und jede einzelne historische Phase hat seine Spuren bis heute hinterlassen.
Der Platz entstand Ende des 17. Jahrhunderts nach den Plänen von Johann Arnold Nering. Zu diesem Zeitpunkt siedelten sich französische Einwanderer, hauptsächlich französische Protestanten (Hugenotten), in diesem Viertel an. Der Marktplatz hieß zunächst Esplanade, dann in chronologischer Reihenfolge Lindenmarkt, Friedrichstädtischer Markt und Neuer Markt. Schließlich wurde er 1799 in Gendarmenmarkt umbenannt, da von 1736 bis 1782 die Wache und die Ställe des Garderegiment „Gens d´armes“ dort angesiedelt waren.
Der Deutsche und der Französische Dom gingen beide aus relativ schlichten Kirchen hervor, die um 1705 auf dem Markt gebaut worden waren. Zwei identische repräsentative Turmbauten wurden nach Plänen von Carl von Gontard in den Jahren 1780–1785 neben den Kirchen angebaut, um den Gendarmenmarkt noch attraktiver und vor allem repräsentativer zu machen. Die Bezeichnung „Dom“ stiftet hier aber Verwirrung, da sich diese Bezeichnung nur auf die architektonische Form der Kuppelbauten bezieht und nicht auf die Kirchen selbst.
Das Schauspielhaus wurde nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1817 bis 1821 auf den Grundmauern des abgebrannten Nationaltheaters errichtet und bildet bis heute den Mittelpunkt dieses dreiteiligen Ensembles. Der plastischen Ausschmückung im Innern durch Christian Rauch und Friedrich Tieck folgte 1903/04 eine neobarocke Umgestaltung des Zuschauersaals.
Der Gendarmenmarkt wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde aber im Laufe der Zeit wieder rekonstruiert. Zur 750-Jahr-Feier kehrte zudem das Schillerdenkmal von Reinhold Begas an seinen ursprünglichen Platz zurück, nachdem es von dem Nazis 1935 entfernt worden war. Im Jahre 1950 wurde er in „Platz der Akademie“ umbenannt, erhielt aber seinen alten Namen ein Jahr nach der Wende zurück.
Vor dem Spandauer Tor hatte sich bis etwa 1700 die dicht besiedelte Spandauer Vorstadt gebildet, die 1712 mit der Sophienkirche ihr eigenes Gotteshaus erhielt. 1732-34 ließ Friedrich Wilhelm I. eine neue Stadtmauer um das nun wesentlich erweiterte Stadtgebiet ziehen, und die einstigen Vorstädte wurden zu Stadtteilen. Die alten Festungsanlagen verschwanden, vor dem Spandauer Tor ließ Stadtkommandant Graf von Hacke einen Markt anlegen.
Als das Viertel um die Jahrhundertwende vom wirtschaftlichen Aufschwung erfaßt und zur repräsentablen Adresse wurde, erwarb ein Mann namens Quilitz die Grundstücke Rosenthaler Straße 40 und 41 sowie Sophienstraße 6, ließ die Gebäude abreißen und einen Komplex mit acht Hinterhöfen errichten, den größten in Europa. Restaurants und Gewerbe, Geschäfte und Wohnungen sollten entstehen, eine bunte Mischung, die sich gut vermieten ließe. Die Ausgestaltung des ersten Hofs übernahm August Endell, der ihn zu einem Schmuckstück des Jugendstils machte. Auch schuf er zwei Festsäle für das Weinlokal Neumann, von denen leider nur einer erhalten ist und heute vom Chamäleon Varieté genutzt wird. Im rückwärtigen Teil des Restaurants Hackescher Hof ist noch die originale Deckengestaltung erhalten.
Die Hackeschen Höfe wurden tatsächlich eine bunte Melange verschiedenster Dienstleister, Fabriken und Läden. Die Wohnungsmieter waren Kaufleute und Fabrikbesitzer, Beamte und Gastwirte und auch ein Oberkantor. 1916 bezog der Jüdische Mädchenclub sein Domizil, letzter Besitzer vor dem Krieg war der jüdische Kaufmann Jacob Michael. Frisch saniert, sind die Hackeschen Höfe derzeit einer der lebendigsten Orte Berlins - ob bei Tag oder Nacht. Während die Höfe originalgetreu restauriert wurden, hat man die Fassade zum Hackeschen Markt modernisiert, vor allem der rundbogige obere Abschluß entspricht weder dem Ursprungs- noch dem langjährigen Vorsanierungszustand.
Denkmal für die ermordeten Juden Europas Im Juni 1999 beschloss der Bundestag, das "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tors zu bauen. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte das Denkmal am 10.Mai 2005 feierlich eröffnet werden. Auf knapp 19.000 m² wurden 2.711 Stelen installiert – so wie es der Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman vorsah.
Schon Ende der 80er Jahre wurden Forderungen laut, ein Denkmal für die europäischen Juden zu bauen. Die Diskussion über Ort, Botschaft und Gestalt des Denkmals sollte schließlich fast ein Jahrzehnt dauern. Im Frühjahr 1995 schrieb die Berliner Senatsverwaltung einen ersten künstlerischen Wettbewerb aus – es wurden 528 Arbeiten eingereicht. Im Jahre 1997 wurde ein zweiter Wettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf von Peter Eisenman wurde angenommen, musste aber im Laufe der Zeit mehrmals verändert werden. Im Juni 1999 beschloss der Deutsche Bundestag den Bau und die Ergänzung des Mahnmals um einen „Ort der Information“.
Das wellenförmige Feld besteht aus über 2.700 Stelen und soll die Besucher mit dieser abstrakten Form zum Nachdenken anregen. Der unter dem Stelenfeld gelegene „Ort der Information“ dokumentiert in einer Ausstellung die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden. Der Besucher erhält im Foyer zuerst Grundinformationen zum historischen Kontext und gelangt dann in vier Themenräume, in denen das Thema aus historischer und persönlicher Sicht aufgearbeitet wird. Dabei stehen Stelenfeld und „Ort der Information“ nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich und bilden zusammen das Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Schon lange vor der Eröffnung des Jüdischen Museums gehörte der Neubau in der Kreuzberger Lindenstraße zu den vielbesuchten Highlights der Hauptstadt.
Die spektakuläre expressionistische Architektur von Daniel Libeskind machte den noch leeren Bau zu einem Besuchermagneten. Der amerikanische Architekt wollte mit der verwinkelten Gestaltung des Gebäudes die Zerstörung jüdischen Lebens in Deutschland physisch erlebbar machen. Der Zickzack-Grundriss stellt einen zerissenen Davidstern dar. Die schrägen, bizarren Fenster scheinen die Zinkhaut des Museums zu zerschneiden.
Genial ist die Anordnung der Innenräume. Nirgendwo gibt es eine klare Struktur, leere Betonschächte stehen im Gebäude wie sperrige Barrieren. Diese „voids“ erinnern an die brutale Vernichtung der Juden während der NS-Diktatur.
Zur 2000-jährigen Geschichte der deutschen Juden präsentiert eine umfangreiche Sammlung im Museum eine Vielzahl an Objekten und Bildern, die das Alltagsleben und die besondere Rolle des Judentums in Deutschland darstellen.
Gleich neben dem Neubauviertel am Potsdamer Platz glänzt Berlin mit einer geballten Ladung Kunst und Kultur von internationalem Rang. Das Kulturforum beiderseits der Potsdamer Straße ist zudem das bedeutendste Bauensemble der Nachkriegszeit in West-Berlin. Das Konzept aus spektakulären Solitären, die zu einer „Stadt-Landschaft“ verschmelzen, stammt von Hans Scharoun (1959–64 erarbeitet). Philharmonie, Kammermusiksaal, Staatsbibliothek, Gemäldegalerie und Neue Nationalgalerie bilden ein einzigartiges geistig-kulturelles Zentrum.
Der erste Bau des Kulturforums, die Philharmonie, entstand 1960–63. Das expressiv gestaltete Konzerthaus ist wegen seiner brillanten Akustik weltberühmt. Aus der Feder Scharouns stammen auch die Nachbargebäude: der Kammermusiksaal und das Musikinstrumenten-Museum, die nach dem Tod des Baumeisters von Scharoun-Schüler Edgar Wisniewski 1985–87 verwirklicht wurden. Sehenswert ist auch die imposante Staatsbibliothek, die direkt neben den Neubauten am Potsdamer Platz wie ein goldglänzender Fels wirkt.
Ein Klassiker der Moderne ist die gläserne Neue Nationalgalerie von Mies van der Rohe (1965–68), ein Muss für Kunstfans die 2000 eröffnete Gemäldegalerie von Christoph Sattler und Heinz Hilmer. Das benachbarte rotgeklinkerte Kunstgewerbemuseum entwarf Rolf Gutbrod (1979–85).
Zeugnis der Vorkriegsepoche ist die in der Forumsmitte gelegene St.-Matthäus-Kirche, die 1844–46 von Friedrich August Stüler gebaut wurde.
Der weltberühmte Boulevard im Westen Berlins kommt nicht zur Ruhe. Auch am Kurfürstendamm ging der Bauboom der Hauptstadt nicht vorüber. Zwei Großbauten haben das Gesicht des Kudamms an seiner belebtesten Kreuzung verändert. Hinter dem berühmten Café Kranzler (ein Flachbau aus den 50er Jahren) baute der Deutschamerikaner Helmut Jahn eine gläserne Hochhausscheibe: das so genannte Kranzler-Eck.
Eine Ladenpassage verbindet den Boulevard mit der Kantstraße. Gegenüber dem Büroriegel entstand an der Ecke Joachimstaler Straße ein zehngeschossiges Hotel. In dem halbrunden Bauwerk von Gerkan, Marg & Partner (Kudamm-Eck) befindet sich auch das Hauptgeschäft von C&A. Geliftet wurde ebenso das benachbarte Kaufhaus Wertheim.
Mitte des 16. Jahrhunderts war der 3,5 Kilometer lange Kudamm noch eine Reitverbindung zum Grunewald. Auf Wunsch des Reichskanzlers Otto v. Bismarck wurde der Damm ab 1873 zu einem 53 Meter breiten Boulevard ausgebaut. Zwischen Breitscheidplatz und Halensee entstanden vornehme Wohnadressen mit edlen Geschäften, Kinos, Theater und Cafés.