Das Landgestüt Zweibrücken ist das Landgestüt des Landes Rheinland-Pfalz. Es stellt Hengste für die Zucht zur Verfügung und betreibt eine Besamungsstation. Darüber hinaus ist das Gestüt zuständige Behörde für das Leistungsprüfungswesen der Pferde gemäß Tierzuchtgesetz und engagiert sich in der Aus- und Fortbildung im Bereich der Pferdezucht und -haltung.
Geschichte
Die Gründung des Gestüts und die Zucht des „Zweibrückers“ geht auf die Regierungszeit Christians IV. (1740-1775) zurück. Der Herzog, selbst ein guter und begeisterter Reiter und Jäger, hatte bei einer Reise nach England dort die Pferdezucht, vor allem die Englischen Vollblüter, kennen gelernt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten zu Aufbau einer eigenen Pferdezucht dienen. So entstanden in den Jahren 1752 – 1755 in Birkhausen im nahen Hornbachtal, auf dem Eichelscheiderhof bei Waldmohr, bei Kirkel und auf dem Holzhauserhof bei Nohfelden an der Nahe Einrichtungen des herzoglichen Gestüts. Als Gründungsjahr gilt das Jahr 1755. In diesem Jahr erließ Herzog Christian IV. eine Verordnung, in welchem er die Aufstellung herzoglicher Hengste auf auswärtigen Beschälstationen des Herzogtums Zweibrücken regelte. Von seinem Bruder, dem Kaiserlichen Feldmarschall Friedrich Michael, hatte Christian IV. z. B. den Araberhengst Vezir zum Geschenk erhalten. Christian IV. gilt nachweislich als Begründer der beiden Pferderassen „Anglo-Araber“ und „Zweibrücker“. Die mittelgroßen, harten Pferde, die sich in Parforcejagden bewähren mussten, eigneten sich gut für die Kurierdienste und für die Kavallerie.
Welche Bedeutung diese kleine Pferdezuchtregion in diesen Jahren hatte und welche Begehrlichkeit die Zweibrücker erweckten, zeigt der Ankauf von 150 Hengsten durch König Friedrich II. von Preußen, den „alten Fritz“, im Jahre 1783 zum Ausbau seines berühmt gewordenen Gestüt Trakehnen. Im Hauptbeschälerbuch Trakehnen der Jahre 1732 – 1945 sind die Zweibrücker Hengste Empereur und Culblanc verzeichnet, die Landstallmeister von Burgsdorff zu den Hengsten rechnet, welche dem gesamten Trakehner Gestüt von 1768-1808 am meisten genützt haben.
Herzog Karl II. August (1775 – 1795), der Neffe und Nachfolger Christians, führte die Zucht im Sinne seines Vorgängers weiter und prägte in der Präambel seiner neuen Gestütsordnung den richtungsweisenden Leitsatz: „Um unseren getreuen Unterthanen mehrern Verdienst und Nahrung zu verschaffen, auch das Geld im Lande zu behalten, sollen nach unseren gnädigsten Gesinnungen in unseren gesamten Herzoglichen Landen soviel immer thunlich schöne brauchbare und gute Pferde gezogen werden.“
Die französische Zeit sollte ca. 20 Jahre dauern. Im Jahre 1793 besetzten die französischen Revolutionstruppen die Bistümer des ausschweifend wirtschaftenden Herzoghauses. Der Hengstbestand sowie die Stuten und Fohlen wurden nach Rosières-les-Salines bei Nancy verbracht. Erst 1802 kehrten sechs Hengste nach Zweibrücken zurück. Inzwischen war Napoléon Bonaparte zum Kaiser der Franzosen aufgestiegen. Bei seinen Feldzügen hatten ihn die mit Pferden aus der in Rosières weiterbetriebenen Zweibrücker Zucht ausgestatteten Regimente wohl derart beeindruckt, dass er am 4. Juli 1806 auf dem heutigen Gelände des ehemaligen Schlösschens der Gräfin von Forbach die Wiedereinrichtung des Zweibrücker Gestütes verfügte. Der ehemalige Gestütsbesitz, der als einziger nicht verkauft, sondern verstaatlicht worden war, wurde dem Gestüt wieder zugewiesen. Aus Rosières, aus verschiedenen Teilen Deutschlands, aus Spanien und Ungarn kamen Hengste nach Zweibrücken. Der Bestand belief sich schließlich auf 260 Hengste und 112 Stuten. Nur 50 – 60 Hengste verblieben ständig in Zweibrücken. Die anderen kamen auf die dem Zweibrücker Hauptgestüt unterstehenden Depots in den Departements Ardennen, Dyle, Lys, Meurthe (Rosières) und Bas-Rhines (Straßburg).
Ein besonderes Zeichen kaiserlicher Wertschätzung war, dass Napoleon I. seinen arabischen Hengst Fayoum, den er in den Schlachten von Wagram und Eylau sowie in Austerlitz ritt, dem Landgestüt Zweibrücken im Jahre 1811 zum Geschenk machte.
Im Jahre 1814 flüchtete Gestütsdirektor Strubberg als Folge der Befreiungskriege mit 78 Hengsten, 29 Stuten und 24 Hengstfohlen in Richtung Fontainebleau. Auf dem Weg wurden die Pferde des Gestüts bei Auxerre von österreichischen Truppen ausgehoben, die schönsten, 64 an der Zahl, herausgenommen und nach Wien verbracht. Unter diesen Pferden befand sich auch der anglo-normänner Hengst Nonius, der Stammvater der berühmten Nonius-Rasse in Ungarn.
Vom Pfälzischen Kreisgestüt zum Königlich-Bayrischen Land- und Stammgestüt führte der weitere Weg Zweibrückens, als 1816 die Pfalz zum Königreich Bayern kam. Es gelang, 13 Hengste und zwei Stuten aus der alten Zweibrücker Zucht anzukaufen. Dazu kamen bayrische, persische, arabische und englische Hengste. 1828 wurden 5 Araber-Hengste in Damaskus gekauft, die nach einem dreimonatigen Marsch über die Alpen am 9. März 1828 gesund in Zweibrücken ankamen. Hauptabnehmer der zum Teil stark arabisierten Pferde waren die Militärverwaltungen; waren doch in Zweibrücken seit 1816 immer wieder berittene Einheiten stationiert, nämlich die Cheveauxlegers. Auch in den erstmals 1821 durchgeführten und seit 1872 zu einer ständigen Einrichtung gewordenen Pferderennen bewies auch die „Zweibrücker Race“ ihre englisch-arabische Abstammung, ihr Feuer und ihre Ausdauer.
Der erste Weltkrieg brachte einen erneuten Einschnitt in die Weiterentwicklung der Zucht. Der Wegfall des Remonteverkaufs führte zu einem Umzüchtungsziel, das nur noch die Belange der Landwirtschaft berücksichtigte. Um die Zucht kräftiger Zugpferde schneller voranzutreiben, waren bereits im Jahre 1949 mehrere typtreue Zuchtpferde aus Frankreich eingeführt worden. Der pfälzischen Kaltblutzucht standen 1951 sechzehn Gestütshengste zur Verfügung, von denen 13 dem Pfalz-Ardenner Schlag angehörten.
Im zweiten Weltkrieg wurde Zweibrücken, in der sogenannten Roten Zone gelegen, geräumt. Das Gestüt wurde zweimal (1939/40 und 1944/45) nach Bayern (Schwaiganger und Achselschwang) evakuiert. Mit der Stadt Zweibrücken wurden auch die Gestütsanlagen in den letzten Kriegstagen zerstört.
Die Umzüchtung zum modernen Reitpferd war die Folge des durch die zunehmende Technisierung und Motorisierung bedingten Rückgangs der Pferde in der Landwirtschaft und im Fuhrwesen. Als Folge abnehmender Bedeckungen wurde das Gestüt 1960 umgebildet. Zweibrücken wurde Hengstdepot (Landgestüt), das Stammgestüt Eichelscheid aufgelöst bzw. verkauft und das Hauptgestüt (Fohlenstation) Birkhausen aufgelöst und an den Trakehner-Verband verpachtet. Der letzte Zweibrücker Hengst, der den Zweibrücker Gestütsbrand trug, der Hengst Feuerwerk, ging 1969.
Unter dem Oberbegriff „Deutsches Reitpferd“ wurde der Zweibrücker verstärkt zunächst von Hengsten Trakehner Abstammung und in den vergangenen Jahren verstärkt vom Hannoveraner beeinflusst.
Der Hengstbestand der 60er Jahre von 20 – 25 Hengsten wurde auf 10 – 12 halbiert. Unter dem Motto „Das Pferd muss bleiben“ konnte das Pferd als Partner zur Freizeitgestaltung und zur sportlichen Betätigung wiederentdeckt werden. Gezüchtet wird heute ein edles, großliniges und korrektes, gesundes und fruchtbares Pferd mit schwungvollen, raumgreifenden, elastischen Bewegungen, das aufgrund seines Temperamentes, Charakters und seiner Rittigkeit für Reit- und Fahrzwecke jeder Art geeignet ist.
Am 1. Januar 2008 wurde der Betrieb des Landgestüt Zweibrücken in eine GmbH überführt. Das neue Konzept basiert auf einer Stiftung, welche von der Stadt Zweibrücken gegründet wurde, und einer Betreibergesellschaft. Zu den Aufgaben der Stiftung gehört die Förderung des Pferdesports, der Pferdezucht und die Durchführung von Veranstaltungen sowie die Instandhaltung der historischen Anlage. An der Betreibergesellschaft ist der Pferdezuchtverband, die Stadt Zweibrücken und der Reit- und Fahrverein Zweibrücken beteiligt.
Der Pfälzische Merkur, kurz PM, ist eine Tageszeitung aus der Westpfalz.
Seinen Redaktionssitz hat der PM in der ehemaligen Herzogsstadt Zweibrücken. Der Pfälzische Merkur ist eine der ältesten Tageszeitungen Deutschlands, gegründet wurde er 1713. Die offizielle Firmenbezeichnung lautet "Zweibrücker Druckerei und Verlagsgesellschaft mbH".
Der Pfälzische Merkur ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Saarbrücker Zeitung und hauptsächlich im Raum Zweibrücken und im südlichen Saarpfalz-Kreis (Homburg und Blieskastel) verbreitet.
Das Herzog-Wolfgang-Gymnasium (HWG) war ein pfälzisches Gymnasium, das durch die namhaften Gelehrten, die ihm vorstanden und durch die ihm angefügte "Bibliotheca Bipontina" einen besonderen Bekanntheitsgrad erlangte.
Geschichte
Das Staatliche Herzog-Wolfgang-Gymnasium (HWG) war ein Gymnasium in Zweibrücken, das 1559 gegründet und 1987 aufgelöst wurde. In seinem Ursprung war es die Neugründung einer existierenden Klosterschule in Hornbach, deren Geschichte sich bis in das hohe Mittelalter zurückverfolgen lässt.
Das Herzog-Wolfgang-Gymnasium ist nach ihrem Gründer, dem Pfalzgrafen und Herzog von Pfalz-Zweibrücken Wolfgang (1526 - 1569) benannt. Die Schule war zunächst als "schola illustris", dann als "Fürstliche Landesschule", später als "Hornbacher Gymnasium" bekannt. Im Jahr 1631 wurde das Hornbacher Gymnasium nach Zweibrücken verlegt. Unter den Leitern des Herzog-Wolfgang-Gymnasiums finden sich die Namen bekannter Gelehrter, wie etwa des Theologen Immanuel Tremellius (1510–1580, ihr erster Rektor), des Historikers Georg Christian Crollius (1728–1790) sowie seines Vaters, Johann Lorenz Crollius. Unter den Gelehrten, die in jüngerer Zeit am Herzog-Wolfgang-Gymnasium wirkten, befindet sich der Philologe Dr. Helmut Apffel (Leiter der Schule von 1954 bis 1975).
Der Schule angefügt war die bekannte Bibliotheca Bipontina, eine bedeutende wissenschaftliche Bibliothek, die auch die "Editiones Bipontinae" verlegte, und die auf eine Gründung von Karl I von Pfalz-Birkenfeld, dem Sohn Herzog Wolfgangs, zurückgeht.
Im Jahr 1987 beschloss die damalige rheinland-pfälzische Landesregierung die Auflösung der Schule und das HWG wurde mit dem Helmholtz-Gymnasium zusammengelegt. Die Bibliotheca Bipontina wurde eine selbständige Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz.
Ehemalige Schüler
Joachim Schultz-Tornau, Landtagsabgeordneter für Bielefeld und Vorsitzender der nordrhein-westfälischen F.D.P.
Ixheim ist ein Stadtteil von Zweibrücken, einer Stadt in Rheinland-Pfalz (Deutschland) unweit der Grenzen zu Frankreich und zum Saarland. Der Ort ist seit langem mit der Kernstadt zusammen gewachsen.
Südlich des Ortes, jedoch noch auf Ixheimer Gemarkung, liegt das Gestüt Birkhausen.
Geschichte
Erste Siedlungsspuren stammen aus der Römerzeit, Funde werden im Stadtmuseum von Zweibrücken aufbewahrt.
Ixheim wurde im Jahr 962 erstmals als Ukinesheim erwähnt. Es hatte stets die gleiche Zugehörigkeit wie Zweibrücken. Das Kloster Hornbach betrieb hier eine Meierei und weitere Einrichtungen.
1289 erfolgt die erste Erwähnung als Pfarrei. Bis 1448 war diese Kirche auch für die Bürger Zweibrückens zuständig. Im 16. Jahrhundert war Ixheim Sitz einer Schultheißerei für 5 umliegende Ortschaften. Im Jahr 1597 wurde die Meierei mit weiteren Gebäuden zum Sommersitz für die Zweibrücker Prinzessin Magdalena ausgebaut. Während der Regentschaft von Herzog Karl II. August wurde die Ixheimer Getreidemühle zur Knochenmühle umgerüstet und hier das Futter für die riesige Hundemeute auf Schloss Karlsberg hergestellt.
Das Gestüt Birkhausen liegt an der Stelle eines vor 1564 eingegangenen Dorfes Berghausenn. 1756 wurde dort ein herzoglicher Tiergarten angelegt, aus dem sich ein Ableger des Zweibrücker Landgestüts entwickelte. 1960 ging die Anlage im Zuge der Umgestaltung des staatlichen Gestütswesens an den Deutschen Trakehner-Verband über. Mittlerweile ist es privatisiert und ein beliebtes Ausflugsziel mit Biergarten.
Wirtschaft und Verkehr
1843 wurde am Hornbach das Draht- und Nagelwerk Roth, Heck & Schwinn gegründet, das heute noch besteht und zeitweise weltweite Lieferbeziehungen für Spezialdrähte unterhielt. Das Unternehmen ist seit 2002 Teil der WDI aus Hamm.
Seit 1899 besteht auf Ixheimer Gemarkung auch der heute privat betriebene Zweibrücker Schlachthof.
Ixheim verfügt über einen Autobahnanschluss an die A 8 und wird in Nord-Süd-Richtung von der Bitscher Straße, einer wichtigen Straßenverbindung vom Raum Zweibrücken in das benachbarte Lothringen durchquert.
Freizeit und Tourismus
Ixheim ist Ausgangspunkt des Europäischen Mühlenradwegs, der auf der ehemaligen Bahntrasse nach Hornbach, weiter über Schweyen nach Volmunster und dann durch das Bickenalbtal zurück nach Ixheim führt.
Ixheim ist ein Stadtteil von Zweibrücken, einer Stadt in Rheinland-Pfalz (Deutschland) unweit der Grenzen zu Frankreich und zum Saarland. Der Ort ist seit langem mit der Kernstadt zusammen gewachsen.
Südlich des Ortes, jedoch noch auf Ixheimer Gemarkung, liegt das Gestüt Birkhausen.
Geschichte
Erste Siedlungsspuren stammen aus der Römerzeit, Funde werden im Stadtmuseum von Zweibrücken aufbewahrt.
Ixheim wurde im Jahr 962 erstmals als Ukinesheim erwähnt. Es hatte stets die gleiche Zugehörigkeit wie Zweibrücken. Das Kloster Hornbach betrieb hier eine Meierei und weitere Einrichtungen.
1289 erfolgt die erste Erwähnung als Pfarrei. Bis 1448 war diese Kirche auch für die Bürger Zweibrückens zuständig. Im 16. Jahrhundert war Ixheim Sitz einer Schultheißerei für 5 umliegende Ortschaften. Im Jahr 1597 wurde die Meierei mit weiteren Gebäuden zum Sommersitz für die Zweibrücker Prinzessin Magdalena ausgebaut. Während der Regentschaft von Herzog Karl II. August wurde die Ixheimer Getreidemühle zur Knochenmühle umgerüstet und hier das Futter für die riesige Hundemeute auf Schloss Karlsberg hergestellt.
Das Gestüt Birkhausen liegt an der Stelle eines vor 1564 eingegangenen Dorfes Berghausenn. 1756 wurde dort ein herzoglicher Tiergarten angelegt, aus dem sich ein Ableger des Zweibrücker Landgestüts entwickelte. 1960 ging die Anlage im Zuge der Umgestaltung des staatlichen Gestütswesens an den Deutschen Trakehner-Verband über. Mittlerweile ist es privatisiert und ein beliebtes Ausflugsziel mit Biergarten.
Wirtschaft und Verkehr
1843 wurde am Hornbach das Draht- und Nagelwerk Roth, Heck & Schwinn gegründet, das heute noch besteht und zeitweise weltweite Lieferbeziehungen für Spezialdrähte unterhielt. Das Unternehmen ist seit 2002 Teil der WDI aus Hamm.
Seit 1899 besteht auf Ixheimer Gemarkung auch der heute privat betriebene Zweibrücker Schlachthof.
Ixheim verfügt über einen Autobahnanschluss an die A 8 und wird in Nord-Süd-Richtung von der Bitscher Straße, einer wichtigen Straßenverbindung vom Raum Zweibrücken in das benachbarte Lothringen durchquert.
Freizeit und Tourismus
Ixheim ist Ausgangspunkt des Europäischen Mühlenradwegs, der auf der ehemaligen Bahntrasse nach Hornbach, weiter über Schweyen nach Volmunster und dann durch das Bickenalbtal zurück nach Ixheim führt.
Niederauerbach ist ein Stadtteil von Zweibrücken an der Einmündung des Wiesbach in den Schwarzbach.
Niederauerbach schließt östlich an die Kernstadt Zweibrücken an. Im Süden stellt der Schwarzbach die Bebauungsgrenze dar. Nach Norden, auf der rechten Bachseite, zieht sich die Bebauung die Talhänge hinauf.
Geschichte
Eine umfangreiche römische Besiedelung ist durch zahlreiche Funde nachgewiesen. So wurde bei der Bebauung der Gewann Auf dem Kissel im Jahre 1880 ein ausgedehntes spätrömisches Gräberfeld aus dem 4. Jahrhundert entdeckt. Wertvolle Keramikfunde daraus werden heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer aufbewahrt. Eine römische Militäranlage wurde in den Jahren um 1920 In der Acht beim Bau einer Kaserne ausgegraben. Im Jahr 1948 fand man auf dem Scheiderberg den auf das Jahr 200 datierten, gut erhaltenen Grabstein des Acaunus, der heute im Stadtmuseum in Zweibrücken aufgestellt ist. Niederauerbach wurde 972 als dem Kloster Hornbach gehörendes Hofgut Urebach erstmals erwähnt und teilte fortan die Landeszugehörigkeit der Stadt Zweibrücken. Politisch wurde Niederauerbach im Mittelalter und bis in die Neuzeit meist von der Bürgermeisterei Contwig mitverwaltet. Nur von 1888 bis 1938 hatte der Ort eine eigene Gemeindeverwaltung. Am 1. April 1938 wurde er in die Stadt Zweibrücken eingegliedert.
Tourismus und Freizeit
Der alte Kern um die Denkmalstraße bewahrt noch dörflichen Charme. Hier steht auch die Zwinglikirche, erbaut ab 1755 vom schwedischen Hofbaumeister Jonas Erikson Sundahl und benannt nach dem Reformator Ulrich Zwingli, der auf einer Reise einmal in Niederauerbach übernachtet hatte, vermutlich vom 19. auf den 20. Mai 1529 auf dem Weg zu den Marburger Religionsgesprächen. Ein beliebtes Ausflugsziel der Zweibrücker ist das Heilbachtal nordöstlich von Niederauerbach und dort besonders die Ohrenklingklamm und das Haus der Naturfreunde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Seit alters her spielt die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle. Sie wird heute von wenigen Aussiedlerhöfen aus betrieben, die oberhalb des Ortes am Rand der Sickinger Höhe liegen.
Jahrhundertelang wurde der gut geeignete Lehm für die Ziegelherstellung genutzt, die zeitweise in großen Werken betrieben wurde. Nach einem Großbrand um 1965 wurde die Ziegelei Weppler, deren weitläufiges Gelände größtenteils immer noch einer nachhaltigen Nutzung harrt, nicht wieder in Betrieb genommen.
Gegen 1900 kam mit der Schuhindustrie ein großer wirtschaftlicher Aufschwung. Aus Niederauerbach kamen die weltbekannten Dorndorf-Schuhe, deren Fabrikationsstätte zeitweise mehr als 4.500 Beschäftigte hatte. Nach dem 2. Weltkrieg gab es um die Besitzverhältnisse längere Auseinandersetzungen, denn das Nazi-Regime hatte die jüdische Besitzerfamilie Langermann zum Verkauf weit unter Wert gezwungen. Mit der zunehmenden Verlagerung der Schuhproduktion ins Ausland schrumpfte die Belegschaft immer mehr zusammen, Dorndorf wurde von der Firma Servas übernommen. Mit wenigen Beschäftigten besteht der Standort seit 2003 nur noch als Schuh-Handels-Gesellschaft weiter. Ansonsten baut der heutige Eigentümer Rieker in dem Komplex einen Gewerbepark auf, der schon einige Ansiedlungserfolge verzeichnen kann.
Zwischen dem Ort und der Umgehungsstraße, der früheren B 10, die nach dem Bau der A 8 herabgestuft wurde, wurde ein ausgedehntes Gewerbegebiet angelegt.
Zur Kernstadt Zweibrücken bestehen zwei Stadtbuslinien.
Mörsbach ist der nördlichste Stadtteil von Zweibrücken und liegt auf der Sickinger Höhe.
Mörsbach ist im Südwesten der Sickinger Höhe gelegen. Auf seiner Gemarkung liegt mit dem Kastenbühl (385 m) der höchste Punkt im Stadtkreis Zweibrücken.
Geschichte
1441 wurde der Ort als Morspach erstmals genannt, lag damals aber noch im Tal des Bundenbachs in der Au. Erst als es nach dem Dreißigjährigen Krieg verödet war und Neusiedler aus dem Berner Oberland angeworben wurden, errichteten diese den Ort auf der Höhe neu. Wegen der Herkunft dieser Siedler, die der landwirtschaftlichen Entwicklung große Impulse gaben, wird Mörsbach in der Umgegend als Die kleine Schweiz bezeichnet.
Mörsbach gehörte bis zu dessen Ende stets zu Pfalz-Zweibrücken. In der Neuzeit wurde es von der Bürgermeisterei Großbundenbach aus verwaltet, ehe der Ort am 22. April 1972 nach Zweibrücken eingemeindet wurde.
Von der am Bundenbach gelegenen ehemaligen Mörsbacher Mühle wurde jahrzehntelang das Trinkwasser für die drei Ortschaften Mörsbach, Großbundenbach und Kleinbundenbach auf die Höhe gepumpt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Seit alters her spielte die Landwirtschaft für die Dorfbewohner eine große Rolle, auch wenn im 19. und 20. Jahrhundert die Männer meist in den Kohlegruben des Saargebiets oder den Industriebetrieben in Zweibrücken und Homburg arbeiteten. Heute werden alle Ackerflächen von nur noch drei Betrieben bewirtschaftet.
Einkaufsmöglichkeiten sind keine vorhanden.
Zur Kernstadt Zweibrücken besteht nur eine sporadisch verkehrende Busverbindung.
Mörsbach hat einen Kindergarten und ein Kurzzeitpflegeheim des DRK.
Oberauerbach ist der östlichste Stadtteil von Zweibrücken und liegt im Wiesbachtal.
Oberauerbach liegt in einem Talknoten von Ohmbach und Wiesbach, der ab hier bis zur Mündung als Zweitname auch Auerbach genannt wird.
Geschichte
Das 972 als Klostergut von Hornbach genannte Urebach meint den alten Kern des heutigen Niederauerbach. Da dieses 1382 alto urebach genannt wird, kann als sicher gelten, dass zu dieser Zeit Oberauerbach entstanden war. Es gehörte zunächst teils den Grafen von Zweibrücken und teils den Herren von Orlebach, später von Helmstatt und ab 1482 den Grafen von Zweibrücken-Bitsch bis zu deren Aussterben. Danach wurde der Ort als Ganzes dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken zugeordnet. 1972 erfolgte die Eingemeindung nach Zweibrücken.
Rimschweiler ist ein Stadtteil von Zweibrücken, einer Stadt in Rheinland-Pfalz (Deutschland) unweit der Grenzen zu Frankreich und zum Saarland.
Auf der Gemarkung liegt auch der Weiler Heidelbingerhof.
Geschichte
Rimschweiler wurde um 1200 erstmals als Rimeswilre erwähnt. Es hatte stets die gleiche Zugehörigkeit wie Zweibrücken und wurde bei der Kreisreform 1972 eingemeindet.
Der Heidelbingerhof war früher ein Dorf und wurde 1298 erstmals als Heydelbingen erwähnt. Bereits im 16. Jahrhundert besteht nur noch ein Hof.
1986 kollidierten über dem Kirschbacherhof zwei Jets der US Air Force vom Typ McDonnell F-15 Eagle. Eine Maschine ging im Ortskern von Rimschweiler nieder. Die zweite Maschine kam in einem Wald nahe Bottenbach, ca 12 km südöstlich, nieder. Bei dem Absturz wurden ein Pilot und ein Dorfbewohner getötet.
Mittelbach und Hengstbach sind Ortschaften in Zweibrücken, einer Stadt in Rheinland-Pfalz (Deutschland) an der Grenze zu Frankreich.
Geschichte
Der Namen Hengstbach wurde erstmals 1274 erwähnt.
Im Jahre 1969 schlossen sich Mittelbach und Hengstbach zu Mittelbach-Hengstbach zusammen. Mittelbach bzw. Hengstbach sind seit der Eingemeindung 1972 Ortsteile von Zweibrücken.