Um 1300 entstand unter dem Einfluss der Straßburger Münsterbauhütte das gotische Südportal mit seinem reichen Figurenzyklus und die anschließende Nikolauskapelle. Unter Bischof Johann von Dalberg (1482 – 1503) wurde der Domkreuzgang in spätgotischen Formen neu errichtet und mit Sandsteinreliefs ausgeschmückt.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde der Dom innen total zerstört. In den folgenden Jahrzehnten wurde eine neue, barocke Innenausstattung geschaffen mit barocken Altären und Chorgestühl. Am auffälligsten ist der Hochaltar von Balthasar Neumann. Die Seitenaltäre von Johann Peter Jäger entstanden zwischen 1759 und 1751. in den Jahren von 1755 bis 1759 wurde das Chorgestühl von Franz Anton Hermann im Rokokostil geschaffen.
Mit dem Königinnenstreit spielt eine Schlüsselepisode aus der Nibelungensage am Portal des Wormser Doms. Die Rivalinnen Brünhild und Kriemhild streiten sich der Sage nach, welcher ihrer Ehemänner rangmäßig die höhere Stellung einnimmt und welche von den beiden Königinnen demzufolge als Ranghöhere zuerst den Dom betreten darf.
Das im Nibelungenlied erwähnte Portal befand sich auf der Nordseite des Doms und war bis zu der Zerstörung im Jahr 1689 wesentlich aufwendiger gestaltet. Historisch ist die Episode jedoch nicht verbürgt, weshalb davon ausgegangen wird, dass die Autoren des Nibelungenlieds den Wormser Dom lediglich als Kulisse für eine fiktive Handlung verwendeten.
In Anknüpfung an den Königinnenstreit finden die Wormser Nibelungenfestspiele seit 2002 auf einer Freiluftbühne vor dem Dom statt.
Johann Nikolaus Götz
Der Anakreontiker Johann Nikolaus Götz schreibt über die „Wiedererblickung seiner Vaterstadt“ im November 1743:
Der Heilige Sand in Worms gilt als ältester jüdischer Friedhof Europas; er dürfte zeitgleich mit dem Bau der ersten Synagoge (1034) angelegt worden sein. Der älteste erhaltene Grabstein, der des Jakob ha Bachur, stammt aus dem Jahr 1076. Insgesamt umfasst der Friedhof circa 2.000 Gräber. Nachdem 1911 ein neuer jüdischer Friedhof außerhalb der Stadt angelegt wurde, lief die Nutzung des Heiligen Sandes weitgehend aus; die letzten Bestattungen wurden in den 1930er Jahren durchgeführt.
Die nahe dem Eingang gelegenen Grabsteine von Meir von Rothenburg († 1293) und Alexander ben Salomon Wimpfen († 1307) gehören zu den wichtigsten Grabdenkmälern des Friedhofs und sind ein Ziel jüdischer Besucher aus der ganzen Welt. Weitere wichtige Grabsteine liegen vor allem im so genannten „Rabbinental“ und seiner Umgebung; hier finden sich unter anderem die Gräber von Rabbi Nathan ben Issak († 1333), Rabbi Jakob ben Moses haLevi Molin, genannt MaHaRil, († 1427), Rabbi Meir ben Isaak († 1511) und Elia Loanz, genannt Baal-Schem († 1636).
Der Martin-Buber-Blick
Martin Buber beschreibt in seiner Schrift "Aber gekündigt ist mir nicht" aus dem Jahr 1933 einen Spaziergang über den Wormser Judenfriedhof:
"Ich umwandle schauend den Dom mit einer vollkommenen Freude. Dann gehe ich zum jüdischen Friedhof hinüber. Der besteht aus schiefen, zerspellten, formlosen, richtungslosen Steinen. Ich stelle mich darein, blicke von diesem Friedhofgewirr zu der herrlichen Harmonie empor, und mir ist, als sähe ich von Israel zur Kirche auf."
Das Lutherdenkmal in Worms wurde zu Ehren des Reformators Martin Luther von Ernst Rietschel geschaffen und am 25. Juni 1868 enthüllt. Neben dem internationalen Reformationsdenkmal in Genf gilt es als weltweit größtes Reformationsdenkmal.
Rietschels Lutherstatue im Zentrum des Denkmals war für die Lutherdarstellung im ausgehenden 19. Jahrhundert prägend und wurde für zahlreiche Lutherdenkmäler in Mitteleuropa und Nordamerika nachgegossen.
Die evangelische Lutherkirche in Worms wurde 1912 von dem Darmstädter Architekten Friedrich Pützer im Stil des Darmstädter Jugendstils erbaut, der sich verpflichtet sah, mit dem neuen Bau dem herausgehobenen Charakter der alten Reichsstadt stilistisch gerecht zu werden.
Im Rahmen der Stadterweiterung Worms nach Westen - im Zusammenhang mit dem Aufschwung der Wormser Lederindustrie - entstand auch der Wunsch nach einer Kirche am Karlsplatz, die als drittes Gebäude mit dem Wasserturm und des Eleonoren-Gymnasiums eine markante Triade bilden sollte.
Kirchenbau
Äußere Gestalt
Die neue Kirche sollte „ein schlichtes, festes, ernstes Gepräge haben“ und den Bezug zu den alten Kirchen des Stadtkerns erkennen lassen: mit roten Sandsteinquadern zum Dom und einer aufgemauerten Turmkuppel zur Pauluskirche. Darüber hinaus thematisiert die Geschlossenheit des Baus Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“, dem eine trotzige Säulenreihe vor dem Haupteingang in Verbindung mit dem wehrhaft wirkenden Turm deutlichen Ausdruck verleiht.
Die sparsame Ornamentik der Hülle entspricht dem Programm des Darmstädter Jugendstils. Mehrfach erscheint als durchgängiges Kennzeichen der Kirche die achteckige Lutherrose.
Innenraum
Das Innere ist nach den Forderungen des Wiesbadener Programms von 1891 als einheitlicher Predigtsaal gestaltet, was bedeutet, dass Altar, Kanzel und Orgel gleichwertig behandelt sind und idealerweise übereinander mittig im Kirchenraum angeordnet werden.
Auch in der Lutherkirche gibt es keine Trennung von Schiff und Chor. Im Blickpunkt liegt der Altar, der als Kanzelaltar beide Verkündigungsstätten im protestantischen Sinn einschließt. Pützer verband diesen Kanzelaltar mit der darüber liegenden Orgel und der Sängerbühne zu einer optischen und sinnstiftenden Einheit, die auch dem Zusammenspiel der gottesdienstlichen Akte entspricht. Die gestufte Empore an den Seiten und über dem Eingang rundet den Raum nach oben ab. Darüber wölbt sich in ein stuckverziertes Tonnengewölbe , das mit geometrischer und pflanzlicher Ornamentik in den Farben Ocker, Bronze und Blau ausgeführt ist. Der gesamte Bereich unter den umlaufenden Emporen, die Emporenbrüstungen und die Rückwände der Emporen sind in dunklem Holz vertäfelt.
Taufraum
Dem Kirchenraum ist ein abgetrennter Teil vorgelagert, der als Taufkapelle gedacht war: die Taufe in liturgischer Symbolik als Eingangsstufe zur Aufnahme in die Christengemeinde. Der von einer Balustrade eingesäumte Freiraum vor den Portalsäulen sollte vor oder nach dem Gottesdienst den Besuchern zum Gedankenaustausch Gelegenheit geben.
Pfarrhaus
Durch einen kleinen Zwischenhof ist das Kirchengebäude mit dem Pfarrhaus zu einem Ensemble verbunden. Diesen Gedanken einer komplexen Gestaltung verwirklichte Pützer auch an anderen Orten.
Ausstattung
An der Einzelausstattung waren weitere Künstler beteiligt. Der Darmstädter Goldschmied Ernst Riegel schuf das mit Amethysten besetzte Altarkreuz, das Altargitter, das Taufbecken mit Taube und Hängeleuchter, das Antependium mit der Lutherrose sowie das Taufbecken. Von Ludwig Habich stammt das Bronzerelief über der Tür zum Turm.
Beleuchtung
Die Beleuchtung besteht aus Messing-Wandleuchten, die regelmäßig an den Emporenbrüstungen und an den Rückwänden der Emporen angeordnet sind und aus runden Deckenleuchten unter den Emporen. Das Tonnengewölbe wird mit neueren Deckenflutern beleuchtet.
Restaurierungen
Bei der Restauration in den Jahren 1962/63 wurden an der Westwand einige Veränderungen vorgenommen, die dem inzwischen veränderten religiösen Denken folgten und dabei das ursprüngliche Konzept Pützers beeinträchtigten.
Die vier Pfeiler trugen ursprünglich Statuen der vier Evangelisten mit bewegter Gestik, die Augusto Varnesi eigens für die Lutherkirche geschaffen hatte und die die Verkündigungsworte Christi vermittelt. Diese Plastiken wurden 1962/63 durch reliefierte Quader ersetzt. Eine neu installierte Christusfigur schuf der zeitgenössische Darmstädter Künstler Fritz Schwarzbeck.
Orgel
Die erste Orgel der Kirche wurde erbaut von Gebr. Link (Giengen/Brenz). Das pneumatische Instrument verfügte über einen besonders kunstvollen Prospekt mit reicher Vergoldung. Die Orgel war eine Stiftung von Cornelius Wilhelm und Sophie von Heyl, wovon das heute noch im Turmraum der Kirche erhaltene Wappen Zeugnis ablegt. Beim Kirchenumbau Anfang der Sechziger Jahre wurden tiefgreifende Veränderungen an der Westseite des Kircheninneren vorgenommen; hierbei erhielt die Kirche auch eine neue, ebenfalls von Gebr. Link gebaute Orgel, die – mit mechanischer Spieltraktur ausgestattet und mit 40 Registern etwa gleich groß wie ihre Vorgängerin – einer veränderten Klangästhetik Rechnung trug. 1997 wurde die Orgel technisch von Förster und Nicolaus (Lich/Oberhessen) instandgesetzt. 2007 erfolgte eine technisch-klangliche Erweiterung, ebenfalls ausgeführt von Förster und Nicolaus. Die Link-Orgel der Lutherkirche ist die zweitgrößte Orgel (und die größte mit mechanischer Spieltraktur) der Stadt Worms.
Das Nibelungenmuseum Worms ist das weltweit erste einem Mythos gewidmete Museum, insbesondere das einzige, das die Nibelungensage thematisiert.
Der 2001 eröffnete Komplex integriert einen Abschnitt der historischen Wormser Stadtmauer sowie zwei Türme aus dem 11. Jahrhundert. Die außergewöhnliche audiovisuelle Dauerausstellung beleuchtet den mythischen Charakter der Nibelungensage. Daneben finden in den Räumlichkeiten kulturelle Veranstaltungen sowie Vorträge und Fachtagungen statt.
Vorgeschichte und Planung
In der Stadt Worms sowie deren Umgebung spielt ein Großteil der Szenen des Nibelungenliedes. Die Stadt spielt daher auch in der Rezeption des Nibelungenliedes seit Jahrhunderten eine besondere Rolle.
Langjährige Überlegungen, die Bedeutung der Stadt Worms als wichtigsten Handlungsort der Sage durch einen Museumsneubau zu würdigen, führten im Juni 1996 zu einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Wettbewerbsgutachten. Dabei bot sich für das Projekt der gut erhaltene Abschnitt der mittelalterlichen Wehranlage aufgrund seiner Authentizität und der günstigen Lage zwischen dem Wormser Dom und der Rheinpromenade mit dem Hagendenkmal an.
Die Entscheidung des Stadtrates fiel im Februar 1997 für das außergewöhnliche Konzept der Pariser Agentur Auber + Hoge & associés (A+H).
Realisierung
Einem Baubeginn des mit 4,5 Millionen Euro Gesamtkosten bezifferten Museums stand nach archäologischen Ausgrabungen im Aushubbereich Anfang 1999 zunächst nichts mehr im Wege. Das Projekt sah sich jedoch zwischenzeitlich zunehmender Kritik von Teilen der Wormser Öffentlichkeit ausgesetzt, die sich in einer monatelangen polarisierenden Debatte in den Lokalmedien niederschlug.
Eine Bürgerinitiative führte mittels eines erfolgreichen Bürgerbegehrens einen Baustopp herbei. Im anschließenden Bürgerentscheid am 12. September 1999 verneinte zwar eine Mehrheit der Abstimmenden die Frage „Wollen Sie, dass in Worms ein Nibelungenmuseum an der Stadtmauer gebaut wird, für das öffentliche Mittel in vielfacher Millionenhöhe eingesetzt werden, die damit für andere, sinnvolle Projekte nicht mehr zur Verfügung stehen?“. Mit 22% verfehlte die Beteiligung jedoch das in Rheinland-Pfalz erforderliche Quorum.
Daher konnten die Arbeiten mit dem ersten Spatenstich am 18. November 1999 begonnen werden. Nach knapp zweijähriger Bauzeit fand die Eröffnung des Wormser Nibelungenmuseums am 18. August 2001 statt.
Das Gesamtkonzept
Da es sich bei der Nibelungensage um eine mythisches, nicht historisches Motiv handelt, sind Originalexponate äußerst rar, eine Handschrift des Nibelungenliedes hätte schwerlich ein Museum füllen können. Zudem hätte der streckenweise problematischen Rezeptions- und Wirkungsgeschichte zwar durch eine distanzierte Kommentierung begegnet werden können, jedoch entsprach es nicht der Absicht der Initiatoren, die bestehende Distanz weiter zu vergrößern.
Das preisgekrönte Konzept des Medienkünstlers Olivier Auber und des Architekten Bernd Hoge schlägt daher einen völlig neuartigen Weg ein: Den Besuchern werden Einblicke in die mittelalterliche Sage mittels einer „phantastisch-fiktionalen“ Darstellung geboten, die im Kontrast zu den alten Gemäuern der Wehranlage steht.
„Ein Mythos ist ein ganzheitliches Phänomen. Keine einzelne, äußere Perspektive könnte ihn jemals objektiv beschreiben. [Deshalb ist das Nibelungenmuseum] kein traditionelles wissenschaftliches Museum, sondern eine künstlerische Schöpfung. Es liefert einen Überblick über [die über die Jahrhunderte entstandenen Interpretationen] und fügt ihnen eine weitere hinzu.“
Die Projektentwickler A+H: Die Bleibe des unbekannten Dichters
Durch weite Teile des Museums wird der Besucher von Tonaufnahmen auf einem tragbaren Audiosystem geführt. Als fiktiver Erzähler tritt der unbekannte Dichter des Nibelungenlieds auf.
„Wenn der Autor unter die Lebenden zurückgekehrt war, dann deshalb, um seinen Text zu rehabilitieren, sein unverstandenes, entfremdetes Werk. Möge es dem Dichter, in seinem eigenen Haus, gelingen, Sie mit dem Lied und mit seiner Vorstellungswelt zu versöhnen!“
Die Projektentwickler A+H: Die Bleibe des unbekannten Dichters
In deutscher Sprache verlieh ihm hierfür der Schauspieler Mario Adorf die Stimme, in französischer Sprache Marc-Henri Boisse, in englischer Sprache David Stanley.
Die Themenräume
Das ursprungliche Raumkonzept umfasste drei Themenräume: Sehturm, Hörturm und Schatzraum. Der unterirdische Schatzraum wurde im Sommer 2007 – vor allem aus technischen Gründen – geschlossen. In diesem Raum soll ab Mitte 2008 ein „Mythenlabor“ eingerichtet werden, das hauptsächlich für die Museumspädagogik genutzt werden soll.
Der Sehturm
Im „Sehturm“ wird das literarische Werk in seinen Grundzügen und historischen Rahmenbedingungen nachgezeichnet. Zugleich wird die Mythifizierung des Werkes in der Rezeptionsgeschichte bis hin zur Verklärung zum „Nationalmythos“ aufgezeigt. Der Erzähler hilft dabei, „die unsichtbaren Fäden zu erfassen, die sich über die Jahrhunderte hinweg miteinander verknüpften“.
Der Sehturm befindet sich in einem der mittelalterlichen Wehrtürme. Es wird von einer 12 Meter hohen frei pendelnden Eisenspindel dominiert, um die eine Wendeltreppe führt. Die goldglänzende Spindel, auf deren Rippen 1200 leuchtende Bilder befestigt sind, symbolisiert das „Rütelin“, den Talisman aus dem Nibelungenschatz. Unter den Bildern befinden sich über Tausend Darstellungen von Gemälden, Stichen, Propagandaplakaten und Operninszenierungen, die – von den Nibelungen inspiriert – einen Teil des Mythos transportieren.
Der Hörturm
Der „Hörturm“ ist als „Schreibstube des Erzählers“ angelegt. Die Besucher können dort auf einer Reihe von „Hörsesseln“ Passagen des Originalliedes anhören, die auf mittelhochdeutsch gesprochen und simultan übersetzt werden. Zugleich erfährt der Besucher mehr über die zeitgenössische Alltags- und Hochkultur, die den Autor des Nibelungenlieds beeinflusst haben.
Als Illustration der Textpassagen kehren hier auch einige der Bilder, denen der Besucher bereits im Sehturm begegnen konnte, wieder und werden nunmehr eingehender erläutert.
Der Schatzraum
Der in einem unterirdischen Raum untergebrachte „Schatzraum“ stellte den abschließenden Höhepunkt des etwa zweistündigen Museumsrundgangs dar. Der „virtuelle Schatz der Nibelungen" wurde in dem kreisförmigen Raum mit neun Metern Durchmesser als Bildprojektion realisiert. Der Besucher sah über sich die Stadt Worms mit ihren Gebäuden und Denkmälern. Im darunterliegenden „Weltengrund“ wurden laufend neue Bilder und Klänge freigesetzt.
„Sie steigen langsam vom Weltengrund auf und platzen an der Oberfläche wie Erinnerungsblasen. Die Art und Weise erinnert an jene Ströme, die durch unsere Träume fließen.“
Die Projektentwickler A+H: Ein Meer von Bildern
Damit wurde auf eindrucksvolle Weise der Werdegang von Illusionen und Assoziationen symbolisiert, die den Mythos durch immer neue Aspekte anreicherten. Den Klangrahmen bildete eine sphärische Komposition von Thierry Fournier, in der Stimmen in Mittelhochdeutsch und modernem Deutsch zusammenliefen.
Da die technische Ausstattung des Schatzraums sehr störanfällig war, wurde er im Sommer 2007 geschlossen. Eine Neugestaltung als „Mythenlabor“ ist für Sommer 2008 vorgesehen.
Internationales Echo
Bereits vor der Museumseröffnung wurde der „virtuelle Schatz“ auf Einladung des Goethe-Institutes auf zwei Symposien im Dezember 2000 in Paris sowie im April 2001 in Boston präsentiert und fand ein internationales Medienecho in Frankreich, Kanada, den Vereinigten Staaten und Japan:
« Au-delà de la performance technique qui sait se faire oublier, les auteurs ont réussi une œuvre D'une grande poésie… »
Libération: Tragédies en sous-sol (8. Dezember 2000)
« Sitôt que l'on y entre, en sentira son rhythme, sa joie ou ses tourments. »
Le Devoir: Un trésor virtuel sous la ville (20. Januar 2001)
Auch die Eröffnung des Museums wurde von zahlreichen überregionalen Medien positiv aufgenommen:
„Im neuen Nibelungen-Museum zu Worms wird die nebulöse Sage sichtbar gemacht. Aus tausenden Bildern, Texten und Tönen ergibt sich ein phantastisches Bild des mittelalterlichen Heldenepos.“
Frankfurter Rundschau: Siegfried, verzweifelt gesucht (11. August 2001)
„… eine Einlassung, die aller Beachtung wert ist.“
Frankfurter Rundschau: Was sind und sagen uns die Nibelungen? (21. August 2001)
„Das Nibelungen-Museum in Worms lässt ein deutsches Stück Weltliteratur virtuell wieder aufleben.“
Süddeutsche Zeitung: Im Ozean der Bilder (20. August 2001)
Projektgruppe
Olivier Auber (A+H) : Inhaltliche Planung, Museum & Schatz Bernd Hoge (A+H) : Architektur & Ausstellung Thierry Fournier : Musik, Klangkomposition und Echtzeitprogramm (Ton) Emmanuel Mâa Berriet : Echtzeit - VR Programm (Bild) Joachim Heinzle und Olivier Auber : Text des Erzählers Ursula Kraft : Bildkomposition 'Rütelin' Susanne Wernsing : Ikonografie und Themenrecherche
Das Hagendenkmal in Worms erinnert an die Versenkung des Nibelungenschatzes im Rhein durch Hagen von Tronje. Es gilt als wichtigstes „Zeugnis der im frühen 20. Jahrhundert erstarkenden Nibelungerezeption“ in Worms und steht unter Denkmalschutz.
Die Galvanoplastik aus Bronze wurde von Johann Hirt entworfen und 1905 im Stadtpark Bürgerweide aufgestellt.Sie war eine Stiftung von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim für den im Stadtpark geplanten Rosengarten.Im Juni 1932 wurde sie an das Rheinufer auf den Sockel des städtischen Rheinkrans versetzt.
Hintergrund des Denkmals ist die Darstellung im Nibelungenlied, dass Kriemhild nach Siegfrieds Tod begonnen hatte, den Nibelungenschatz freigiebig zu verschenken, und damit viele „arme unt rîche“ für sich gewinnen konnte. Deshalb fürchtete Hagen, sie könnte ein Heer hinter sich versammeln, das den Burgundern und damit auch ihm gefährlich werden könnte:
„Den armen unt den rîchen begunde si nu geben daz dâ reite Hagene, ob si solde leben noch deheine wîle, daz si sô manegen man in ir dienst gewunne daz ez in leide müese ergân.“ (1128 B)
Während einer Abwesenheit des König Gunthers und seines Gefolges raubte Hagen, der am Hof geblieben war, Kriemhilds Schatz und versenkte ihn im Rhein:
„Ê daz der künec rîche wider wære komen, die wîle hete Hagene den schaz vil gar genomen. er sancte in dâ ze Lôche allen in den Rîn. er wande er solde in niezen: des enkunde niht gesîn.“ (1137 B)
Die Nibelungenbrücke verbindet die Stadt Worms über den Rhein mit dem südhessischen Ried.
Die Straßenbrücke im Zuge der B 47 (Nibelungenstraße) stellt eine wichtige Verkehrsverbindung dar und birgt mit dem Nibelungenturm gleichzeitig eine Sehenswürdigkeit der Stadt Worms.
Ursprung
Ihr Ursprungsbau war die ab 1897 erbaute und am 26. März 1900 eingeweihte Ernst-Ludwig-Brücke, benannt nach dem Großherzog von Hessen-Darmstadt als Landesherrn. Sie besaß drei Bögen aus Eisenfachwerk mit aufgeständerter Fahrbahn, die von der MAN, Werk Gustavsburg, gebaut wurden. Die massiven Vorbrücken, die Pfeiler und die zwei neoromanischen Tortürme wurden nach Entwurf des vormaligen Wormser Stadtbaurates Prof. Karl Hofmann durch das Mannheimer Bauunternehmen Grün & Bilfinger oHG größtenteils in Beton ausgeführt.
Wiederaufbau
Nach der Zerstörung am 20. März 1945 wurde die Brücke 1953 als Spannbetonbrücke wiederaufgebaut. Dabei wurde der stark beschädigte östliche (rechtsrheinische) Torturm oberhalb der Fahrbahn abgerissen, der drei Stockwerke hohe Sockel unterhalb der Fahrbahn ist erhalten. Das 351,8 m lange Bauwerk war die erste deutsche Spannbetonbrücke über den Rhein. Die Brücke hat eine Haupstützweite von 114,2 m und wurde nach einem Entwurf von Ulrich Finsterwalder im Freivorbau errichtet.
Der Nibelungenturm enthält heute eine Herberge, die von Pfadfindern des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder ausgebaut wurde und betrieben wird.
Parallelbau
Dem immensen Verkehrszuwachs der letzten Jahrzehnte war die nach der Nibelungensage benannte Brücke nicht gewachsen, weshalb sie gerade zu Stoßzeiten stark überlastet und inzwischen auch sanierungsbedürftig ist. Daher wurde 2005 der Grundstein für eine zweite, parallel verlaufende Rheinbrücke gelegt. Nach ihrer für Ende 2008 geplanten Fertigstellung wird voraussichtlich Anfang 2009 mit der Sanierung der Nibelungenbrücke begonnen, ab 2011 sollen dann vier Spuren für die Rheinquerung zur Verfügung stehen. Über die alte Nibelungenbrücke wird dann der stadteinwärts fließende und auf dem Neubau der stadtauswärts fließende Verkehr fahren.
Das Naherholungsgebiet Bürgerweide ist ein renaturiertes Überschwemmungsgebiet südöstlich des Zentrums von Worms (Rheinland-Pfalz).
Sie liegt im Mündungsbereich des Altbachs (Eisbach) in den Oberrhein zwischen der B 9 im Westen, dem Tiergarten im Nordwesten, dem Rhein im Osten und der Flussaue Schauerlache im Südosten, an die sich eine Schießsportanlage und eine Müllhalde anschließen.
Nach der Renaturierung des Überschwemmungsgebiets Bürgerweide Worms, der Wiederherstellung des alten Verlaufs des Altbachs und der Öffnung und Teilverlegung des Rheindeichs nach Westen konnten sich seit 2001 wieder viele heimische Vogelarten ansiedeln. Renaturiert wurde auf der Grundlage der Haas'schen Karte von 1801, aus Gründen des Hochwasserschutzes und der Rückgewinnung von Naturräumen.
Dadurch entstanden eine insgesamt etwa 70 ha große Auenlandschaft, in die Auwald- und Silberweideflächen, ein neu errichteter Tümpel und der bereits vorhandene, aber vergrößerte Tümpel Gießen integriert wurde, sowie ein rund 2 Mio. m³ großes Hochwasserrückhaltebecken.
Aufgrund der bereits erwähnten Öffnung und Verlegung des Rheinhauptdeichs (auf 3 km Strecke) kann die Landschaft wieder regelmäßig überflutet werden, wenn der Rhein bzw. der Altbach Hochwasser führt – so wie es Jahrmillionen lang geschah.
Das Gebiet ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird als Naherholungsgebiet genutzt.
Der Pfrimmpark (offiziell Karl-Bittel-Park) ist ein etwa 6,5 ha großer Volkspark in Worms.
Der Pfrimmpark, der eine der wenigen „Grünen Lungen“ der Nibelungenstadt Worms darstellt, liegt in den Stadtteilen Pfiffligheim und Hochheim zwischen Rietschelstraße, Buschgasse, Park-, Donnersberg- und Nievergoltstraße. Er wird in West-Ost-Richtung von der Pfrimm durchflossen, die einen linksseitigen bzw. westlichen Nebenfluss des Rheins darstellt.
Geschichte
Dass die Gegend des heutigen Pfrimmparks schon lange vor Christi Geburt bewohnt war, ist an bronzezeitlichen, keltischen und vangionischen (Germanen) Siedlungsfunden (Ecke Nievergoltstraße/Donnersbergstraße) zu erkennen.
Der Park wurde von 1896 bis '98 nach Ideen von Karl Bittel (1841–1911), einem Wormser Schuhfabrikanten, der in New York sein Geld verdiente, als Englischer Landschaftsgarten angelegt. Seit 1932 heißt er offiziell zu Ehren seines Erbauers Karl-Bittel-Park, wird aber im Volksmund und teils auch auf Landkarten bzw. Stadtplänen Pfrimmpark genannt.
Der Pfrimmpark wird derzeit in insgesamt zehn Phasen im Rahmen eines gartendenkmalpflegerischen Gesamtkonzeptes saniert.
Landschaftsbild
In den im spätromanischen Stil gestalteten Pfrimmpark wurden einige künstlich geschaffene, aber echt wirkende Ruinenbauten (z. B. der Burgturm, von 1900) und das Urnenmausoleum der Familie Bittel integriert. Früher gab es im Park einen Teich; ein solcher ist heutzutage mit dem knapp 300 m langen Pfrimmweiher nur noch etwa 500 m oberhalb bzw. westlich des Parkgebiets am Leiselheimer Damm (auch Pfrimmdamm genannt) vorhanden.
Innerhalb und nahe dem Park kann die Pfrimm, an der sich nur wenige Hundert Meter oberhalb des Parks das Ochsenklavier befindet, auf mehreren Fußgängerbrücken überquert werden. Zahlreiche Wege, die teils entlang der Pfrimm über die Parkgrenzen hinaus bis nach Pfeddersheim und Neuhausen führen, verlaufen durch den Park. Jogger, Radfahrer und Spaziergänger finden darauf gute Möglichkeiten. Bänke, Bolz- und Spielplätze laden zum Verweilen ein.
Durch den Park führt ein Abschnitt des „Rundwegs zu den Pfiffligheimer Sehenswürdigkeiten“ vom „Heimatverein Worms-Pfiffligheim e.V.“, der zu interessanten Sehenswürdigkeiten mit Infotafeln führt (siehe Weblink). Nicht nur im Frühling – wenn verschiedene Narzissenarten blühen – lohnt ein Ausflug in den Park.
Der Tiergarten Worms ist ein Tiergarten im Naherholungsgebiet Bürgerweide in Worms. Er wurde 1972 eröffnet und ist ca. 5,2 ha groß. Es werden ca. 350 Tiere in ungefähr 80 Arten gezeigt.
Ein Schwerpunkt des Tiergartens ist die Haltung alter Haustierrassen, wie Glanrinder, Bunte Bentheimer Schweine, Thüringer Waldziegen und Ardenner, die in einem begehbaren Schaubauernhof untergebracht sind. Mufflons, Steinböcke, Rot-, Dam- und Schwarzwild, Eulen und Greifvogelarten vertreten die heimische Tierwelt.
Im Exotenhaus werden unter anderem Fische, Krokodilkaimane, Nashornleguane und Leopardgeckos gehalten. Weitere Exoten im Tiergarten in Worms sind Kattas, Weißbüscheläffchen und Mantelpaviane. Chileflamingo, Rote Sichler und verschiedenen Sittiche ergänzen das Programm.
Im Frühjahr 2007 wurde eine neue Wolfsanlage eröffnet. Neben einer 2.400 m² großen Anlage für die Europäischen Wölfe sind neue Anlagen für Rot- und Polarfüchse entstanden.
Dem zoopädagogischen Anspruch wird der Tiergarten mit Angeboten seiner Tiergartenschule gerecht, wo für Kindergartengruppen und Schulklassen altersgerechte Themen der Tier- und Pflanzenwelt aufbereitet werden.
Der VfR Wormatia Worms ist einer der Traditions-Fußballvereine im Südwesten Deutschlands. Der Wormser Verein gehörte zu den Gründungsmitgliedern der 2. Bundesliga und spielt zurzeit in der Regionalliga West. Momentan hat der Verein gut 1000 Mitglieder.
Chronik
Der Verein für Rasensport Wormatia Worms 08 e.V. entstand im Jahre 1922 durch eine Fusion des VfL Wormatia 08 (bis 1921 Sportclub Wormatia 08) mit dem VfR 08 Worms, welcher 1919 ebenfalls aus einer Fusion der Vereine Union 08 und Viktoria 1912 entstand.
In der Zwischenkriegszeit war Wormatia Worms der überragende Verein im lokalen Fußball. In der damals erstklassigen Bezirksliga Hessen gewannen die Wormser von 1927 bis 1930 jeweils die Hessenmeisterschaft. Nur im Winter 1931 und 1932 mussten sie sich mit der Vizemeisterschaft hinter dem 1. FSV Mainz 05 begnügen. Überregional blieb Wormatia Worms als Hessenmeister zunächst erfolglos. In der süddeutschen Meisterrunde war Platz 6 im Jahr 1928 die beste Platzierung. Als Vizemeister beendeten die Wormser beide Meisterrunden auf dem dritten Rang, was ebenfalls nicht für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft reichte.
In der 1933 eingeführten Gauliga Südwest gehörten die Wormser meist zur Spitzengruppe. 1936 und 1937 nahmen sie als Südwestmeister an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil, verpassten aber das Halbfinale zunächst deutlich, im zweiten Anlauf nur aufgrund des schlechteren Torquotienten. 1943 stieg Wormatia Worms aus der Gauliga ab. Den Wormsern gelang die sofortige Rückkehr, ehe der Spielbetrieb in der Saison 1944/45 kriegsbedingt eingestellt werden musste.
Im Winter 1945/46 gehörte Wormatia Worms zu den zehn Gründungsmitgliedern der Oberliga Saarpfalz, aus der sich später die Oberliga Südwest entwickelte. In den ersten Jahren gehörte der Verein meist der Verfolgergruppe hinter dem übermächtigen 1. FC Kaiserslautern an und wurde fünf Mal südwestdeutscher Vizemeister (1947, 1949, 1950, 1951, 1955). Auch in dieser Ära kamen die Wormser in der Meisterschafts-Endrunde nicht weit. In den späten 1950er Jahren verlor Wormatia den Anschluss an die Tabellenspitze und qualifizierte sich so nicht für die 1963 eingeführte Fußball-Bundesliga.
In der Regionalliga Südwest knüpfte Wormatia nicht an die vorherigen Erfolge an. Nach dem dritten Platz 1963/64 und der Vizemeisterschaft 1964/65, die zur erfolglosen Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigte, gerieten die Wormser mehrfach in den Abstiegskampf, wurden aber dennoch 1974 in die neu gegründete Zweite Bundesliga Süd versetzt, aus der sie umgehend als Tabellenvorletzter abstiegen. 1977 glückte der Wiederaufstieg.
In der Saison 1978/79 machte Wormatia bis heute zum letzten Mal auf nationaler Bühne von sich reden. Zunächst das Pokalspiel zuhause gegen Hertha BSC, welches 1:1 endete und der denkwürdige Stromausfall im Berliner Olympiastadion beim Wiederholungsspiel. Nach einer neuerlichen Ansetzung behielt Hertha letztendlich mit 2:1 die Oberhand.
Was dann geschah ist bis heute ein undurchsichtiger Sumpf von finanziellen Verwicklungen. Seit dem Abstieg im Sommer 1982 war Wormatia langfristig drittklassig. Durch den mit der Einführung der Regionalliga zusammenfallenden sportlichen Abstieg von 1993 bis 1998 sogar nur fünftklassig.
Nach der Sicherung des Klassenerhalts in der „Nachspielzeit“ der Saison 2001/02 (man blieb nur durch den Rückzug des Regionalligisten VfR Mannheim, aufgrund dessen die sportlich abgestiegenen Amateure des 1. FC Kaiserslautern drittklassig blieben, in der Oberliga) übernahm Dirk Anders in der Saison 2002/03 das Traineramt. Auch im außersportlichen Bereich vollzog sich ein Generationswechsel.
Ab der Saison 2005/06 bis 22. Dezember 2006 war Alois Schwartz Cheftrainer der Rheinhessen. Unter Schwartz ging es zuletzt auch sportlich wieder etwas bergauf. Zur Winterpause stand die Wormatia in der Oberliga-Spitzengruppe. Seit Januar 2007 ist der ehemalige Bundesligaspieler Bernhard Trares neuer Cheftrainer.
Zum fünften Mal in der 99-jährigen Geschichte konnte sich die Wormatia am 1. Mai 2007 gegen die Amateure des 1. FC Kaiserslautern im Südwestpokalfinale mit 1:0 durchsetzen und wurde somit Südwestpokalsieger 2007. Damit konnte man sich für die Teilnahme an der Hauptrunde des DFB-Pokals qualifizieren, wo sie vom Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 trotz anfänglicher Überlegenheit in doppelter Unterzahl 1:6 geschlagen wurden. Zur Winterpause der Saison 07 / 08 konnte sich der Wormser Traditionsverein als Spitzenreiter festsetzen. Diese Leistung war umso beachtlicher, da man es in der wohl stärksten Oberliga Südwest seit Jahren mit hartnäckigen Konkurrenten zu tun hatte (1. FC Saarbrücken, Eintracht Trier, FK Pirmasens, FSV Mainz 05 II, uvm.) Trotz zwischenzeitlicher Schwierigkeiten gelang es der Wormatia sich auf Platz 3 zu behaupten und schaffte somit den Aufstieg in die neue dreigleisige Regionalliga.
Nationalspieler
In der Geschichte der Wormatia gab es mehrere Spieler, die ihr Können auch international beweisen durften - und zwar in den A-, B- oder Amateurnationalmannschaften des DFB.
Harald Braner (* 19. August 1949), 2 Amateur-Länderspiele, 2 Tore Jakob Eckert (* 19. September 1916 † 5. Juni 1940), 1 A-Länderspiel, 0 Tore Josef Fath (* 27. Dezember 1911 † 13. August 1985), 13 A-Länderspiele, 7 Tore Hans Mechnig (* 3. Januar 1929), 2 B-Länderspiele, 0 Tore Willi Winkler (* 24. August 1903 † 12. Mai 1967), 1 A-Länderspiel, 0 Tore
Erfolge
Hessenmeister 1927 1928 1929 1930 Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft 1928 1929 1930 1931 1932 1933 Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1936 1937 1939 1949 1955 Südwestmeister 1935 1936 1938 1975 1976 1986 Südwestpokalsieger 1937 1976 1988 1992 2007 Hessenpokalsieger 1920/21 1923/24 2. Bundesliga 1974/75 1977–1982 DFB-Pokal Halbfinale 1936 und 1953 Erreichen der Aufstiegsrunde zur Bundesliga 1965 Meister der Verbandsliga Südwest (5.Liga) 1998 Aufstieg in die Regionalliga 2008
Stadion
Das Stadion des VfR Wormatia 08 Worms liegt in der Alzeyer Straße in Worms. Das Stadion besitzt eine überdachte Haupttribüne, welche mit Sitzplätzen ausgestattet ist. Im Zuge des Aufstiegs des Vereins in die neue Regionalliga, wird das Stadion im Sommer 2008 modernisiert. Diese Arbeiten waren notwendig, da der Verein die Auflagen des Deutschen Fußballbundes erfüllen musste. Die Zahl der Sitzplätze wird sich daher auf über 1000 erhöhen. Zahlen
Der Internationale Bauorden (IBO) ist eine in vielen europäischen Ländern verbreitete gemeinnützige Organisation, die europaweit Baulager für junge Erwachsene organisiert, in denen Gemeinschaftseinrichtungen oder Wohnhäuser für Bedürftige errichtet oder renoviert werden. Auch historische Bauwerke werden in solchen Einsätzen restauriert.
Der Bauorden wurde 1953 vom niederländischen Ordensgeistlichen Werenfried van Straaten gegründet, um Studenten zu motivieren, in Deutschland Flüchtlingen und Vertriebenen beim Bau von Eigenheimen zu helfen. Der Bauorden finanziert sich durch Spenden und öffentliche Zuschüsse.
In den Baulagern wird in internationalen Gruppen von sechs bis zwölf Teilnehmern in der Regel drei Wochen lang gearbeitet. Unterkunft und Verpflegung sind für die Freiwilligen frei, für die Fahrt wird ein Zuschuss zu den Reisekosten gezahlt. Der Bauorden bereitet die Projekte vor und kümmert sich um Werkzeuge und Baumaterial. Für Architekturstudenten kann die Teilnahme an einem Baulager des IBO als Baustellenpraktikum anerkannt werden.
„Die Wörter Schubkarre, Wasserwaage, Kelle und Pickel habe ich nie vergessen. Und es ist eigentlich kaum zu glauben: In einem kleinen Dorf in Deutschland habe ich gelernt, was Versöhnung, Toleranz und Europa bedeuten. Dafür bin ich bis heute dankbar.“
Romano Prodi: amtierender italienischer Ministerpräsident und ehemaliger Baucampteilnehmer
Der Internationale Bauorden verleiht seit 2005 alle zwei Jahre den Joseph Schmitt-Preis für eine Examensarbeit in den Bereichen Internationale Jugendarbeit - Internationale Freiwilligendienste - Jugendreisen - Jugend und Europa. Der Preis ist mit 1000 € dotiert.
Die Nibelungenfestspiele Worms sind ein Theaterfestival, das seit seiner Wiederbegründung 2002 alljährlich im August im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz stattfindet. Aufführungsort ist eine Freiluftbühne direkt vor dem Wormser Dom.
Geschichte
Während des Dritten Reichs 1937 begründet, stand auf dem Spielplan der Nibelungenfestspiele ausschließlich Hebbels dreiteiliges Drama „Die Nibelungen“ von 1861. Die Festspiele wurden nach kurzer Unterbrechung Mitte der 40er-Jahre noch bis 1956 fortgeführt und fielen dann in einen 46-jährigen Dornröschenschlaf.
Im Jahre 2002 gab es die erste Neuinszenierung der Nibelungenfestspiele, um Worms wieder als Festspielstadt zu etablieren. Theater- und Filmgrößen, allen voran Dieter Wedel, Mario Adorf und Maria Schrader, wurden engagiert, um bundesweit Aufsehen zu erregen, was auch gelang. In der Fassung von Moritz Rinke fanden am Südportal des Wormser Domes dann die ersten Festspiele statt. Die Aufführungen sind seit der Premiere fast ausnahmslos ausverkauft. Bundesweit konnte man eine Aufnahme der Generalprobe im Fernsehen anschauen.
Kritik gab es allerdings auch: Kurz nach der ersten Saison häuften sich die Meldungen über die enormen Kosten, die für die Stadt anfallen. Zum Beispiel wurden damals die lebensgroßen Eispferde 2002 mit ihrem enormen Kühlaufwand und Instandsetzungskosten gerügt. Daraufhin wurden viele Konsequenzen gezogen, um die Kosten niedrig zu halten und den Fortbestand der Spiele gewährleisten zu können.
2006 wurde zum ersten Mal ein Jugendkurs für junge Leute, die Schauspieler werden wollen, angeboten.
Die Nibelungenfestspiele 2008 werden wieder vor dem Nordportal vom 1. August 2008 - 17. August 2008 stattfinden. Es sollen im täglichen Wechsel die Aufführungen "Siegfrieds Frauen" und "Die letzten Tage von Burgund" gezeigt werden.
Die Rinke-Inszenierung
Die beiden ersten Aufführungen 2002 und 2003 wurden von Dieter Wedel nach der Fassung von Moritz Rinke aufgeführt. Rinke wurde von der Stadt Worms beauftragt, das Stück zu dramatisieren, und schuf eine Neuinterpretation, ohne wirklich neu zu interpretieren. Die Begründung Rinkes und seiner Auftraggeber lautet: Er vermeide Patriotismus und schwäche verhängnisvolles Ehrgefühl ab, um so den bitteren Beigeschmack des von den Nationalsozialisten missbrauchten germanischen Mythos zu vermeiden. Das „nationalsozialistische Vorurteil gegenüber der Nibelungensage“ abzulegen, war eines seiner Ziele.
Anstoß erregte unter anderem die Schlussszene, als Hildebrand sagt:
"Noch niemals standen Männer Zusammen wie die Nibelungen hier Und was sie auch verbrochen haben mögen Sie habens gut gemacht durch diesen Mut Und diese Treue, die sie doppelt ehrt."
Kritik wird häufig daran geübt, dass Rinke die blinde Gefolgschaftstreue und übertriebenes Ehrgefühl, wie man sie vom Original und von anderen Fassungen her kannte, einfach weglässt, somit die unvermeibaren Konsequenzen nicht klar als solche erkennen lässt und dass das Stück sich in dieser Form von der Intentionen des Dichters unterscheidet.
Dieter Wedel arbeitete 2002 eng mit dem stets präsenten Rinke zusammen. Die Fassung wurde insgesamt von über 50.000 Freispielgästen gesehen.
Die Hebbel-Inszenierung
In den Jahren 2004 und 2005 wird die Inszenierung von Friedrich Hebbel aus dem Jahre 1861 aufgeführt. Hebbel brachte die 2379 4-zeiligen Aventiuren auf 5456 Zeilen Dialog. Durch die Dramaform und wohl auch aus Zeitgründen – vielleicht aus Gründen der politischen Korrektheit – wurde der Stoff gerafft. Einige Szenen und Details sind daher nur gekürzt, wenn überhaupt vorhanden. (Dies ist jedoch ein allgemeiner Zug der Zeit; auch in der Internet-Ausgabe von Gutenberg-Spiegel fehlen viele Sätze und u. a. die kompletten Szenen 10–14 des 5. Aufzugs. Vollständige Ausgaben sind auch in Buchform seit 1978 nicht mehr erhältlich.) Dennoch hat dieses Werk den Ruf als das klassische Bühnenstück zur Nibelungensage.
Unter der Regie von Karin Beier werden nun die Rollen der beiden Königinnen Brunhild und Kriemhild hervorgehoben. Sie werden als Opfer der von Männern dominierten Politik dargestellt.
Neue Rinke-Inszenierung
2006 und 2007 wurde eine neue Fassung der Nibelungensage, wiederum geschrieben von Moritz Rinke, gezeigt. Jedoch wurde jetzt das Stück in zwei Teilen aufgeführt. Im Jahr 2006 wurden "Siegfrieds Frauen" dargestellt. Das Stück endete mit Siegfrieds Tod. Im darauf folgenden Jahr 2007 konnten die Zuschauer "Die letzten Tage von Burgund" erleben. Erneut führte in beiden Jahren Dieter Wedel Regie.