Lahnstein ist eine große kreisangehörige Stadt im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Lahnstein liegt an der Mündung der Lahn, die fünf Kilometer südlich von Koblenz in den Rhein fließt. Die Stadtteile liegen im Rheintal und auf den Höhen der Ausläufer des Westerwaldes und des Taunus. Luftkurort mit Kurzentrum und Thermen. 1969 wurde Lahnstein aus den bis dahin eigenständigen Städten Niederlahnstein und Oberlahnstein gebildet. Lahnstein ist Sitz eines Amtsgerichts. Kirchlich zugeordnet dem Bistum Limburg (röm.-kath.) bzw. der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Das Wappen der Stadt Lahnstein setzt sich aus Bestandteilen der Wappen von Nieder- und Oberlahnstein zusammen. Das Mainzer Rad stammt aus dem Wappen der kurmainzischen Stadt Oberlahnstein, das rote Kreuz auf weißem Grund ist Teil des Wappens der kurtrierischen Stadt Niederlahnstein.
Erbaut um 1226 vom Mainzer Kurfürst und Erzbischof Siegfried II. von Eppstein als Zollburg mit einem 29 m hohen fünfeckigen Bergfried. Die Burg mit Rittersaal, Burgkapelle, Burgküche, Turmbesteigung usw. ist von Ostern bis Allerheiligen zu besichtigen. Führungen durch die Burg zu jeder vollen Stunde, Burgrestaurant. Hier kreuzen sich die Wanderwege Rheinhöhenweg, Lahnhöhenweg, Jakobsweg (Lahn-Camino von Wetzlar nach Oberlahnstein und weiter nach Kaub) und Rheinsteig von Wiesbaden nach Bonn. Die Städtische Bühne Lahnstein veranstaltet Theateraufführungen im Seitenhof der Burg (Burgspiele).
Schloss Martinsburg
Erbaut 1298 von den Mainzer Kurfürsten als Zollburg und Teil der Stadtbefestigung. Mehrfach umgebaut, zahlreiche barocke Elemente. Heute sind hier Privatwohnungen, eine Arztpraxis, eine Münzprägewerkstatt und ein Fastnachtsmuseum.
Stadtmauer mit Hexenturm (1324) (Museum) und Resten eines fränkischen Königshofes (977) am Salhofplatz. Teile der alten Oberlahnsteiner Stadtbefestigung findet man darüber hinaus an vielen anderen Stellen.
Altes Rathaus
Sehr gut erhaltener Fachwerkbau aus dem 15. Jahrhundert in Oberlahnstein. Heute Sitz des Stadtarchivs.
Kath. Pfarrkirche Sankt Martin
Hospitalkapelle - romanische Jakobskapelle auf dem Jakobsweg - hier wurden bei Ausgrabungen die Gebeine eines Santiago-Pilgers gefunden, in Höhe der Hüfte war eine Jakobsmuschel beigegeben worden
Wenzelkapelle
In Lahnstein wurde der deutsche König Wenzel am 20. August 1400 von den vier rheinischen Kurfürsten für abgesetzt erklärt und Ruprecht von der Pfalz zum Nachfolger gewählt.
Limes: Die Spuren des römischen Grenzwalls gegen die Germanen finden sich noch heute auf einer Länge von 8 km im Oberlahnsteiner Stadtwald.
Freibad an der Burg Lahneck mit Blick nach Schloss Stolzenfels und in das Rheintal
Johanniskloster der Kongregation vom Heiligsten Herzen Jesu und Maria
Kirche von 1130 (romanische Pfeilerbasilika) auf den Resten einer älteren Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Angeschlossen ist das Private St. Johannes Gymnasium. Hier finden sich auch noch Reste eines römischen Burgus. 369 n. Chr. erbauten die Römer einen Burgus an der Lahnmündung. Er diente der Grenzbefestigung und war eine Art Wachtposten für das Kastell Confluentes (Koblenz).
Ehemaliger Märkerhof aus dem 14. Jahrhundert. In den letzten Jahren umgebaut und saniert, heute Veranstaltungsort.
Wirtshaus an der Lahn
Dreigeschossiger Fachwerkbau von 1697 mit Zollturm von 1348. 1774 war Johann Wolfgang von Goethe hier auf seiner Lahnreise zu Gast, nachdem er im Anblick der Burg Lahneck das Gedicht Geistesgruß gedichtet hatte.
Allerheiligenbergkapelle
Kloster der Missionsgesellschaft der Hünfelder Oblaten. Gebäude von 1671. Neugotische Kirche von 1895. Wallfahrtsort.
Pfarrkirche St. Barbara , 1937-1939 vom Architekten Martin Weber neu erbaut
Ruppertsklamm
wildromantische Klamm, die von den Wanderern des Rheinsteiges besonders geschätzt wird
Friedrichssegen
Ehemaliges Bergbaudorf
Im Jahre 2000 wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Grube Friedrichssegen“ das Bergbaumuseum eröffnet. Hier finden Sie historische Grubenbilder (1905–1910), über 40 Exponate echter Friedrichssegener Mineralien und noch vieles mehr.
Der Rheinsteig, der neue Rheinhöhenwanderweg von Bonn nach Wiesbaden durchquert die Gemarkung von Lahnstein am Kurzentrum und durch die Ruppertsklamm. Oberlahnstein ist über den Burgenwanderweg über die Burg Lahneck mit dem Rheinsteig verbunden. Der Rheinhöhenweg führt über Burg Lahneck und über die Lahnbrücke zwischen Ober- und Niederlahnstein. Der Lahnhöhenweg endet auf der Burg Lahneck. Lahn-Camino, der Jakobsweg von Wetzlar nach Oberlahnstein endet an der Hospitalkapelle, von dort geht es weiter in Richtung Kaub auf dem Rhein-Camino
Kampfbahn Typ B mit Rasen-Großspielfeld, Kunststoff-Rundbahn und weiteren wettkampfgerechten Leichtathletikanlagen, Tennen-Großspielfeld, Rasen-Trainingsplatz. Städtisches Freibad an der Burg Lahneck.
Volleyball
Der Volleyball-Club Lahnstein-Friedrichssegen e.V. ist einer der erfolgreichsten Vereine der Stadt. Er spielt mit seiner Herrenmannschaft in der Oberliga. Das Mixed-Team belegte 2005 den 7.Platz auf den Deutschen Meisterschaften. Der VCL hat sich besonders in den letzten Jahren durch die Organisation von Großveranstaltungen hervorgetan, wie diversen Beach-Volleyballturnieren und der Süddeutschen Meisterschaft im Mixed-Volleyball.
Rudern
Die Rudergesellschaft Lahnstein 1922 e.V. ist das Aushängeschild des Rudersports in Lahnstein.
Fußball
Die SG-Eintracht-Lahnstein ist zur Zeit der erfolgreichste Fußballverein im Rhein-Lahn-Kreis. Der Verein spielt, nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga in der Saison 05/06, in der höchsten Spielklasse des Fussballverbands Rheinland, der Rheinlandliga.
Rhein in Flammen Großfeuerwerke und Schiffskonvoi am zweiten Samstag im August entlang Spay, Braubach mit der Marksburg, Brey, Rhens, Koblenz-Stolzenfels mit Schloss Stolzenfels, Lahnstein mit der Burg Lahneck und der Mündung der Lahn zum Höhenfeuerwerk von der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.
Lahneck Live: Kulturfest an der Lahnmündung (Niederlahnstein), letztes Wochenende im Juni Städtische Bühne Lahnstein Burgspiele im Sommer auf Burg Lahneck Lehner-Kirmes. Immer am ersten Wochenende im September in Niederlahnstein Oberlahnsteiner Kirmes mit Stadtfest. Immer am zweiten Wochenende im September Rosenmontagsumzug in Oberlahnstein Kappenfahrt am Fastnachtsdienstag in Niederlahnstein Kinder- und Jugend-Umzug am Fastnachtssamstag (von Nieder- nach Oberlahnstein) Lahnsteiner Zwei-Flüsse-Lauf. Volkslauf am ersten Freitag im Juni entlang an Rhein und Lahn. Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Gardetanzsport für Kinder und Junioren in der Stadthalle (jeden 3. Samstag im September)
Lahnstein liegt an der rechten Rheinstrecke und der Lahntalbahn mit den Bahnhöfen Oberlahnstein, „Umweltbahnhof“ Niederlahnstein und Friedrichssegen. Straßenverkehr über die B 42 auf der rechten Rheinseite und über die B 260 (genannt: die Bäderstraße) nach Bad Ems und Nassau bis Niederwalluf bei Wiesbaden. Köln-Düsseldorfer Rheinschiffe legen an in Oberlahnstein in den Rheinanlagen und in Niederlahnstein am Hallenbad. In den Sommermonaten regelmäßige Personenfährverbindung zwischen Oberlahnstein – Kapellen-Stolzenfels – Niederlahnstein.
Daniel Bahr (* 4. November 1976 in Lahnstein), Politiker (FDP). Thorsten Becker (* 1958 in Oberlahnstein), Schriftsteller Michael Born (* 1958 in Lahnstein), Fernsehjournalist und „Kujau des Fernsehens“ Wilhelm Christian Crecelius (1898 - 1979), Mediziner Markus Fachbach (* 1982 in Lahnstein), Triathlet Stefan Feth (* 27. März 1980 in Lahnstein), Tischtennisspieler Axel Heibel (* 23. September 1943 in Lahnstein), Objektkünstler Nikolaus Heidelbach (* 5. Dezember 1955 in Lahnstein), Grafiker, Bilderbuchillustrator und -autor Willibald Hilf (1931 - 2004), Politiker (CDU), MdL, Intendant des Südwestfunks Michael Hohl (* 1959 in Lahnstein), Politiker (CSU), Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth * Peter Huttenlocher (* 1931 in Oberlahnstein), Professor für Pädiatrie und Neurologie Philipp Langen (* 1986 in Lahnstein), Fußballspieler Wilhelm Lanz (1829 - 1882), von 1868 bis 1882 Erster Bürgermeister von Wiesbaden Dagmar Leupold (* 1955 in Niederlahnstein), Schriftstellerin Roger Lewentz (* 1963 in Lahnstein), Politiker (SPD) Heribert Meffert (* 1937 in Oberlahnstein), Professor für Betriebswirtschaft Bernhard Plettner (1914 - 1997), Ingenieur, Vorstandsvoristzender der Siemens AG Gottfried Pott (* 1939 in Lahnstein), Professor für Kalligrafie Timo Scheider (* 10. November 1978 in Lahnstein), Autorennfahrer Herbert Walther (1922 - 2003 in Lahnstein), Sachbuchautor, Maler und Grafiker * Nikolaus Weinbach aus Oberlahnstein, 1633–1642 Abt im Kloster Eberbach Caspar Weis (1849 - 1930), Künstler der Neugotik Axel Wilke (* 1963 in Lahnstein), Politiker (CDU), MdL Walther Karl Zülch (1883 - 1966), Kunsthistoriker Emil Simonis (1928 geb. in Koblenz), Metzgermeister&Gründungsmitglied der NTG
Mit der Stadt verbundene Personen
Nikolai von Astudin (1847 - 1925), russischer Landschaftsmaler, wohnte und verstarb in den 1920er Jahren in Oberlahnstein. Robert Bodewig (1857 - 1923), Professor Dr., Geschichtslehrer in Lahnstein, Heimatforscher, archäologischer Autodidakt Max Otto Bruker (* 1909 in Reutlingen, † 2001 in Lahnstein), Arzt und Buchautor. Seit 1994 gibt es das Bruker-Haus in Lahnstein, das er selbst einweihte, und in dem er bis ein Jahr vor seinem Tod lehrte und arbeitete. Die englische Touristin Idilia Dubb soll im Jahre 1851 auf dem Bergfried der Burg Lahneck verhungert sein. Johann Philipp Holzmann (1805 - 1870), Bauunternehmer und Gründungsvater der Philipp Holzmann AG, baute 1860 den Hafen in Oberlahnstein Richard Ott (1928 - 2008), Ordenspriester, Philologe und Lehrer am Johannes-Gymnasium Rudolf Scharping (* 1947 in Niederelbert, Westerwald) zeitweise wohnhaft in Lahnstein und Mitglied des Stadtrates, von 1991 bis 1994 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 1998 bis 2002 Bundesminister der Verteidigung Manfred Schneider (* 1953 in Kestert), Komponist, Arrangeur und Dirigent, lebt in Lahnstein Hubertus Seibert (* 1954 in Koblenz), Historiker für mittelalterliche Geschichte an der Universität München, Autor und Herausgeber der Lahnsteiner Stadtchronik Martin Weber (1890 - 1941), Architekt, Erbauer der Pfarrkirche St. Barbara in Niederlahnstein Klaus Weinand (* 14. Dezember 1940 in Koblenz), in den 1960er und Anfang der 1970er Jahren deutscher Basketball-Nationalspieler, Augenarzt in Lahnstein Georg Zülch (1851 - 1890), Heimatforscher, Gründer des Lahnsteiner Altertumsvereins
Ehrenbürger
Rudi Geil (1937 - 2006), ehemaliger Innenminister in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern, verliehen im November 2005
Burg Lahneck steht in Lahnstein an Rhein und Lahn gegenüber Schloss Stolzenfels. Sie ist auf einem steil hervorspringenden Felsen an der Lahnmündung gelegen und weist im Grundriss eine Symmetrie auf (längliches Rechteck), die typisch für die späten Burgen der Stauferzeit ist. Der fünfeckige Grundriss des Bergfrieds ist im Burgenbau selten.
Geschichte
Seit 1226 erbaute der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Siegfried III. von Eppstein Burg Lahneck zum Schutz seines Gebietes an der Lahnmündung, wo der Ort Lahnstein und die Silbermine 1220 an Kurmainz gekommen waren.
1245 wurde die Burgkapelle erbaut. Im gleichen Jahr wurde auch erstmals ein Burggraf erwähnt.
1298 war König Adolf von Nassau Gast auf der Burg, kurz bevor er in der Schlacht von Göllheim im Kampf gegen König Albrecht I. von Österreich fiel. Um ihn zu rächen, beteiligte sich der Lahnecker Burggraf Friedrich Schilling von Lahnstein an der Verschwörung gegen König Albrecht I. Er wurde 1309 nach der Erstürmung der Burg hingerichtet.
1332 gewährte Papst Johannes XXII. für die Teilnahme am Gottesdienst in der Sankt Ulrich geweihten Burgkapelle einen Ablass von 40 Tagen.
Am 15. Juli 1338 nahm der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Heinrich III. von Virneburg von Burg Lahneck aus an der Versammlung der Kurfürsten in Rhens teil, die dann zum Kurverein zu Rhense führte.
Am 20. August 1400 wurde König Wenzel von den vier auf Burg Lahneck tagenden rheinischen Kurfürsten -- den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln und dem Pfalzgrafen bei Rhein -- für abgesetzt erklärt. Als Gast des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau weilte Friedrich V., Burggraf von Nürnberg, unter vielen Abgesandten der Städte auf der Burg. Am folgenden Tag wurde Ruprecht von der Pfalz auf dem Königsstuhl zu Rhens von den gleichen Kurürsten, d.h. also mit seiner eigenen Stimme, zum Deutschen König gewählt.
Um 1436 wurde von Erzbischof Diether II. von Isenburg ein zweiter Mauerring mit Zwinger zur Angriffsseite vorgelagert.
1632 und 1636, während des Dreißigjährigen Krieges richteten schwedische und kaiserliche Truppen die Burg “ziemblicher mahsen” zu, und die Burg verlor danach an Bedeutung. 1688 schossen französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg die letzten Dächer in Brand.
Auf seiner Lahnreise am 18. Juli 1774 dichtete Goethe im Anblick der Burg Lahneck den "Geistesgruß".
Im Zuge der von Napoléon Bonaparte betriebenen Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer kam Burg Lahneck 1803 an Peter Ernst von Lassaulx.
Seit 1851 erfolgte ein neugotischer Ausbau durch den schottischen Eisenbahnunternehmer Edward A. Moriarty und Gustav Göde. Aus dieser Zeit stammt ein Gemälde der Königin Victoria.
1878 erwarb Ewald von Kleist die Burg für seine Frau Anna Auguste Leopoldine die dort 1892 verstarb. Danach wurde die Burg verkauft. 1907 erwarb Robert Mischke, Vizeadmiral der kaiserlichen Marine, die Burg, die seitdem im Besitz seiner Familie ist. 1936-38 wurden die romantisierenden Zinnenkränze und Flachdächer entfernt und teilweise durch Spitzdächer ersetzt.
Seit 2002 ist die Burg Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Besonderheiten
Die gotische Burgkapelle war dem Heiligen Ulrich geweiht. Eine päpstliche Urkunde aus dem Jahre 1232 gewährte den Besuchern der Kapelle einen vierzehntägigen Kirchenstrafenerlaß (Ablass). Erste Erwähnung 1245 als Sitz eines vom Kurfürsten von Mainz eingesetzten Burggrafen.
Burg Lahneck bildete bis 1803 die nördlichste Exklave des Kurfürstentums Mainz. Kirchlich gehörten Burg Lahneck und die Stadt Oberlahnstein zum Erzbistum Trier.
"Hoch auf dem alten Turme steht des Helden edler Geist" beginnt das Gedicht "Geistesgruß", das Goethe 1774 beim Anblick der Lahneck auf seiner Lahnreise dichtete.
Geistesgruß
Hoch auf dem alten Turme steht Des Helden edler Geist, Der, wie das Schiff vorübergeht, Es wohl zu fahren heißt.
Sieh, diese Senne war so stark, Dies Herz so fest und wild, Die Knochen voll von Rittermark, Der Becher angefüllt;
Mein halbes Leben stürmt' ich fort, Verdehnt' die Hälft' in Ruh' Und Du, Du Menschen-Schifflein dort, Fahr immer, immer zu!
Goethe, 1774
Sagen
Einer von vielen Sagen nach sollen die letzten Tempelritter auf der Burg Lahneck sich tapfer gegen die königlichen Truppen verteidigt haben.
Idilia Dubb
Die schottische Touristin Idilia Dubb verdurstete angeblich im Jahre 1851 auf einem der Türme der im 19. Jahrhundert im romantischen Stil wieder aufgebauten Burg Lahneck, nachdem die Treppe hinter ihr eingestürzt war. Über ihr tragisches Schicksal berichtete das Adenauer Kreis- und Wochenblatt am 26. Oktober 1863 unter der Überschrift: "Der Tod der Miss Dubb auf Burg Lahneck bei Coblenz im Jahre 1851."
Der Schriftsteller Wilhelm Schäfer hat das Schicksal der Idilia Dubb in seiner Novelle "Das fremde Fräulein" verarbeitet. Ihr Tagebuch ist von ihrer Freundin Genevieve Hill unter dem Titel "Das verschwundene Mädchen" veröffentlicht worden. Der Bergfried, der von mehreren hohen Türmen umgeben war, wie man auf alten Stahlstichen um 1850 erkennen kann, ist nach seiner Restaurierung im 19. Jahrhundert für Burgbesucher wieder besteigbar. Hier bietet sich ein weiter Ausblick in das Lahntal, und in das Rheintal nach Schloss Stolzenfels und Koblenz.
Wanderweg
Die Burg liegt an den ausgezeichneten rechtsrheinischen Wanderwegen, am Rheinsteig, am Rheinhöhenweg, am Lahnhöhenweg und am Jakobsweg (Lahn-Camino). Hier kreuzen sich die Wanderwege der Rheinhöhe mit den Wanderwegen der Lahnhöhe.
Veranstaltungen
Führungen finden von 1. April bis Allerheiligen täglich von 10 bis 18 Uhr statt. Letzter Einlass ist um 17 Uhr. Kerzenführungen werden auf Anfrage organisiert. Das Burgrestaurant ist das ganze Jahr geöffnet. Campingplatz und Schwimmbad an der Burg.
Regelmäßig an den Wochenenden im August veranstaltet die Städtische Bühne Lahnstein Theateraufführungen im Seitenhof der Burg.
Rhein in Flammen Großfeuerwerke und Schiffskonvoi am 2. Samstag im August entlang Spay, Braubach mit der Marksburg, Brey, Rhens, Schloss Stolzenfels, Lahnstein mit der Burg Lahneck und der Mündung der Lahn zum Höhenfeuerwerk von der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von mumpler am 22 Jul, 2008 01:47 16.
Das Schloss Martinsburg, kurz auch Martinsburg genannt, ist eine Schlossanlage in Lahnstein. Sie wurde 1298 als Zollburg der Erzbischöfe von Mainz errichtet und trug ursprünglich den Namen Burg Lahnstein. Der Mainzer Erzbischof erbaute neben der Stadtmauer in Lahnstein gleichzeitig auch diese Anlage, die eine der wenigen unzerstörten Burgen am Mittelrhein ist. Sie befindet sich heute in Privatbesitz und beherbergt neben Wohnungen und Büros ein Fastnachtsmuseum sowie eine Münzprägeanstalt.
Geschichte
Die Martinsburg wurde am Ende des 13. Jahrhunderts als Stützpunkt zur Wahrnehmung der Mainzer Zollrechte errichtet. Seit 1292 hatte sich das Mainzer Kurfürsten- und Erzbistum mit Erlaubnis des Königs Adolf von Nassau Anteile am Bopparder Reichszoll gesichert. Da sich die kurmainzische Burg Lahneck in einiger Entfernung vom Rhein auf einer Anhöhe erhob, wurde unmittelbar am Rhein ein festes Gebäude errichtet, das die Zollerhebung sichern sollte. Wahrscheinlich stand an diesem Platz zur Überwachung der Schifffahrt schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts ein befestigter Bau, der 1244 urkundlich erwähnt wurde.
Die ältesten Teile des Schlosses bilden ein rechteckiger Wohnturm, der mit zwei Ecktürmen versehen ist, sowie die Fundamente des sechseckigen Hauptturms im Süden der Anlage. Der sich an dieser Stelle heute erhebende 28 Meter hohe Bergfried wurde um 1400 erbaut und besitzt einen sich anschließenden Treppen- und Abortturm.
Im Zusammenhang mit der Erbauung der Stadtmauer von Oberlahnstein nach 1324 wurde auch die Martinsburg erweitert. Sie bildete den südwestlichen Eckpunkt der Stadtbefestigung. Zur Stadt hin wurde die Niederungsburg mit einem Wassergraben und einem festen Tor gesichert, an dem noch heute ein Gusserker sichtbar ist. Aus derartigen über das Burgtor herausragenden Bauteilen konnten Angreifer mit heißem Pech oder Öl begossen werden. Die Befestigung zur Stadt hin war notwendig, da diese von Feinden erobert werden konnte und die Burg dann letzter Zufluchtsort für die Mainzer Amtleute blieb. Aber auch eine Erhebung der Stadtbevölkerung gegen ihre bischöflich-kurfürstlichen Herren war nicht unbedingt ausgeschlossen. Als Stadtburg des wirtschaftlich aufstrebenden Oberlahnsteins beherbergte sie den Zollschreiber und das Zollpersonal, Pförtner und Turmwächter sowie weiteres Hilfspersonal.
Die Wasserburg wurde nie zerstört, doch bis zum Ende ihrer Zugehörigkeit zu Kurmainz im Jahre 1803 durch An- und Umbauten verändert. So wurde bereits im 14. Jahrhundert der Nordwestflügel hinzugefügt, dem 1497 der heutige Südostflügel folgte. In den Jahren 1719 bis 1721 wurde dann die seinerzeit noch bestehende, rheinseitig gelegene Lücke zwischen mittelalterlichem Wohnturm und Bergfried durch einen dreistöckigen Mittelbau im Stil des Barock geschlossen.
Als gelegentliche Nebenresidenz der Mainzer Kurfürsten konnte Schloss Martinsburg die Burg Lahneck seit dem Ausgang des Mittelalters in der Bedeutung weit hinter sich zurücklassen.
Das Wirtshaus an der Lahn ist ein Gasthaus am Lahnufer in Lahnstein, angeblich Schauplatz der sagenhaften Wirtinnenverse.
Entlang der Lahn gibt es zahlreiche Gasthäuser, die diesen Namen zum Teil schon aus historischer Zeit tragen. Einige davon nehmen für sich in Anspruch, das „echte“ Wirtshaus an der Lahn aus dem bekannten Lied zu sein. Am wahrscheinlichsten ist es das in Lahnstein, im Stadtteil Niederlahnstein, unmittelbar unterhalb der Brücke gelegene (Lahnstraße 8).
Das für seine Zeit recht große Anwesen gründet auf einem Zollturm der Kurfürsten von Trier aus dem Jahr 1348, der sog. „Landfeste“. Am Ufer vor dem Zollturm bildete sich eine Anlegestelle für die Lahnschifffahrt, im Volksmund „Hafen“ genannt, obwohl dort nie ein richtiges Hafenbecken bestand. Dort führte auch die Lahnuferstraße nach Nassau vorbei. An dieser exponierten Stelle errichtete der Gastwirt Balthasar Kalkofen 1697 das eigentliche Wirtshaus, den parallel zur Lahn gelegenen, heute noch bestehenden Gebäudeteil, in dem viele Schiffer und Fuhrleute einkehrten. Das dreigeschossige Gebäude besteht im Erdgeschoss aus massivem Bruchsteinmauerwerk, darüber erhebt sich ein Fachwerkbau. Der runde Zollturm aus Fachwerk mit dem geschweiften Dach und der charakteristischen Dachlaterne stammt aus dem Jahr 1741. Nach dem Tode von Balthasar Kalkofen betrieb seine Witwe Katharina das Gasthaus bis zum Jahr 1727 alleine weiter. Sie könnte die „Frau Wirtin“ aus dem Lied gewesen sein.
Eine historisch interessante Episode ereignete sich am 18. Juli 1774. Goethe legte in Begleitung von Lavater und Basedow bei einer Schiffsreise auf der Lahn und dem Rhein, in Lahnstein an und nahm im Wirtshaus an der Lahn sein Mittagessen ein.
Das Wirtshaus an der Lahn ist bis zum heutigen Tage ein Restaurant.