Göttschied (2.924 Ew.) Weierbach (2.703 Ew. / Fläche 751,6 ha) Nahbollenbach (1.970 Ew. / Fläche 821,7 ha) Mittelbollenbach (1.197 Ew. / Fläche 360,9 ha) Kirchenbollenbach (938 Ew. / Fläche 227,5 ha) Regulshausen (835 Ew.) Enzweiler (747 Ew.) Georg-Weierbach (709 Ew.) Hammerstein (573 Ew. / Fläche 217,5 ha)
Einwohner: 12.596 ( Stand 30. Juni 2005 )
Klima
Die folgenden Werte beziehen sich auf den Zeitraum 1961-1990, also Werte des langjährigen klimatologischen Mittels. Bei den Temperaturen wird jeweils das arithmetische Mittel der Durchschnittstemperaturen an den Tagen der jeweiligen Monate berechnet. Bei den Niederschlagswerten wird die Summe aller gefallenen Niederschläge berechnet, die Einheit ist mm (Millimeter).
Im Jahre 1933 wurde Idar-Oberstein durch das Oldenburgische "Gesetz zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung" vom 27. April 1933 aus den bis dahin selbständigen Städten Idar und Oberstein, die 1865 gleichzeitig mit Birkenfeld Stadtrechte erhielten, sowie den Gemeinden Algenrodt und Tiefenstein gebildet. Der Ortsteil Tiefenstein selbst entstand im Jahre 1909 aus Obertiefenbach und Hettstein.
Im Stadtteil Idar hielten sich um 1790 die Eltern des Räubers Johannes Bückler (1777-1803), genannt Schinderhannes, auf. Der Stadtteil Oberstein war 1796 Schauplatz eines der ersten Vergehen des Schinderhannes. Dort vertrank er in einer Gastwirtschaft das Geld (1 Louisdor) des Gastwirts Koch aus Veitsrodt, für den er Branntwein hätte kaufen sollen (Peter Bayerlein: Schinderhannes-Chronik, S. 45).
Aus dem Stadtteil Weierbach stammt Juliana Blasius (1781-1851), die Geliebte des Schinderhannes, der in Mainz hingerichtet wurde. Das „Julchen“ trat seit seiner Kindheit zusammen mit seinem Vater und seiner älteren Schwester Margarethe als Bänkelsängerin und Geigenspielerin auf Märkten und Kirchweihen auf. Zu Ostern 1800 sah der Schinderhannes das „Julchen“ erstmals auf dem Wickenhof bei Kirn, wo die 19-Jährige zum Tanz aufspielte. Aus der Verbindung des „Julchen“ mit dem Schinderhannes gingen eine Tochter und 1802 der Sohn Franz Wilhelm hervor. Nach dem Tod des Schinderhannes heiratete das „Julchen“ zunächst einen Gendarmen, mit dem es sieben Kinder zeugte, und nach dessen Tod einen Viehhirten und Tagelöhner. (Ernst Probst: Superfrauen 1 Geschichte, S. 10, Mainz-Kostheim 2001).
Im 18. Jahrhundert ließen die Edelsteinfunde im Hunsrück nach, und der Bevölkerung ging es nicht gut. Viele zogen aus, um in der Fremde ihr Glück zu finden. Einige verschlug es bis nach Brasilien. Dort konnten die Edelsteine im Tagebau gefördert oder in Flüssen und Bächen gefunden werden. Die bei den Einheimischen verbreitete Tradition der Zubereitung von Fleisch auf dem offenen Feuer (Churrasco) wurde von den Einwanderern übernommen und mit den Edelsteintransporten in die alte Heimat übermittelt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten viele Menschen getrieben von Hungersnöten nach Südamerika aus. Im Jahre 1827 entdeckten Auswanderer aus Idar-Oberstein in Rio Grande do Sul/Brasilien die wichtigsten Achatvorkommen der Erde. Schon 1834 erreichte Idar-Oberstein die erste Lieferung aus Rio Grande do Sul. Die brasilianischen Achate zeichneten sich - im Gegensatz zu den Idar-Obersteiner Achaten - durch besonders gleichmäßige Lagen aus. Deshalb eigneten sie sich gut für die Gravur von Gemmen.
Eingemeindungen
Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalgebietsreform 1969 wurden die neun Umlandgemeinden Enzweiler, Georg-Weierbach, Göttschied, Hammerstein, Kirchen-, Nah- und Mittelbollenbach, Regulshausen und Weierbach eingemeindet.
Der Stadtrat hat 40 Sitze, die sich auf sechs Fraktionen, Listen und ein Einzelmandat verteilen.
Die Sitze im Stadtrat verteilen sich zur Zeit (August 2005) wie folgt:
CDU: 16 SPD: 13 Freie Liste: 3 FDP: 3 Bündnis 90/Die Grünen: 2 Liste unabhängiger Bürger (LUB): 2 parteilos: 1 ( ursprünglich gewählt über die Liste der „Die Republikaner“ ).
Bürgermeister
Zum 1. April 1960 verlieh das Land Rheinland-Pfalz der Stadt Idar-Oberstein den gemeinderechtlichen Sonderstatus „große kreisangehörige Stadt“. Seit diesem Zeitpunkt tragen die Verwaltungsleiter die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.
Das Wappen vereint Elemente der Wappen der zusammengeführten Städte Idar und Oberstein. Es wurde am 10. Juli 1934 vom oldenburgischen Staatsministerium des Innern genehmigt.
Bedeutung:
Im halbrunden silbernen Schild befindet sich ein aufgerichteter roter Forsthaken, begleitet im rechten Obereck von einer sechsblättrigen roten Rose mit goldenem Kelch und grünen Kelchblättern, links unten von einer roten Eichel.
Achicourt (F) seit 1966, Les Mureaux (F) seit 1971, Margate (GB) seit 1981. Der Stadtteil Kirchenbollenbach unterhält seit 1963 eine Partnerschaft mit Achicourt (F). Seit 2004 gehört die brasilianische Großstadt Goiânia, Hauptstadt des Bundesstaates Goiàs, zu den Partnerstädten Idar-Obersteins.
Das Stadttheater im Stadtteil Oberstein bereichert die Kulturszene mit seinem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm.
Die Kleinkunstbühne Theaterchen bietet Comedy- und Theaterveranstaltungen, Kabarett, Konzerte, Lesungen und einiges mehr.
Alljährlich begeistert der Theatersommer Schloss Oberstein Einheimische und Besucher mit nationalen und internationalen Bühnenproduktionen vor der Kulisse des Schlosses Oberstein.
Überregional bekannt ist das Deutsche Edelsteinmuseum im Stadtteil Idar, das mit zahlreichen Edelstein-Exponaten aufwarten kann.
Das Museum Idar-Oberstein im Stadtteil Oberstein liegt direkt unterhalb der berühmten Felsenkirche und beschäftigt sich ebenfalls mit der Idar-Obersteiner Schmuckindustrie und der Edelsteinbearbeitung, speziell der Achatschleiferei. Auf vier Ausstellungsebenen, die thematisch geordnet sind, werden dem Besucher eine Vielzahl von Exponaten gezeigt. Besondere Beachtung finden auch die vielen Nachbildungen berühmter Edelsteine, die auf eindrucksvolle Weise präsentiert werden.
Einblicke in die Produktion von Art Deco-Schmuck, wie er um die Jahrhundertwende gefertigt wurde, bietet das ganzjährig geöffnete Industriemuseum Jakob Bengel.
In den Edelsteinminen Steinkaulenberg, der einzigen für Besucher zugänglichen Edelsteinmine Europas, und der Historischen Weiherschleife kann man einiges über Schmuckverarbeitung und die Geschichte Idar-Obersteins erfahren.
Die weltbekannte Felsenkirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie entstand durch Wirich IV. von Daun-Oberstein (um 1415–1501), der 1482 auf den Fundamenten der „Burg im Loch“ die heute protestantische Kirche erbaute.
Nach jetzigem Kenntnisstand war diese Burg die erste Wehranlage der Herren von Stein und Zufluchtsstätte für die Bewohner der Siedlung darunter, die in der großen Naturhöhle des „oberen Steins“ (Felsen) an der Nahe errichtet wurde. (Daraus entstand der Name Oberstein.)
Diese „Burg im Loch“ war die einzige Höhlenburg an der oberen Nahe. Die Felsenkirche ist heute für Besucher durch einen in der Neuzeit angelegten Felstunnel zugänglich.
Über dem kleinen Gotteshaus erhebt sich auf dem Felsbuckel (Bossel) die Burg Bosselstein, die seit 1600 aufgelassen wurde. Von ihr stehen lediglich noch ein Turmstumpf und einige Mauerreste. Im Mittelalter war sie eine schwer einnehmbare Burg mit ihrem Vorwerk, den zwei Halsgräben sowie ihren beiden Vorburgen.
Etwas oberhalb, wenig von der Burg Bosselstein entfernt, entstand um 1325 die dritte Burg, das heutige Schloss Oberstein. Es war bis 1624 die Residenz der Grafen von Daun-Oberstein. 1855 brannte es ab. In den Jahren 1926-1956 wurde das Schloss als Jugendherberge genutzt, danach diente ein Raum als Gaststätte.
1961 gab es einen Einsturz eines Teiles der Ostmauer. Der daraufhin 1963 gegründete Burgenverein Schloss Oberstein e. V. kümmerte sich bis heute um die Erhaltung der damals akut gefährdeten Bausubstanz der ehemaligen Vierturm-Anlage. 1998 wurde die Stadt Idar-Oberstein Eigentümer von Schloss Oberstein. Heute gibt es wieder eine kleine Gaststätte, die Wyrich-Stube, und es existieren jetzt einige vom Burgenverein restaurierte Räumlichkeiten, welche für festliche Anlässe und kulturelle Veranstaltungen gemietet werden können.
Naheüberbauung
In den 1980ern wurde der Fluss Nahe mit einer vierspurigen Straße, der Bundesstraße B 41 überbaut, so dass der Fluss jetzt unterirdisch unter der Stadt hindurchfließt. Dies ist einmalig in Deutschland und hat das Erscheinungsbild der Stadt in diesem Bereich sehr verändert. Erste Pläne für die Naheüberbauung (offiziell Nahehochstraße) lagen schon im Jahre 1958 vor, doch diese Pläne lösten eine Welle von Kritik aus, die weit über die Grenzen der Stadt noch Wellen schlug. So strahlte der Südwestfunk in den 80ern eine Talkshow aus, mit dem Thema Naheüberbauung - Ja oder Nein?. Das Bauwerk sollte der Entlastung des innerstädtischen Durchgangsverkehrs auf der B 41 dienen, die bis dato noch durch die heutige, sehr enge Fußgängerzone – mitten durch die Altstadt – verlief. Erst im Jahre 1980 begannen die Bauarbeiten. Insgesamt fünf Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung der Nahehochstraße. Die Nahe wurde dabei in einen 2 km langen Flusstunnel gefasst. Ein Fachwerkhaus in der Nähe, das Sachsenhaus, wurde abgerissen und in nummerierten Einzelteilen eingelagert; der beabsichtigte Wiederaufbau ist auf unbestimmte Zeit verschoben. 1986 wurde die Naheüberbauung für den Verkehr freigegeben und feierte somit 2006 ihr 20. Jubiläum. Für diesen Anlass wurde im Stadthaus Idar-Oberstein eine Ausstellung mit Fotogalerien über Planung, Bauzeit bis zur Fertigstellung ins Leben gerufen.
Bekanntester Sportverein der Stadt ist der SC 07 Idar-Oberstein.
In Idar-Oberstein gibt es ein Hallenbad und seit dem September 2005 ein Naturfreibad. Am Stadtrand ist ein Naturfreundehaus gelegen, das (Rad-) Wanderern und Touristen kostengünstige Verpflegung und Unterkunft bietet. Des Weiteren befindet sich im nahe gelegenen Kirschweiler ein Golfplatz.
Schleiferweg: 22 km langer ausgeschilderter Wanderweg rund um den Stadtteil Idar. Der Weg führt um die Stadtteile Idar, Oberstein, Göttschied, Algenrodt und Tiefenstein. Vor allem für anspruchsvolle Wanderer bietet der Schleiferweg durch einen hohen Pfadanteil durch dichte Wälder ein besonderes Wandererlebnis. Der Wanderweg führt an verschiedenen touristischen Attraktionen vorbei, wie z. B. die Weiherschleife, Steinkaulenberg, Kammerwoog oder auch das Spießbratenhaus „Wäschertskaulen“. Durch die gute Anbindung an das städtische Verkehrsnetz kann der etwa 22 Kilometer lange Wanderweg in beliebig viele Etappen aufgeteilt werden.
Das Neujahrsgala-Konzert des Symphonischen Blasorchester Obere Nahe e. V. ist seit 1991 der kulturelle Startschuss ins neue Jahr. Die Internationale Fachmesse für Edelsteine, Edelsteinschmuck und Edelsteinobjekte (Intergem) findet jährlich im September/Oktober statt. Die regionale Verbrauchermesse, besser bekannt als Idar-Obersteiner Wirtschaftstage, wurde von den Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein 2003 ins Leben gerufen, und entwickelte sich zu einer richtigen „Erfolgsstory“. Sie wurde von 2003 bis 2005 durch die Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein organisiert und durchgeführt. Die Deutsche Edelsteinkönigin wird alle zwei Jahre aus der Region der Deutschen Edelsteinstraße gewählt. Das Spießbratenfest findet seit 1967 jeweils von freitags bis dienstags um das Wochenende des letzten Junisonntags statt. Es gilt als das größte Volksfest an der Oberen Nahe. Die Kinderkulturtage finden seit mehreren Jahren als Nachfolgeveranstaltung des Kinderliederfestivals statt. 15-20 Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene. Jedes Jahr Anfang Juni finden die Jazztage statt. Hier treten regionale und überregionale Jazz-Größen auf mehreren Bühnen in der Fußgängerzone Idar auf. Diamantschleifer, Facetten- und Flächenschleifer sowie Achatschleifer demonstrieren die unterschiedlichsten Arbeitstechniken im Rahmen des Deutschen Edelsteinschleifer- und Goldschmiedemarktes. Auch Goldschmiede und Schmuckdesigner gewähren im historischen Ortskern Oberstein unterhalb der Felsenkirche Einblicke in ihr kreatives Schaffen. Das Kama Festival findet seit 1991 auf dem Gelände des Naturschutzgebietes Kammerwoog an Pfingsten statt. Es ist das größte Open-Air-Festival in Idar-Oberstein.
Man unterscheidet in erster Linie zwischen Idarer und Obersteiner Spießbraten. Idarer Spießbraten ist eine Art Schwenkbraten, während Obersteiner Spießbraten ein Rollbraten ist. Spießbraten ist fest verwurzelt im kulinarischen und kulturellen Brauchtum Idar-Obersteins und der umliegenden Region.
Beim häufiger konsumierten Idarer Spießbraten wird das Fleisch (original ist Hochrippe, heute oft auch Schweinenacken) am Tag vor der Zubereitung in rohen Zwiebeln, Salz und Pfeffer eingelegt. Die Zwiebeln werden gerne während der Zubereitung des Fleisches roh am Feuer zu einem Bier gegessen. Die Einheimischen verwenden bevorzugt Buchenholz, um den traditionellen Geschmack zu vollenden.
Die Spießbraten-Varianten sind auch Gegenstand des heimlichen Wahlspruchs der Stadt, der von einer gönnerhaften Weltläufigkeit zeugt: "Rossbeff fa die Irader, Kamm fa die Uwersteener und Brot für die Welt".
Grobe Kartoffelklöße (aus rohen Kartoffeln) gefüllt mit Fillsel mit einer Specksauce
Kartoffelwurst
(nach Mundart: Krumbierewurscht) Früher ein „Arme-Leute-Essen“, heute eine Spezialität. Kartoffeln, Schweine- und Rindfleisch sowie Zwiebeln durch den Wolf gedreht und mit Bohnenkraut, Pfeffer und Salz gewürzt. Kann in Därme oder Einmachgläser gefüllt oder gleich gegessen werden.
Murde on Klees
Rohe Kartoffelklöße, die mit Karotten/Mohrrüben (Murde) und gepökelten oder geräuchertem Schweinefleisch zusammen gekocht und serviert werden.
Riewe on Draehurjel
Rüben mit gebratener Blutwurst
Dibbelabbes
Kartoffelmasse (Kartoffeln, Speck, Eier, Mehl, Salz und Pfeffer) im Dibbe (gusseiserner Bräter) braten
Schaales
Kartoffelmasse (gleiche wie Dibbelabbes) wird (im Dibbe) im Backofen mit Dörrfleisch gebacken
Insgesamt gibt es ca. 219,3 ha gewerbliche Bauflächen in Idar-Oberstein. Folgende Gewerbegebiete bieten weitere 28 ha Reserveflächen für wirtschaftliche Expansion:
Darüber hinaus steht der Stadt im Stadtteil Nahbollenbach die Konversionsfläche Gewerbepark Nahetal zur Verfügung, die 23 Hektar umfasst.
Der Bundesverband der Diamant- und Edelsteinindustrie e. V. hat seinen Sitz in Idar-Oberstein. Er vertritt die Interessen der Industrie gegenüber dem Gesetzgeber sowie Vertretern von Bund, Ländern und Gemeinden. Er berät die Mitglieder in Bereichen wie Umweltschutz, Wettbewerbsproblemen, Nomenklaturfragen etc. und stellt, wenn erforderlich, die nötigen Kontakte her. Zur Förderung von Entwurf und Qualität von Schmuck und Edelsteinen rief der Bundesverband 1970 den internationalen Wettbewerb um den Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis ins Leben. Die Deutsche Edelsteinbörse. Blick über den Schleiferplatz. Die Deutsche Edelsteinbörse. Blick über den Schleiferplatz.
Die Deutsche Diamant- und Edelsteinbörse e. V. wurde 1974 als weltweit erste kombinierte Börse für Diamanten als auch Farbedelsteine eröffnet. Die Diamant- und Edelsteinbörse gehört als eine von 25 Börsen dem Weltverband der Diamantbörsen an.
Die Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein wurden 1972 gegründet. Hier engagieren sich Unternehmer und Führungskräfte für Wirtschaft, Kultur und Soziales in der Region.
Der Kochgeschirr-Hersteller Fissler hat hier seinen Hauptsitz. Bekannt wurde die Firma durch die Erfindung der fahrbaren Feldküche (Gulaschkanone) 1892. Auch Giloy und Söhne, einer der größten Diamantschmuck-Hersteller Europas hat hier seinen Hauptsitz.
Seit über 20 Jahren findet in Idar-Oberstein die Internationale Fachmesse für Edelsteine, Edelsteinschmuck und Edelsteinobjekte - kurz Intergem - statt. Rund 130 Aussteller präsentieren exquisite Edelsteine in modernen und klassischen Schliffen, vollkommenen Schmuck, kunstvolle Gravuren, raffinierte Colliers mit Farbsteinen, Mineralien, Rohsteine, die ganze Zuchtperlenpalette und Zubehör. Die Messe findet im Jahnhaus im Stadtteil Algenrodt statt. Voraussichtlich ab dem Jahre 2008 findet die Messe in der geplanten Messehalle im neuen Gewerbepark Nahetal statt.
Als eine Messe der Region rund um Idar-Oberstein verstehen sich die von den Wirtschaftsjunioren Idar-Oberstein initiierten Idar-Obersteiner Wirtschaftstage, die auf dem Festplatz und in der Mikadohalle abgehalten werden.
Natürliche Edelsteinvorkommen
Man findet in Idar-Oberstein Edelsteine aus der ganzen Welt, aber Auslöser für den Edelsteinhandel waren die natürlichen Vorkommen in der Region:
Seit 1938 ist die Stadt Idar-Oberstein Garnisonstadt. Während des 19. und 20. Jahrhunderts waren wechselnd französische und deutsche Soldaten hier stationiert. Mit dem Einzug der Wehrmacht wurden neue Kasernen errichtet. Die Kaserne, in der nach dem 2. Weltkrieg die amerikanischen Soldaten stationiert waren, nennt sich Straßburgkaserne, die andere Klotzbergkaserne, in der die französischen Truppen stationiert wurden. Nach 1956 wurde die Klotzbergkaserne von der Bundeswehr übernommen, die dort die deutsche Artillerieschule einrichtete, welche für das Heer als zentrale Ausbildungsstätte diente.
Ende der 1960er Jahre wurde eine dritte Kaserne errichtet, die Rilchenbergkaserne, in der später die Artillerieschule untergebracht wurde. Dort absolvierten bis heute Tausende ihre militärische Aus- und Fortbildung. Im September 2003 wurden neue Internatsgebäude sowie neue Lehrsäle eingeweiht, so dass die heutige Artillerieschule sowohl über eine zeitgemäße Unterkunftkapazität als auch über ein modern ausgestattetes Ausbildungzentrum verfügt. Inbegriffen sind neue Audio-, Video- und Simulationstechniken. Bis zum 31. März 2003 war in der Klotzbergkaserne die älteste Artillerieeinheit der Bundeswehr, das Beobachtungspanzerartillerielehrbataillon 51, stationiert, wurde dann aber im Zuge der Bundeswehrreform aufgelöst und als Nachfolgenutzung ein Sprachausbildungszentrum für Offizieranwärter eingerichtet. Hintergedanke waren die zunehmenden Auslandseinsätze der Bundeswehr. Für die in Idar-Oberstein und Umgebung heimischen Betriebe stellt die Bundeswehr als Arbeitgeber und Auftragsgeber einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Seit 1988 besteht eine Partnerschaft zwischen der Stadt Idar-Oberstein und der Artillerieschule, im Jahr 1998 beschloss der Stadtrat die Anbringung eines zusätzlichen Ortsschildes mit der Aufschrift „Hauptstadt der deutschen Artillerie". Nach kritischen Einwänden aus der Wirtschaft (u.a. der örtlichen Industrie- und Handelskammer) und der Bevölkerung wurde auf die Anbringung der Schilder verzichtet. 2006 wurde das Offizieranwärterbataillon Idar-Oberstein aufgestellt.
Idar-Obersteins Bahnhof ist als Regionalexpress- und Regionalbahn-Halt über die Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken (Nahestrecke: Bingen (Rhein) -> Langenlonsheim -> Bad Kreuznach -> Idar-Oberstein -> Türkismühle -> Saarbrücken) mit dem Saarland und dem Rhein-Main-Gebiet verbunden. Der Rhein-Nahe-Express auf der Relation Mainz - Saarbrücken verkehrt im Stundentakt. Jeder zweite Zug ist bis Frankfurt/Main Hauptbahnhof mit Halt am Flughafen durchgebunden. Früher wurden die Schnellzüge auf der Distanz Frankfurt - Paris mit Halt in Idar-Oberstein geführt.
Für den Nahverkehr in Idar-Oberstein gab es von 1900 bis 1956 eine Straßenbahn und von 1932 bis 1969 einen elektrischen Omnibus (Obus). Heute verkehren hier sechs Buslinien. Außerdem starten in Idar-Oberstein die Regio-Buslinien nach Baumholder und Birkenfeld. Eine direkte Busverbindung zum internationalen Flughafen Frankfurt-Hahn besteht zudem. Die B 41 stellt die wichtigste Straßenverbindung dar. Einen direkten Autobahnanschluss besitzt die Stadt nicht. Die A 62 kann jedoch über die Anschlussstellen Birkenfeld (B 41) oder Freisen erreicht werden.
Verkehrslandeplatz I-O/Göttschied
Am Wochenende werden hier Rundflüge in den Sparten Motorflug, Motorsegelflug, Segelflug und Ultraleichtflug angeboten, um das schöne Naheland und den Hunsrück zu erkunden. Wer nicht fliegen will, kann sich auf der Besucherterasse des Flugplatz-Restaurants von den einheimischen kulinarischen Spezialitäten verwöhnen lassen und dabei den Flugbetrieb verfolgen.