Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz
Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) und die Zentrale Verwaltungsschule Rheinland-Pfalz (ZVS) sind Ausbildungseinrichtungen im Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern und für Sport.
Die FHöV bildet in einem berufsintegrierten, dreijährigem Studium die künftigen Beamtinnen und Beamten des gehobenen nichttechnischen Dienstes sowie für Teile des Bundeslandes Angestellte in vergleichbaren Funktionen aus. Für diverse Bereiche wie Verwaltungsinformatik oder Doppik (früher Kameralistik) werden Aufbaustudiengänge angeboten.
An der FHöV können die akademischen Grade „Diplom-Verwaltungswirt (FH)“ und „Diplom-Verwaltungs-Betriebswirt (FH)“ erworben werden.
Sie gliedert sich in die Fachbereiche Verwaltung in Mayen (in den ehemaligen Räumlichkeiten der aufgelösten Kreisverwaltung Mayen) und Polizei am Flughafen Frankfurt-Hahn.
Das Megina Gymnasium Mayen wurde 1907 gegründet. Zunächst in der Innenstadt von Mayen beheimatet, zog es 1963 auf das so genannte Knüppchen, wo es sich noch heute befindet
Mitte der 1970er Jahre war das Gymnasium gemessen an der Schülerzahl das größte Gymnasium in Rheinland-Pfalz mit 1.750 Schülern. Heute zählt es über 1.150 Schüler, die von ca. 70 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Zur besonderen Leistung der Schule gehört der englische Bilingualunterricht, bei dem in der Unterstufe (Klasse 5 und 6) zwei Englischstunden zusätzlich gehalten werden, und in der Sekundarstufe 1 (Klasse 7 und 8) dann der Biologieunterricht in Englisch gehalten wird.
Die ehemalige Schulleiterin Inge Fuchs verließ die Schule Anfang 2008. Der neue Schulleiter Ulrich Will wurde am 30. April 2008 vorgestellt. Bis zu dessen Einstand leitete der stellvertretende Schulleiter Rainer Feige kommissarisch die Schule. Im Juni 2008 wurde bekannt gegeben, dass Ulrich Will aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten nicht mehr wahrnehmen kann. Bis zum Ende dieses Schuljahres wird Rainer Feige die Schule wieder kommissarisch leiten.
Das Gymnasium heute
Das Megina-Gymnasium unterhält Partnerschaften mit Schulen in Tucson (USA), Joigny (Frankreich) und Godalming (England). Die Schule setzt einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, verfügt über einen bilingualen Zweig (gemeinschaftskundlicher Fachunterricht in englischer Sprache) und bietet in der Oberstufe einen Sport-Leistungskurs, sowie einen Physik- und Französisch-Leistungskurs,wie auch einen Chemie- und Latein- Leistungskurs an. Überregional bekannt ist das Orchester (geleitet von Beate Gottwald und Hiltrud Hannus) und die Big-Band (Geleitet von Gerd Schlaf).
Lage
Das Megina-Gymnasium befindet sich auf einem Berg in der Eifelstadt Mayen, Zentrum der vulkanischen Osteifel zwischen Maria-Laach, Nürburgring und Burg Eltz und ist an der Verbindungsspange zwischen den Autobahnen A 61 (Abfahrt Mendig/Mayen) und A 48 (Abfahrt Mayen) gelegen. Die Eisenbahnlinie Andernach-Mayen sowie Buslinien für die Strecken Koblenz-Mayen und in die Eifel Richtung Monreal, Gerolstein sind ebenfalls vorhanden. Das Gymnasium selbst liegt am Rande eines ausgedehnten Waldgebietes auf einem der vielen Hügel der Stadt. Mayen versteht sich als Mittelzentrum zwischen den Städten der Rheinschiene wie z. B. Andernach/Neuwied oder Koblenz.
Berühmte Persönlichkeiten
Mario Adorf (* 1930), Schauspieler, Abitur 1950 Gustav Gründgens (* 1899, † 7. Oktober 1963 in Manila), Schauspieler, Regisseur und Intendant, Abitur 1916 Andrea Nahles (*1970), Politikerin (SPD), Abitur 1989
Eingebunden in die mittelalterliche Stadtbefestigung erhebt sich die Genovevaburg an der Südwestseite der Stadt Mayen in Rheinland-Pfalz. Ihr Name basiert auf einer Sage, nach welcher auf der gleichen Anhöhe in (bzw. damals über) Mayen der Sitz des Pfalzgrafen Siegfried und seiner Frau Genoveva von Brabant gewesen sein soll. Früheste Hinweise zum regionalen Bezug der Sage datieren auf das 17. Jahrhundert (s. Fraukirch). Seit wann die Burg bzw. ihr Bergfried, der so genannte Goloturm, namentlich mit der Sage verknüpft werden, ist nicht bekannt.
Geschichte
Urkundliche Erwähnung findet die Mayener Genovevaburg erstmals im Jahr 1281, doch gilt es als sicher, dass ihr Bau bereits ein Jahr zuvor unter dem Trierer Erzbischof Heinrich II. von Finstingen begonnen wurde. Sie entstand zur Sicherung der Trierer Interessen gegenüber Kurköln. Heinrichs Nachfolger, Bohemond I. von Warnesberg, erreichte sogar, dass dem Ort Mayen 1291 durch Kaiser Rudolf I. von Habsburg die Stadtrechte zuerkannt wurden.
Nach ihrer Errichtung sollte die Burg 400 Jahre lang unversehrt Bestand haben. Dies änderte sich erst mit der Einnahme Mayens durch französische Truppen während des Pfälzischen Erbfolgekriegs. Am 6. Mai 1689 ließ General Marquis de Sourdis das churfürstlich Schloß von seinen Mannen niederbrennen.
Doch bereits ein Jahr später beauftragte der Erzbischof und Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck seinen späteren Hofbaumeister Philipp Josef Honrius Ravensteyn mit dem Wiederaufbau und der Erweiterung der Anlage. Im Zuge dieser Arbeiten wurden die Wehrgänge neu überdacht und die Ecktürme mit geschweiften Hauben versehen. Außerdem mussten die gotischen Spitzbogenfenster barocken Doppelfenstern weichen.
Ab 1707 ließ der Kurfürst dann die "Unterburg" aus Basaltlava bauen. Neben einem Marstall und Ställen wurde ein Torbau am sogenannten "kleinen Burghof" errichtet. Von seinem Engagement als Bauherr zeugt noch heute sein Wappen auf dem barocken Portal des stadtseitigen Burgeingangs.
Unter französischer Herrschaft wurde die Genovevaburg zu Nationaleigentum erklärt und am 8. August 1803 versteigert. Für die Summe von 8.100 Francs kam Philipp Hartung, dessen Vater bereits seit 1793 Pächter der Burganlage war, in ihren Besitz. Er verkaufte sie Stück für Stück auf Abriss und ließ dafür das Amtshaus und den Ostturm abtragen.
1815 wurden auch das Gebäude der Oberburg abgerissen.
Ab 1821 wurde ein Raum in der Burg an die neuentstandene evangelische Gemeinde als „Betsaal“ verpachtet, so dass die Genovevaburg zum ersten Ort des evangelischen Gottesdienstes in Mayen und Umgebung wurde. 1830 erwarb die Gemeinde sogar die ganze Burg für 600 Taler. Da allerdings die Koblenzer Regierung die Einwilligung zum Kaufakt nicht rechtzeitig gab, wurde sie stattdessen an Friedensrichter Cadenbach verkauft. Die Gemeinde verzichtete auf Anraten der Regierung darauf, ihr Recht vor Gericht durchzusetzen, um das Verhältnis der Konfessionen nicht zu verschlechtern. Cadenbach baute die Ruine wieder auf, was dazu führte, dass das Gericht zeitweise in den Burggebäuden beheimatet war.
Nach Cadenbach hielt eine Brauerei samt Gasthaus Einzug in die Burggemäuer. Die Firma ließ die Anlage nach ihren Bedürfnissen umgestalten und schreckte auch nicht davor zurück, den Bergfried als Getreidesilo zu nutzen. Doch die Brauerei blieb nicht lange dort ansässig. 1880 kaufte eine Aktionärsgemeinschaft der Mayener Volksbank die Anlage und verkaufte einen Großteil der Oberburg 13 Jahre später an einen Kaufmann. Dieser ließ sie sich im Stil der Neo-Renaissance als Wohnsitz umbauen.
Am 7. November 1902 ging die Genovevaburg in Flammen auf, und große Teile von ihr wurden durch das Feuer zerstört.
Erst als der Dipl.-Ing. Arend Scholten 1910 die Anlage kaufte und sie ab 1918 nach historischem Vorbild restaurieren und wieder aufbauen ließ, brechen für die Anlage bessere Zeiten an. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch viele der baulichen Neo-Renaissance-Elemente wieder entfernt. Scholten war es auch, der die Burg wieder der Öffentlichkeit zugänglich machte, indem er 1921 die Einrichtung des Eifelmuseums (früher: Eifeler Landschaftsmuseum) im wieder errichteten Marstall ermöglichte.
1938 erwarb die Stadt Mayen die Burg. Nur ein Jahr später wurden die darin befindlichen, leerstehenden Räume per Beschlagnahmung für militärische und Verwaltungszwecke akquiriert.
Während des 2. Weltkriegs wurden zahlreiche Anbauten der Burganlage zerstört. Doch ungeachtet dessen fanden nach 1945 die Mayener Stadtverwaltung und eine Landwirtschaftsschule dort eine vorübergehende Bleibe. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis in das Jahr 1984.
Heute ist der Innenhof der Genovevaburg alljährlich von Juni bis August Kulisse der "Burgfestspiele Mayen", einer weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Reihe von Theaterveranstaltungen.
Bauliche Beschreibung
Die heute unregelmäßig siebeneckige Anlage (auch Oberburg genannt) war einst durch Halsgraben, Zwinger und Bergfried zur stadtabgewandten Seite gesichert. Durch den Halsgraben verläuft heute eine Hauptverkehrsstraße. Sie wird überspannt von einer etwa 20 Meter langen gotischen Bogenbrücke aus Stein.
Der zinnenbewehrte Bergfried erhielt wie die Burg in Anlehnung an die Genovevasage seinen Namen: Goloturm. Er ist 32 Meter hoch und hat 3,60 Meter dicke Mauern. In seinem kuppelgewölbten Untergeschoss befand sich früher ein Verlies. Im Erdgeschoss sind zwei Gefängniszellen verbürgt, in denen nicht nur Verbrecher und unliebsame politische Gegner festgehalten wurden; Quellen aus dem 16. Jahrhundert berichten auch von der Hexerei für schuldig befundenen Frauen, die dort ihrer Hinrichtung harrten.
An der Stelle des heutigen barocken Wohngebäudes lag an der Nordseite der Anlage früher der Hauptwohnbau, der die gesamte Breite der Hauptburg ausmachte. Ihm gegenüber lagen im Süden vermutlich Wirtschaftsgebäude.
Die Pfarrkirche St. Clemens ist das Wahrzeichen der Stadt Mayen in der Vulkaneifel.
Geschichte
Die Pfarrkirche des ehemaligen Hauptorts des Mayengaus (mit einst großräumigem Pfarrsprengel) war ehemals der Gottesmutter und ist seit 1409 dem heiligen Papst Clemens geweiht. Von 1326 bis 1802 war sie Stiftskirche. 1326 verlegte Kurfürst Balduin von Trier das regulierte Augustiner-Chorherren-Stift von Lonnig an die Mayener Pfarrkirche. 1592 wechselten die klösterlich (mit Gelübde) lebenden Stiftsherren die Lebensform, das Stift wurde zum weltlichen Kollegiatstift. 1802 wurde es aufgehoben.
Wie Ausgrabungen ergaben, reichen Vorgängerbauten der heutigen Kirche bis in das Frühmittelalter zurück (um 600 eine kleine Holzkirche, um 800 eine Steinkirche, um 1000 eine größere Saalkirche). Von der vierten, romanischen Kirche des 12. Jahrhunderts stammt der niedrigere Südturm (bzw. südliche Westturm), genannt Eulenturm.
Der Baubeginn der fünften gotischen Kirche ist nach der Verlegung des Stifts anzusetzen. 1382 wurden mehrere Altäre gestiftet, aber damals war der Bau noch nicht vollendet.
Am 2. Januar 1945 wurde die Kirche mitsamt den Resten des ehemaligen Stifts zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die sie zunächst eher notdürftig wieder aufgebaut (1947–1953). Erst ab den 1970er Jahren erfolgte die vollständige Wiederherstellung. Der charakteristische Helm des nördlichen Westturms wurde allerdings nur in einer gekürzten Form rekonstruiert. Zum Leidwesen vieler Mayener Bürger wurde die aus Mayener Basalt bestehende Clemenskirche mit einem weißen Putz versehen, der den eigenen Charakter dieses einzigartigen Gotteshauses nachhaltig zerstörte.
Beschreibung
Sankt Clemens ist eine dreischiffige von einem durchgehenden Dach bedeckte Hallenkirche ohne Querschiff und eine der ältesten Hallenkirchen des Rheinlands. Das Langhaus ist quadratisch und hat keine Empore. Der Innenraum wird von schlanken Säulen ohne Kapitelle unterteilt.
Besonderes Kennzeichen ist der aufgrund eines Konstruktionsfehlers des Dachstuhls spiralförmig verdrehte Spitzhelm des nördlichen Westturms. Der südliche Westturm, Eulenturm, ist wesentlich kürzer und hat einen gedrungeneren Helm.
Ausstattung
Lediglich einige Heiligenfiguren im Chor (überwiegend Ende 18. Jahrhundert) sowie das Taufbecken und das Sakramentstürmchen überstanden die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Vom Kirchenschatz hervorzuheben ist eine in Trier gefertigte Turmmonstranz.
Sage zum Turm
Über den auffälligen schiefen Turm der Kirche wird folgende Erklärungs-Sage erzählt:
Vor vielen hundert Jahren begannen die Mayener eine Kirche zu bauen, weil sie sehr gläubig waren. Die Kirche sollte groß und prächtig werden und so begann man in den Mayener Basaltgruben große, mächtige Basaltblöcke zu brechen. Die Blöcke wurden mit Ketten und Winden aus den Brüchen gehoben und dann auf holprigen Wegen zur Baustelle gefahren, wo die Maurer und Steinmetze fleißig arbeiteten. Aber es ging nicht recht voran. Ja, wenn man nur genug Basaltsteine gehabt hätte, wäre es beim Bauen schneller voran gegangen. Eines Tages, als die Bauleute wieder mal auf Steine warten mussten, kam ein Fremder mit einer Hahnenfeder am Hut und einem langen Mantel, der bis auf den Boden reichte. Er bemühte sich, seinen Klumpfuss unter dem langen Mantel zu verstecken, doch die Bauleute hatten ihn doch entdeckt und wussten jetzt: Das ist der Teufel. Aber sie ließen es ihn nicht merken. Der Teufel fragte die Männer vom Bau, was sie da bauten. Denn er habe gehört, es solle ein Tanzsaal werden, in dem die Leute zu Lukasmarkt oder zur Kirmes tanzen könnten. Ein Wirtshaus sollte integriert sein. Die Bauleute bestätigten dies und der Teufel war darüber so froh, dass er ihnen versprach, beim Bau zu helfen. Als die Steinmetze am nächsten Morgen zur Baustelle kamen, stellten sie mit Erstaunen fest, dass über Nacht so viele Basaltblöcke zum Bau gelangt waren, dass sie zum Fertigbau der Kirche reichen würden. Sie begannen fröhlich ihre Arbeit und die Kirche wuchs rasch empor. Zum Herbst war sie fertig. Die Mayener bereiteten ein großes Fest vor, die Kirchweihe. Während des Einzuges des Bischofs flog der Teufel über den Hochsimmer, um das Wirtshaus zu betrachten und mit den Mayenern Lukasmarkt zu feiern. Als er jedoch statt des Wirtshauses das Gotteshaus erblickte, griff er wutentbrannt nach dem hochragenden Kirchturm um ihn durchzubrechen. Er zog und zerrte daran, wand und drehte ihn, doch vergeblich, der Turm hielt den Angriffen stand. Der Teufel erkannte seine Ohnmacht und fuhr heulend davon.
Der Turm steht bis heute als Wahrzeichen mit schiefgedrehter Spitze, von der ein goldenes Kreuz weit über die Stadt Mayen hinaus sichtbar ist.
Das Schloss Bürresheim steht nordwestlich von Mayen auf einem Felssporn im Nettetal. Es gehört zur Ortsgemeinde Sankt Johann (bei Mayen). Gemeinsam mit Burg Eltz ist es die einzige Anlage in der Eifel, die niemals erobert oder verwüstet wurde und die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts sowie die gesellschaftlichen Umbrüche der Französischen Revolution unversehrt überstehen konnte.
Durch seine einzigartige Lage im Grenzgebiet der Besitzungen von Kurköln und Kurtrier bestimmten diese Erzbistümer die Geschichte des Schlosses maßgeblich mit.
Geschichte der Bewohner und Besitzer
Erbaut im 12. Jahrhundert wurde Bürresheim mit seinen damaligen Besitzern, den Edelfreien Eberhard und Mettfried de Burgenesem, erstmals 1157 erwähnt.
Eberhards Sohn Philipp verkaufte kurz vor 1189 seinen Anteil an den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg, um es anschließend als Lehen von ihm zurück zu erhalten.
Auch das Erzbistum Trier erkannte die Wichtigkeit der Anlage und erwarb unter Erzbischof Heinrich II. von Finstingen die andere Hälfte der damaligen Burg.
Die Vögte von Leutesdorf übernahmen im Jahr 1359 das Kölner Lehen vom letzten Vertreter derer von Bürresheim, während der Trierer Teil an die Herren von Schöneck kam. Bürresheim wurde im 14. Jahrhundert somit zur Ganerbenburg.
Die von Schöneck blieben nicht lange Besitzer, denn bereits 1473 verkauften Kuno von Schöneck und sein Sohn ihren Teil an der Burg und Herrschaft Bürresheim an Gerlach von Breidbach, dessen Sohn Johann 1477 auch einen Teil des Leutesberger Lehens erwerben konnte. Der übrige Burganteil der Vögte gelangte zu Beginn des 16. Jahrhunderts an Emmerich von Lahnstein.
Um jenen Lahnsteiner Besitz entbrannten ab 1572 Besitzstreitigkeiten, die selbst durch einen Prozess vor dem Reichskammergericht nicht beigelegt werden konnten. Erst 1659 einigten sich die Parteien durch einen Vergleich, und das Geschlecht derer von Breidbach wurde Alleinbesitzer der Burganlage. Fortan trug die Familie den Namen "von Breidbach-Bürresheim" und wurde 1691 sogar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihr bekanntester Vertreter war Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim, von 1763 bis 1774 Kurfürst und Erzbischof von Mainz.
1796 starb das Geschlecht mit dem Tod des letzten männlichen Erben, Franz Ludwig Freiherr von Breitbach-Bürresheim, dem Oberamtmann zu Koblenz und Ehrenbreitstein, der auf der Flucht vor den französischen Truppen starb, aus. Schloss Bürresheim erbte ein Enkel der Schwester des letzten Breidbach auf Bürresheim, der Graf Klemens Wenzeslaus von Renesse, dessen Nachkommen auch weiterhin auf Schloss Bürresheim wohnten.1921 kam es ebenfalls durch Erbschaft dann an die gräfliche Familie von Westerholt. Durch unglückliche Umstände war diese nur 17 Jahre später dazu gezwungen, Schloss Bürresheim mitsamt der kompletten Ausstattung an den Provinzialverband der Preußischen Rheinprovinz zu veräußern. In dessen Besitz verblieb das Schloss, bis es 1948 in die Obhut der "Staatlichen Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz" kam, die es 1998 an ihre Nachfolge-Organisation "Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz" übergab.
Bauliche Beschreibung
Die als geschlossenes Ganzes erscheinende Anlage erhielt ihre heutige Gestalt erst ab dem 15. Jahrhundert. Zuvor handelte es sich um zwei völlig eigenständige, nicht zusammenhängende und unterschiedlich große Teilanlagen, denen lediglich der romanische Bergfried aus dem 12. Jahrhundert gemein war.
Einst war Schloss Bürresheim durch Ringmauern und zwei Halsgräben gesichert. Letztere sind heutzutage zugeschüttet, und von den Ringmauern sind nur noch wenige Reste erhalten.
Bergfried
Bei dem fast quadratischen Bergfried handelt es sich um den älteste Bau der Schlossanlage. Ehemals nur durch einen Hocheingang betretbar, ist er heute über eine im 17. Jahrhundert errichtete barocke Freitreppe zugänglich. Vermutlich im 15. Jahrhundert wurde er aufgestockt und beherbergte im fünften Geschoss die Wohnung des Torwächters.
Kölner Burg
Namensgeber dieses Teils war sein Erbauer Erzbischof Philipp I. von Heinsberg, der die Bauten 1339 im Westen der heutigen Anlage errichten ließ. Er bestand aus einer weiträumigen Vorburg, von der heutzutage nur noch Reste der Ringmauer erhalten sind, und der spätgotischen Kernburg. Der Zugang erfolgte von Nordwesten über eine Zugbrücke.
Die Kernburg bestand aus einem Doppelturmtor, das gleichzeitig als Schildmauer diente, und einen sich daran anschließenden Saalbau. Dessen Kellergeschoss war - wie in jener Zeit üblich - als Tonnengewölbe ausgeführt. Das Erdgeschoss bestand aus einem einzigen großen Saal mit einem kleinen, abgetrennten Kapellenraum.
Nach Ausbau der Trierer Burg ab 1659 wurde die Kölner Burg nur noch als Wirtschaftshof genutzt und schließlich dem Verfall anheim gegeben. Sie ist heute lediglich als Ruine erhalten.
Trierer Burg
Der älteste erhaltene Bau der Trierer Burg geht auf die Vögte von Leutesdorf zurück, die an der Grenze zur Kölner Burg in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein Wohnhaus errichteten. Alle weiteren Gebäude sind in ihrer heute erhaltenen Form unter den Herren von Breidbach entstanden.
Gerhard und Johann von Breidbach ließen nach 1473 im Südosten einen dreistöckigen, an die Ringmauer anschließenden Wohnbau und einen Rundturm mit vier Meter starken Mauern errichten. Erst später erhielt letzterer sein heute prägnantes Obergeschoss aus Fachwerk. Der spätmittelalterliche Wohnbau hingegen veranschaulicht sehr gut, wie einfach man um 1490 wohnte. In jedem Stock befindet sich ein einziger großer Saal mit Eichenholzpfeilern, Balkendecken und riesigen Kaminen. Erst in späteren Jahrhunderten teilte man gemütliche Zimmer ab.
Nachdem die von Breidbachs 1659 alleinige Eigentümer der Burganlage geworden waren, begannen umfangreiche Aus- und Umbauten zu einem barocken Wohnschloss. Anna Magdalena von Metzenhausen, die Witwe Wolf Heinrichs von Breidbach, ließ zwischen dem Rundturm und dem Leutesdorfer Vogtshaus einen großen Südflügel errichten, und in der Zeit von 1698 bis 1700 wurde durch Georg Rheinhard von Breidbach die letzte bauliche Lücke zwischen Bergfried und gotischem Wohngebäude durch den sogenannten Kapellenbau geschlossen. Ungewöhnlich hierbei war, dass der Erbauer die Kapelle entgegen den damaligen Gepflogenheiten nicht im Erdgeschoss, sondern in der ersten Etage einrichten ließ.
Bereits 1683 entstand an der Südwestseite des Schlosses ein französischer Terassengarten im Stil des Barock, der in seiner heutigen Form 1952 rekonstruiert wurde.
Besichtigung
Während die Ruine der Kölner Burg Besuchern nicht offen steht, können Teile der Trierer Burg im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Dem glücklichen Umstand, dass Bürresheim über eine lange Zeit in der Hand einer einzigen Adelsfamilie war, verdankt das Schloss seine sehenswerte, einzigartige Innenausstattung, die Stücke aus der Spätgotik bis hin zum Historismus umfasst. Zahlreiche Porträts zeigen Mitglieder und Verwandte der Besitzerfamilie und Fürsten vergangener Zeiten. So blieb bis in unsere Tage ein einmaliges Zeugnis rheinischer Adels- und Wohnkultur erhalten.
Wer Schloss Bürresheim besichtigt, befindet sich übrigens in guter Gesellschaft. Schon einige prominente Besucher verweilten dort, u.a. König Ludwig I. von Bayern und Kaiser Wilhelm II.
Filmkulisse
Eine kurze Außenaufnahme des Schlosses ist in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug zu sehen. Im Film stellt es das fiktive Schloss Brunwald an der deutsch-österreichischen Grenze dar, in dem Professor Henry Jones senior festgehalten wird. Unter anderem ist es auch in dem Kinderfilm Der Prinz und der Prügelknabe als Schloss des Königs zu sehen, aus dem der Prinz und der Prügelknabe flüchten. Außerdem zeigte ein Werbefilm für „4711 Echt Kölnisch Wasser“ den barocken Garten sowie das Schloss im Hintergrund.
Der Lukasmarkt in Mayen (mundartlich auch Lauksmaat) ist ein traditionelles Volksfest. Es findet seit 1405 jährlich in der Mayener Innenstadt statt. Jahr für Jahr wird der Markt von hunderttausenden Besuchern aus der ganzen Welt besucht.
Geschichte
Im Jahre 1405 verlegte Kurfürst Werner von Falkenstein die bis dahin an den Marientagen abgehaltenen drei Jahrmärkte auf andere Termine. Der Lukasmarkt bekam so seinen Namen, da er am Sonntag nach Lukas (18. Oktober) stattfindet.
Unfälle und Vorfälle
Im Jahre 2004 musste der Freifall der Firma Kipp bereits am ersten Spieltag wegen einer Störung geschlossen werden und konnte auch trotz anreisender Techniker bis zum letzten Markttag nicht wieder geöffnet werden. Da sich der Freifall den ganzen Markt über im Leerlauf befand, entstanden für den Schausteller erhebliche Kosten (Energie, Personal).
Größe
Der Lukasmarkt wird auch als größtes Volksfest im nördlichen Rheinlandpfalz bezeichnet. Jedes Jahr kommen je nach Wetter 250.000 bis 300.000 Besucher aus aller Welt in die Eifelstadt.
Zeit
Der Lukasmarkt dauert in der Regel 9 Tage (von Samstag bis zum übernächsten Sonntag) und endet traditionell mit einem großen Abschlussfeuerwerk das auf der Genoveva-Burg stattfindet.
Zum Termin des Lukasmarkt git die Faustregel : "Der Namenstag des heiligen Lukas (18. Oktober) muss in der Veranstaltungswoche liegen (frühester Termin 10.-18.10., spätester Termin 16.-24.10)
Bereiche
Der Lukasmarkt wird seit langer Zeit in verschiedene Bereiche eingeteilt, dies sind u.a.
Vergnügungspark
Der Vergnügungspark wird seit Jahren auf dem Marktplatz und auf der für den in der Zeit des Lukasmarktes abgesperrten Teil des Habsburgrings und des Boemundrings aufgebaut
Krammarkt
Ca. 200 Krammarkthändler präsentieren in den Fußgängerzonen rund um den Marktplatz ihre Waren. 1996 wurde erstmals eine Verbindungsstraße zwischen dem Hauptvergnügungspark auf dem Marktplatz und dem Vergnügungspark am Neutor mit Krammarkthändlern besetzt. So entsteht ein „Rundlauf“.
Pferdemarkt
Traditionell findet Dienstags auf dem Viehmarktplatz in der Polcherstrasse ein Pferdemarkt statt. Das Programm zeigt einen Überblick über die große Pferdewelt.
Schafmarkt
Einen Tag nach dem Pferde- und Viehmarkt findet auf dem gleichen Gelände der in Rheinland-Pfalz einzige Schafsmarkt statt, bei dem jährlich wechselnd eine Gebrauchtherdenschau bzw. eine Herdbuchschau durchgeführt wird wobei die Sieger durch Preisrichter prämiert werden.
Fahrgeschäfte und Schausteller
Bereits im Dezember des Vorjahres hat die Marktleitung die Qual der Wahl, aus rund 500 Bewerbungen der Fahrgeschäfte die attraktiven Neuheiten auszusuchen. Neben den Fahrgeschäften gesellen sich jedes Jahr auch Schausteller auf dem Lukasmarkt, z. B. Bier-Pavillons, Süßwarenhändler, Schieß- und Wurfbuden sowie Korb- und Porzellanhändler.
Zu den wiederkehrende Fahrgeschäfte gehören unter anderem Autoscooter, Break Dance, eine Riesenrutsche, ein Kettenkarussell und viele weitere. Außerdem sind zahlreiche Schausteller und Geschäfte alljährlich vertreten.
Nitztal ist mit 164 Einwohnern der kleinste Stadtteil von Mayen.
Nitztal liegt nordwestlich im Tal der Nitz. Die Nitz ist ein Nebenfluss der Nette.
Geschichte
Der Ort Nitztal wird 1110 erstmals urkundlich erwähnt. Erzvorkommen im Gebiet der Nitz waren schon den Kelten bekannt und wurden von diesen genutzt. Am Ortseingang steht eine alte Mühle, sie erinnert an vergangene Zeiten, als an Elz, Nette und Nitz unzählige Mühlen in Betrieb waren.
Sehenswürdigkeiten
In unmittelbarer Nähe des Orts sind der Denskopf (573 m), der Remmkipp (521 m) und der Schälkopf (472 m).
Nur drei Kilometer Nitz-abwärts an der Mündung der Nitz in die Nette liegt Schloss Bürresheim.
Eine kleine Kirche im Zentrum des Ortes ist Sonntags Anziehungspunkt.
Kürrenberg ist ein Stadtteil von Mayen, drei Kilometer nordwestlich von Mayen. Erstmals urkundlich erwähnt wird es 1110. Seit 1970 ist Kürrenberg ein Ortsteil von Mayen. Es liegt ca. 500m über NN.
Heute hat Kürrenberg 1181 Einwohner, 591 Männer und 590 Frauen (Stand 31. August 2005); eine Schule gibt es seit 1874, einen Kindergarten seit 1991, und nachdem die Grundschule im Jahre 2000 in ein neues Gebäude umzog, gibt es in der alten Schule ein Bürgerhaus. Außerdem gibt es einen Reiterhof.
Außerdem verfügt der staatlich anerkannte Luftkurort über eine Filiale der Kreisparkasse Mayen und ein 3-Sterne Hotel (Wasserspiel).