Altes Brauhaus von 1694: Eines der ältesten Häuser von Neuwied, einst eine Brauerei, die 1835 das Schankrecht erhalten hat. Altes Rathaus in Engers von 1642 und Schlossschenke von 1621: Häusergruppe vor dem Schloßhof. Altes Rathaus in Neuwied von 1740: Früher Herrenhaus, soziale Einrichtung für Arme und Waisen. Altes Rat- und Backhaus in Niederbieber von 1736: Im Fachwerkobergeschoß mit dem Glockentürmchen tagte der Gemeinderat, im steinernen Unterbau buk die Gemeinde noch bis 1908 ihr Brot. Altes Zollamt von 1696: Ursprünglich wurde hier das von den Grafen zu Wied per Schiff importierte Salz verzollt, gelagert und mit Steueraufschlag verkauft. Das Gebäude war bis 1969 Zollamt. Ehemalige Badeanstalt in der Marktstrasse, erbaut 1906-1908 im Jugendstil. Ehemaliges Casino von 1825 Ehemaliges Roentgenhaus von 1776: Wohn- und Arbeitsstätte von Abraham Roentgen Ehemaliges königlich-preußisches-Lehrerseminar, heute Werner Heisenberg Gymnasium Herrnhuterviertel und Betsaal der Brüdergemeine von 1784/1785 Grauer Turm in Engers aus dem 14. Jahrhundert: Teil der Stadtbefestigung Raiffeisenbrücke über den Rhein in das linksrheinische Weißenthurm von 1978. Die Schrägseilbrücke ist eines der Wahrzeichen der Stadt, über sie verkehren täglich bis zu 35.000 Fahrzeuge. Bahnhof Engers aus dem Jahr 1869
Der Motor-Yacht-Club Neuwied besitzt einen großen Yachthafen mit 30.000 m² Wasserfläche. Er befindet sich im ehemaligen Pionierhafen und hat hochwasserfreie Liegeplätze für 180 Boote bis zu 20 m Länge. Außerdem gibt es Winterliegeplätze für 250 Boote an Land, teilweise auch in Hallen.
Der Hafen verfügt über eine Slipanlage bis zu 160 Tonnen, eine Bootstankstelle, einen Boots- und Motoren-Servicebetrieb, eine Bootswerft und eine clubeigene Gastronomie. 1998 wurde der Club erstmals mit der "Blauen Europa" für vorbildlichen Umweltschutz ausgezeichnet.
Im Stadtteil Heimbach-Weis befindet sich der Zoo Neuwied. Er hält rund 1200 Tiere aus 155 Arten. Die Gesamtfläche beträgt rund 13,5 Hektar.
Neuwied hat insgesamt 20 öffentliche Parks und Grünanlagen. Im Norden des Stadtgebiets beginnt der Naturpark Rhein-Westerwald. Neben den Fernwanderwegen Rheinsteig und Rheinhöhenweg bieten rund 220 Kilometer Rad- und Wanderwege eine Vielzahl von attraktiven Wandermöglichkeiten.
Schlosspark
Im Jahr 1715 wurde in Verlängerung der Schlossachse und parallel zum Rhein ein symmetrischer Barockgarten angelegt. Volieren, Springbrunnen, Grotten und eine Fasanerie vervollständigten die Anlage. Endes des 17. Jahrhunderts wurde der Park nach Art der englischen Landschaftsgärten umgestaltet. Es wurden auch viele exotische Gewächse angepflanzt, die von Prinz Maximilian zu Wieds Amerikareisen stammen dürften.
Heute hat der Park durch Verlust von Bäumen und unzureichende Pflege viel von seiner Qualität als Erholungsgebiet verloren. Bis auf 6 Hektar, die die Fürstenfamilie selbst nutzt, ist der Park an die Stadt verpachtet. 2003 hat man damit begonnen, den Park, unter Berücksichtigung seiner historischen Bedeutung, zu einem Erholungs-, Spiel- und Freizeitgelände umzugestalten. Viele botanische Seltenheiten sind in der Parkanlage zu bewundern.
Es gibt kaum eine Sportart, die in Neuwied nicht ausgeübt werdem kann, eine Auswahl zeigt die Vielfalt: American Football, Badminton, Basketball, Boxen, Eishockey, Fechten, Fußball, Golf, Kanusport, Leichtathletik, Pferdesport, Radsport, Rudern, Schießsport, Schwimmen, Tennis, Volleyball. Eine wesentliche Rolle spielen auch der Behindertensport und der Seniorensport. Neuwied hat knapp 100 Sportvereine und in allen Stadtteilen die entsprechenden Sportanlagen.
Das städtische Stadion mit 8.000 Steh- und 500 Sitzplätzen war bis 2005 nach dem in Neuwied geborenen ehemaligen ersten DFB-Präsidenten Prof. Ferdinand Hueppe benannt. Das Stadion heißt jetzt Raiffeisen-Stadion. Hier wurde außerdem 2006 das DFB-Pokalspiel zwischen der SV Rossbach/Wied und der Borussia aus Mönchengladbach ausgetragen. Von den über 10 Fußballvereinen der Stadt ist der Oberliga-Verein FV Engers 07 am bekanntesten. Fußball spielt in Neuwied eine besondere Rolle. Hier soll eines der ersten Fußballspiele in Deutschland stattgefunden haben. Aus dem Jahr 1865 wurde berichtet, dass englische Internatsschüler an der damaligen „Herrnhuter Knabenanstalt“ (heute Bildungszentrum Neuwied) das Spiel mit an den Rhein brachten.
Neuwied ist eine der wenigen Städte in Rheinland-Pfalz, die über eine im Privatbesitz befindliche Eishalle verfügt. Der Eishockeyverein SC Mittelrhein-Neuwied „Die Bären“ (Vorgänger: EHC Neuwied „Die Bären“), trägt hier seine Oberliga-Heimspiele aus; das „Icehouse“ Neuwied ist auch über die Stadtgrenzen hinaus ein beliebtes Freizeitziel. Aufgrund von Problemen mit dem „Icehouse“ in Neuwied (2006) wird sich der Eishockeyverein leider aller Voraussicht nach auflösen. Damit verliert die Stadt Neuwied eine seiner erfolgreichsten Sportarten und einen seiner größten „Werbeträger“ (siehe auch SC Mittelrhein-Neuwied). Der Eishockeysport wird weiter betrieben in der Saison 2006/2007 durch den VFE Neuwied und ab der Saison 2007/2008 wieder unter altem Namen EHC Neuwied.
Der älteste Sportverein ist die Neuwieder Schützengesellschaft von 1833. Der größte Verein ist der TV Feldkirchen mit rund 1.200 Mitgliedern.
Der Wassersport hat in Neuwied eine lange Tradition. Bereits 1882 wurde der Gymnasial Turn und Ruderverein Neuwied (GTRVN) gegründet. 1883 folgte die Neuwieder Ruder Gesellschaft (NRG), 1909 der Neuwieder Schwimmverein 09 aus dem der Neuwieder Wassersportverein, der ebenfalls eine Ruderabteilung unterhält hervorging und seit 1920 besteht der Neuwieder Kanu Club (NKC). Alle vier Ruder- bzw. Kanu-Vereine haben ihre Bootshäuser hinter dem Rheindeich, zwischen Pegelturm und Rheinbrücke. Der Neuwieder Schwimmverein 09 hat seine Vereinsräume im Hallenbad Heimbach.
Ein Freibad gibt es im Stadtteil Oberbieber, ein Hallenbad in Heimbach-Weis; in der Kernstadt befindet sich das Allwetter-Freizeitbad „Deichwelle“. Es wurde Mitte März 2008 eröffnet. Das ehemalige Freibad im Stadtteil Feldkirchen (Wollendorf) wird zur Zeit (März 2008) in einen Wasserpark umgebaut.
Andere beliebte Sportarten sind Tennis in mehreren Vereinen und auf mehreren Plätzen, Schwimmen und auch Streethockey, sowie Golf mit einem eigenen 18-Loch-Platz. In Neuwied-Heimbach-Weis befindet sich seit Mai 2005 das 1. DSV (Deutscher Skiverband) Nordic Walkingaktivzentrum im Norden von Rheinland-Pfalz mit 3 vom Deutschen Skiverband homologierten Nordicwalkingrouten. In Oberbieber befindet sich zudem das Landesleistungszentrum für Reitsport.
Ein alljährliches Großereignis ist die Heddesdorfer Pfingstkirmes, die ein breites Publikum aus dem ganzen Umkreis anlockt. Am dritten Pfingsttag findet, nach einem Wettritt der Heddesdorfer Burschen, der erstmalig 1669 urkundlich erwähnte Ritt zur Abtei von Rommersdorf und nach Engers statt, um dort symbolisch den fürstlichen Tribut einzutreiben. Bis heute wurde diese Tradition noch nie unterbrochen, da sonst das Tributrecht für immer verfiele.
Im Juli wird jedes Jahr das mehrtägige Deichstadtfest als großes Stadtfest in der Innenstadt begangen.
Seit 1963 findet im August/September eine Verbrauchermesse statt, die ab 2007 unter dem neuen Namen „Regionara“ die bisherige IHAGA ablöst. Die IHAGA war eine der größten Verbrauchermessen in Rheinland-Pfalz.
Beliebt ist auch die „Neuwieder Kulturnacht“, während der im Sommer verschiedenste Einrichtungen, Gastronomiebetriebe, Geschäfte usw. quer über die Stadt verteilt ihre Tore öffnen und diverseste kulturelle Veranstaltungen wie Hauskonzerte, Kunstausstellungen oder Theater und Kleinkunst bieten.
Der traditionelle rheinische Karneval ist in Neuwied durch verschiedene Umzüge und Saalveranstaltungen vertreten, vor allem aber durch den Umzug von Heimbach-Weis, einer der größten zwischen Köln und Mainz.
Neuwied ist eine industriell geprägte Stadt. In der Stadt und in den eingemeindeten Stadtteilen gibt es viele Industrie-und Gewerbegebiete. Die herausragende Stellung der Baustoffindustrie des 20. Jahrhunderts (Abbau und Produktion von Bimsstein), ist zurückgegangen. Metallverarbeitung, Maschinenbau und Anlagenbau, Zementherstellung, Druckindustrie, Verbandmittelherstellung, Automobil-Zulieferer, Papierverarbeitung, Paketverteilzentrum, Großlager eines Lebensmitteldiscounters und Chemie haben die größten Anteile.
Stadtgebiet: Distelfeld, Friedrichshof, Sohler Weg, Rheinstrasse Irlich: Heldenberg Block: Meerpfad Engers: Schützengrund und Wasemweg Oberbieber:Mühlengrund. Dazu kommen die Einzelstandorte wie Rasselstein, Reuther und Lohmann & Rauscher.
Ein Korruptionsskandal betraf im Jahr 2006 auch Neuwied, als nach Pressemeldungen in SpiegelOnline bekannt wurde, dass der Energieversorger „E.ON Politikern nicht nur Ausflüge nach Spanien oder Norwegen bezahlte. Der Energiekonzern kaufte außerdem in großem Stil Meilen aus dem Vielfliegerprogramm Miles&More von der Lufthansa und reichte diese an seine Kunden weiter. In diesem Zusammenhang war auch Neuwied in die Schlagzeilen geraten – allein an die dortigen Stadtwerke (SWN) gingen 2004 Bonusmeilen im Gegenwert von 26.000 Euro“.
Handel und Dienstleistungsangebote entsprechen der Stadtgröße als größeres Mittelzentrum (Banken, Groß- und Einzelhandel, Transportdienstleistungen, 2 Krankenhäuser).
Die Stadt hat Anschluss an die Bundesstraßen B 9, B 42 und B 256. Die beiden letztgenannten sind als Schnellstraßen ausgebaut, wobei die B 256 auf der Raiffeisenbrücke, einem der städtischen Wahrzeichen, über den Rhein führt. Über die Bundesstraßen sind die Bundesautobahnen A 3, A 48 und A 61 in wenigen Minuten erreichbar. Neuwied liegt an der Eisenbahnstrecke Köln–Frankfurt am Main. Über Koblenz besteht Anschluss an die linksrheinischen Eisenbahnlinien und das Intercity-Netz. In Neuwied befinden sich des Weiteren zwei Häfen für die Binnenschifffahrt und Schiffsanlegestellen für Ausflugsfahrten der Köln-Düsseldorfer-Personenschifffahrt in Richtung Mainz und Köln und für das einheimische Personenschiffahrts-Unternehmen Collee.
Neuwied ist auch bekannt als „Stadt der Schulen“. Zu den fast fünfzig Schulen zählen zwei Gymnasien, davon eines wirtschaftlich und ein weiteres technisch, zwei Realschulen, drei Hauptschulen, eine Regionalschule, eine Duale Oberschule, drei berufsbildende Schulen, eine Waldorfschule, zwölf Grundschulen, Deutschlands einzige Bundesfachschule des Lebensmitteleinzelhandels, die Landesblindenschule, eine Gehörlosenschule und eine Reihe weiterer Schulen für verschieden behinderte Schüler sowie mehrere Förderschulen. Hinzu kommen zwei Krankenpflegeschulen und eine Kinderkrankenpflegeschule.
Geschichte des Schulwesens
Bereits vor der Gründung der Stadt hatten die wiedischen Grafen den Wert der Bildung erkannt und nach Kräften gefördert. Im Jahr 1616, vor Beginn des Dreißigjährigen Kriegs, hatte Graf Hermann ein Edikt erlassen, wonach die Schulpflicht in der Grafschaft angeordnet wurde.
Gymnasien
Das heutige „Werner-Heisenberg-Gymnasium“ ist die älteste Schule der Stadt. Sie wurde 1707 durch Graf Friedrich Wilhelm zu Wied als „Lateinische Stadt- und Landesschule der Grafschaft Wied“ eingerichtet und im Jahr 1819 in ein „Evangelisches Gymnasium“ umgewandelt. Als Schulgebäude diente das Roentgensche Haus in der Neuwieder Pfarrstraße. Im Jahr 1929 zog die Schule in das vormalige Lehrerseminar an der Engerser Landstraße. Heute ist diese Schule ein neusprachliches Gymnasium und trägt seit 1972 den Namen „Staatliches Werner-Heisenberg-Gymnasium Neuwied“.
Das „Rhein-Wied-Gymnasium“ wurde im Jahr 1869 von einer Bürgerinitiative gegründet, 1876 als „Höhere Mädchenschule“ von der Stadt übernommen. Im Jahr 1879 wurde ein Teil der Schule in eine Lehrerinnenbildungsanstalt umgewandelt. Weil die Zahl der Schülerinnen stieg, wurde 1912 ein neues Gebäude am oberen Ende der Hermannstraße gebaut. Ab dem Jahr 1971 „dürfen auch Jungs die Schule besuchen“. Die Schule hat eine Partnerschaft mit dem Collège ACEJ Karama in Mushubati, Gitarama in Ruanda, als Austauschschule fungiert das „Institut Notre Dame" in Heusy-Verviers in Belgien.
Landesschulen für Behinderte Landesschule für Gehörlose und Hörbehinderte in Neuwied Landesschule für Gehörlose und Hörbehinderte in Neuwied Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neuwied-Feldkirchen Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neuwied-Feldkirchen
Die „Landesschule für Gehörlose und Hörbehinderte“, früher Taubstummenanstalt, wurde 1854 gegründet. Zuerst war sie im Roentgenhaus untergebracht, zog im Laufe der Jahre mehrfach um, bis sie 1900 in einen Neubau umzog, wo sie noch heute ist. 1928 wurde eine evangelische Haushaltungsschule für Mädchen angegliedert. Zur Schule gehört ein Internat (seit 1951) und ein Kindergarten (seit 1972).
Die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte wurde 1899 als evangelische Provinzial-Blindenanstalt der Rheinprovinz unter maßgeblicher Beteiligung des Fürstenhauses zu Wied in Neuwied gegründet. Blinde Kinder wurden hier unter anderem in Blindenschrift und handwerklichen Fertigkeiten unterrichtet oder konnten eine Ausbildung absolvieren. Heute sind ein Kindergarten und ein Internat angeschlossen, die Kinder und Jugendlichen erhalten Unterricht nach angepassten Lehrplänen für Grund- und Hauptschulen und können einen Sekundarabschluss (Mittlere Reife) und eine Berufsausbildung Bürsten- und Pinselmacher mit einer handwerklichen Lehrabschlussprüfung erreichen
Einrichtungen des Landes
In Neuwied sind drei „Staatliche Studienseminare für Lehrämter“ angesiedelt: Das Staatliche Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen mit 30 Bildungsbereichen, für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen mit 17 Bildungsbereichen und für das Lehramt an Förderschulen mit 18 Bildungsbereichen. Die Studienseminare sind Dienststellen der Abteilung „Landesprüfungsamt für das Lehramt an Schulen“ im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur (MBWJK) des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz.
Im Stadtteil Engers ist seit dem Jahr 2003 die „Landesmusikakademie“ als zentrale Fortbildungsstätte in Rheinland-Pfalz angesiedelt. Sie liegt unmittelbar am Rhein und in direkter Nachbarschaft zu Schloss Engers. Die Landeseinrichtung ist als „kulturelle Bildungs- und Begegnungsstätte aller Musikverbände des Landes Rheinland-Pfalz“ eingerichtet worden, um ihren Benutzern für unterschiedliche musikalische Aktivitäten günstige Arbeitsbedingungen zur Verfügung zu stellen.
Private Bundesfachschule
Die „Bundesfachschule des Lebensmittelhandels“ im Bildungszentrum Neuwied ist die einzige Branchenfachschule in Deutschland, die an kein Unternehmen gebunden ist. Gegründet wurde die Fachschule 1936 und befindet sich im historischen Gebäude der ehemaligen „Herrnhuter Knabenanstalt“. Es werden die Ausbildung zum „Staatlich geprüften Handelsbetriebswirt“ und eine Reihe von Lehrgängen und Weiterbildungen angeboten.
Dr. Robert Collet, * 18. Mai 1925 in Trier, † 4. Februar 2006 in Neuwied; Deutsch-israelischer Freundeskreis, langjährige Tätigkeit als Kommunalpolitiker der SPD Dr. Rudolf Lahr, * 27. April 1929, † 15. September 2007 in Neuwied-Heimbach; Aufbau der Stiftung Abtei Rommersdorf. Dieter Berninger, * 15. Mai 1910, † 15. Mai 1995; Kunststiftung. Dr. Peter Michael Barth, * 7. Mai 1936 in Augsburg; Wirtschaftsförderung, Stiftung Schlosstheater.
Söhne und Töchter der Stadt
Der Stadtteil Fahr gilt als Herkunftsort der Familie Rockefeller.
Hermann V. von Wied, * 14. Januar 1477; † 15. August 1552 auf Burg Altwied, Erzbischof von Köln, Reformator (lebte vor der Stadtgründung im heutigen Stadtteil Altwied) Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied, * 23. September 1782; † 3. Februar 1867 in Neuwied, Ethnologe Elisabeth Prinzessin zu Wied (Carmen Sylva), * 29. Dezember 1843 auf Schloss Monrepos bei Neuwied am Rhein; † 2. März 1916 in Bukarest, Königin von Rumänien und Dichterin Prof. Ferdinand Hueppe * 24. August 1852, † 15. September 1938, Mitbegründer des DFB und Sportmediziner Friedrich von Ingenohl, * 30. Juni 1857; † 19. Dezember 1933 in Berlin, Admiral, Kommandant der kaiserlichen Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg Otto Tilmann, * 17. August 1862; † 12. Januar 1934, Chirurg Fürst Wilhelm zu Wied,* 28. August 1845 in Neuwied. † 22. Oktober 1907 in Wassenaar, Präsident des Preußischen Herrenhauses und Präsident des Rheinischen Provinziallandtages. Wilhelm Prinz zu Wied, * 26. März 1876 in Neuwied, † 18. April 1945 in Predeal, Rumänien, Fürst von Albanien Carl Einstein, * 26. April 1885; † 5. Juli 1940 nahe der spanischen Grenze, Kunsthistoriker, Philosoph und Schriftsteller. Wittmanns Ann, 1887-1961, Neuwieder Original Friedrich Wolf, * 23. Dezember 1888, † 5. Oktober 1953 in Lehnitz bei Berlin, deutscher Arzt, Dramatiker und kommunistischer Politiker Anton Sabel, * 5. Oktober 1902, † 5. Januar 1983 in Fulda, deutscher Politiker (CDU), MdB, Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Jakob Franzen, * 27. Juni 1903, † 21. Dezember 1988, deutscher Politiker (CDU), MdB Detlef Dern, * 26. Januar 1905, † 15. August 1941, Kommunalpolitiker und Reichstagsabgeordneter der NSDAP Wilhelm Stricker, * 30. November 1905, † 8. Juli 1992, Kommunalpolitiker Gabriella Wollenhaupt, * 21. März 1952, deutsche Krimiautorin Dieter Gruschwitz, Leiter der Hauptredaktion Sport beim ZDF Ferris MC, * 2. Oktober 1973, deutscher Musiker und Schauspieler Christian Ulmen, * 22. September 1975, deutscher Fernsehmoderator und Schauspieler Mike Rockenfeller, * 31. Oktober 1983, deutscher Motorsportler Tobias Nickenig, * 1984, deutscher Fußballspieler Olaf Wiest, deutscher Chemiker, Professor an der University of Notre Dame (USA)
Persönlichkeiten, die in Neuwied gewirkt haben
Abraham Roentgen (1711–1793) und sein Sohn David Roentgen (1743–1807), Kunsttischler Peter Kinzing (1745-1816), Uhrmacher in Neuwied, fertigte als Mitarbeiter David Roentgens astronomische Uhren und Spieluhren, die von diesem in seine Möbel eingebaut wurden. Gerhard Moritz Roentgen (1795–1852), Pionier der Rheindampfschifffahrt August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), Dichter des Lied der Deutschen, der deutschen Nationalhymne Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888), Gründer des Genossenschaftswesens Heinrich Wilhelm Remy (1733–1779), Gräfl. Wied´scher Kammerrat und Kurtrier´scher Bergrat Carl Wilhelm Remy (1747–1817), Stahlpionier und Eisenindustrieller Eduard Verhülsdonk (1884–1934), Politiker und Journalist Robert Krups (1887–1950), Bürgermeister der Stadt und Initiator des Deichbaus von 1928–1931. Elfriede Seppi (1910–1976), langjähriges MdB (SPD) Günter Gruschwitz (* 1928), Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt (* 1960), Kirchenmusiker
Die ehemalige Prämonstratenserabtei Rommersdorf ist die älteste Niederlassung dieses Ordens auf dem Gebiet des alten Erzbistums Trier.
Geographisch gesehen liegt die ehemalige Abtei im heutigen Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis in Rheinland-Pfalz.
Geschichte
Das Kloster wurde um 1117 dank einer Stiftung von Reginbold von Rommersdorf gegründet. Die ersten Geistlichen vor Ort waren jedoch Benediktiner aus Schaffhausen. Schon nach wenigen Jahren verließen die Benediktiner den Ort wieder. Als Grund ist wohl die zu große Armut der Niederlassung anzunehmen. Nachdem die Benediktiner den Ort verlassen hatten, verfiel Rommersdorf nach und nach..
Unter dem Trierer Erzbischof Albero von Montreuil sollte die Abtei um 1135 wieder besiedelt werden. Diesmal kamen auf Bestreben des Erzbischofs jedoch Prämonstratenser aus dem belgischen Floreffe. Die Abtei Rommersdorf galt von nun an als Tochterkloster Floreffes. (an der Sambre)
Die einstmals prächtige Klosterkirche diente auch als Begräbnisstätte des isenburgischen Herrscherhauses, vornehmlich für den Abt und andere Konventsmitglieder, aber auch für Vertreter der umliegenden Adelsgeschlechter. Dazu gehören vor allem die Grafen von Wied und Isenburg und die Herren von Braunsberg. Die Kirche stand unter dem Patrozinium der hl. Jungfrau Maria.
Von Rommersdorf aus wurden weitere Tochterklöster gegründet. Diese waren allesamt Frauenklöster. Zu nennen sind dabei die Klöster Wülfersberg, dem Rommersdorfer Männerkloster benachbart, und der Hof Steinebach (Westerwald, bei Puderbach), Retters, im Hochtaunuskreis, das Kloster Altenberg und das Kloster Dorlar, bei Wetzlar. Bedeutsam wurde auch die Klosterkapelle in Adenroth
Dem Wesen ihres Ordens nach waren die Prämonstratenser von Rommersdorf bestrebt die Seelsorge in den umliegenden Pfarreien zu übernehmen. Die Orte Heimbach, Weis und Gladbach, welche ein Kirchspiel bildeten, waren besonders eng an die Abtei Rommersdorf gebunden. Auch Neuwied und Engers zählten zu den Pfarreien des Klosters Rommersdorf.
Im Zuge der Säkularisierung und des Reichsdeputationshauptschlusses kam es 1803 zur Auflösung der Prämonstratenserabtei Rommersdorf. Zahlreiche Brände und mangelnder Gebäudeschutz führten dazu, dass nach 1912 lediglich eine Ruine der Kirche und des Turms bestand.
Der 1972 gegründeten Abtei-Rommersdorf-Stiftung ist es zu verdanken, dass seit 1977 Rekonstruktionsarbeiten in Angriff genommen wurden, welche die Nutzung der ehemaligen Klosteranlage als Erholungsort sowie als Veranstaltungsort für die Freilichtfestspiele der Stadt Neuwied und der Kreuzgangkonzerte ermöglichen. 2003 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die denkmalgerechte Neueindeckung des barocken Abtsgebäudes in altdeutscher Deckung.
Das Schloss Engers liegt unmittelbar am Rhein im Neuwieder Stadtteil Engers. Der Trierer Erzbischof und Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff ließ es zwischen 1759 und 1764 als Jagd-, Lust- und Sommerschloss nach Plänen von Johannes Seiz erbauen.
Das spätbarocke Schlossgebäude beheimatet heute die Geschäftsstelle der Landesmusik-Stiftung Villa Musica, ein Museumsbereich mit alten Musikinstrumenten und Gemälden kurtrierischer Fürsten sowie im Schlosskeller ein Restaurant. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz und das Rehabilitationszentrum Heinrich-Haus Neuwied.
Geschichte
Der Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein erwarb 1371 die Stadt Engers und erbaute am Rheinufer die Burg Kunostein. Sein Bruder und Nachfolger Werner von Falkenstein verlegte die Zollstation von Schloss Stolzenfels bei Koblenz nach Engers. Burg Kunostein wurde somit Zollburg. Sie überstand die Zeit des Mittelalters ohne größere Zerstörungen.
Im Jahr 1757 beschloss der Trierer Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff die Modernisierung der Burg. Er änderte sein Vorhaben und ließ im Jahr 1758 die Burg abreißen. Heute ist der Graue Turm der alten Zollstation noch erhalten. Der Architekt Johannes Seiz , der ein Schüler Balthasar Neumanns war, wurde mit der Planung der Arbeiten für ein neues Schloss beauftragt. Unter Beteiligung des Hofstukkateurs Michael Eytel, des Koblenzer Malers Januarius Zick und des Bildhauers Ferdinand Dietz entstand von 1759 bis 1762 das spätbarocke, noch heute gut erhaltene Schloss Engers.
Nur während der Jagdsaison im September eines Jahres hielt sich der Kurfürst im Schloss Engers auf. In der restlichen Zeit stand das Schloss leer und wurde für durchreisende Fremde zur Besichtigung geöffnet. Weitere Lustschlösser ließ der Kurfürst in Wittlich und Molsberg errichten.
Nach dem Tod des Kurfürsten 1768 wurde das Schloss 1803 dem Fürsten zu Nassau-Weilburg als Sommerresidenz zugewiesen. Nach dem Wiener Kongress wurde Engers preußisch und das Gelände wurde zwischen 1862 und 1914 als Kriegsschule genutzt. In den Kriegszeiten 1870/71 und 1914-17 diente es als Reservelazarett.
Im Jahre 1928 wurde das Gelände an die Josefs-Gesellschaft für Behindertenfürsorge für eine Heim-, Heil- und Lehranstalt verkauft. Es entstand eine orthopädische Klinik, die bis 1988 bestand hatte. Aus der Krankenhausschule entwickelte sich die heutige Christiane-Herzog-Schule, eine Schule für Körperbehinderte. Heute ist das Gelände Werkstatt, Heim-, Begegnungs- und Bildungszentrum zugleich.
1990 wurde das Schlossgebäude vom Land Rheinland-Pfalz übernommen und beheimatet seit 1995 die Landesstiftung Villa Musica.
Dem Schloss flussaufwärts unmittelbar benachbart ist das um 1900 erbaute, neobarocke Wohnhaus der Meister, die im Heinrich-Haus ausgebildet wurden. Im 2003 renovierten Gebäude befindet sich die Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz.
Nutzung und Veranstaltungen
Die Landesstiftung Villa Musica nutzt das Gebäude zur Ausbildung junger Musiker im kammermusikalischen Zusammenspiel.
Im Spiegelsaal (Saal der Diana) im 1. Stock, der Wandmalereien und Deckenfresken von Januarius Zick trägt, finden regelmäßig musikalische Aufführungen der Kammermusik statt. Im dazu benachbarten Rosenkabinett finden sich außergewöhnliche Stuckarbeiten von Michael Eytel.
Im Museum des Schlosses sind Gemälde kurtrierischer Fürsten, barocke Möbelstücke und alte Musikinstrumente zu besichtigen.
Am 19. und 21. Mai 2005 wurde mit besonderen Veranstaltungen an den Einzug der Villa Musica ins Schloss Engers zehn Jahren zuvor erinnert.
Schloss Neuwied ist das ehemalige Residenzschloss der Grafen und Fürsten zu Wied in Neuwied, einer Kreisstadt im nördlichen Rheinland-Pfalz. Bis 1804 war das Schloss Regierungssitz des Fürstentums Wied. Das Schloss liegt im nördlichen Teil der Innenstadt von Neuwied in unmittelbarer Nähe des Rheinufers und südlich der Mündung des Flusses Wied in den Rhein.
Geschichte
Vor dem Bau des Schlosses in Neuwied hatten die Grafen zu Wied über 500 Jahre lang ihren Stammsitz auf Burg Altwied im Wiedtal. Weil inzwischen die Bausubstanz der Burg Wied, wie sie damals noch genannt wurde, baufällig zu werden begann und die Burg und deren Lage den Erfordernissen der beginnenden Neuzeit in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht mehr genügte, beschloss Graf Friedrich III. zu Wied, seinen Herrschaftssitz in die Nähe des Rheins zu verlegen.
Zunächst begann er 1648 mit dem Bau des Schlosses Friedrichstein im heutigen Neuwieder Stadtteil Fahr und einer kleinen Festung in Langendorf, die er „Neuenwied“ nannte und bereits mit Schloss bezeichnet wurde. Das Dorf Langendorf wurde im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört. Gleichzeitig ließ er von Kaiser Ferdinand III. die bereits 1357 für Nordhofen im Westerwald gewährten, aber nicht verwirklichten Stadtrechte auf die neue Siedlung Neuwied übertragen (1653).
Trotz seiner Befestigung wird dieser erste Bau durch die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1694 in Brand gesteckt und zerstört.
Nach Plänen des nassau-weilburgischen Baumeisters Julius Ludwig Rothweil wurde 1706 damit begonnen, die Residenz neu zu bauen. Fertiggestellt wurde sie erst in den Jahren von 1748 bis 1756 unter Karl Behaghel von Adlerskron aus Frankfurt, der ab 1757 auch die nahe gelegene wiedische Sommerresidenz Schloss Monrepos baute.
Die Baupläne Rothweils sahen eine im deutschen Barock beliebte Hufeisenanlage nach dem Vorbild von Versailles vor. Die in der ersten Planung vorgesehenen Verbindungsbauten wurden jedoch nicht ausgeführt, so dass drei selbstständige Gebäude um den Schossinnenhof entstanden sind.
Der Außenbau des Hauptgebäudes (Corps de Logis) wurde 1711 vollendet, der Innenausbau 1713. Gleichzeitig wurde mit dem Bau der beiden Flügelbauten begonnen, die aber erst rund 40 Jahre später fertig gestellt wurden. Das Treppenhaus, das obere Vestibül und der Festsaal wurden 1714 bis 1715 von Giovanni Battista Genome und Eugenio Castelli stuckiert. Die Tordurchfahrt und die beiden Wachhäuschen wurden in den Jahren 1719 und 1720 gebaut. Die Löwen mit dem Wappen über der Tordurchfahrt stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
In den Jahren 1869 bis 1873 wurde das Hauptgebäude erneuert, am Außenbau in den Formen Rothweils, innen zum Teil in neubarocken Formen. Das den Ehrenhof abschließende Eisengitter stammt aus dem Jahr 1887.
In den Seitenflügeln waren Wirtschafts- und Lagerräume, Küche, Waschhaus, Kelterei und Marstall untergebracht.
Schlosspark
Im Jahr 1715 wurde in Verlängerung der Schlossachse und parallel zum Rhein ein symmetrischer Barockgarten nach Plänen des Behagel von Adlerskron angelegt.
Während der Regierungszeit von Fürst Friedrich Carl zu Wied (1791–1802) wurde der Park nach Art der englischen Landschaftsgärten umgestaltet. Es wurden auch viele exotische Gewächse angepflanzt, die von Prinz Maximilian zu Wieds Amerikareisen stammen dürften. Man könnte den Park auch als Arboretum bezeichnen. Nun dehnte der Park sich auf einer Fläche von 24 Hektar bis zur Wiedmündung aus. 1870 wurde er unter Beratung des Muskauer Gartendirektors Eduard Petzold umgestaltet.
Schloss
Das Schloss ist als offene Dreiflügelanlage auf die Stadt ausgerichtet. Das Hauptgebäude ist ein zweigeschossiger, breitlagernder Bau mit Mansarddach und war ursprünglich von einem Dachreiter gekrönt. Die Hoffront besteht aus einem giebelbekröntem Mittelrisalit mit drei Achsen und schlichten fünfachsigen Seitenteilen, gequaderten Ecklisenen und ein um den ganzen Bau verkröpftes Kaffgesims. Der Hauptbalkon ist über vier dorischen Säulen errichtet.
Die senkrecht zum Hauptbau isoliert stehenden, schlichten Nebentrakte, bestehen je aus einem einstöckigen, siebenachsigen Mittelteil, das von zweistöckigen, dreiachsigen Eckpavillons flankiert ist. Alle Teile besitzen Mansarddächer.
Nach Süden hin ist der Ehrenhof von einem Eisengitter abgeschlossen. Die Tordurchfahrt in der Mitte wird von zwei quadratischen, überdeckten Wachhäuschen flankiert. Vor dem Eingang stehen zwei Kanonen.
Das Treppenhaus mit offenen Arkaden führt zum oberen Vestibül; an den Volutendecken Stuckfiguren der Jahreszeiten und Reliefs von vier Tugenden. Der zweigeschossige, rechteckige Festsaal geht im oberen Teil durch ganz herumgeführte Balkons in ein Achteck über.
Schlosspark
Zwischen dem Schloss und der Mündung der Wied in den Rhein wurden mit Beginn des Schlossbaues die damaligen Weinfelder in einen französischen Garten mit Fasanerie. Dieser war ungefähr 6 Hektar groß und durch einen Damm und Aufschüttungen gegen Hochwasser geschützt. Der Garten war von einer Mauer umgeben und durch zweireihige Baumzeilen in rechteckige Zierbeete, Bosketten und Wegesterne gegliedert. Weiter landeinwärts gab es einen Küchengarten. Unter Graf Johann Friedrich Alexander wurde der Park weiter ausgebaut. Volieren, Springbrunnen, Grotten und eine Fasanerie vervollständigten die Anlage
Heutige Nutzung
Das Schloss ist weiterhin Wohnsitz der Familie zu Wied und Verwaltungsgebäude für deren Besitzungen. Schloss und das Schlossgelände sind nicht öffentlich zugänglich. Eine Außenbesichtigung ist insoweit möglich, dass das Schloss von der vorbeiführenden Durchgangsstrasse und von dem am Rhein entlang führenden Deich gut gesehen werden kann. Ein Teil des Schlossparks ist öffentlich zugänglich.
Die Burg Altwied ist die Stammburg der Grafen zu Wied. Die Burg stand im heutigen Neuwieder Stadtteil Altwied im Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz. Die Ruine ist im Besitz des Fürsten zu Wied und kann besichtigt werden.
Burg Altwied ist nicht zu verwechseln mit der fast gleichnamigen kurkölnischen Burg Altenwied, welche rund 25 km weiter aufwärts im Wiedbachtal bei Neustadt liegt und aus thüringischem Besitz stammt. Im Gegensatz zu dieser oberen Burg Wied (Altenwied, Kurköln) wurde die untere Burg Wied (Altwied, Grafschaft Wied) zunächst „Niederwied“ genannt, so z.B. 1301 „comicia de Niderwide“, später gelegentlich auch „Grafenwied“ und erst ab er Gründung der Stadt Neuwied 1653 „Altwied“. Im 19 Jahrhundert und noch bis 1930 verwendete man die Bezeichnungen „Niederaltwied“ und „Oberaltwied".
Die Ruine der Burg, welche eine Wehreinheit mit dem gleichnamigen Burgflecken bildete, liegt rund 5 km nördlich der Stadtmitte von Neuwied im unteren Engtal der Wied auf einem vorspringenden Felsriegel, der von drei Seiten von der Wied umflossen wird, in unmittelbarer Nähe der Wiedtalstraße (L 255). Mit einer Höhe von 25 Metern über der Talsohle, wird sie überragt von den Höhenzügen rechts und links der Wied. Die Ruine selbst liegt auf rund 100 m ü. NN.
Geschichte
Der Wohnturm im Ostteil der späteren Hauptburg wurde vor 1129 von Metfried (Meffried) Graf im Engersgau (so bezeichnet 1084, 1101 und 1105) als Mittelpunkt seiner Grundherrschaft im Bereich der unteren Wied gebaut. Im Jahre 1129 Metfried erstmals „Meffridus de Widhe“ genannt. Unsicher ist die Herkunft des ersten Grafen von Wied und damit dem Stammherrn des wiedischen Grafenhauses. Die Namen seiner Verwandten deuten auf linksrheinische Vorfahren in der Südeifel. Nach anderen Quellen (Gensicke) soll Metfried ein Nachkomme des Grafen im Engersgau sein.
Im Jahr 1179 wurde der erste Bauabschnitt unter Graf Theoderich, einem Enkel des Gründers, abgeschlossen. Die Burgkappelle wurde erstmals 1259 urkundlich benannt, sie war dem Hl. Georg gewidmet. In einem Dankschreiben an die damalige Gräfin wird 1275 erstmals auch der Burgflecken Altwied erwähnt, so dass angenommen werden kann, dass mit dessen Bau erst später begonnen wurde. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde der gesamte Burgflecken mit einer Wehrmauer mit mehreren Türmen umbaut. Über drei Tore: Porz (= Pforte), Judentor und Mühlentor war die Wehreinheit Burg und dem unterhalb der Burg entstandenen Dorf zugänglich. In dieser Zeit wurde auch die Kapelle im Dorf gebaut, die zeitweise auch zur Grablegung des Grafenhauses diente.
Als Sitz der „Hohen Veste uf den stoelen“ (Hochgericht auf den Stühlen) ist Altwied im Jahr 1404 bezeugt, daneben war die Burg auch Sitz eines besonderen Gerichts für Burgfrieden und Kirchspiel Altwied. Seit 1480 ist die Burg auch als Amtssitz bezeugt. Der Burgflecken Altwied, der mit seiner Freiheitsbefestigung in den Burgbering einbezogen war, konnte es trotz gewisser städtischer Privilegien wegen seiner verkehrsungünstigen Lage zu keiner überörtlichen Bedeutung bringen. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts zeigen die Burg und die Wehrmauer, deren ältesten Teile inzwischen rund 500 Jahre alt waren, erste Baufälligkeiten. 1622 baute Hermann zu Wied mit dem Geld seiner Gemahlin Magdalene an der steil abfallenden Nordseite in Form einer Erweiterung ein neues Haus (so genannten „Frauenhaus“), welches wohl am längsten bewohnbar blieb und erst 1800 verfiel. Dieses Haus war von 1633 bis 1657 der Witwensitz von Magdalene.
Die Burg ist in der Zeit ihres Bestehens niemals umkämpft, erobert oder gar zerstört worden.
Weil die Burgen Altwied und Braunsberg abgelegen waren und begannen zu verfallen, aber auch weil diese Burgen den Erfordernissen der beginnenden Neuzeit in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht mehr genügten, veranlasste Graf Friedrich sich neue Residenzplätze unmittelbar am Rhein zu schaffen. Zunächst begann er 1648 mit dem Bau des offenen Schlosses Friedrichstein im heutigen Neuwieder Stadtteil Fahr und einer kleinen Festung zu Langendorf, die er „Neuenwied“ nannte. Nachdem er 1653 das kaiserliche Privileg erhielt, hier auch eine Stadtsiedlung zu bauen wurden nun Residenz von Altwied nach Neuwied, Verwaltung und Gericht nach Heddesdorf (heute Stadtteil von Neuwied) verlegt.
Der letzte Bewohner aus dem Grafenhaus auf Burg Altwied war der älteste Sohn von Friedrich, Graf Georg Herman Reinhard, der mit seiner Familie bis 1690 dort wohnte.
Die nun verlassene Burg wurde in der Folgezeit dem Verfall überlassen, um 1760 soll sie als Steinbruch für Schloss Monrepos gedient haben. Verbürgt ist, dass ein Teil der Steinlieferungen zur Verstärkung der Festung Ehrenbreitstein 1792 von der Ruine Altenburg entnommen wurden.
Der bis dahin gräflichen Familie wurde dem amtierenden Johan Friedrich Alexander Graf zu Wied-Neuwied am 29. Mai 1784 der Erbtitel Fürst verliehen.
Um 1880 wurden einige Räume und einer der kleineren Türme wieder hergestellt, gelegentlich veranstaltete das Fürstenhaus dort Vergnügungsfeste mit Illuminierung der Burgruine. Die wiedische Prinzessin Elisabeth, Königin von Rumänien, († 1916) hat oft und gerne noch auf der Altwied geweilt.
Seit 1927 bemühte sich der damalige Heimatbund Altwied um die Instandhaltung der Ruine. Im Jahr 1980 wird der Heimatverein Altwied gegründet, der sich seitdem um die Erhaltung und Unterhaltung der Ruine kümmert.
Burganlage
Von der Anlage her ist Burg Altwied eine Schildmauerburg oder eine Abschnittsburg. Die Burg liegt auf einem schmalen Felsgrat, der sich wie ein Riegel in das enge Wiedtal vorschiebt und an drei Seiten von der Wied umflossen wird. Nach Nord und Nordost fällt die Burgstelle steil zur Wied ab. In der südlichen Niederung befindet sich zwischen Burgberg und Fluss der Burgflecken gleichen Namens, welche gemeinsam eine Wehreinheit bilden.
Um die im 12. und 13. Jahrhundert errichtete Hauptburg stufen sich, abgesehen von der steilen Nordseite, mehrere nacheinander angelegte Befestigungsringe, deren äußerster, wohl aus dem 14. Jahrhundert stammender den ganzen Burgflecken umschließt, so dass Burg und Flecken eine Wehreinheit bildeten. Die Verteidigung konnte etappenweise über drei Zwischenstellungen zurückgezogen werden. Der breit und gedrungen wirkende Bergfried, der einen ausgesprochen wohnturmartigen Charakter hat, ist der älteste Teil der Burg. Er hat einem viereckigen Grundriss von rund 16 m x 7 m, die erhalten Reste haben eine Höhe von etwa 16 m. Die Mauerstärke beträgt auf der Angriffsseite 2 m, zur Burgseite etwa 1 m. Das Mauerwerk besteht aus Grauwacke und Schiefer, darin Entlastungsbögen aus Tuffstein. Von den vier Geschossen weist das unterste zwei tonnegewölbte Räume auf. Vom Bergfried her erstreckt sich im Westen der Burgkomplex auf rund 200 m Länge, davon nimmt die Hauptburg etwa die Hälfte ein.
In der Mitte des gepflasterten Burghofs befindet sich der Brunnen, der heute wieder freigelegt ist. Im Nordwesten erhebt sich das ursprünglich im 13. Jahrhundert erbaute dreigeschossige so genannte „Frauenhaus“, welches mit der Ringmauer verbaut ist und um 17. Jahrhundert erweitert wurde. Über einem Grundriss von 20 m x 13,5 m erheben sich Wände und Giebel noch bis zu einer Höhe von 19 m. Auch im Südteil befinden sich noch verschiedene Gebäudereste, u.a. ein achtseitiger Turm mit rundbogigem Eingang. Bei dem Turm hat vermutlich die Burgkapelle gestanden.
Der Weg durch die Vorburg zur Hauptburg führt durch insgesamt sechs Tore. Von der Vorburg sind ebenfalls noch zahlreiche Mauer-, Turm- und Gebäudereste erhalten.
Befestigung des Burgfleckens
Die nördliche Ringmauer der Vorburg setzt sich in der Freiheitsbefestigung des Burgfleckens fort. Sie folgt dem Bogen der Wied und verläuft dann in Richtung Oberburg. Mit einer Gesamtlänge von 500 m schloss die Mauer die Talsiedlung ganz ein. Die Mauerhöhe betrug 4 bis 5 m, im Osten erreiche die Mauer 8 m und war mit Wehrgang, Zinnen und Bogenfries versehen. Die Mauer war verstärkt durch vier Quadratische Türme, drei Rundtürme und drei Tortürme. Es wird vermutet, dass vor dem Haupttor noch ein Trockengraben bestand.
Das Mühlentor im Norden ist heute verschwunden, vom Judentor im Süden sind Reste erhalten. Vom Haupttor (die „Porz“) im Osten, welches den Zugang zu Ort und Burg bildete und seit etwa 1700 das „Neuwieder Tor“ genannt wurde, sind wesentliche Teile erhalten. Ebenfalls ist ein Teil der Ostmauer mit zwei Türmen noch erhalten.
Die Burg Braunsberg ist eine Burgruine zwischen den Orten Oberbieber (Stadtteil der Stadt Neuwied) und Anhausen im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie ist eine der Stammburgen des wiedischen Fürstenhauses.
Die Ruine liegt auf einem Felssporn über dem Aubachtal. Sie ist damit nur von einer Seite einfach erreichbar. Diese Angriffs- und Zugangsseite war durch einen in den Felsen eingetieften, breiten Graben als Annäherungshindernis und einen natürlichen Felsen gegen Angreifer optimal geschützt. Alle anderen drei Seiten sind durch recht steile Abhänge hinunter ins Aubachtal geschützt und daher nur schwer zugänglich. An ein Erstürmen der Burg war von diesen Seiten nicht zu denken, so dass man den Erbauern große Sachkenntnis bei der Wahl des Standortes bescheinigen kann.
Geschichte
Die Burg Braunsberg wurde um 1200 von Bruno von Isenburg erbaut.
Die Burgstätte ist im Besitz der wiedischen Fürstenfamilie und bis heute (Stand 1. Januar 2007) Sitz einer Revierförsterei der fürstlich-wiedischen Forstverwaltung.
Anlage
Architektonisch handelte es sich um eine seltene Form eines mehrkantigen, gedrungenen Wohnturms. Dieser ist allerdings das Ergebnis späterer Um- und Anbauten, wie sich an den erhaltenen Resten (Stand September 2007) noch erkennen lässt. Die ursprüngliche Form ist aus den Resten sowie aus vorhandenen historischen Fotografien aus dem Innern der Ruine nicht zu rekonstruieren. Eine archäologische Untersuchung könnte hier möglicherweise Aufschluss geben. Diese Option erscheint besonders deshalb interessant, weil der Burgplatz schon seit dem 18. Jahrhundert größtenteils aufgegeben wurde und daher eine großflächige Überbauung nicht stattgefunden hat, somit also Störungen fehlen. Die teils noch bis zu den Dachansätzen aufgehenden Mauern wurden 1945 gegen Kriegsende durch US-Artilleriebeschuss fast völlig zerstört. Reparaturen der Kriegsschäden im von der Försterei genutzten Teil der Unterburg haben dort einen neuzeitlich anmutenden Forstbetrieb mit Wohnbereich inmitten des Burggeländes entstehen lassen. Wahrscheinlich haben aber bereits die Zerstörungen in der als "braunsbergischer Krieg" in die regionale Geschichtsschreibung eingegangenen Auseinandersetzung zwischen dem Neuwieder Stadtgründer Graf Friedrich III. zu Wied sowie kurkölnischen und kurpfälzischen Truppen in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg den ursprünglichen Charakter der Anlage stark gestört. Es soll eine Belagerung und Tote gegeben haben, man war also nicht zimperlich - da damals bereits Geschütze in der Kriegführung eine maßgebliche Rolle spielten, werden die Verteidigungsanlagen der Burg gelitten haben.
Das Schloss Monrepos war ein barockes Schloss der Fürsten zu Wied in Neuwied. Zuerst hieß es Montrepos - Bergruhe, später wurde daraus, dem Zeitgeist folgend: Monrepos - Meine Ruhe. Es wurde in der Zeit von 1757 bis 1762 durch Graf Alexander von Wied-Neuwied in der Nähe der Hahnhöfe oberhalb der Stammburg Altwied von einem Behagel von Adlerskron aus Frankfurt erbaut und diente im 19. Jahrhundert als Sommersitz der fürstlichen Familie. Um das Schloss waren kunstvolle, spielerisch gestaltete Gartenanlagen mit kleinen Einsiedeleien angelegt.
Architektur
In seinem Ursprung war das Schloss ein langgestrecktes Bauwerk mit Flachdach und durch insgesamt 31 Fensterachsen gegliedert und jeweils links, in der Mitte und rechts mit zweistöckigen Bauten verbunden. Alle drei waren in der Mitte leicht vorgewölbt, die Dachbrüstung mit Statuen, Vasen und Wappen geschmückt.
Um 1844/45 erhöhte man den gesamten Bau um ein Stockwerk. Die nun dreistöckigen Mittel- und Eckbauten erhielten Balkonvorbauten. Das gesamte Schloss erhielt einen schneeweißen Anstrich und hob sich nun auch aus der Ferne gut gegen den dunklen Wald ab. Im Volksmund hieß es auch das Weisse Schloss.
Nahe beim Schloss sind der fürstlich-wiedische Waldfriedhof, der Carmen-Sylva-Ruheplatz, das so genannte Küchenhaus, der Marstall von 1890, das Forst- und Wohnhaus und der allererste Marstall, auch Backeshaus genannt. Alle Gebäude sind bewohnt. Im Jahr 1795 wurde wegen der Revolutionskriege die Neuwieder Knabenanstalt der Brüdergemeine nach Monrepos verlegt.
Am 23. Dezember 1843 wurde Prinzessin Elisabeth zu Wied auf Schloss Monrepos geboren und wuchs dort auch auf. Später wurde sie unter dem Namen Carmen Sylva als Dichterin und Königin von Rumänien bekannt.
Zwischen den Weltkriegen wurde das Schloss kaum benutzt, blieb schließlich ganz leer und verfiel mit der Zeit.
Da die Unterhaltungskosten für das Schloss zu hoch waren und sich kein Interessent fand, wurde es am 30. April 1969 mittels 100 Liter Benzin und 300 Liter Rohöl dem Erdboden gleich gemacht.
Waldheim Monrepos
1909 wurde in unmittelbarer Nähe von Schloss Monrepos das „Waldheim Monrepos“ (auch „Palais der Prinzessinnen“ genannt) errichtet. Bevor man zum Parkplatz gelangt, geht es links ab zur Skihütte Monrepos. Vor dem schmiedeeisernen Eingangstor mit den Initialen S H, für Segenhaus, steht noch ein altes Pförtnerhaus und etwas weiter ein anderes Haus, das auch noch zu der Schlossanlage gehörte. Das Segenhaus existiert nicht mehr.
In dem Wald rund um Monrepos sind exotische Bäume angepflanzt, die Prinz Maximilian zu Wied von seinen Forschungsreisen mitgebracht hatte.
Heute befindet sich im Palais der Prinzessinnen das Museum für die Archäologie des Eiszeitalters. Der an das Prinzessinnenhaus schräg angebaute Teil wurde Dachsbau genannt.