Das Speyerer Tor ist ein triumphbogenartiges Stadttor, welches zusammen mit dem Wormser Tor einst die Festung Frankenthal schützte, die im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz liegt. Das Tor prägt den südlichen Eingang zu Innenstadt und Fußgängerzone.
Geschichte
Im ausgehenden 16. Jahrhundert gehörte die aufstrebende Gemeinde Frankenthal, die damals etwa 3000 Einwohner zählte, zur Kurpfalz. 1573 wurde mit dem Bau einer ersten, allerdings noch mangelhaften Stadtmauer begonnen. Nachdem Pfalzgraf Johann Casimir dem Ort im Jahre 1577 die Stadtrechte verliehen hatte, ließ er Frankenthal zwischen 1600 und 1608 zur stärksten linksrheinischen Festung der Kurpfalz ausbauen. Im Dreißigjährigen Krieg gelang es dank des Einsatzes der Frankenthaler Schützen dreimal (1621, 1622 und 1644), die Befestigungen gegen angreifende Truppen zu verteidigen. Erst 1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, wurde die Stadtmauer samt den Toren durch französische Truppen fast vollständig zerstört.
Durch Kurfürst Carl Philipp wurden die Mauern 1718 neu aufgebaut. Bis 1770 wurden, nun unter Kurfürst Carl Theodor, auch die beiden Stadttore, so wie sie heute noch anzutreffen sind, wieder errichtet und diesmal im Barockstil ausgeführt. Die Stadt wuchs im folgenden Jahrhundert sehr schnell, so dass die Mauern bis 1870 zum größten Teil abgetragen wurden. Den beiden Stadttoren blieb ein gleiches Schicksal erspart, weil die Bürger sich gegen den Stadtrat durchsetzen konnten. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Tore beschädigt, sie konnten jedoch erhalten und später restauriert werden.
Das Feierabendhaus in der rheinland-pfälzischen Stadt Frankenthal ist ein Veranstaltungsgebäude am Foltzring, das seit 1998 leer steht. Es steht im Eigentum der CongressForum Frankenthal GmbH, die den Abriss befürwortet.
Baugeschichte
Das Feierabendhaus wurde in den Jahren 1909–1911 nach den Plänen von Fritz Larouette zunächst in Stahlbetonbauweise als Turnhalle gebaut und war ein halbes Jahrhundert lang das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum der Stadt. 1938/39 wurde die Turnhalle zur Veranstaltungsgaststätte um- und ein Vorgebäude angebaut. Für die Nutzung als Filmtheater wurden 1942 weitere Modifikationen vorgenommen und der Bühnenbau angebaut, so dass bis 1959 Filmaufführungen mit Sitzplätzen für 670 Besucher möglich waren.
Wegen erheblicher Brandschutzmängel ordnete die Bezirksregierung von Rheinhessen-Pfalz 1985 die Schließung des Hauses an. Die Denkmalwürdigkeit wurde 1989 vor dem Verwaltungsgericht Neustadt erstritten; das Objekt wurde, da es sich um den einzigen erhaltenen Theaterbau der 1930er Jahre in Rheinland-Pfalz handelt, in die Denkmaltopographie des damaligen Landesamtes aufgenommen. Ab 1992 wurde das Anwesen teilweise als Sammelunterkunft für Asylbewerber verwendet, 150 Personen kamen in dem Gebäude unter.
Leerstand
Heute steht das Gebäude leer und befindet sich in einem sehr schlechten Zustand: Der Putz bröckelt von den Wänden, das Mauerwerk weist Risse auf, zahlreiche Tauben haben sich eingenistet. Das Kellergeschoss ist feucht und von Schimmel befallen.
Anfang April 2008 wurde damit begonnen, die südlich des Feierabendhauses liegenden alten Produktionshallen der Firma Renolit abzureißen. Dadurch wurde die Sicht auf die Süd- und Ostseite des Gebäudes frei. Ein ausgedehnter Riss im Mauerwerk lässt erkennen, dass der Bühnenbau einsturzgefährdet und angeblich nicht mehr zu retten ist[.
Der Stadtrat von Frankenthal beschloss am 30. April 2008 einstimmig den Abriss des einsturzgefährdeten Bühnenhauses, die Zukunft des verbleibenden Gebäudeteiles wird gesondert geprüft
Das Strandbad ist die 168.000 m² große Freibadanlage der vorderpfälzischen Stadt Frankenthal. Es ist ganzjährig, also auch außerhalb der Badesaison, zugänglich und verzeichnet pro Jahr 200.000 bis 250.000 Besucher.
Das Freibad liegt südöstlich der Kernstadt in der Gewanne Am Siegfriedbrunnen innerhalb des rechten Winkels, den dort die zunächst nach Norden und dann nach Osten verlaufende B 9 bildet. Das Gelände wird im Osten durch das Flüsschen Isenach abgeschlossen, hinter dem die Grenze zum Ludwigshafener Stadtteil Edigheim verläuft. Nördlich des Strandbades befindet sich eine Minigolf-, südwestlich eine Tennisanlage.
Erreichbar ist die Anlage über die Straßen Meergartenweg und Am Strandbad, wo auf fünf Parkplätzen etwa 1400 Pkw abgestellt werden können. Die meisten Besucher kommen jedoch mit dem Fahrrad.
Anlage
Neben dem Freigelände, zu dem auch die begrünte ehemalige Müllhalde im Südosten gehört, die im Volksmund Monte Scherbelino heißt, besteht das Strandbad aus mehreren Wasserflächen. Naturnah gestaltet sind die beiden größten, die miteinander verbundenen Paul-Schmidtschen Weiher. Sie erstrecken sich über gut 300 m von West nach Ost und besitzen gemeinsam die Form einer Acht; der größere westliche wird auch Badeweiher genannt, der kleinere Schwanenweiher. Südlich des Badeweihers sind in Beton ausgeführte Wasserbecken angelegt. Das Sportbecken ist 50 m lang und 21 m breit und weist eine durchschnittliche Tiefe von 1,80 m auf; es erfüllt damit die Anforderungen an eine Wettkampfstätte. Direkt südöstlich davon liegt das Nichtschwimmerbecken, das die Form eines unregelmäßigen Sechsecks hat und zwischen 0,80 und 1,20 m tief ist; es bietet einen Wasserpilz sowie eine Doppelrutsche. Noch weiter südöstlich schließen sich ein kleines Lehrschwimmbecken und das Kinderparadies an, das ein 10 bis 30 cm flaches Planschbecken mit Elefantenrutsche sowie eine Wiese mit Spielgeräten umfasst.
Geschichte
Die erste öffentliche Badeanstalt Frankenthals lag im Süden der Stadt An der Postbrücke, die über die Isenach führte, und bestand aus einer teichartigen Erweiterung des Flüsschens. Da der Wasserlauf damals noch als Abwasserkanal der oberhalb gelegenen Gemeinden diente, wies er eine mit dem Aufkommen der Industrie zunehmende Verschmutzung auf. Deshalb baute die Stadt ab 1929 die beiden Paul-Schmidtschen Weiher aus. Diese waren beim Ton-Tagebau der Ziegelei Paul Schmidt & Sohn entstanden, die ihren Betrieb kurz nach dem Ersten Weltkrieg eingestellt hatte, und zunächst im Winter als Eisbahnen zum Schlittschuhlaufen verwendet worden.
Die Umgestaltung des großen Weihers in Handarbeit durch etwa 100 Personen dauerte bis 1934, der kleine Weiher wurde bereits damals weitgehend naturnah belassen. 1933 wurde das Strandbad eingeweiht, aber erst im Folgejahr voll in Betrieb genommen. Schon bald zählte man bis zu 7000 Tagesgäste. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nach und nach Ausbauten und Modernisierungen vorgenommen:
1961: Sportbecken, Lehrschwimmbecken, Kinderplanschbecken 1964: Nichtschwimmerbecken 1966: Umkleide- und Sanitärräume 1967: Wassererwärmungsanlage 1970: Fünf Parkplätze für etwa 1400 Pkw 1983: Belüftungsanlage für den Badeweiher 1985: Sanierung verschiedener Betonbauwerke 1991: Neue Belüftungsanlage für beide Weiher 1992: Neubau der Umkleide- und Sanitärräume 1993: Folientrennwand zwischen den beiden Weihern 1997: Neugestaltung des gesamten Eingangsbereiches
Veranstaltungen
Strandbadfest
Seit 1977 richten die örtlichen Sportvereine zusammen mit der Stadt am letzten Wochenende vor den rheinland-pfälzischen Sommerferien das Strandbadfest aus, das ein Sport- und Musikprogramm sowie ein abschließendes Feuerwerk bietet.
Strandbadlager
Beim Strandbadlager der Stadt Frankenthal während der Sommerferien haben Kinder und Jugendliche jeweils zwei Wochen lang tagsüber Gelegenheit, ihre Freizeit bei Spiel und Sport zu verbringen und durch das Leben in der Gruppe soziale Kompetenz zu erwerben.
SWR-Veranstaltungen
Die regionalen Studios des Südwestrundfunks führen im Strandbad Musik- und Tanzabende durch, die sie z. B. „SWR-Sommerfest“ oder „SWR-DanceNight“ nennen.
Vogelbeobachtung
Vertreter des BUND veranstalten regelmäßig Führungen zur Beobachtung von Vögeln und zum Kennenlernen ihrer Stimmen.
Über den Kanalhafen und den zugehörigen Frankenthaler Kanal war die vorderpfälzische Stadt Frankenthal früher mit dem 4 km östlich vorbeifließenden Rhein verbunden.
Das alte Hafenbecken liegt im Osten der Stadt, unmittelbar außerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Es wird im Norden durch die Straße Am Kanal begrenzt, im Süden durch die Edigheimer Straße, die Frankenthal anschließend als B 9 in Richtung Osten verlässt und in der Nachbarstadt Ludwigshafen dann Kanaldamm heißt. Die B 9 begleitet die Trasse des einstigen Kanals, die heute zu drei Vierteln über Ludwigshafener Gebiet führt, auf den Rhein zu. Einzige Überbleibsel des Kanals sind ein Rückhaltebecken kurz vor dem Ende der Frankenthaler Gemarkung am Ort einer ehemaligen Schleuse sowie ein etwa 300 m langes Teilstück am Südrand des Industriegebietes Ludwigshafen-Pfingstweide. Dieses Reststück hat die Geokoordinaten 49° 322 19" N, 8° 242 25" O.
Anlage
Der Kanal folgte offenbar der alten geologischen Abflusslinie des Fuchsbaches, der im Gegensatz zu heute noch kein linker Zufluss der Isenach war, sondern nördlich von dieser ebenfalls direkt in den Rhein mündete. Der zu dieser Zeit noch offen durch die Stadt fließende Fuchsbach wurde nach dem Verlassen Frankenthals im Bereich des Hafenbeckens eingeleitet, die Isenach ca. 900 m östlich über einen eigens ausgehobenen Graben, der sie nach Norden führte und mit dem aktuellen Bachbett zwischen Kleiner Wald, Monte Scherbelino und der Stadtgrenze Frankenthal/Ludwigshafen identisch ist.
Der Kanal war 4467 m lang, 8 bis 19 m breit und 2 m tief. Er verlief von West nach Ost und mündete an der Stelle des heutigen Nordhafens der BASF in den Rhein. Das Hafenbecken war 95 m lang (von West nach Ost) und 48 m breit. Die Stirnseite des Beckens aus massiven Sandsteinquadern, die westliche Kaimauer, ist heute noch erhalten. Etwa in ihrer Mitte stand, wie alte Bilder belegen, ein quadratisches Kranhaus mit einem hölzernen Drehkran, dahinter lag parallel zur Stadtmauer ein langgestrecktes Lagerhaus, in dem auch die Zollbehörde untergebracht war.
Geschichte
Erste Arbeiten
Im Verlauf des Mittelalters verschob sich der damals noch nicht begradigte Rhein aus der Peripherie Frankenthals um mehrere Kilometer nach Osten. Dies erschwerte den Handel, der damals in beträchtlichem Maße über die Wasserwege abgewickelt wurde. Deshalb begann 1580 unter dem Pfalzgrafen Johann Casimir, der Frankenthal drei Jahre zuvor die Stadtrechte verliehen hatte, die Errichtung eines Kanals. Der Pfalzgraf stellte dabei Bauholz zur Verfügung, mit dem die Kanalränder gegen Unterspülung gesichert werden sollten. Die Arbeiten gingen nur schleppend voran und zogen sich auch noch unter Johann Casimirs Nachfolgern hin. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–48) kamen sie schließlich gänzlich zum Stillstand.
Fertigstellung
Erst eineinhalb Jahrhunderte später wurde das Vorhaben wieder aufgenommen. Kurfürst Carl Theodor ließ durch seinen Baudirektor Jacob Dyckerhoff entsprechende Pläne anfertigen und stellte für die Erdarbeiten 215 Soldaten seiner Mannheimer Garnison ab. Zwischen 1772 und 1781 wurde der Kanal gebaut, zwischen 1781 und 1787 das Hafenbecken, das südöstlich der Altstadt unmittelbar vor der ab 1718 wieder errichteten Stadtmauer lag. Die Kanalschiffe wurden von Menschen oder Pferden gezogen, die sich auf Treidelpfaden bewegten. Neben der Verbindung zum Rhein bewirkte der neue Kanal ein Trockenfallen der feuchten Niederungen in seiner Umgebung, so dass zusätzlich etwa 5000 Morgen Ackerland gewonnen werden konnten.
Krieg und Hochwasser
Als ab 1793 französische Revolutionstruppen die linksrheinische Kurpfalz eroberten, wurden bei den Kämpfen die Brücken, Dämme und Mauern des Kanals so erheblich beschädigt, dass er nur sechs Jahre nach seiner Inbetriebnahme nicht mehr zu benutzen war. Zudem brachen, nachdem aufgrund des Wiener Kongresses von 1815 im Folgejahr das Königreich Bayern die Verwaltung der nunmehrigen Pfalz übernommen hatte, bei Hochwässern in den Jahren 1816 und 1817 die ebenfalls schadhaften Rheindeiche. In der Folge wurde die Niederung um den Frankenthaler Kanal jeweils großräumig überschwemmt, und es kam zu weiteren Schäden, vor allem Unterspülungen, an den Kanalanlagen. Erst 1821 bewilligte Bayern Gelder zur Wiederherstellung, und als eine zusätzliche Schleuse von 76 m Länge gebaut worden war, konnte der Kanal ab 1823 wieder befahren werden. Doch schon von Oktober 1824 an schränkten neue Überschwemmungen den Gebrauch des Kanals ein weiteres Mal ein. Trotzdem wurden die Sanierungsbemühungen noch bis 1839 fortgesetzt.
Bedeutungsverlust und Stilllegung
Mit dem Bau der Eisenbahnen ging die Bedeutung des Kanals immer weiter zurück. Allerdings wurde noch 1875 die in Frankenthal gegossene und 26 t schwere Kaiserglocke des Kölner Doms auf einem der Kanalschiffe zum Rhein transportiert. Endgültig stillgelegt wurde der Kanal erst im Zweiten Weltkrieg 1944, nachdem er durch Luftangriffe schwer beschädigt worden war. 1954/55 wurde das für nutzlos angesehene Hafenbecken mit 45.000 t Schutt verfüllt, der 1943 bei der schweren Bombardierung Frankenthals entstanden war. 1966 wurde auch der Kanal bis auf das kleine Teilstück in Ludwigshafen-Pfingstweide zugeschüttet.
Neuzeit
Im Jahre 1971 übernahm die Stadt Frankenthal den auf ihrer Gemarkung liegenden Westteil des Kanalgeländes vom Land Rheinland-Pfalz mit folgender denkmalschützerischen Auflage:
„Das westliche Hafenbecken ist auf einer Länge von mindestens 60 Metern zu erhalten und in die vorhandene Grünanlage so einzubinden, dass die vorhandenen Kaimauern auf der verbleibenden Gesamtlänge von rund 170 Metern in möglichst großer Höhe vollständig sichtbar bleiben.“
Auf dem Ostteil des Geländes wurden später das Ostparkbad und die Sporthalle Am Kanal errichtet, der Westteil wurde – unter Erhaltung einiger alter Treppenabgänge – als Grünanlage genutzt.
An die historischen Bauwerke erinnern heute – neben der restaurierten Stiftungstafel von 1781 sowie zusätzlichen Infotafeln vor Ort – die Straße Am Kanal sowie die Kanalstraße. Am Kanalhafen hat der Frankenthaler Künstler Erich Sauer zudem eine Bronzeplastik „Der Treidler“ geschaffen, die er den Menschen gewidmet hat, die einst die Kanalschiffe gezogen haben. Auch der Kunstverein „Die Treidler“ hat sich nach ihnen benannt.
Am 9. August 2007 begann im Rahmen des 2001 ausgerufenen „Bürgerprojekts Kanalhafen“ die Umgestaltung des Hafenbeckens – zusammen mit dem angrenzenden Reststück der Stadtmauer – zu einer Erholungsanlage.
Anmerkungen
1. Die Rheinpfalz – Frankenthaler Zeitung, 20. Juni 2007 2. Stadt Frankenthal: Aktuelles Bürgerprojekt: Gestaltung der Grünanlage im ehemaligen Hafenbecken des Frankenthaler Kanals
Das Strohhutfest in der rheinland-pfälzischen Stadt Frankenthal ist das größte Straßenfest der Pfalz. Alljährlich feiern ca. 250.000 Menschen – viereinhalb mal so viele, wie die Stadt Einwohner hat – vier Tage lang in der Fußgängerzone der Frankenthaler Innenstadt. Das Fest dauert von Christi Himmelfahrt bzw. Fronleichnam bis zum darauf folgenden Sonntag.
Überblick
Die Fußgängerzone erstreckt sich zwischen den beiden historischen Stadttoren, dem Wormser Tor im Norden und dem Speyerer Tor im Süden, und umfasst außerdem den zentralen Rathausplatz sowie Teile der Bahnhof- und der August-Bebel-Straße.
Zahlreiche Jahrmarktsstände, Buden, kleine Wein- und Bierzelte, Bühnen und sonstige Attraktionen verleihen dort dem Strohhutfest das Flair eines großen Volksfestes. Mit Kirchweihrummel hat es wenig gemein, so gibt es außer Kinderkarussell, Autoscooter und einem 2006 erstmals aufgestellten Riesenrad keine Fahrgeschäfte. Das Fest wird hauptsächlich vom Engagement der ortsansässigen Vereine und der Geschäfte in der Innenstadt getragen, der abschließende Sonntag ist verkaufsoffen.
In Anbetracht der geringeren Anzahl der Festtage kann das Strohhutfest hinsichtlich seiner Besucherzahl durchaus mit dem größten Weinfest der Welt, dem Dürkheimer Wurstmarkt, verglichen werden, zu dem sich an neun Tagen ca. 600.000 Menschen einfinden.
Geschichte
Entstehung
Bevor Frankenthals Innenstadt Mitte der 1970er Jahre zur autofreien Fußgängerzone wurde, wollte die Verwaltung erproben, wie sich eine Sperrung des Kraftverkehrs in der Nord-Süd-Achse, der Wormser und der Speyerer Straße, auswirken würde. Anlässlich des Tests 1973 nutzte man die Gelegenheit, entlang der autofreien Straßen Jahrmarktsstände aufzubauen. Bei den Frankenthaler Bürgern und den Vereinen wurde die Initiative mit Begeisterung aufgenommen – das Frankenthaler Strohhutfest war geboren. Es findet seitdem jedes Jahr statt, und generell wurde die Innenstadt zur autofreien Fußgängerzone.
Name
Das Strohhutfest erhielt seinen Namen, weil es anfangs jeweils am christlichen Feiertag Christi Himmelfahrt, dem „Vatertag“, begann und weil es früher üblich war, dass die Väter bei ihren feucht-fröhlichen Ausflügen an diesem Tag Strohhüte trugen. Überdimensionale Strohhüte, die über dem Rathausplatz und der Wormser Straße aufgehängt werden, machen das Motto des Festes weithin sichtbar. Dass ein Hutfabrikant für die Namensgebung verantwortlich gewesen sei, wie von Außenstehenden oft gemutmaßt wird, stimmt nicht; als Namensfinder gilt vielmehr der Frankenthaler Arno Baumann (* 10. April 1924; † 5. Mai 2007). Mit Rücksicht auf die Witterung findet das Strohhutfest inzwischen meist an den vier Tagen ab Fronleichnam statt.
Miss Strohhut
Statt einer „Miss Frankenthal“ besitzt die Stadt ihre „Miss Strohhut“. Diese muss eine volljährige Frankenthalerin sein und wird jedes Jahr zum Strohhutfest durch eine Jury aus Offiziellen und einigen nach dem Zufallsprinzip bestimmten Bürgern neu gewählt. Zwar sollen weibliche Reize nicht so hoch bewertet werden wie z. B. Kenntnisse über die Stadt, doch in der Regel findet das Wahlgremium eine angenehme Synthese. Da die neue Miss Strohhut üblicherweise im Rahmen einer Performance auf der Bühne vorgestellt wird, erhöhen tänzerische oder sportliche Qualifikationen einer Kandidatin die Auswahlchancen. Ein Jahr lang repräsentiert die Miss Strohhut die Stadt Frankenthal bei vielen Veranstaltungen.
Seit 2001 werden Strohhutfestbuttons verkauft, die jedes Jahr von einem anderen ortsansässigen Künstler gestaltet sind. Am ersten Festtag machen die Miss Strohhut und der Frankenthaler Oberbürgermeister einen Rundgang über die Festmeile und verkaufen dabei die Buttons. Der Erlös kommt wechselnden Frankenthaler Bürgerprojekten zugute, 2007 der geplanten Sanierung des historischen Kanalhafens.
Sonstiges
Sport
Seit 2004 findet am Festsonntag der Strohhutfestlauf statt. Die Strecke (5340 m) kann sowohl durch Teilnahme am traditionellen Volkslauf als auch in der Disziplin Nordic Walking absolviert werden.
Musik
Im Jahre 2000 veröffentlichte die Frankenthaler Rockband GRABOWSKY den Titel „Strohhutfest“. Text und Musik stammen von Alexander Hüther.
Film
Die beiden Frankenthaler Martin Svoboda und Robert Kwiatek drehten 2007 ihren zweiten Strohhutfest-Film, der erstmals als Kinofilm produziert wurde. Bei der Premiere in den Frankenthaler LuxKinos am 17. November 2007 fanden vom Nachmittag bis in die Nacht sechs vollbesetzte Aufführungen mit fast 800 zahlenden Zuschauern statt; in der August-Bebel-Straße vor dem Kino wurde – angesichts der niedrigen Temperaturen bei Glühwein – spontan ein „Strohhutfest“ gefeiert, an dem 2000 Feierwillige teilnahme
Der Verein für Rasenspiele 1900 Frankenthal e.V. (kurz: VfR Frankenthal) ist ein Fußballverein aus dem vorderpfälzischen Frankenthal. Nach mehreren Jahrzehnten im hochklassigen Amateurfußball spielt der VfR in der Saison 2005/06 in der achtklassigen Bezirksklasse Vorderpfalz Nord des Südwestdeutschen Fußballverbands.
Geschichte
Der heutige VfR Frankenthal entstand 1937 durch Fusion der Frankenthaler Vereine FV Kickers 1914 und FV 1900/02. Letzterer war wiederum das Produkt der Fusion des FV Palatia 1902 mit dem VfB 1900, der am 22. Juni 1900 als FC 1900 Frankenthal gegründet worden war. Alle Vorgängervereine des VfR spielten im überregionalen Fußball keine Rolle.
Die erfolgreiche Zeit des VfR Frankenthal begann 1939 mit dem Aufstieg in die Gauliga Südwest/Saarpfalz. Die beste Platzierung des VfR bis zur kriegsbedingten Einstellung des Spielbetriebs nach der Saison 1943/44 war der dritte Rang (1940 und 1944).
Nach Kriegsende brauchte der VfR einige Jahre, um wieder nach oben zu finden. In der ersten kurzen Oberligasaison 1946 gelang zwar eine gute Platzierung, dennoch zog sich der VfR zunächst zurück, um fünf Jahre lang im Mittelfeld der Amateurligatabelle zu verbleiben. In der Saison 1951/52, Frankenthals zweitem Oberligajahr, gelang zunächst der Klassenverbleib. Mit einem sensationellen 1:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern am letzten Spieltag verdarben die Vorderpfälzer sogar dem amtierenden deutschen Meister die erneute Teilnahme an der Meisterschafts-Endrunde. Kurz nach Beginn der Saison 1952/53 wurde jedoch ein Bestechungsversuch aus der vorausgegangenen Spielzeit nachgewiesen, so dass der VfR nach einem absolvierten Spiel (3:4 gegen den VfR Kaiserslautern) aus der Liga ausgeschlossen und durch Hassia Bingen, den in der Oberliga heillos überforderten Vorjahres-Dritten der 2. Liga Südwest, ersetzt wurde.
Bereits 1954 war die Elf aus dem "Stadion am Kanal" wieder oben, und diesmal blieb sie es bis 1961. 1957 fehlten nur zwei Punkte zum zweiten Platz, der zur Teilnahme an der Meisterschafts-Endrunde berechtigt hätte. Ansonsten mussten die Frankenthaler sich immer mit einem Platz in der Tabellenmitte zufrieden geben. 1961 stiegen sie erneut ab, 1962 wieder auf.
Mit der Einführung der Bundesliga wurde der VfR 1963 in die neu gegründete Regionalliga Südwest versetzt. Hier spielten die Frankenthaler meist gegen den Abstieg, den sie 1969 nicht mehr verhindern konnten. Zwar gelang dem in der Amateurliga unter dem Namen VfR Pegulan Frankenthal antretenden Verein die sofortige Meisterschaft und damit der Wiederaufstieg, aber nach zwei Jahren ging es wieder zurück in die Amateurliga, diesmal endgültig. 1978 wurde der VfR aus sportlichen Gründen nicht in die Amateur-Oberliga übernommen. Seitdem ist er aus dem höherklassigen Amateurfußball verschwunden.
Die Turngemeinde Frankenthal ist mit knapp 1000 Mitgliedern der zweitgrößte Verein der rheinland-pfälzischen Stadt Frankenthal. Neben dem Aushängeschild Hockey gibt es noch Abteilungen in den Sportarten Fechten, Leichtathletik, Turnen, Faustball, Jazztanz.
Hockey
Die Hockey-Abteilung wurde am 22. März 1922 gegründet. Bereits am 10. Juni 1922 bestritt die Frankenthaler Herrenmannschaft ihr erstes Match gegen den noch heute ewigen Rivalen Dürkheimer HC. Zur Feldsaison 2006-2007 gelang dem Verein der Wiederaufstieg in die Bundesliga.
Der Klub gehört im Bereich des Herrenhockeys zu den national erfolgreichsten Hockeyvereinen Deutschlands. Noch heute hält Frankenthal mit sieben Titeln den deutschen Herren-Hallenrekord, davon fünf von 1980 bis 1984 hintereinander. Mit insgesamt zehn deutschen Meisterschaften rangiert der Klub im Herrenhockey auf Platz 3 der DM-Rangliste, nur der HTC Uhlenhorst Mülheim (16) und der Berliner HC (11) holten mehr nationale Titel. Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte stellt der Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1984 dar.
Deutscher Hallenmeister: 1969, 1977, 1980, 1981, 1982, 1983, 1984 Deutscher Feldmeister: 1979, 1980, 1983 Europapokalsieger der Landesmeister: 1984
Die Damenmannschaft spielt derzeit im Feld und in der Halle in der Regionalliga Süd – der dritthöchsten Spielkasse im Feld, und der zweiten Liga in der Halle.
Die Schützengesellschaft 1582 Frankenthal e. V. ist ein Schützenverein mit mehr als 400-jähriger Tradition in der vorderpfälzischen Stadt Frankenthal.
Organisation
Im ausgehenden 16. Jahrhundert gehörte die aufstrebende Gemeinde Frankenthal, die damals etwa 3000 Einwohner zählte, zur Kurpfalz. Nachdem Pfalzgraf Johann Casimir dem Ort im Jahre 1577 die Stadtrechte verliehen hatte, verfügte er am 6. September 1582 in seiner „Veränderten Ordnung“ für die junge Stadt:
So geben Wir ihnen (den Bürgern) als Gesellschaft Freyheit und Vergünstigung, wollen auch, dass sie forthin alle Feyr- und Sonntag und sonsten nach Gelegenheit mit Armbrust und Puchsen zum Ziel zu schießen.
Dass sich daraufhin Frankenthaler Schützen zusammengefunden hätten, ist zwar nicht überliefert, aber es muss recht bald eine Organisierung erfolgt sein, deren Ergebnis auch nach außen drang; denn nur zehn Jahre später wurden die Frankenthaler von der nahegelegenen Freie Reichsstadt Worms zum „Freyschießen“ eingeladen. Weil offenbar nicht nur am Schießstand „uff der Nachtweid“ geübt wurde, sondern es bei der unkontrollierten Ausübung der Freizeitbeschäftigung auch zu Gefährdungen und Unfällen kam, musste die Stadt noch vor dem Ende des 16. Jahrhunderts einen halben Gulden Bußgeld verhängen für das unkontrollierte Schießen „auff Spatz, Dauben oder andere Fögel oder auch sonst mit und ohne Bley“.
Die 1600 errichtete Stadtmauer und der 1618 ausbrechende Dreißigjährige Krieg lenkten allerdings das Interesse der Frankenthaler Schützen recht schnell auf die Verteidigung der Stadt. Dreimal gelang es durch den Einsatz der Schützen, die Befestigungen gegen angreifende Truppen zu verteidigen: Ohne Erfolg abziehen mussten 1621 die Spanier, 1622 die Kaiserlichen unter Tilly und 1644 die Franzosen.
Nach dem Ende des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1697) besannen sich die Frankenthaler Schützen wieder auf den Freizeitwert ihrer Nebenbeschäftigung. Die Schützenmeister Johann Melchior Bayer und Johann Reinhard Frank waren ab 1700 um die Wiederbelebung des Schützenwesens bemüht. Geschossen wurde zunächst an zwei Plätzen, nämlich bei der „Windtmühl“ im Westen der Stadt, wo sich heute das KBA-Werksgelände befindet, sowie hinter der „neuen Gass“, dem jetzigen Schaffnereiplatz im Südosten des Stadtkerns. 1716 erreichten die Schützen den Neubau eines Schießhauses. Dort fand 1756 ein Festschießen statt anlässlich der 135-Jahr-Feier der Verteidigung Frankenthals gegen die Spanier 1621. 1772 erneuerte Kurfürst Carl Theodor die Garantien und Privilegien, die seine Vorgänger den Frankenthaler Schützen gewährt hatten.
Die Nachwirren der Französischen Revolution, die Herrschaft Napoleons und ab 1816 der Machtübergang in der Pfalz an das Königreich Bayern bewirkten, dass die Schützengesellschaft Frankenthal erst nach 1848 wieder aktiv werden konnte. Immerhin hatte bereits 1832 ein neues Schießhaus im Osten der Stadt errichtet werden können. Es stand am heutigen Schützenweg, die Schießstände verliefen entlang des Frankenthaler Kanals bis zur Straße „Am Kugelfang“.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde durch den Malzfabrikanten Johann Back geprägt, der 42 Jahre lang bis zu seinem Tod 1901 Oberschützenmeister war. Mit den Zinsen aus seinem Vermächtnis von 4000 Mark wurde alljährlich ein Silberbecher finanziert, der unter den Vereinsmitgliedern ausgeschossen wurde. Heute existiert zwar die Stiftungssumme nicht mehr, aber um den Back-Becher wird noch immer jedes Jahr geschossen, wenngleich er silbern nur noch aussieht.
Ein Höhepunkt in der Geschichte des Vereins war ein einwöchiges Schützenfest, das im Sommer 1907 unter der Schirmherrschaft des Prinzen und späteren Königs Ludwig von Bayern gefeiert wurde. Sogar Kaiser Wilhelm II. hatte zu diesem Ereignis einen Ehrenpreis gestiftet.
Nach rund hundert Jahren wurde das Gelände am Schützenweg aufgegeben und von 1931 bis 1933 in der Mahlastraße ein neues Schützenhaus mit Schießanlage gebaut. 1980 erfolgte die Neukonstruktion einer vollständig geschlossenen Anlage, die 1995 letztmals umgebaut und modernisiert wurde.
Am 23. September 2007 feierte die Schützengesellschaft Frankenthal ihr 425-jähriges Bestehen.
Sportliche Erfolge
Aktuell ist die Schützengesellschaft Frankenthal in nahezu allen Disziplinen bis hinauf auf die rheinland-pfälzische Landesebene vertreten. In der Vergangenheit stellte die Schützengesellschaft zwei Olympiateilnehmer, andere Mitglieder wurden Deutsche Meister oder gehörten der Nationalmannschaft an. Besonders erfolgreich waren:
Rolf König, bis 1939 Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, Teilnehmer an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin
Edith Ewald, 1969 Deutsche Meisterin mit der Sportpistole
Norbert Hofmann, 1982 mit 19 Jahren Bronzemedaillengewinner im Skeet bei den Weltmeisterschaften in Caracas, Olympiasechster 1984 in Los Angeles, 1985 Deutscher Meister
Stephanie Lang, 1987 Teilnehmerin an den Europameisterschaften im Kleinkaliber-Dreistellungskampf, bis 1989 Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft
Technische Ausstattung
Voraussetzungen
Das Schützenhaus Frankenthal in der Mahlastraße lag anfangs weit außerhalb der Stadt, etwa 1 km südlich des Speyerer Tors; die Ausfallstraße stellt die Verlängerung der innerstädtischen Speyerer Straße dar. Inzwischen wurde die Anlage von der Besiedelung überholt und ist rundum von Wohnbebauung umgeben. Trotzdem gibt es keine Lärmemissionen oder Gefährdungen, da die Schießstände größtenteils unterirdisch angelegt sind.
Schießstände
An den unterschiedlich langen Schießbahnen können nahezu alle Disziplinen ausgetragen werden:
Am einfachsten gebaut ist der 10-Meter-Schießstand für Luftdruckwaffen, der ebenerdig im südlichen Teil des alten Schützenhauses untergebracht ist. Alle anderen Einrichtungen liegen unter der Erde.
Die 50-Meter-Kleinkaliberhalle verfügt über acht Bahnen und ist mit einer Zuganlage zum Einholen und Ausbringen der Zielscheiben ausgestattet. Dort wird in erster Linie mit Sportgewehren geschossen, auch im Rahmen des Sommerbiathlon.
Direkt benachbart sind die beiden 25-Meter-Kurzwaffenstände mit jeweils fünf Bahnen, vorwiegend für die olympischen Disziplinen Sportpistole, Sportrevolver und Schnellfeuerpistole.
Für den 25-Meter-Großkaliberstand gelten wegen der Freisetzung von wesentlich höheren Energien besonders hohe Sicherheitsstandards. Auch hier steht eine Zeitsteueranlage für das Duellschießen zur Verfügung.
Der 100-Meter-Gewehrstand nimmt die gesamte Tiefe des Vereinsgeländes in Anspruch. Er reicht von der Grundstücksgrenze im Westen an der Mahlastraße unter dem Schützenhaus hindurch bis zur Ostgrenze am Pilgerpfad. Über einen im Vorraum installierten Monitor kann der Schießbetrieb überwacht werden.
Die Tarkett-Unternehmensgruppe ist ein weltweit tätiger Hersteller von Bodenbelägen aller Art. Der europäische Branchenführer produziert elastische Beläge, Holz- und Laminatböden sowie textile Bodenbeläge und vertreibt sie weltweit. Die weltweit rund 7.000 Mitarbeiter erzielten 2005 einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro, 2006 von 1.981 Mio. €.
Das operative Geschäft der Gruppe wird von der Frankenthaler Tarkett Holding GmbH gelenkt, die durch Umwandlung aus der Tarkett AG hervorging und deren Hauptaktionär die französische Tarkett S.A. mit Sitz Nanterre ist.
Eigentümer
Haupteigentümer der Tarkett-Gruppe ist die Familienholding Societe d'Investissements Familiales SA (SIF), die bis 2006 im Alleinbesitz der französischen Industriellenfamilie Deconinck war. Im Dezember 2006 genehmigte die EU-Kommission den Einstieg des Private Equity Beteiligungsunternehmen Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR), das sich für 350 Mio. EUR einen Anteil von 50% an SIF sicherte. Nachdem SIF zu diesem Zeitpunkt mit rund 65% an Tarkett beteiligt war, errechnete die Wirtschaftspresse einen Firmenwert von 1,3 Mrd. EUR für Tarkett. Mit dem zusätzlichen Kapital wollte SIF die 35% an Anteilen an Tarkett übernehmen, welche im Besitz französischer Banken und Finanzfonds waren.. KKR sieht Wachstumschancen in asiatischen Märkten sowie durch Zukäufe in dieser zersplitterten Industriebranche.
Vertreter der Familie in den Lenkungsgremien ist Didier Deconinck (* 1947), ein Nachkomme von Bernard Deconinck, der 1942 die Leitung von Allibert übernommen hatte.
Geschichte
Die heutige, durch zahlreiche Fusionen entstandene Tarkett hat ihre Wurzeln in mehreren europäischen Unternehmen:
Der 1872 gegründete britische Unternehmen Dominion Oil Cloth (Domco), das in Kanada Linoleum produziert.
Der 1886 im schwedischen Ronneby gegründete Hersteller von Bodenbelägen Tarkett AB, ab 1970 im Besitz von Swedish Match.
Der 1972 aus einer Fusion entstandene französische Hersteller von Bodenbelägen Sommer Allibert.
Sommer Allibert hatte im Jahr 1986 die anglo-kanadische Domco übernommen und damit eine Fusionswelle eingeleitet. Anfang der 1990er-Jahre vergrößerte sich Domco/Sommer-Allibert weiter durch Übernahme von Azrock und Nafco.
Der schwedische Konkurrent Tarkett AB hatte 1987 mit dem Einstieg bei dem pfälzischen Bodenbelaghersteller Pegulan reagiert; es entstand die Tarkett Pegulan AG mit Sitz in Frankenthal. Tarkett Pegulan wurde 1996 jedoch selbst vom Konkurrenten Domco übernommen. Durch die Einbringung weiterer Bodenbelags-Aktivitäten von Sommer Allibert 1997 entstand die Tarkett Sommer AG mit Sitz in Frankenthal, die ihren Namen nach 2003 zu „Tarkett AG“ kürzte, um international einheitlich unter diesem Namen aufzutreten.
Durch ein Squeeze-out der Minderheitsaktionäre wurde die französische Tarkett S.A. 2006 Alleinaktionär der Frankenthaler Tarkett AG. Damit wurde auch die Börsennotierung an der Frankfurter Börse aufgehoben.
Unternehmensbereiche
Seit 2002 produziert Tarkett Sommer in einem Joint Venture mit der serbischen Sintelon. Seit 2005 hält Tarkett die Mehrheit an Sintelon.
Seit 2003 agiert die Gruppe weltweit unter dem Namen Tarkett.
In der Sparte Laminatböden wurde 2005 ein Joint Venture mit der portugiesischen Sonae Industria gegründet. Seit 2006 werden im saarländischen Eiweiler hochwertige Laminatböden produziert.
Die Sportbodensparte Tarkett Sports wurde 2005 in ein Joint Venture mit dem kanadischen Kunstrasenspezialisten FieldTurf eingebracht, das seitdem unter FieldTurf Tarkett firmiert.
Seit der Umstrukturierung in 2004 ist Tarkett in die Divisionen Tarkett Commercial und Tarkett Residential gegliedert. Daneben besteht die Beteiligung am Sportbelagspezialisten FieldTurf Tarkett.
Der mit Abstand größte Unternehmensbereich Tarkett Residential erzielte mit Fabriken in Konz (bei Trier) sowie in Luxemburg, Schweden, Polen, Frankreich, Spanien und China 2003 einen Umsatz von rund 800 Mio. Euro.
Zertifizierung
Eine von den Umweltorganisationen Telepak (Indonesien) und der Environment Investigation Agency (EIA, England) vorgelegte Studie belegt, dass Tarkett entgegen seiner Behauptung, FSC-zertifziertes Merbau-Holz für Parkettfußböden zu handeln, die Herkunft der Hölzer nicht belegt und keine FSC-Zertifizierung vorliegt. In Malaysia ist die Holzeinschlag-Lizenz im Mai 2005 abgelaufen, das Unternehmen verkauft trotzdem unvermindert weiter Merbau.
Der Konzern KSB ist ein weltweit tätiger Hersteller von Pumpensystemen und Armaturen mit Sitz in Frankenthal (Pfalz). Im Jahr 2007 war KSB mit einem Umsatz von 1,312 Milliarden Euro im Bereich Flüssigpumpen der weltweit drittgrößte Hersteller nach seinen Konkurrenten Grundfos und ITT Fluid . Das Unternehmen ist mit einem Anteil von 74,66 % der Stammaktien im Besitz der Klein Pumpen GmbH.
Gründung und Expansion bis 1945
Die KSB AG wurde 1871 als „Frankenthaler Maschinen- & Armaturen-Fabrik Klein, Schanzlin & Becker“ für die Fertigung von automatischen Speisewasserpumpen für Dampfkessel und Armaturen in Frankenthal (Pfalz) gegründet. Die Namensgeber waren dabei der Ingenieur und Konstrukteur Johannes Klein Klingenmünster, der Brauereidirektor Schanzlin und der Landwirt Becker. 1887 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1896 entstand in Großbritannien die erste KSB-Auslandsgesellschaft, und von diesem Zeitpunkt an expandierte das Unternehmen weiter in über 100 Länder. 1905 übernahm Jakob Klein, der jüngste Bruder des Firmengründers Johannes Klein, die selbständige Leitung des Unternehmens. Unter seiner Führung verdoppelte sich die Belegschaft und die Expansion wurde ausgeweitet. Nach mehreren Unternehmensübernahmen zwischen 1924 und 1934 in Deutschland und Europa nahm KSB Sudamericana de Bombas 1941 in Argentinien ihre Arbeit auf.
Expansion nach 1945
Mit der Gründung eines Tochterunternehmens 1953 in Pakistan war KSB erstmals auf dem asiatisch-pazifischen Markt vertreten. Im Laufe der 1980er Jahre wurden die französischen Pompes Guinard S.A. übernommen sowie die AMRI S.A., der größte europäische Hersteller von Absperrklappen für Rohrsysteme. In den 1990er Jahren erfolgte die Übernahme des VEB Pumpenwerkes Halle, eine Mehrheitsbeteiligung an der KSB Shanghai Pumps Co. Ltd. und der Einstieg in die Fertigung von Feststoffpumpen durch den Erwerb des amerikanischen Herstellers GIW Industries. 2002 übernahm KSB einen Teil der insolventen Firma Pörringer + Schindler GmbH (PSA) aus Lünen. In den Bereich Blechtechnik drang man Anfang 2003 mit der Akquisition des niederländischen Pumpenherstellers DP Industries B.V. vor. Durch die Mehrheitsbeteiligung am spanischen Pumpenhersteller Bombas ITUR S.A. will man auf dem Wasser- und Abwassermarkt expandieren.
Die KSB AG in Frankenthal ist neben der KSB S.A.S. in Frankreich eine der Kerngesellschaften innerhalb des KSB-Konzerns. Der Konzern zählt heute zu den führenden Anbietern von Pumpen, Armaturen und dazugehörigen Systemen und ist mit rund 14.000 Mitarbeitern weltweit und 30 Produktionsstandorten, Vertriebsvertretungen in über 100 Ländern aktiv. In Deutschland ist die KSB AG mit Werken in Halle, Pegnitz und Frankenthal vertreten.
Die Alfred Sternjakob GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen mit Sitz in Frankenthal (Pfalz). Es ist einer der größten Schulranzenhersteller der Welt und Marktführer in Deutschland.
Produkte und Marken
Neben Schulwaren stellt Alfred Sternjakob Reisegepäck, Taschen, Rucksäcke und Schmuckkoffer her. Darüber hinaus werden Lizenzen an Partnerunternehmen vergeben, die unter anderem Spiel- und Lernhefte, Stühle, Spielzeug, Fahrradhelme, Kinderbekleidung, Schuhe, Frottierware, Geschirr und Uhren produzieren.
Scout, 4You, Logstoff, Quer, Hardware und Fastbreak sind Markennamen unter denen die Produkte vertrieben werden.[1] 2006 wurden mit den Marken Scout und 4You 92 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 1. Oktober 1934 von Alfred Sternjakob in Pirmasens, damals ein Zentrum der Lederindustrie, gegründet und produzierte zunächst Arbeitshandschuhe und Ledertaschen. Bereits nach kurzer Zeit wurde es nach Frankenthal verlegt. Zu den ersten Kunden zählte Gustav Schickedanz vom Versandhaus Quelle.
1975 wurde mit Scout der erste Leichtschulranzen entwickelt und zum Stückpreis von 49 D-Mark auf den Markt gebracht. Die neuen Textilranzen wurden auch von anderen Herstellern kopiert und lösten schnell die bis dahin üblichen Exemplare aus Leder ab. Das Deutsche Historische Museum in Berlin nahm einen Scout-Ranzen der Kollektion von 1995 in seine Abteilung Alltagskultur auf.
1990 verkaufte der Sohn von Alfred Sternjakob das Unternehmen an Fritz Steinmann in Nürnberg. In der Folge wurde die Marke 4You etabliert, die im Gegensatz zu den hauptsächlich von Kindern genutzten Scouts, Ranzen, Rucksäcke und Taschen für Jugendliche anbietet. Bis 2006 wurden mehr als zehn Millionen Leichtschulranzen hergestellt. Im gleichen Jahr lag der Marktanteil in Deutschland bei 40 Prozent
Eppstein ist ein Ortsteil der Stadt Frankenthal (Pfalz). Er liegt etwa drei Kilometer südlich der Stadt Frankenthal und grenzt unmittelbar an den Ort Flomersheim an.
Eppstein liegt im Regierungsbezirk Pfalz und gehört seit der Verwaltungsreform von 1969 zu der Kreisfreien Stadt Frankenthal. Das Dorf liegt 94 Meter über dem Meeresspiegel. Die Gegend um Eppstein ist flach und ohne Wald.
Der Name Eppstein
Die Anfänge des heutigen Dorfes Eppstein gehen bis in das 6. Jahrhundert zurück, nach der Völkerwanderung waren Franken im Gebiet des Mittelrheins und am Main sesshaft wurden.
Die erste Silbe des Namens leitet sich ab von Abbo oder Ebbo. Dies ist eine Abkürzung oder Koseform des Namens Eberhard. Somit wäre Eppstein Besitztum des Eberhards gewesen. Stein bedeutet ein durch Mark- oder Grenzsteine abgezeichnetes Gebiet, könnte aber auch auf ein Steinhaus hinweisen, somit wäre Eppstein das Steinhaus des Eberhard. Eine dritte Auslegung ist, dass an der Stelle des heutigen Dorfes einst eine römische Villa oder ein Kastell stand. Die Römer bauten Häuser aus Stein, während die Franken Holzbauten bevorzugten. Auch Paul Habermehl kommt aufgrund seiner Ausgrabungsergebnisse auf diese letzte Erklärung des Ortsnamens.
Geschichte
Siehe auch den Hauptartikel: Ortsgeschichte von Eppstein in der Pfalz
Funde lassen auf eine 3000-jährige Besiedlungsgeschichte schließen, während die erste urkundliche Erwähnung 769 im Lorscher Codex erfolgt.
Auf Grund der bisherigen Grabungen kann man davon ausgehen, dass Eppstein schon im zweiten Drittel des 6. Jahrhunderts nach Chr. als dörfliche Siedlung bestand.
Der Teil von Eppstein, welcher nicht dem Augustiner-Chorherrenstift Frankenthal unterstand, war, wie es in Akten heißt, „uraltes Neustadter Mannslehen". Als Lehnsnehmer ist ein Rittergeschlecht von Eppstein belegt. Dieses Geschlecht hatte eine Burg in Eppstein. Möglicherweise war es ein Wasserschloss, das von einem Seitenarm des Rheins umschlossen war. Das Schloss soll an der Stelle gestanden haben, wo heute die Hintergasse eine Biegung macht.
Im 13. Jahrhundert kam das Schloss durch Erbschaft an Walram von Zweibrücken. Es wurde im Krieg zerstört. Die restlichen Ruinen fielen dem Brand des Dorfes 1689 zum Opfer.
Von 1069 bis 1107 nach Chr. war ein Adalbert von Eppstein Bischof zu Worms.
In einer Urkunde wird geschrieben, dass ein Dominikus, Ritter von Eppstein und sein Verwandter Werner von Bolanden gemeinsam Zeugen in einer Sache waren.
Im Jahre 1193 wird in den Weisenburger Urkunden ein Gerhard von Eppstein erwähnt, der in Heßheim im Wormsgau begütert war.
Ende des 12. Jahrhunderts war ein Sigfried von Eppstein Propst von St. Martin zu Worms. Er wird in einer Urkunde vom 25. April 1194 mit Werner, Ritter von Dirmstein, als Zeuge in einem Vergleich des Bischofs Konrad von Mainz über die Patronatsrechte der St.-Paulskirche in Worms benannt.
Lehensträger
Als Lehensträger des Ortes Eppstein im Wormsgau lassen sich aus dem Geschlecht der Ritter von Eppstein folgende Namen feststellen: Markwart (1167–1200), Berthold (1216–1253), Heinrich I (1254–1274), Jakob (1285), Baldemar (1318), Frank (1375) und Heinrich II (um 1380). Heinrich II von Eppstein hinterließ keine männlichen Nachkommen.
Im Zusammenhang mit anderen Urkunden werden noch folgende Eppsteiner erwähnt:
Conczichen von Eppstein (1383) Berthold von Eppstein (1399)
Ob diese beiden zu den Eppsteinern im Wormsgau oder im Taunus gehörten, ist nicht nachweisbar. Das Rittergeschlecht von Eppstein ist aber mannigfach mit dem Namen des heutigen Dorfes Eppstein/Pfalz verknüpft.
Außer den oben Genannten ist noch ein Name, Ritter Eckebrecht von Eppstein, überliefert (1351).
Nachdem mit Heinrich II von Eppstein dieses Geschlecht als Lehensträger ausgestorben war, wurden die Herren von Oberstein neue Lehnsherrn. 1390 war dann ein Sigfried von Wildenstein Lehnsherr.
Trotzdem wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1481 nochmals ein Graf Wendel von Eppstein erwähnt.
Flomersheim ist ein Stadtteil der vorderpfälzischen Stadt Frankenthal in der Pfalz und besitzt eine Grundfläche von 481,5 ha. Die Entfernung zur nordöstlich gelegenen Kernstadt beträgt nur 2 km.
Flomersheim liegt auf 95 m über NN in der Rheinebene westlich des rund 5 km entfernten Rheins.
Geschichte
Der Name Flomersheim bedeutete ursprünglich „Heim des Flabo“. Der Ort ist seit der so genannten fränkischen Landnahme im 5. Jahrhundert besiedelt und wurde zum ersten Mal erwähnt in einer Urkunde des Klosters Gorze bei Metz vom 24. Mai 765.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort war Jahrhunderte lang bäuerlich geprägt und bekannt für seinen Gemüseanbau. Die Eingemeindung nach Frankenthal erfolgte 1919. Bald nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wandel hin zu einem großenteils von Pendlern bewohnten Vorort. 2002 hatte Flomersheim 2828 Einwohner und war damit nach Mörsch zweitgrößter Stadtteil Frankenthals.
Mörsch ist mit etwa 3000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Ortsteil der Stadt Frankenthal (Pfalz) und liegt 1 km nordöstlich der Stadt.
Durch den Ort, auf dessen Gemarkung sich der tiefste Punkt der Pfalz (87,3 m) befindet, fließt von Süd nach Nord die Isenach.
Bis zu seiner Eingemeindung 1919 lag Mörsch auf dem Gebiet der späteren Verwaltungsgliederungen Landkreis Frankenthal und Regierungsbezirk Pfalz, die im Zuge von Verwaltungsreformen 1969 bzw. 2000 aufgelöst wurden.
Zur Gemarkung von Mörsch gehört das Hofgut Petersau. Nordöstlich direkt am Rhein gelegen, beherbergt es neben einem Reitbetrieb eine Produktionsstätte der Firma Intersnack, die dort u. a. Kartoffelchips herstellt.