Mainz (franz.: Mayence), gegenüber der Mündung des Mains am Rhein gelegen, ist Landeshauptstadt und zugleich die größte Stadt des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Mainz ist Sitz einer Universität, eines Bistums sowie mehrerer Fernseh- und Rundfunkanstalten und versteht sich als eine Hochburg der rheinischen Fastnacht. Die größte Nachbarstadt ist Wiesbaden. Im etwas größeren Umkreis liegen die Großstädte und -räume Ludwigshafen, Mannheim, Darmstadt und Frankfurt am Main.
Mainz ist eines der fünf Oberzentren des Landes Rheinland-Pfalz und bildet mit Wiesbaden ein länderübergreifendes Doppelzentrum. Die Einwohnerzahl der Stadt Mainz überschritt im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Grenze von 100.000, wodurch die Stadt zur Großstadt wurde.
Watford (Vereinigtes Königreich), seit 1956 Dijon (Frankreich), seit 1957 Longchamp (Frankreich), seit 1966 mit dem heutigen Mainzer Stadtteil Laubenheim Zagreb (Kroatien), seit 1967 Rodeneck (Italien, Südtirol), seit 1977 mit Mainz-Finthen Valencia (Spanien), seit 1978 Baku (Aserbaidschan), seit 1984 Haifa (Israel), seit 1987 Erfurt (Deutschland, Thüringen), seit 1988 Louisville (USA, Kentucky), seit 1994
Im Laufe der Geschichte veränderte sich der Name der Stadt mehrmals, von einer verbindlichen Schreibweise kann erst seit dem 18. Jahrhundert gesprochen werden. Der römische Name „Mogontiacum“ lässt sich von der keltischen Gottheit Mogon ableiten (Mogont-i-acum: „Land des Mogon“) und hatte in dieser erstmals von Tacitus in seinen Historien erwähnten Form [3] mehrere Jahrhunderte Bestand. Auch Abkürzungen und abweichende Schreibweisen waren zu Zeiten der römischen Herrschaft bereits geläufig: „Moguntiacum“ oder verkürzt als „Moguntiaco“ in der Tabula Peutingeriana. Nach Einsetzen der Hinwendung zum Mittellateinischen, das sich jenseits der Alpen rasch entwickelte, wurde das Wort ab dem 6. Jahrhundert verkürzt und fortan „Moguntia“ bzw „Magantia“ geschrieben und ausgesprochen. Im 7. Jahrhundert firmiert der Stadtname als „Mogancia“, „Magancia urbis“ bzw. „Maguntia“, im 8. Jahrhundert als „Magontia“. Im 11. Jahrhundert war der Name wieder bei „Moguntiacum“ bzw „Moguntie“ angekommen. Überhaupt war der Stadtname häufig nicht von wirklicher Sprachentwicklung (wie etwa der Lautverschiebung bei Borbetomagus – Worms), sondern von der jeweils herrschenden „Mode“ der Aussprache beeinflusst. Das 12. Jahrhundert bezeichnete die Stadt als „Magonta“, „Maguntia“, „Magontie“, und „Maguntiam“. Eine arabische Weltkarte aus gleicher Zeit nennt sie „maiansa“. Von 13./14. bis zum 15. Jahrhundert wandelte sich der Name von „Meginze“ zu „Menze“, wobei dies die Namensentwicklung in lateinischen Quellen ist. Deutschsprachige Quellen sprechen 1315 von „Meynce“, 1320 von „Meintz“, 1322 von „Maentze“, 1342 von „Meintze“ und 1357 wieder von „Meintz“.
Im 15. Jahrhundert taucht zum ersten Mal „Maintz“ auf, häufiger ist aber weiterhin „Menz“, „Mentze“, „Maynz“, „Meintz“ oder „Meyntz“. Die Namensformen mit ai finden sich erstmals im 16. Jahrhundert und setzten sich endgültig in der Barockzeit durch. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es dann auch kaum noch Änderungen des Stadtnamens. Eine Ausnahme bildet die französische „Umtaufung“ in Mayence während der französischen Besetzung 1792/93 und 1798-1814.
Entwicklung des Stadtwappens
Das Wappen der Stadt Mainz zeigt zwei durch ein silbernes Kreuz verbundene, schräg gestellte, sechsspeichige silberne Räder auf rotem Untergrund. Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.
Ursprünglich zeigte das Wappen den Patron der Stadt, den Heiligen Martin. Das Ratssiegel der Stadt von 1300 zeigte diesen erstmals in Verbindung mit dem Rad (zur genauen Entstehungsgeschichte siehe den Artikel Mainzer Rad). Der Erzbischof von Mainz, zugleich auch Fürst des Kurstaates übernahm das Rad auch in das Territorialwappen. Zur Unterscheidung dazu führte die Stadt nun allein das Doppelrad als Wappen, wobei ab dem 16. Jahrhundert das Rad schräg gestellt wurde. Während der Zugehörigkeit der linksrheinischen Gebiete zu Frankreich wurden zunächst alle Wappen in den besetzten Gebieten verboten. Das Siegel der neugeschaffenen Mairie – dem französischen Bürgermeisteramt – zeigte die Freiheitsgöttin mit der Jakobinermütze. Nach der Kaiserkrönung Napoleons I. 1804 beinhaltete das Stadtsiegel den französischen Kaiseradler. Am 13. Juni 1811 wurde das Mainzer Rad wieder zugelassen. Dem Wappen wurden oben in einem Balken die drei Bienen des Hauses Napoleon hinzugefügt. Die Farben allerdings waren vertauscht. Zwischen 1835 und 1915 trug das Wappen noch ein besonderes Schildhaupt. Damit sollte Mainz als Bundesfestung abgebildet werden. Im Laufe der Geschichte der Stadt änderte sich auch die Gestalt des Rades mehrmals. Es kamen Speichen hinzu, Zusätze wurden angefügt oder auch wieder entfernt. Seit dem 12. Juni 1915 hat das Wappen seine heutige Form, die 1992 lediglich durch eine moderne stilisierte Darstellung ersetzt wurde.
Das Stadtgebiet des heutigen Mainz war schon zur letzten Eiszeit vor 20.000 bis 25.000 Jahren eine Raststätte für Jäger, wovon 1921 bei Ausgrabungen entdeckte Relikte zeugen.
Erste dauerhafte Ansiedelungen im Mainzer Stadtgebiet sind jedoch keltischen Ursprungs. Die Kelten waren in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. die dominierende Kraft am Rhein. Aus diesen keltischen Siedlungen und der mit ihnen im Zusammenhang stehenden keltischen Gottheit Mogon (in etwa vergleichbar dem griechisch-römischen Apollon) leiteten die nach dem gallischen Krieg (52 v. Chr.) am Rhein eintreffenden Römer die Bezeichnung „Mogontiacum“ für ihr neues Legionslager ab. Lange Zeit wurde angenommen, dass dieses Lager um 38 v. Chr. gegründet wurde. Neuere Forschungen haben jedoch ergeben, dass die Gründung des Lagers und damit letztendlich der Stadt Mainz erst später, nämlich 13/12 v. Chr. durch Drusus erfolgte.
Nachdem das Legionslager Mogontiacum gegründet war, wurde das Lager, das im Bereich des heutigen Kästrichs liegt, sehr schnell von einzelnen Ansiedelungen (lat. cannabae) umgeben. Die Legionen brauchten Handwerker und Gewerbetreibende zur Aufrechterhaltung ihrer Einsatzfähigkeit. Diese Ansiedelungen sind der Ausgangspunkt der urbanen Entwicklung von Mainz. Die Stadt gehörte anschließend über 500 Jahre zum römischen Reich und war ab 89 n. Chr. Hauptstadt der Provinz Germania Superior.
Das Stadtgebiet des heutigen Mainz war schon zur letzten Eiszeit vor 20.000 bis 25.000 Jahren eine Raststätte für Jäger, wovon 1921 bei Ausgrabungen entdeckte Relikte zeugen.
Erste dauerhafte Ansiedelungen im Mainzer Stadtgebiet sind jedoch keltischen Ursprungs. Die Kelten waren in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. die dominierende Kraft am Rhein. Aus diesen keltischen Siedlungen und der mit ihnen im Zusammenhang stehenden keltischen Gottheit Mogon (in etwa vergleichbar dem griechisch-römischen Apollon) leiteten die nach dem gallischen Krieg (52 v. Chr.) am Rhein eintreffenden Römer die Bezeichnung „Mogontiacum“ für ihr neues Legionslager ab. Lange Zeit wurde angenommen, dass dieses Lager um 38 v. Chr. gegründet wurde. Neuere Forschungen haben jedoch ergeben, dass die Gründung des Lagers und damit letztendlich der Stadt Mainz erst später, nämlich 13/12 v. Chr. durch Drusus erfolgte.
Nachdem das Legionslager Mogontiacum gegründet war, wurde das Lager, das im Bereich des heutigen Kästrichs liegt, sehr schnell von einzelnen Ansiedelungen (lat. cannabae) umgeben. Die Legionen brauchten Handwerker und Gewerbetreibende zur Aufrechterhaltung ihrer Einsatzfähigkeit. Diese Ansiedelungen sind der Ausgangspunkt der urbanen Entwicklung von Mainz. Die Stadt gehörte anschließend über 500 Jahre zum römischen Reich und war ab 89 n. Chr. Hauptstadt der Provinz Germania Superior.
Schon während der Endphase des römischen Reiches bestand in der Stadt vielleicht eine christliche Gemeinde. Vielleicht schon 343 könnte Mar(t)inus Bischof gewesen sein. Sichere Belege für das Bistum Mainz datieren aber erst in das 6. Jahrhundert. Um 408 wurde Mainz von den Vandalen, Alanen und Sueben erobert und geplündert. Nach den überwundenen Wirren der Völkerwanderung begann allmählich der Aufstieg der Stadt. Nach dem Ende der römischen Herrschaft prosperierte die Stadt vor allem unter dem Einfluss des Christentums. Doch auch die Funktion als Umschlagplatz für Handelsgüter aller Art (später vor allem Messewaren, die für Frankfurt bestimmt waren) beschleunigte die Stadtentwicklung. Besiedelt wurde vor allem der Raum zwischen dem alten Römerlager und dem Rhein.
Am Ende dieser Entwicklung stand eine herausragende Bedeutung auf kultureller, religiöser und politischer Ebene. Ab Mitte des 8. Jahrhunderts wurde von Mainz aus durch Erzbischof Bonifatius aktiv die Christianisierung des Ostens, vor allem der Sachsen betrieben. 782 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben. Die Kirchenprovinz entwickelte sich in der Folge zur größten diesseits der Alpen. Im neunten und zehnten Jahrhundert erwarb sich Mainz den Titel Aurea Moguntia: Der Einfluss der Mainzer Erzbischöfe ließ diese zu Reichserzkanzlern, Landesherren des kurmainzischen Territoriums und Königswählern (Kurfürsten) aufsteigen. Erzbischof Willigis (975–1011) ließ den Mainzer Dom als Zeichen seiner Macht errichten und war zeitweise als Reichsverweser der bestimmende Mann im Reich. Im Zuge dieses Aufstieges der geistlichen Macht in weltlichen Angelegenheiten war die Stadt Mainz selber unter die Kontrolle ihres Erzbischofs gefallen.
Das Hochmittelalter brachte für die Bürger erstmals besondere Privilegien, die ihnen von Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken (1110–1137) verliehen wurden. Sie beinhalteten vor allem Steuerfreiheiten und das Recht, sich nur innerhalb der Stadt vor Gericht verantworten zu müssen. Nach der Ermordung des Erzbischofs Arnold von Selenhofen im Jahre 1160 wurden diese Privilegien jedoch wieder rückgängig gemacht. Zudem wurden die Stadtmauern auf Befehl Kaiser Friedrich Barbarossas geschleift. Obgleich derart gezeichnet, war Mainz schon bald wieder Zentrum der Reichspolitik. Friedrich Barbarossa lud schon 1184 die Elite des Reiches zu einem Hoftag anlässlich der Schwertleite seiner Söhne nach Mainz, der einigen Chronisten als größtes Fest des Mittelalters gilt. Schon 1188 kam er erneut nach Mainz, um dort auf dem „Hoftag Jesu Christi“ zum Dritten Kreuzzug aufzubrechen.
1212 krönte Siegfried II. von Eppstein den Stauferkaiser Friedrich II. im Mainzer Dom zum König. Friedrich II. kehrte 1235 nach Mainz zurück um dort einen Reichstag abzuhalten. Auf diesem wurde am 15. August der „Mainzer Landfriede“ erlassen.
In den Auseinandersetzungen, die zwischen den Staufern und ihren Gegnern in den 1240er-Jahren immer heftiger wurden, ließen sich die Mainzer Bürger von beiden Seiten umwerben. Die Folge dieser Politik war, dass die Bürger als Preis für ihre Unterstützung 1244 von Erzbischof Siegfried III. von Eppstein ein umfassendes Stadtprivileg erhielten. Der Erzbischof war danach nur noch formal Oberhaupt der Stadt, die Selbstverwaltung, Gerichtsbarkeit und die Entscheidungsgewalt über neue Steuern ging auf die Bürgerschaft bzw. den 24-köpfigen Stadtrat über. Außerdem entband das Privileg die Bürger von ihrem Gefolgszwang in allen kriegerischen Auseinandersetzungen, die nicht die Stadtverteidigung betrafen. Von diesem Zeitpunkt an war Mainz „Freie Stadt“.
Die Zeit als Freie Stadt (bis 1462) gilt als Höhepunkt der Stadtgeschichte. Der politische Einfluss der Bürgerschaft erreichte während dieser Zeit die höchste kommunale und überregionale Bedeutung, wovon die Gründung des Rheinischen Städtebundes 1254 ein deutliches Zeugnis ablegt. Handel und Gewerbe konnten in dieser Zeit nicht zuletzt unter dem Schutz des Städtebunds und der Garantie des Mainzer Landfriedens von 1235 florieren. Mainz stieg zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort auf.
Ab 1328 begann durch Konflikte mit dem Erzbischof der Niedergang des freien Bürgertums und seiner Privilegien. In der Mainzer Stiftsfehde schlugen sich die Bürger auf die Seite des Erzbischofs Diether von Isenburg, der sich sowohl Kaiser als auch Papst zum Gegner gemacht hatte. Die Stadt wurde 1462 durch Adolf II., den Konkurrenten Diethers um das Erzbischofsamt, eingenommen. Adolf II. ließ sich von den Mainzer Bürgern daraufhin alle Privilegien aushändigen und beendete die Zeit der Freien Stadt. Mainz wurde kurfürstliche Residenzstadt und entwickelte sich in der Folge zur Adelsmetropole ohne eigene politische Bedeutung.
Als seinen Nachfolger empfahl Adolf II. dem immer mächtiger werdenden Mainzer Domkapitel ausgerechnet wieder Diether von Isenburg. Dieser gründete 1477 die schon von Adolf II. geplante Universität.
Die 1517 begonnene Reformation hatte zunächst gute Aussichten in Mainz. Der dort um 1450 von Johannes Gutenberg erfundene Buchdruck mit beweglichen Lettern ermöglichte eine rasche Ausbreitung der reformatorischen Schriften und der Mainzer Erzbischof und Kardinal Albrecht von Brandenburg stand ihren Ideen zunächst aufgeschlossen gegenüber. Letztendlich konnte sie sich aber in Mainz nicht durchsetzen. Zweimal wählte das Domkapitel mit knapper Mehrheit katholische Erzbischöfe. Mit Ausnahme von Garnisonsgemeinden durfte sich bis 1802 keine evangelische Gemeinde in der Stadt bilden.
Die mittelalterliche Stadtbefestigung war ab der Mitte des 16. Jahrhunderts einer moderneren Festungsanlage gewichen, die schließlich die ganze Stadt umfasste. Außerhalb dieser Festung durften keine Steinbauten entstehen, um anrückenden Truppen keinen Schutz bieten zu können. So konnte sich die Stadt nur in den innerhalb der Mauern verbliebenen Freiflächen entwickeln, was das Wachstum der Stadt bis in das 20. Jahrhundert hinein stark begrenzte.
Trotz dieser Festung wurde Mainz im Dreißigjährigen Krieg von der schwedischen Armee kampflos eingenommen. Maßgeblich zur Beendigung des Krieges trug Johann Philipp von Schönborn bei, der 1647 Erzbischof von Mainz wurde und unter dessen Pontifikat die Stadt sich schnell wieder von den Verheerungen des Krieges erholen konnte.
In der nun aufkommenden Barockzeit entstanden glanzvolle Bauten in der Stadt, die auch heute noch zum Stadtbild gehören. Mit der Amtszeit des Kurfürsten Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (1763–1774) erhielt die Aufklärung auch auf politischer Ebene Einzug in die „Stadt des Adels“.
Die Ideen der Aufklärung führten in Frankreich schließlich zur Revolution. Der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal unterstützte den harten Kurs des Reiches gegenüber den Revolutionären. Doch nachdem Frankreich in den Koalitionskriegen 1792 die linksrheinischen Gebiete des Reiches einschließlich Mainz erobert hatte, musste er aus der Stadt fliehen. In Mainz fanden auf Veranlassung der Besatzungsmacht 1793 die ersten freien Wahlen statt. Diese „Mainzer Republik“ gilt als erste Demokratie auf deutschem Boden. Doch schon im Juli zogen die Franzosen nach preußischer Belagerung und Beschießung der Stadt wieder ab. Die Mainzer Republik war damit schon nach kurzer Zeit Geschichte.
Die Koalitionskriege aber gingen weiter und führten 1797 zur nächsten Besetzung der Stadt. Der Adel verschwand aus Mainz und ließ die Stadt bürgerlich werden. Als Entschädigung für die von Frankreich links des Rheins enteigneten Fürsten beschloss die außerordentliche Reichsdeputation in Regensburg 1803 in ihrem Hauptschluss die Aufhebung der geistlichen Kurfürstentümer. Mainz wurde Hauptstadt des französischen Départements du Mont-Tonnerre (Donnersberg) unter Verwaltung des französischen Präfekten Jeanbon St. André. Die kurfürstlich-erzbischöfliche Zeit war damit vorbei.
Durch den Verlust ihrer Residenzfunktion provinzialisierte die seit 1816 zum Großherzogtum Hessen gehörende Stadt im 19. Jahrhundert sehr stark. Bedeutende Ereignisse sind in der Stadtgeschichte zu dieser Zeit daher kaum zu finden. Allerdings war Mainz zu dieser Zeit Sitz der Mainzer Zentraluntersuchungskommission im Rahmen der sogenannten Demagogenverfolgung infolge der Karlsbader Beschlüsse. Von nachwirkender Bedeutung ist die sich ab 1837 entwickelnde Mainzer Fastnacht.
Die Festungsfunktion (nun Bundesfestung des Deutschen Bundes) behinderte außerdem die Ausdehnung der Stadt und die Entwicklung der Einwohnerzahlen. Bis zum Ende der Festung hatte die Stadt fast nie mehr als 30.000 Einwohner. Lediglich als ab den 1850er-Jahren die letzten freien Räume innerhalb der Festung, wie z. B. der Kästrich, bebaut und das Rheinufer in den 1880er-Jahren erweitert wurde, konnte die Einwohnerzahl innerhalb der Altstadt nennenswert ansteigen. Jedoch konnte die Stadt aufgrund der Festungsfunktion lange nicht so wachsen wie beispielsweise Wiesbaden.[6]
Die bedeutendste Entwicklung der Stadt geschah jedoch durch die Einverleibung des „Gartenfelds“ bzw. der Neustadt; diese neu errichtete Stadtmauererweiterung ab 1872 löste einen Bauboom und Bevölkerungszuwachs in der Gründerzeit aus, dem allerdings durch den Börsenkrach 1873 vorerst ausgebremst wurde.[7] Möglich gemacht wurde diese Erweiterung nicht zuletzt durch den Bedeutungsverlust der Festung (von da an diente Metz als Bollwerk des Deutschen Reiches gegenüber Frankreich) nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71. Zunehmend ab 1886 setzte sich dann die Bautätigkeit in der Neustadt (und mit Verlegung des Hauptbahnhofs weg vom Rheinufer auch in dieser Zeit im Lauterenviertel) fort.
Erst kurz vor dem ersten Weltkrieg wurde die Festung endgültig abgerissen, so dass die Stadt nun auch außerhalb der alten Mauern expandieren konnte.[8] Die dadurch und durch die umfangreichen Eingemeindungen ausgelöste Expansion der Stadt führte zu weiterem Bevölkerungswachstum, und die Stadt erreichte mit einer Einwohnerzahl von über 100.000 im Jahr 1908 den Status einer Großstadt.
Der Erste Weltkrieg beendete den durch die Schleifung der Stadtmauern ausgelösten kurzen Aufschwung. Nach dem Krieg gingen die Goldenen Zwanziger am erneut von den Franzosen besetzten Mainz fast vollständig vorbei. Nach dem Ende der Besatzungszeit 1930 kam es erneut zu umfangreichen Eingemeindungen (siehe Tabelle unten), die das Stadtgebiet verdoppelten. 1938 wurde Mainz kreisfreie Stadt.
Der Nationalsozialismus konnte in Mainz zunächst nicht Fuß fassen. Noch zur Machtergreifung am 30. Januar 1933 demonstrierten mehr Menschen gegen das neue System als dafür. Nach der Machtergreifung änderte sich dies jedoch. Die 3000 Menschen große jüdische Gemeinde von Mainz wurde fast vollständig deportiert. Der Zweite Weltkrieg verschonte die Stadt zunächst. Erst 1942 fanden die ersten schwereren Bombenangriffe statt. Der schlimmste Angriff ereignete sich am 27. Februar 1945, als Mainz durch britische Bomber fast völlig zerstört wurde und ca. 1200 Menschen getötet wurden. Durch Brandbomben war ein Feuersturm entfacht worden. Am Ende des Krieges war die Stadt zu 80 % zerstört.
Nach dem Krieg wurde Mainz erneut von den Franzosen besetzt. Die Grenze der französischen und amerikanischen Besatzungszone bildete auf der Höhe von Mainz der Rhein, weswegen die rechtsrheinischen Stadtteile nördlich der Mainmündung, Amöneburg, Kastel und Kostheim, der Stadt Wiesbaden zugeordnet wurden, was ein Grund für die heutige Rivalität zwischen beiden Städten ist. Die rechtsrheinischen Stadtteile südlich des Mains, Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg, wurden wieder selbständige Gemeinden im Landkreis Groß-Gerau. Die Neugründung der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz machte diese Teilung endgültig. Schon 1946 wurde die 1798 aufgehobene Universität wieder errichtet. Mainz wurde 1950 anstelle des bisherigen Regierungssitzes Koblenz Hauptstadt des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz und konnte so den fast 150-jährigen Prozess der Provinzialisierung beenden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Einwohnerzahl wieder auf etwa 76.000 gefallen. Erst Mitte der 1960er-Jahre erreichte sie wieder den Vorkriegswert. 1962 beging die Stadt ihre 2000-Jahr-Feiern die auf der damaligen (falschen) Auffassung beruhte, dass die Römer unter Agrippa bereits 38 v. Chr. ein Militärlager am Zusammenfluss von Rhein und Main gründeten. Die Entstehung von Mainz-Lerchenberg als neuer Stadtteil nach 1962 sowie großflächige Eingemeindungen rund um Mainz 1969 beendeten die durch den Zweiten Weltkrieg entstandene Stagnation in der Stadtentwicklung und boten umfassende Ausbau- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt. Mit der Ansiedlung des ZDF auf dem Lerchenberg ab 1976 begann der Ausbau zur Medienstadt Mainz; eine Tendenz, die noch durch das mit zahlreichen Aktivitäten gefeierte Gutenbergjahr im Jahr 2000 verstärkt wurde. Neben anderen städtebaulichen Programmen wie beispielsweise der Altstadtsanierung ist man seit dem Jahr 2000 am Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ in Mainz beteiligt. Gegenwärtig hat die Stadt über 196.000 Einwohner mit Hauptwohnsitz.
Die Stadt Mainz ist eine kreisfreie Stadt gemäß der Kommunalordnung des Landes Rheinland-Pfalz. Der Oberbürgermeister wird direkt gewählt. Seit 2002 wird Mainz, zusammen mit dem Großteil des benachbarten Landkreises Mainz-Bingen, im Bundestag durch Michael Hartmann (SPD) vertreten, der die Wahl 2005 als direkt gewählter Abgeordneter ebenso für sich entscheiden konnte. Zusätzlich wird der Wahlkreis Mainz durch Ute Granold (CDU) und Rainer Brüderle (FDP), beide jeweils über die Landeslisten gewählt, vertreten.
Zur historischen Entwicklung von der Erzbischöflichen Metropole (1011 bis 1244) über die Freie Stadt (1244 bis 1462), die Zeit als Residenzstadt unter der Verwaltung des Kurfürsten (bis 1798) und die Zeit von 1798 bis 1814 unter einer französischen Munizipalverfassung bis zum heutigen Status als kreisfreie Stadt.
Jahrhundertelang war die Stadt als Sitz eines der höchsten (katholischen) Reichsfürsten immer katholisch geprägt. Mainz verfügt über den einzigen „Heiligen Stuhl“ (sancta sedes Moguntia) außerhalb von Rom. Eine frühchristliche Gemeinde bestand vielleicht schon seit der Spätantike, um 343 ist in den mittelalterlichen Quellen das Bistum Mainz erstmals erwähnt. 780/782 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben. Erster Erzbischof von Mainz wurde Lullus, der bereits im Jahre 754 Nachfolger von Bonifatius (der als Missionsbischof nur den persönlichen Titel Erzbischof führte) geworden war. Mainz wurde in der Folge Hauptort des größten Metropolitanverbandes jenseits der Alpen (siehe Bistum Mainz). In dem sich im 13. Jahrhundert endgültig konstituierenden Kollegium der 7 Kurfürsten (Königswähler) nahm der Erzbischof von Mainz die führende Stellung ein.
Die Ursprünge der Jüdischen Gemeinde sind nicht restlos geklärt. Für die These, die Juden seien mit den Römern nach Mainz gekommen, spricht sehr viel, ein Beweis ist jedoch bisher nicht gelungen. Die erste sichere Aufzeichnung stammt aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundert und ist eine hebräische Überlieferung rabbinischer Rechtsgutachten, die sich mit einer bereits blühenden jüdischen Gemeinde befassen. Indikator für die Entwicklung war wohl der Status der Stadt als wichtiger Handelsort der damaligen Zeit. Die bedeutende Familie Kalomynos lebte hier. Bedeutend war auch das Wirken Gerschom ben Jehudas, welcher einer der wichtigsten Gelehrten jener Zeit überhaupt war. Auf dem jüdischen Friedhof vom Mainz finden sich Grabsteine aus dem 11. Jahrhundert. Die Gemeinde wurde mehrmals (siehe oben) durch Pogrome während der Zeit der Kreuzzüge und der Pestepidemien dezimiert. Am jüdischen Neujahrsfest wird in jeder Synagoge das Netane Tokkef gesprochen, das an die erschlagenen Mainzer Juden von 1096 erinnert. 1435 wurden die Juden aus Mainz für Jahrhunderte vertrieben.
Vor 1933 hatte die Gemeinde bis zu 3000 Mitglieder, 1946 gerade noch 59. 1997 gab es 203 Mitglieder, was etwa 0,1 % der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Die alte Mainzer Synagoge in der Neustadt wurde während der Nazi-Zeit vollständig abgebrannt und zerstört. An der ursprünglichen Stelle wurden einige Säulen als Mahnmal wieder errichtet. 1999 wurde ein Wettbewerb für den Neubau einer Synagoge und eines Jüdischen Gemeindezentrums an dem Ort der alten Mainzer Synagoge durchgeführt, der von dem Architekten Manuel Herz gewonnen wurde. Dieser Entwurf ist noch nicht realisiert worden. Die Synagoge in Weisenau überstand den Krieg unbeschadet. Sie wurde Ende der 1990er-Jahre restauriert und der jüdischen Gemeinde wieder als Gotteshaus übergeben.
Obwohl einiges dafür sprach, wurde Mainz kein Zentrum der Reformation. Zwar war der damalige Erzbischof Albrecht von Brandenburg den Ideen des Protestantismus nicht abgeneigt, zugleich war er aber vom Ablasshandel abhängig, den Luther gerade in heftiger Weise kritisierte. Zu ersten Berührungen mit dem Protestantismus kam es so erst mit dem Schmalkaldischen Krieg und dessen Auswirkungen auf die Stadt 1552 und im 30-jährigen Krieg mit der Besetzung durch schwedische Truppen. Durchsetzen konnte sich die neue Konfession damals aber nicht. Nach dem Zusammenbruch der schwedischen Herrschaft noch während des Dreißigjährigen Krieges gewann wieder der Katholizismus die Oberhand. Einwohnern mit evangelischem Bekenntnis wurden die Bürgerrechte verweigert.
Seit 1715 gab es in Mainz eine kleine lutherische Garnisonsgemeinde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden vermehrt die inzwischen in die Stadt zugezogenen Protestanten nicht nur geduldet, der vom Geist der Aufklärung erfasste Kurfürst Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim sowie der Großhofmeister Anton Heinrich Friedrich von Stadion beschäftigten sogar protestantische Offiziere und Kammerherren am Hof. Unter Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal erhalten sie auch Einfluss auf das Bildungswesen. Eigene Kirchen erhielten sie jedoch zunächst nicht. Erst 1802, nach dem faktischen Zusammenbruch des Kurstaates also, wurde die erste evangelische Kirchengemeinde als „unierte“ gegründet, das heißt sie hatte sowohl lutherische als auch reformierte Gemeindemitglieder. Sie galt als Vorbild für die 1822 durchgeführte Union beider Konfessionen in Rheinhessen. Als fördernd erwies sich auch, dass Mainz als Bundesfestung eine teilweise preußische (und damit protestantische) Besatzung hatte. Durch den einsetzenden Boom und das Wachstum der Stadt durch Zuzug von Außen wuchs die Mainzer Gemeinde rasch: Gab es 1849 27.633 Katholiken und 5.037 Protestanten, waren es 1901 49.408 Katholiken, aber schon 31.151 Protestanten. 1930 gab es in der Stadt 78.500 Katholiken und 48.500 Protestanten. Im Jahre 1997 war das Verhältnis bei 87.367 Katholiken zu 53.254 Protestanten und 203 Juden.
Das katholische Bistum, 1803 aufgelöst und unter Napoleon neu umschrieben, wurde 1821 in seinen heutigen Grenzen festgeschrieben und umfasst im wesentlichen die Grenzen des Großherzogtums Hessen, zu dem Mainz damals gehörte.
1832 wurde Rheinhessen auch kirchlich Bestandteil der evangelischen Kirche im Großherzogtum Hessen, wo Rheinhessen eine eigene Superintendentur bildete. Nach vorübergehender Verlegung des Sitzes der Superintendentur nach Darmstadt 1882 wurde Mainz 1925 erneut Sitz derselben. 1934 wurde aus der Superintendentur die Propstei Rheinhessen, in der nunmehr mit Nassau vereinigten Kirche. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören seither – sofern sie nicht einer Freikirche angehören – zum Dekanat Mainz (Propstei Rheinhessen) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Auch andere christliche Religionsgemeinschaften sind in Mainz vertreten (in zeitlicher Reihenfolge): Die Baptisten (im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, seit 1862), die Altkatholische Kirche (seit 1876), die Neuapostolische Kirche (seit etwa 1895), die Evangelisch-methodistische Kirche (seit 1906), die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (seit 1907), Die Christengemeinschaft (seit Ende der 1920er), die Bibelgemeinde Mainz (seit 1978), das pfingstlich-charismatische „Christliche Zentrum DER FELS“ (im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) (seit 1981), die Freie evangelische Gemeinde (seit 1982), die Orthodoxe Kirche (seit 1992), die EnChristo Mainz (im Freikirchlichen Evangelischen Gemeindewerk (FEGW)) (seit 1995), das Christliche Familienzentrum Freikirchliche Gemeinde e. V. (seit 1998), die Pfingstgemeinde „Die BASIS – Gemeinde für diese Generation“, Freie Baptisten-Gemeinde Mombach sowie die Zeugen Jehovas.
Gemeindemitglieder aus verschiedenen christlichen Konfessionen haben sich zu einer örtlichen Evangelischen Allianz zusammengeschlossen. – Der Großteil der christlichen Kirchen und Gemeinden arbeitet seit 1997 in der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammen.
Vor allem durch Einwanderung und Einbürgerung hinzugekommen sind muslimische Gemeinschaften. Im Jahr 2002 wurde die Zahl der Moslems auf ca. 15.000 beziffert, gleichzeitig gab es 15 Moscheevereine.
Wirtschaft und Infrastruktur sind in Mainz von der Zugehörigkeit zum Ballungsraum Frankfurt-Rhein-Main geprägt. Bei Rankings, die sich an der Wirtschaftsleistung der Städte orientieren, belegte die Stadt in den letzten Jahren vordere Plätze. So erreichte Mainz in einer Studie der WirtschaftsWoche im Jahr 2005 im Vergleich von 50 deutschen Städten den vierten Rang, bei der Wiederholung im Jahr 2006 den fünften Rang. Geprüft wurden innerhalb der Studie ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Produktivität, Bruttoeinkommen und Investitionen. Mit einer Kaufkraft von 19.676 €/ Einwohner (2005) liegt die Stadt um 15 % über dem Bundesdurchschnitt. Das Arbeitseinkommen je Einwohner betrug in Mainz 2005 15.254 Euro und lag damit deutlich über dem Durchschnitt aller untersuchten Städte von 11.678 Euro. Mainz erreicht damit Platz 3. Auch bei den Gewerbeanmeldungen zu -abmeldungen belegte Mainz in der Studie, die am 30. Juni 2006 veröffentlicht wurde, einen sehr guten 3. Platz. 2002 erwirtschafteten 147.500 Erwerbstätige ein Bruttoinlandsprodukt von je 55.890 €. Nähere Informationen zur wirtschaftlichen Situation, Gewerbegrundstücken usw. finden sich auf der Homepage der Mainzer Wirtschaftsförderung.
Durch das Stadtgebiet führt in West-Ost-Richtung die Bundesautobahn 60 vom Dreieck Nahetal zum Rüsselsheimer Dreieck sowie von dieser abzweigend in Richtung Norden die A 643. Richtung Süden führt die A 63 über Alzey nach Kaiserslautern. Ferner führen die Bundesstraßen 9 und 40 durch das Stadtgebiet.
Straßenschilder in Mainz
Eine Besonderheit des Mainzer Stadtbilds sind seit 1853 die Straßenschilder: „Rote“ Straßen verlaufen vorwiegend quer zum Rhein (in den südlichen Stadtteilen und in der Innenstadt ist das eher in Ost-West-Richtung, in Mombach aufgrund des nach Westen biegenden Flussverlaufs dann schon eher Nord-Süd), während Straßen parallel zum Rhein mit blauen Straßenschildern versehen werden. Die Anregung dazu gab bereits 1849 Josef Anschel durch einen Antrag auf Umänderung der Häusernummern, bei der er ebenfalls den einheitlichen Verlauf der Hausnummern vorschlug. Kleinere Straßen, insbesondere in den vom Rhein weiter entfernt liegenden Ortsteilen, sind mit weißen Schildern versehen.
Eisenbahnfernverkehr
Am Mainzer Hauptbahnhof halten täglich 78 Fernverkehrszüge. Der Bahnhof wird täglich von 55.000 Personen benutzt. Mainz ist an das InterCity- und EuroCity-Netz sowie das ICE-Netz der Deutschen Bahn angebunden. ICEs erreichen die Stadt dabei aus Richtung Norden vornehmlich über die „alte“ linksrheinische Strecke aus Richtung Koblenz und vereinzelt über den Wiesbadener Abzweig der Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke Köln-Frankfurt. Nach Süden fahren die ICE-Züge über Mannheim bis Basel und Interlaken und über Frankfurt Flughafen nach Frankfurt Hauptbahnhof. Seit Dezember 2005 existiert eine zweistündliche Anbindung nach Dresden über Frankfurt Flughafen, Fulda, Erfurt und Leipzig.
Öffentlicher Personennahverkehr
Rückgrat des Öffentlicher Personennahverkehrs sind 3 Straßenbahn- und 21 Buslinien der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG), Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Mainz AG, sowie anderer Verkehrsunternehmen. Die MVG bildet dabei mit ihrem Wiesbadener Kooperationspartner, der ESWE, ein gemeinsames Netz mit fortlaufenden Liniennummern. Wiesbadener Buslinien beschränken sich auf den Bereich bis einschließlich 49, Mainzer Bus- und Straßenbahnlinien werden mit Zahlen ab 50 nummeriert. Mit den Bussen und Bahnen der MVG werden täglich etwa 150.000 Fahrgäste befördert.
Alle öffentlichen Verkehrsmittel können zu einheitlichen Preisen innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) benutzt werden. Für Verbindungen aus dem und in das Gebiet des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbunds (RNN) kann auch dieser Tarif bis Mainz/Wiesbaden angewendet werden. Der RMV- und RNN-Verbundtarif gelten jeweils in allen Bussen und Straßenbahnen der MVG, in allen Bussen der ESWE Verkehr und der ORN und in allen Nahverkehrszügen (RE, RB, S-Bahn) von DB Regio im Tarifgebiet Mainz/Wiesbaden.
Der Mainzer Hauptbahnhof wird täglich von 440 Nahverkehrszügen angefahren. Regionale Züge fahren nach Alzey, Frankfurt, Wiesbaden, Koblenz über Bingen, Saarbrücken (entlang der Nahe), Mannheim über Worms, Aschaffenburg (über Groß-Gerau und Darmstadt). Ferner ist die Stadt an das Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen; diese bedient neben dem Hauptbahnhof auch noch die Bahnhöfe Mainz-Nord und Mainz Römisches Theater. Weitere Bahnhöfe im Mainzer Stadtgebiet sind Mainz-Mombach, Mainz-Waggonfabrik, Mainz-Gonsenheim, Mainz-Marienborn und Mainz-Laubenheim. Das Mainzer Rheinufer in der Innenstadt ist über die Theodor-Heuss-Brücke vom Bahnhof Mainz-Kastel aus am schnellsten erreichbar.
Hafen und Flugplatz
Der Mainzer Zoll- und Binnenhafen hat eine Fläche von 30 ha, einen Güterumschlag von 1,3 Mio t und wird jährlich von 2.200 Schiffen angefahren (2003). Außerdem verfügt Mainz im Stadtteil Finthen über einen ganzjährig geöffneten Verkehrslandeplatz mit 1000 m Asphaltbahn (ICAO-Code EDFZ), das ehemalige US Airfield Finthen.
Rheinbrücken
Im Mainzer Raum überqueren 5 Brücken den Rhein: zwei Autobahnbrücken (Weisenauer Brücke A 60 und Schiersteiner Brücke A 643), zwei Eisenbahnbrücken (die Südbrücke Richtung Frankfurt Flughafen und die Kaiserbrücke Richtung Wiesbaden) sowie als Straßenbrücke die Theodor-Heuss-Brücke (zwischen der Mainzer Innenstadt und Mainz-Kastel), in deren unmittelbaren Nähe auch die alte Römerbrücke gestanden hatte. Die nächste Rheinbrücke im Unterlauf ist die Koblenzer Südbrücke und im Oberlauf die Nibelungenbrücke Worms. An die den Rhein überspannende Schiersteiner Brücke schließt sich die 950 m lange Hochstraße Lenneberg an, ein Brückenbauwerk aus Spannbeton mit 31 Feldern, dass das Mombacher Oberfeld seit 1964 überspannt und die Rheinbrücke mit der Hochterrasse am Lenneberg verbindet.