Die kreisfreie Stadt Frankenthal liegt im Nordosten der Pfalz zwischen den Städten Worms und Ludwigshafen im Bundesland Rheinland-Pfalz. Sie gehört zu den traditionsreichsten Städten im Rhein-Neckar-Raum und entwickelte sich im Bannkreis der alten Kulturzentren Worms, Heidelberg und Speyer.
Frankenthal gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und bildet mit einer großen Anzahl von benachbarten Kommunen den vorher als Rhein-Neckar-Dreieck bekannten Wirtschaftsraum.
Die Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Pfälzerwald im Westen und Odenwald im Osten. Durch Frankenthal fließt die Isenach, die kurz darauf in den Rhein mündet, ihr linker Zufluss Fuchsbach ist im Stadtgebiet verrohrt. Auf der Gemarkung der Stadt liegt der tiefste Punkt der Pfalz (87,3 m ü. NN). Dieser befindet sich nur wenige hundert Meter vom Rhein entfernt auf einem Acker des Klosgartenhofes, eines landwirtschaftlichen Betriebes im nordöstlichen Vorort Mörsch an der Grenze zum Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide. Den höchsten Punkt der Stadt bildet mit 117,25 m der Monte Scherbelino – ein kleiner Hügel am städtischen Strandbad, der aus einer Mülldeponie hervorgegangen ist.
Stadtgliederung
Die Stadt Frankenthal besteht aus der Kernstadt und vier Ortsbezirken.( Einwohnerzahl mit Hauptwohnung am 31. Dezember 2006.)
Erstmals erwähnt wird die Gemeinde, die ursprünglich Franconodal hieß und eine fränkische Gründung aus dem späten 5. Jahrhundert ist, in einer Urkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahre 772. Bis ins 12. Jahrhundert blieb der Ort allerdings abseits des großen Geschehens.
Erst die Gründung eines Augustiner-Chorherrenstifts durch den Wormser Adligen Erkenbert im Jahre 1119 und eines Frauenstifts durch seine Gattin Richlindis sechs Jahre später führte zu einer grundlegenden Veränderung des dörflichen Lebens. Vor allem das Chorherrenstift entwickelte sich sehr schnell zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum, das in die gesamte Region ausstrahlte. Frankenthal erlebte seine erste Blütezeit. Von besonderer Bedeutung war das Skriptorium des Klosters, in dem zahlreiche kunsthistorisch wertvolle Handschriften entstanden, so die Frankenthaler Bibel.
Stadtrechte
Während das Frauenstift bereits im 15. Jahrhundert geschlossen wurde, bestand das Chorherrenstift bis ins 16. Jahrhundert. 1562 wurde es allerdings durch Kurfürst Friedrich III. aufgelöst und einer Gruppe flämischer Flüchtlinge zur Verfügung gestellt, die ihre Heimat wegen ihres reformierten Glaubens hatten verlassen müssen. Die kleine Gemeinde, unter deren Mitgliedern sich zahlreiche Maler, Gold- und Silberschmiede, Gobelinwirker, Textilfabrikanten und Kaufleute befanden, prosperierte schnell und trug maßgeblich dazu bei, dass Frankenthal bereits im Jahre 1577 zur Stadt erhoben wurde.
Kriege und Zerstörung
Doch dieser Aufschwung hielt nicht allzu lange an. Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts zur stärksten linksrheinischen Festung der Kurpfalz ausgebaut, geriet Frankenthal schnell in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges und vor allem des Pfälzischen Erbfolgekrieges. Im September 1689 wurde die Stadt von französischen Truppen in Brand gesteckt und fast völlig zerstört.
Aufstieg
Dem Niedergang folgte bald ein neuer wirtschaftlicher Aufstieg. Im 18. Jahrhundert wurde Frankenthal dritte Hauptstadt der Kurpfalz und avancierte zum Experimentierfeld staatlich-merkantilistischer Wirtschaftsförderung. Über 20 Manufakturen entstanden in der Stadt. Sie stellten vor allem Galanteriewaren her. Unter ihnen befand sich auch eine Glockengießerei, auf welche die heutigen metallverarbeitenden Betriebe der Stadt zurückgehen. Besondere Bedeutung erlangte die 1755 errichtete Porzellanmanufaktur, die zwar nur 45 Jahre Bestand hatte, deren Produkte aber noch heute als wertvolle Antiquitäten gehandelt werden. Ein Kanal, 1781 vollendet, verband Frankenthal mit dem nahen Oberrhein.
Französische und bayerische Zeit
Die Nachwirren der Französischen Revolution bereiteten auch dieser dritten Blütezeit ein Ende. Von 1798 bis 1815 befand sich Frankenthal unter französischer Verwaltung und war Kantonshauptstadt im Departement Donnersberg. Nach dem Wiener Kongress wurde die linksrheinische Pfalz bayerisch. Frankenthal aber blieb lange Zeit ein „unbedeutendes Landstädtchen“, wie ein zeitgenössischer Beobachter notierte.
Aufschwung
Erst mit der Industriellen Revolution stellte sich neuer Aufschwung ein. Durch die Gründung der Firmen KKK, Albert, KSB und Bettinger & Balcke in den Jahren 1859–99 wurde die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum der metallverarbeitenden Industrie. Die in Frankenthal hergestellten Pumpen, Turbinenkessel und Druckmaschinen genossen weltweiten Ruf. Auch die Zahl der Einwohner stieg rasch an: 1850 waren es 4767, 50 Jahre später 16.899, um die Jahrtausendwende etwa 50.000.
Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu errichtete und längst zu eng gewordene Stadtmauer wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert bis auf geringe Reste beseitigt, die Innenstadt dicht bebaut. 1919 wurden die drei nahe der Stadt liegenden Dörfer Flomersheim, Mörsch und Studernheim eingemeindet. Neubaugebiete und neue Industrien entstanden.
Entwicklung ab dem Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg, am 23. September 1943, wurde Frankenthal durch Bomben stark zerstört und verlor einen Großteil seiner älteren Bebauung. Die Stadt wurde in der Nachkriegszeit wie viele andere in zweckmäßiger, aber auch schmuckloser Architektur wieder aufgebaut. Ob die Schilderung des Dichters August von Platen aus dem Jahre 1815, Frankenthal sei ein „gar so schöngebautes Städtchen, eines der schönsten in der ganzen Pfalz“, heute noch zutrifft, ist zumindest umstritten. Auf jeden Fall konnte die Stadt in den 1950er und 1960er Jahren wieder sehr schnell an ihre wirtschaftlichen und urbanen Traditionen anknüpfen. Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wurde Eppstein 1969 eingemeindet. Der größere Ostteil des Landkreises Frankenthal ging im Rhein-Pfalz-Kreis mit Sitz in Ludwigshafen auf, der kleinere Westteil wurde dem Landkreis Bad Dürkheim zugeschlagen, Frankenthal selbst erhielt im Gegenzug den Status einer Kreisfreien Stadt.
Im Jahr 2000 rief der Oberbürgermeister Theo Wieder die Frankenthaler Bürgerprojekte ins Leben. Ziel war, Projekte zu realisieren, für welche die öffentlichen Mittel fehlen, aber deren ehrenamtliche Umsetzung wünschenswert ist, um die Attraktivität der Stadt steigern. 2002 fand das 425-jährige Stadtbubiläum statt. Seit dem Festjahr säumen insgesamt 149 Löwenskulpturen (das Wappentier Frankenthals) das Stadtbild, die von Privatpersonen und Firmen gekauft und unterschiedlich bemalt worden sind.
In Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, der in der erhobenen rechten Tatze einen goldenen Reichsapfel und mit der linken einen roten Schild trägt. Im Schild ist ein dreieckiger, mit der Spitze nach oben gekehrter goldener Eckstein zu sehen.
Bedeutung
Der Wappenschild mit dem Eckstein soll der jungen Stadt Frankenthal 1570 von Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz verliehen worden sein. Die Deutung ist umstritten und schwankt zwischen Dreiherrenstein und stilisierter Pflugschar, letzteres unter Berufung auf das älteste Grundbuch Frankenthals von 1597. Wahrscheinlicher ist eine theologische Deutung: Gemäß dem Leitwort der reformierten Glaubensflüchtlinge „Christus is de enige Sthen, darup syne Gemeente rust“ oder gemäß der Devise „Gott ist unser Eckstein“. Ferner wird es nachträglich als Hinweis auf die drei Frankenthaler Kirchengemeinden – die niederländische, die wallonische und die deutsch-reformierte – gedeutet.
1921–1933: Dr. Hermann Strasser 1945: Dr. Hermann Strasser 1946–1947: Karl Zimmermann (SPD) 1947–1948: Karl Breyer (SPD) 1949: Adam Kroll (CDU) 1949–1959: Dr. Dr. h. c. Emil Kraus 1959–1964: Dr. Jürgen Hahn (SPD) 1964–1972: Berno Zeißler (SPD) 1972–1983: Günter Kahlberg (CDU) 1984–1989: Jochen Riebel (CDU) 1990–1999: Peter Popitz (SPD) seit 2000: Theo Wieder (CDU)
In Frankenthal haben folgende bedeutende Unternehmen ihren Hauptsitz:
Tarkett (ehem. Pegulan), Hersteller von Fußbodenbelägen KSB Aktiengesellschaft, Hersteller von Pumpensystemen Alfred Sternjakob, Hersteller von Schulranzen der Marke Scout
Außerdem bestehen Produktionsstätten zahlreicher Unternehmen:
Koenig & Bauer AG (KBA), (Druck-)Maschinenbau Renolit AG, Herstellung von Spezialfolien Intersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co. KG, u.a. Chio-Chips Wendt SIT GmbH & Co. KG, Systeme zur Schalldämmung, Isolierung, Hochtemperatur-Isolierung Bender GmbH, Herstellung von Flaschenverschlüssen Rohmann GmbH, Herstellung und Entwicklung von Systemen zur Werkstoffprüfung Siemens (ehem. Kühnle, Kopp & Kausch AG (KKK)[3]), Turbomaschinentechnik
Sowohl im Individual- als auch im öffentlichen Personennahverkehr verfügt die Stadt über gute Verkehrsanbindungen. Unmittelbar nördlich von Frankenthal liegt die Anschlussstelle Frankenthal-Nord der A 6 (Saarbrücken–Mannheim); von Süden her wird die Stadt über die B 9 (Speyer–Worms) erreicht. Am Bahnhof Frankenthal halten auf der Strecke der Fernverbindung Ludwigshafen am Rhein–Mainz Regionalzüge im Rheinland-Pfalz-Takt. Zusätzlich hält am Bahnhof Frankenthal der Regionalexpress Mainz–Karlsruhe. Dieser Zug fährt im 2-Stunden-Takt, an Wochenenden und Feiertagen verkehren nur einzelne Züge dieser Verbindung. Außerdem gibt es mehrere Regionalbuslinien, die Stadtgebiet und Umland bedienen.
Christian Baldauf (* 1967) ist Politiker der CDU und seit 2006 Oppositionsführer in Rheinland-Pfalz. Johann Philipp Becker (1809–1886) war ein deutscher Revolutionär während der badischen Revolution 1849. Paul Bertololy (1892–1972) war Arzt und Schriftsteller. Albert Boßlet (1880–1957) war Architekt und wurde als Kirchenbaumeister bekannt. Georg Borttscheller (1896–1973) war Politiker der FDP. Arnold Fanck (1889–1974) war Regisseur und Pionier des Bergfilms. Friedrich Gaschott (* 19. Juni 1869 in Frankenthal; † 23. April 1943 in München) war von 1921 bis 1934 Reichsfinanzrat am Reichsfinanzhof. Alexander Hüther (* 1957) ist Gitarrist, Songwriter, Musikverleger und Produzent. Franz Karcher (1867–1915), war Bankier und Unternehmer. Jacob Marrel (1614–1681) war ein deutscher Stilllebenmaler, der als einziger Schüler von Georg Flegel bekannt ist. Ludwig Marum (1882–1934) war ein Rechtsanwalt und Politiker, der als Opfer des NS-Regimes im KZ starb. Adolf Metzner (1910–1978) war Leichtathlet und Sportmediziner. Nach ihm ist der Adolf-Metzner-Park benannt. Franz Nissl (1860–1919) war Neurologe und Psychiater. Nach ihm ist die Franz-Nissl-Straße benannt. August von Parseval (1861–1942) war Konstrukteur von Luftschiffen. Nach ihm ist der Parsevalplatz benannt. Oskar Perron (1880–1975) war Mathematiker. Philipp Perron (* 1840 in Frankenthal; † 26. Juli 1907 in Rottach am Tegernsee) war königlicher Hofbildhauer und Akademieprofessor in München. Nach ihm ist die Philipp-Perron-Straße benannt. Walter Perron (1895–1970) war Maler und Bildhauer. Dieter Schiffmann (* 1948) ist Politiker der SPD. Georg Vierling (1820–1901) war Komponist. Nach ihm ist die Vierlingstraße benannt.
Weitere Persönlichkeiten
Nicht in Frankenthal geborene, aber mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten:
Stephan Cosacchi (1903–1986) war ein deutsch-ungarischer Sprach- und Musikwissenschaftler sowie Komponist. Nach ihm ist der Stephan-Cosacchi-Platz benannt. Esther de Gélieu (1757–1817) war Leiterin des Philanthropins, der ersten staatlichen Höheren Mädchenschule, aus der später das Karolinen-Gymnasium hervorging. Werner Holz (1948–1991) war Maler und Grafiker. Christoph Jentsch (* 1931) ist Geograph und Afghanistanexperte und lebt in Frankenthal. Philipp Karcher (1837–1894) war ein Unternehmer, dessen soziale Innovationen eng mit der Stadt verknüpft sind. Seine Büste steht vor dem restaurierten Hauptgebäude der Zuckerfabrik, in deren Nähe auch die Philipp-Karcher-Straße zu finden ist. Johannes Mehring (1815–1878) war ein Erfinder auf dem Gebiet der Imkerei. Nach ihm ist die Johannes-Mehring-Straße benannt. Fritz Ries (* 4. Februar 1907 in Saarbrücken; † 20. Juli 1977 in Frankenthal durch Suizid), Unternehmer
Die Erkenbert-Ruine ist der Rest der ehemaligen Stiftskirche St. Maria Magdalena in Frankenthal (Pfalz). Sie ist nach dem Stifter benannt. Der ursprüngliche Bau stammt aus der Zeit der Romanik und ist das älteste Baudenkmal der Stadt.
Die Erkenbert-Ruine liegt im Stadtzentrum zwischen der katholischen Kirche St. Dreifaltigkeit im Westen und der protestantischen Zwölf-Apostel-Kirche im Osten. Im Süden und Südwesten schließen die Willy-Brandt-Anlage und das Rathaus an.
Geschichte
Der aus Worms stammende Erkenbert, auch Eckenbert genannt, war ein Ministeriale des dortigen Bischofs. 1119 gründete er auf seinem 12 Kilometer entfernten Frankenthaler Landsitz ein Augustiner-Chorherrenstift mit Hospital; später kam noch ein Skriptorium hinzu. 1125 wurde die Stiftskirche durch Bischof Burkhard II. der heiligen Maria Magdalena geweiht. Im gleichen Jahr gründete Erkenberts Gemahlin Richlinde ebenfalls in Frankenthal ein Augustiner-Chorfrauenstift. Erkenbert war Propst des Stiftes bis zu seinem Tod 1132.
1140 wurde das Stift durch Papst Innozenz II. zur Abtei erhoben, 1142 ein weiterer Bauabschnitt geweiht. 1148 begann im Skriptorium die Herstellung der Frankenthaler Bibel, die seit 1720 in London verwahrt wird. 1163 bestätigte Papst Viktor IV. die Privilegien des Stiftes.
1171 zerstörte ein Brand große Teile der Stiftskirche. Sie wurde wiederaufgebaut und 1181 durch Bischof Konrad I. neu geweiht. Um 1300 hatte das Stift seine größte Ausdehnung und Bedeutung erreicht und verfügte über Landbesitz, Schule, Hospital, Studienhaus. Besonders kunstvoll ausgestaltet war der spätgotische Lettner in der Stiftskirche, der aus dem 14. Jahrhundert stammte.
Während des Bauernkrieges 1525 wurde das Stift geplündert und beschädigt. 1562, nach der Reformation, löste Kurfürst Friedrich III. es auf; fortan wurde es als Unterkunft für protestantische Glaubensflüchtlinge aus Flandern und der Wallonie genutzt.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brannten französische Truppen die Anlage 1689 nieder. Nur der Chor und das nördliche Seitenschiff wurden wieder aufgebaut; der Chor diente als Kirche, das Seitenschiff als Getreidespeicher. 1692 wurden weitere Teile wieder aufgebaut zur Verwendung als Kirche. Über dem ehemaligen Westflügel wurde 1756 das Rathaus errichtet.
1820 wurden Chor und Querhaus abgetragen, um den Bau einer neuen protestantischen Kirche zu ermöglichen. Der Architekt Philipp Mattlener erhielt den Südturm weitgehend und errichtete eine klassizistische Kirche, die 1823 geweiht wurde. Weitere Teile der Ruine verschwanden, nur das nördliche Seitenschiff und die Westfassade blieben erhalten.
1893 richtete der Altertumsverein im ehemaligen Getreidespeicher das Erkenbert-Museum ein. Zwischen 1910 und 1914 zog das Museum in ein Obergeschoss, das es sich mit einem großen Ratssaal teilte. Der Getreidespeicher wurde abgebrochen, die Ruine zum Atrium ausgebaut.
Im Zweiten Weltkrieg wurden 1943 während eines massiven Bombenangriffs auch das Museum und die protestantische Kirche zerstört. Von 1950 bis 1952 erfolgte der Wiederaufbau des Gotteshauses als Zwölf-Apostel-Kirche nach den Plänen von Georg Wick. Das Rathaus wurde 1955 neu gebaut. 1960 wurden die Museumsreste entfernt und die romanische Ruine freigelegt.
Zustand und Nutzung
Von der voluminösen einstigen Pfeilerbasilika, die über drei Schiffe und sechs Joche, aber kein Gewölbe verfügte, sind nur wenige Reste geblieben, die in den 1990er Jahren restauriert wurden. Erhalten sind im Einzelnen:
die Westfassade die nördliche Außenwand des linken Seitenschiffs der Lettner ein Turmunterteil (in den Bau der benachbarten Zwölf-Apostel-Kirche einbezogen)
Erkennen lassen sich noch die Ansätze einer gewölbten Vorhalle. Das Säulenstufenportal der Westfassade zeigt formale Anklänge an das Nordportal des Wormser Domes; Kämpfer und Archivolten der Bögen weisen ausgereifte Blattwerkornamente und Tierfiguren auf.
Die heute an einen Innenhof erinnernde Erkenbert-Ruine wird vor allem für Freiluft-Veranstaltungen genutzt, z. B. Theater- und Filmaufführungen oder Konzerte, z. B. im Rahmen des zweiwöchigen Sommerfestivals, das jährlich im Juli/August stattfindet
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von mumpler am 23 Jul, 2008 01:02 12.
Die Zwölf-Apostel-Kirche ist eine Evangelische Kirche in Frankenthal (Pfalz).
Sie wurde im 17.Jahrhundert errichtet, wobei der Glockenaufsatz des Kirchenturms noch fehlte. Er wurde erst Jahre später errichtet. Die Zwölf-Apostel-Kirche ist bis heute die höchste Kirche der Stadt. Vor ihr steht das Frankenthaler Rathaus, davor die Dreifaltigkeitskirche. Diese beiden Kirchen sind die bekanntesten der Stadt.
Das Wormser Tor ist ein triumphbogenartiges Stadttor, welches zusammen mit dem Speyerer Tor einst die Festung Frankenthal schützte, die im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz liegt. Das Tor prägt den nördlichen Eingang zu Innenstadt und Fußgängerzone.
Geschichte
Im ausgehenden 16. Jahrhundert gehörte die aufstrebende Gemeinde Frankenthal, die damals etwa 3000 Einwohner zählte, zur Kurpfalz. 1573 wurde mit dem Bau einer ersten, allerdings noch mangelhaften Stadtmauer begonnen. Nachdem Pfalzgraf Johann Casimir dem Ort im Jahre 1577 die Stadtrechte verliehen hatte, ließ er Frankenthal zwischen 1600 und 1608 zur stärksten linksrheinischen Festung der Kurpfalz ausbauen. Im Dreißigjährigen Krieg gelang es dank des Einsatzes der Frankenthaler Schützen dreimal (1621, 1622 und 1644), die Befestigungen gegen angreifende Truppen zu verteidigen. Erst 1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, wurde die Stadtmauer samt den Toren durch französische Truppen fast vollständig zerstört.
Durch Kurfürst Carl Philipp wurden die Mauern 1718 neu aufgebaut. Bis 1770 wurden, nun unter Kurfürst Carl Theodor, auch die beiden Stadttore, so wie sie heute noch anzutreffen sind, wieder errichtet und diesmal im Barockstil ausgeführt. Die Stadt wuchs im folgenden Jahrhundert sehr schnell, so dass die Mauern bis 1870 zum größten Teil abgetragen wurden. Laut Ratsherrenbeschluss wollte man 1879 auch das Wormser Tor entfernen, um einen besseren Zugang zur Innenstadt zu erreichen; ein Bürgerentscheid sprach sich jedoch dagegen aus. Die 16 Ratsherren traten daraufhin zurück, und es wurden die weniger wertvollen Gebäude neben dem Tor abgerissen. Damit konnte es – wie heute – seitlich passiert werden. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Tore beschädigt, sie konnten jedoch erhalten und später restauriert werden.