Mit dem Aufbau der Kaiserslautern Military Community (KMC) der amerikanischen Streitkräfte ab 1945 wurde auch in Pirmasens eine Kaserne auf der Husterhöhe errichtet. Das Pirmasens Army Depot Husterhoeh Kaserne enthielt Wohnanlagen (sogenannte Housings), die Husterhoeh Kaserne der US-Armee, eine Communication Site (Defense Message System Transition Hub), eine Repair Facility, eine Medical Facility und einen Hubschrauberstützpunkt der US-Luftwaffe. Der Standort wickelte über einen Vertrag mit einer bosnischen Spedition den Hin- und Rücktransport von technischen Geräten zur Reparatur, Ersatzteilen und medizinischen Gütern in ganz Westeuropa ab. Während des Kalten Krieges wurden in unterirdischen Supply Caves fertig betankte und munitionierte Panzer zum Einsatz bereitgehalten. In der Kaserne wohnten oder arbeiteten zeitweise bis zu 8.000 Amerikaner und Deutsche. Im Jahr 1995 umfasste die gesamte KMC mit den Standorten Kaiserslautern, Landstuhl, Miesau, Pirmasens und Ramstein Wohnungen, Geschäfte und sonstige unterstützende Einrichtungen für 35.000 Amerikaner. Die zentralen Schulen in Kaiserslautern und Ramstein konnten 7.500 Schüler und Studenten aufnehmen.
Nach dem fast vollständigen Abzug der Amerikaner erhielt der Bund im Jahr 1997 das Gelände zurück. 74 Hektar davon wurden im Rahmen eines Konversionsprojektes erschlossen und zu einem Gewerbepark umgewandelt, was Kosten in Höhe von 31 Mio. € verursachte. Auch die Fachhochschule mit 500 Studenten im Jahr 2005 zog in die ehemalige Kaserne. Der gesamte Gewerbepark bietet (Stand 30. Juni 2007) 1.395 Arbeitsplätze, verteilt auf rund 100 Firmen (2005: 1.200 Arbeitsplätze).
1946 wurde Pirmasens Teil des neu gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden 1969 die Dörfer Erlenbrunn, Fehrbach, Hengsberg, Niedersimten und Winzeln nach Pirmasens eingemeindet sowie 1972 Gersbach und Windsberg. Der Standort Pirmasens der FH Kaiserslautern wurde 1989 gegründet. In der zum Dienstleistungszentrum Rheinberger umgebauten ehemaligen Schuhfabrik wurde im April 2008 das erste rheinland-pfälzische Science Center Dynamikum eröffnet
Pirmasens bietet als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz die Voraussetzungen für die Durchführung internationaler Messen. Das Gelände wurde ab 1949 von Ludwig Kieffer hauptsächlich für die damals noch florierende Schuhindustrie, speziell die Pirmasenser Schuh und Lederwarenmesse aufgebaut, hat aber auch nach deren schleichendem Ende überlebt. Die gesamte Anlage bietet in 10 Hallen 36.000 m2 überdachte Fläche, 48.000 m2 Freiflächen inklusive Parkplätzen, einen Kongressbereich mit 5 Konferenzräumen und 1 Sitzungssaal sowie 1.700 PKW- und 100 Busparkplätze.
Neben den Messen wird das Gelände auch für Ausstellungen, Tagesveranstaltungen sowie das alljährliche Seitze Gaade-Fest genutzt.
Nachdem früher vor Allem die Pirmasenser Schuhmusterung (psm) und die plw (Internationale Messe für Leder, Schuh-Komponenten und mehr) den Ton angaben, sind jetzt neuere Messen wie die hageha (Verbrauchermesse für Handwerk, Gewerbe und Handel), Gesundheitswelt oder die Kulinaria hinzugekommen. Ab dem Jahr 2004 wurde der Messestandort für 8,4 Mio. € im Rahmen der sogenannten Messe Vision 2007 erweitert.Dieser Umbau wird zu 80 % vom Land Rheinland-Pfalz getragen. In einer kleinen Anfrage an den Landtag in Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 2005 über die Verluste der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Pirmasens GmbH in Höhe von 1,4 Mio. € seit 2000 diskutiert. Ein ebenfalls seit 2005 angewandtes Konzept sieht die Einbindung von sogenannten Außenmessen in Worms, Simmern, Bad Neuenahr-Ahrweiler (Ahrtalschau) und Wachenheim vor. Die renommierte Edelsteinmesse Intergem hingegen wurde 2007 ausgegliedert und wird in Zukunft von der Stadt Idar-Oberstein selbst verwaltet.
Erlenbrunn ist ein Stadtteil von Pirmasens. Erstmals 1155 als Hofgut Ettenburen erwähnt, später in Erlenhof umbenannt und im Dreißigjährigen Krieg ausgelöscht, wurde der Ort 1969 eingemeindet.
Geschichte
Funde aus Grabhügeln zeugen von menschlicher Tätigkeit bereits in der frühen La-Tène-Zeit, der Hallstatt- und der späteren Bronzezeit. Im 14. oder 15. Jahrhundert siedelt am Brunnen mit den Erlen ein Bauer. Er nennt sein Gut „Erlenborn“, dann Erlenhof, wie 1534 bezeugt und wie noch mancherorts der heutige Stadtteil bezeichnet wird. Die sich vergrößernde Siedlung heißt im 18. Jahrhundert Erlenbrunner Hof und später Erlenbrunn, der Name, der sich offiziell gehalten hat. Durch den Dreißigjährigen Krieg wird die Siedlung zerstört. Erst 1680 beginnt eine Neubesiedlung.
Mit der Erlangung des Dorfrechts um 1770 wurden die Erlenbrunner Leibeigene des Landgrafen Ludwig IX. und mussten ihren Militärdienst bei den Grenadieren ableisten. Nach dessen Tod wurde Erlenbrunn Frankreich zugeschlagen. 1815 zählt der Ort erst 461 Einwohner.
Intensiver Ackerbau auf ebenem Gelände und Weidewirtschaft an den Hängen verschaffen den bäuerlichen Siedlern ein karges aber ausreichendes Auskommen. Als jedoch die Schuhherstellung in der benachbarten Stadt höheren Lohn verspricht, wenden sich, anfangs einzelne, später immer mehr Erlenbrunner der Schuhmacherei zu. Die Landwirtschaften bieten als Nebenerwerbsbetriebe jetzt meistens nur noch ein willkommenes Zubrot. Es bleiben kaum mehr als ein Dutzend landwirtschaftliche Hauptbetriebe. Erlenbrunn wächst auf 1.900 Einwohner.
Im Sog der industriellen Schuhherstellung wandelt sich mit der Zeit die Sozialstruktur des Ortes grundsätzlich. Rund 80 Prozent der Arbeitnehmer sind in der Schuhindustrie tätig. Hauptarbeitsort ist die Stadt Pirmasens. Zwangsläufig erfolgt 1969 die Eingemeindung. Erlenbrunn zeigt sich heute als ein Stadtteil mit dörflichem Grundcharakter. Mit seiner Lage fast 450 Meter über dem Meeresspiegel ist Erlenbrunn der höchst gelegene Vorort.
Infrastruktur
In Erlenbrunn gibt es verschiedene Handwerksbetriebe, eine Volksbankfiliale sowie eine bekannte Sattlerei.
Der Ortsteil ist an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Es gibt 14 Vereine im Ortsteil, wie beispielsweise den Tennis-, Hasen-, Gesang- oder den Sportverein SV Erlenbrunn mit den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Gymnastik.
Wanderwege rund um den Ort werden vom Pfälzerwaldvereins Erlenbrunn betreut, dazu zählt auch der 16 Kilometer lange Wanderweg zu allen Brunnen und Quellen rund um Erlenbrunn. Ein Nordic Walking Parcours mit drei verschiedenen Strecken führt durch das Rodalbtal.
Fehrbach ist ein Stadtteil von Pirmasens. 1202 wird der Ort das erste Mal beschrieben, gehört dann lange zur Bürgermeisterei Pirmasens. Nach der Entvölkerung im 17. Jahrhundert siedelten sich ab 1714 Bauern aus Tirol an. 1969 wurde Fehrbach eingemeindet.
Geschichte
Das genaue Gründungsdatum von Fehrbach ist unbekannt. Das ehemalige Klostergut trug laut der ältesten bekannten Urkunde den Namen Forlebach. 1202 wird der Ort zusammen mit Lemberg, Gersbach, Ruppertsweiler, Münchweiler, Winzeln und Ruhbankerhof als Filiale der Pfarrei Pirmasens erwähnt. Die Nähe zu Pirmasens und die Lage an einer alten Salzstraße (die heutige B 10, sowie die Ansiedlung von Bauern prägten das selbstständige Fehrbach bis zur Eingemeindung in die Stadt Pirmasens 1969.
Hengsberg ist ein Stadtteil von Pirmasens. Wohl ab dem 7. Jahrhundert existierend, wird der Ort 1473 erstmals erwähnt. Erst zum Kloster Hornbach, dann zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken gehörend, war Hengsberg nur 16 Jahre selbstständig. Nach der Trennung von Hengsberg und Höheischweiler 1940 von Nünschweiler erlangt Hengsberg 1953 kommunale Selbstverwaltung. Doch schon 1969 wird es Ortsbezirk von Pirmasens.
Niedersimten ist ein Stadtteil von Pirmasens. Abgeleitet vom keltischen Sympeton, was „Schöpfstelle“ bedeutet, geht man von einer sehr frühen Besiedlung aus. Erstmals 1150 taucht der Ort in Dokumenten auf. Lange Zeit mit dem in der Landgrafenzeit gegründeten Obersimten zu einer Kommune vereinigt, wird Niedersimten 1969 eingemeindet. In Niedersimten befindet sich ein Westwallmuseum.
Winzeln ist ein Stadtteil von Pirmasens. Der Ort hat 2170 Einwohner und wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Im Zuge der Kommunalreform kam er 1969 zu Pirmasens.
Gersbach ist ein Stadtteil von Pirmasens. Zwischen Gersbach und Windsberg wurden im Jahr 1830 keltische Bauwerke entdeckt, die dem Gott Vogesus geweiht waren.
Die erste urkundliche Erwähnung des neuzeitlichen Ortes datiert auf 1225. Das im Dreißigjährigen Krieg entvölkerte Bauerndorf wurde 1972 in die Stadt Pirmasens eingemeindet.
Windsberg ist ein Stadtteil von Pirmasens. Zwischen Gersbach und Windsberg wurden im Jahr 1830 keltische Bauwerke entdeckt, die dem Gott Vogesus geweiht waren.
Im 15. Jahrhundert erstmals gemeinsam mit Winzeln erwähnt, wurde der Ort 1969 nach Pirmasens eingemeindet.