In Mainz gab es 2003 74 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes, in denen je Betrieb mindestens 20 Angestellte arbeiten. Insgesamt arbeiten in den Betrieben über 11.000 Beschäftigte, die einen Gesamtumsatz von über 2,2 Mrd € erwirtschaften. Dazu gibt es in der Stadt 2002 79 kleinere Betriebe mit je weniger als 20 Angestellten. Industrielle Ansiedelungen finden sich vor allem zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Mombach. Größere dort angesiedelte Unternehmen sind das Mainzer Traditionsunternehmen Werner & Mertz („Erdal“), die SCHOTT AG und Cargill. Die Wepa Papierfabrik hat 2006 das hier gelegene einstige Hakle Werk von dem amerikanischen Hersteller Kimberly-Clark Corporation übernommen und fertigt am Standort Mainz Hygienepapiere.
Die Schott AG (früher: Schott Glaswerke) hat in Mainz seit der Umsiedlung von Jena nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Hauptsitz. In der Mainzer Neustadt steht seit den 1950er-Jahren das Hauptwerk. 1988 wurde in Mainz-Marienborn das Schott Forschungszentrum in Betrieb genommen. 2002 wurde in der Nähe des Hauptwerks in Mainz-Mombach ein weiterer Zweigbetrieb mit Schwerpunkt Ceran fertig gestellt. Derzeit arbeiten 2.400 der 17.000 Schott-Angestellten weltweit am Standort Mainz.
1965 begann IBM in Mainz-Hechtsheim ein Werk für Speichersysteme zu errichten. Später wurden hier vor allem Festplatten hergestellt. 2002 wurde mit dem Verkauf des Festplattengeschäfts an Hitachi das Mainzer Werk geschlossen. An dem IBM-Standort arbeiten aber weiterhin etwa 1700 Mitarbeiter im Bereich der Unternehmensberatung und Softwareentwicklung.
Als weiteres Unternehmen im Bereich der Hochtechnologie ist das Pharmaunternehmen Novo Nordisk seit 1958 in der Stadt ansässig. Anfang 2008 arbeiteten dort ca. 450 Menschen.[14] Auf ältere Wurzeln kann die Niederlassung von Siemens zurückblicken. Sie entstand schon nach der Übernahme des ersten in Mainz errichteten Elektrizitätswerks (erbaut 1898) im Jahr 1903. Ebenfalls im Jahr 1903 wurde die Gewürzmühle Moguntia gegründet.
In Weisenau, neben der Autobahnbrücke über den Rhein, befindet sich ein mittlerweile stillgelegtes Werk der HeidelbergCement; daneben eine Anlage der ADM Mainz GmbH (früher: ADM Soya Mainz) mit Biodiesel-Herstellung.
1919 wurde in Mainz die Brezelbäckerei Ditsch gegründet, die heute trotz ihrer Wurzeln als traditionelles Mainzer Familienunternehmen weltweit tätig ist.
Energieversorgung
Mainz bezieht seinen Strom vor allem von den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden (KMW), die ein GuD-Kraftwerk auf der Ingelheimer Aue betreiben. Das Unternehmen plant dort mit der Firma Siemens als Generalunternehmer den Bau eines neuen Kohleheizkraftwerks (KHKW) mit einer elektrischen Bruttoleistung von 820 Megawatt (MW). Die geschätzten Kosten für die Gesamtanlage liegen zwischen 940 Mio. und 1,2 Mrd. Euro. Der Bau des Kraftwerks wurde zuerst von den Mainzer und Wiesbadener Stadtparlamenten mehrheitlich befürwortet. Inzwischen hat sich aber in beiden Stadtparlamenten eine politische Mehrheit gegen das Projekt gefunden. Hauptgrund dafür ist eine öffentlich auf breiter Basis geführte Diskussion über die Auswirkungen der Emissionen des Kohlekraftwerks auf Umwelt und Bevölkerung und dessen wirtschaftlichen Nutzen in der Mainzer Bevölkerung.
Bei den erneuerbaren Energien ist Mainz mit verschiedenen Technologien vertreten. Neben einigen Windenergieanlagen bei Ebersheim, Hechtsheim und Marienborn werden immer mehr Photovoltaikanlagen errichtet. Beispiele sind das Staatstheater, das Abgeordnetenhaus, das Stadion am Bruchweg oder Aussiedlerhöfe bei Bretzenheim. Zukünftig will sich die Stadt, die bereits auf Platz 10 unter den Großstädten in der Solarbundesliga liegt, noch stärker als bisher als Solarstadt profilieren.
Die Stadt Mainz ist Sitz des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), des Landesfunkhauses Rheinland-Pfalz des Südwestrundfunks (SWR) sowie des Studios Rhein-Main der privaten Rheinland-Pfälzischen Rundfunk GmbH & Co KG RPR und des Regionalstudios der privaten Radio Rockland Pfalz GmbH & Co. KG. An regionalen Fernsehangeboten gibt es neben einem Offenen Kanal auch den regionalen Kultursender K3 Kulturkanal, der seinen Sitz in Mainz hat.
Weitere Medienunternehmen sind die BFE Studio und Medien Systeme GmbH, die komplette Studieneinrichtungen und Einrichtungen für Übertragungswagen produziert und die Verlagsgruppe Rhein-Main, die mit 21 täglich erscheinenden Druckerzeugnissen jeden Tag eine halbe Million Leser in Rheinland-Pfalz und Hessen erreicht.
Als Tageszeitungen erscheinen die „Allgemeine Zeitung Mainz“ sowie als Ableger der Koblenzer „Rhein-Zeitung“ die „Mainzer Rhein-Zeitung“. Weitere Printmedien sind die „Mainzer Vierteljahreshefte“ für Kultur, Politik, Wirtschaft und Geschichte (mittlerweile im 24. Jahrgang) sowie verschiedene Citymagazine wie z. B. die „STUZ“ oder „Der Mainzer“.
Mainz ist auch Sitz des traditionsreichen Verlages Philipp von Zabern. 1802 in Mainz gegründet, ist der Zabern-Verlag international auf den Gebieten der Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte führend.
Mainz ist ferner Sitz des Musikverlags Schott Music.
Seit 2001 findet mit FILMZ - Festival des deutschen Kinos das erste Langfilmfestival des Landes Rheinland-Pfalz statt.
Die Medienunternehmen gehören zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Allein das ZDF beschäftigte 2004 rund 3.600 Menschen, die Verlagsgruppe Rhein-Main immerhin 1.200 (2005).
Mainz war schon in früher Zeit eine Stadt der Bildung. Erstes Zentrum war das Stift St. Alban vor Mainz, dessen Ruhm als Klosterschule auf den Alkuin-Schüler und Mainzer Erzbischof Rabanus Maurus († 856) zurückgeht. 1477 wurde Mainz Universitätsstadt. Nach Aufhebung Ende des 18. Jahrhunderts nahm die neue Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 15. Mai 1946 wieder ihren Lehrbetrieb auf. Für Medizin ist die Medizinische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität die einzige Studienmöglichkeit in Rheinland-Pfalz. Ihr steht das Universitätsklinikum Mainz zur Verfügung, das ebenfalls die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland Pfalz ist. Einmalig in der bundesdeutschen Hochschullandschaft ist die Integration der Hochschule für Musik, der Akademie der Bildenden Künste und des Sports in die Universität. Johannes Gutenberg-Universität und Klinikum gehören mit 7600 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der Stadt.
In Kooperation mit der Universität stehen das Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn Institut) und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung.
1971 wurde die Fachhochschule Mainz als Teil der Fachhochschule Rheinland Pfalz gegründet, die sich über mehrere Standorte verteilt. Vorgängereinrichtungen der Fachhochschule Mainz waren unter anderem Bildungseinrichtungen für Bauingenieure, Kunsthandwerker und Künstler. 1996 wurde sie als eigenständige Fachhochschule mit drei Fachbereichen neu gegründet (Architektur, Bauingenieurwesen, Geoinformatik und Vermessung; Gestaltung; Wirtschaftswissenschaften).
Ein Jahr später wurde die Katholische Fachhochschule (KFH) für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Praktische Theologie gegründet. Sie wird von den Bistümern Mainz, Limburg, Fulda, Speyer, Trier und Köln getragen.
Das Peter-Cornelius-Konservatorium bietet Musikstudium (Orchesterfach, Künstlerische Reife, Diplom, auch in Kooperation mit der Hochschule für Musik der Universität) sowie eine umfangreiche Musikschulabteilung. Daneben gibt es in Mainz noch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, die hier 1949 gegründet wurde, das vom Land Rheinland-Pfalz getragene Institut für Europäische Geschichte (Mitglied der AHF) und die Volkshochschule Mainz, die auch eine Sternwarte betreibt.
Neben Hotels wie dem Hilton, dem Hyatt, dem Atrium Hotel Mainz und dem Favorite Parkhotel ist unter den Dienstleistungsanbietern in Mainz auch das Unternehmen G.L. Kayser Spedition zu nennen, das mit einem Gründungsjahr von 1787 das zweitälteste noch bestehende Familienunternehmen in Deutschland bildet.
Mainz hat als Weinstadt bedeutende Selbsthilfeeinrichtungen der Weinwirtschaft und auch sonst spielt Wein als Wirtschaftsfaktor und Tourismusattraktion eine große Rolle in der Stadt.
Die Mainzer Volksbank ist die größte rheinland-pfälzische Volksbank.
Die Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd hat ihre Hauptverwaltung in Mainz-Weisenau. Die Lederindustrie-Berufsgenossenschaft hat ihre Hauptverwaltung ebenfalls in Mainz.
In Mainz-Hechtsheim befindet sich die Niederlassung Mainz von Kühne + Nagel
Mit FILMZ - Festival des deutschen Kinos wurde im Jahr 2001 das erste Langfilmfestival in Rheinland-Pfalz gegründet. Das Festival gibt einen Überblick über die aktuellen deutschsprachigen Produktionen und die Bandbreite der jungen Filmentwicklung. Anfang Dezember jeden Jahres verleiht FILMZ Preise für Lang- und Kurzfilme. Die Regisseure, Schauspieler und weitere Teammitglieder der Filme sind als Gäste anwesend. Neben dem Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken, den Hofer Filmtagen und dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen ist das Mainzer FILMZ eines der wichtigsten Festivals, das die aktuelle Entwicklung des jungen deutschen Films verfolgt.
In Mainz gibt es mehrere Bühnen, auf denen Theateraufführungen und Konzerte stattfinden. Das größte und das Stadtbild am meisten prägende Theater ist das Staatstheater am Gutenbergplatz. Das Staatstheater ist unterteilt in das Große Haus (siehe Bild), das Kleine Haus und das TIC (Theater im City), dessen Namen sich aus dem dort ehemals ansässigen City-Kino herleitet.
Der nicht nur als Theater fungierende „Frankfurter Hof“ existiert bereits seit 1800 und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Ursprünglich handelte es sich um ein Gasthaus mit Festsaal. Ab 1842 fanden hier die ersten Fastnachtssitzungen der gerade entstehenden Fastnacht statt. Während der Revolution von 1848 trafen sich hier die Demokraten der Stadt und bereiteten die Wahlen zur Nationalversammlung vor. Danach wurde der Hof mehrmals Schauplatz kirchlicher Veranstaltungen wie z. B. der Katholikentage von 1851 und 1871. 1944 wurde in den Sälen ein Kino eingerichtet. 1972 kaufte die Stadt das mittlerweile weitgehend ungenutzte und verfallene Gebäude. Nach einer Initiative zur Rettung des Hofes wurde er 1991 als „Kulturelles Zentrum“ renoviert und seiner heutigen Bestimmung zugeführt.
Neben diesen größeren Häusern gibt es mehrere kleinere Häuser wie die „Mainzer Kammerspiele“, das Mainzer Forumtheater „unterhaus“ (mit dem „unterhaus im unterhaus“), oder das "Theater im Loft" des Tournèetheater "Teatro d`Arte Scarello".Und die 2005 gegründete Showbühne Mainz. In ihnen findet auch Kabarett, Comedy und Boulevardtheater statt. Auch wird jungen und unbekannten Künstlern hier eine Bühne geboten.
Das Philharmonische Staatsorchester Mainz, gegründet 1876, hat seinen festen Sitz im Theatergebäude. Hauptaufgabe des Orchesters ist die musikalische Begleitung von Musiktheaterstücken wie Opern und Operetten am Theater. Daneben bildet die Aufführung von Sinfoniekonzerten einen weiteren wichtigen Bereich. Mainzer Kammerorchester Bläser-Ensemble Mainz – Das Ensemble wurde 1967 von Klaus Rainer Schöll gegründet und widmet sich der Musik von Gabrieli bis zur Moderne. Akkordeon-Orchester Mainz Sinfonisches Blasorchester des Peter-Cornelius-Konservatoriums, 1991 gegründet von Gerhard Fischer-Münster Bläserensemble des Peter-Cornelius-Konservatoriums, 1981 gegründet von Gerhard Fischer-Münster Sinfonietta Mainz Rheinische Orchesterakademie Mainz e. V. (ROAM)
Der Mainzer Domchor geht auf eine Gründung des Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahr 1866 zurück. Er besteht aus Knaben- und Männerstimmen und umfasst über 160 Mitglieder. Hauptaufgabe des Chores ist die Begleitung der Stifts- und Pontifikalämter im Mainzer Dom. Die Domkantorei St. Martin ist ein 1987 gegründeter gemischter Chor. Neben der Begleitung der Domgottesdienste tritt er auch zu regulären Konzerten auf. Der Mädchenchor am Dom und St. Quintin, Mainz wurde 1994 gegründet. Hauptaufgabe des Chores ist die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Hohen Dom zu Mainz und in der Pfarrkirche St. Quintin. Bachchor Mainz Der Mainzer Figuralchor wurde 1979 von Stefan Weiler gegründet und führt geistliche und weltliche a capella-Werke aller Stil-Epochen sowie oratorische Kompositionen auf. Ein besonderer Akzent liegt auf den Werken J.S.Bachs und zeitgenössischer Komponisten. Johanniskantorei Mainz Chor voces cantantes Mainzer Singakademie Colours of Gospel sind ein 1998 von Hans-Jörg Fiehl gegründeter und geleiteter Gospelchor Ensemble Vocale Mainz convivium musicum mainz (Junger Chor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) Die Uferlosen (schwul-lesbischer Chor) Capella Moguntina ist ein im Jahr 2006 gegründetes junges Ensemble für Kirchenmusik an St. Quintin. Der Chor besteht derzeit aus 20 Mitgliedern, die sich Studium und Aufführung geistlicher Vokalmusik der Renaissance und des Barock zur Aufgabe gemacht haben. Das Repertoire ist sowohl in die Liturgie an der Pfarrkirche St. Quintin als auch in verschiedene Konzerte eingebettet. Die Kinder- und Jugendkantorei St.Alban, welche 1971 von ihrem Chorleiter Heinz Lamby gegründet wurde, zählt heute rund 80 Mitglieder.
Die Mainzer Museenlandschaft ist von historischen Museen geprägt. Das bereits 1852 gegründete Römisch-Germanische Zentralmuseum ist im Kurfürstlichen Schloss untergebracht. Neben Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte, zur römischen Geschichte und zum frühen Mittelalter besitzt das Museum umfangreiche Restaurationswerkstätten. Diese gehören zu den weltweit größten Einrichtungen dieser Art und genießen internationalen Ruf. Sie werden oft mit der Konservierung und Restaurierung weltweit bedeutender archäologischer Funde wie z. B. des Gletschermanns aus Südtirol oder des Goldschatzes von Sipán (Grabbeigaben eines vorinkazeitlichen Fürsten aus Peru) beauftragt.
Eine breiter angelegte Sammlung von der Steinzeit bis in die Moderne bietet das Landesmuseum Mainz. Das Landesmuseum Mainz wurde 1803 gegründet und ist somit eines der ältesten Museen in Deutschland. Es ist im Zentrum von Mainz in der Großen Bleiche im ehemaligen kurfürstlichen Marstall, der „Golden-Ross-Kaserne“, beheimatet und beherbergt die bedeutendste Kunstsammlung des Landes Rheinland-Pfalz. Aus der Zeit des römischen Mogontiacum wird eine Vielzahl von Exponaten ausgestellt. Beeindruckend sind vor allem die z.T. monumentalen Steindenkmäler in der sogenannten Steinhalle, unter anderem auch die Originalfunde der Große Mainzer Jupitersäule und des Dativius-Victor-Bogens. Ebenfalls bedeutend sind der „Mainzer Römerkopf“, das qualitativ hochwertige Portrait eines Angehörigen des Julisch-Claudischen Kaiserhauses und der Bronzekopf einer Frau, möglicherweise der Kopf der keltischen Göttin Rosmerta. Die umfangreiche Gemäldesammlung des Museums geht auf eine Schenkung von 36 Bildern durch Napoleon zurück, die auch Anlass der Gründung des Museums war.
Einen weiteren tiefen Einblick in die Geschichte des römischen Mainz ermöglicht das Museum für antike Schifffahrt, in dem die Römerschiffe ausgestellt sind, die 1980/81 bei den Bauarbeiten für einen Hotelkomplex am Rheinufer gefunden wurden sowie das Heiligtum der Isis und Mater Magna, das ebenfalls bei Bauarbeiten entdeckt wurde und im Untergeschoss der heutigen Römerpassage zu besichtigen ist. Die im Heiligen Bereich gemachten Funde werden dort zusammen mit den baulichen Überresten seit 2003 in einer nach modernsten museumspädagogischen Aspekten multimedial inszenierten Ausstellung gezeigt.
Im weltweit einmaligen Museum für Druckkunst, dem Gutenberg-Museum, erhält man einen Einblick in die von Johannes Gutenberg in Mainz erfundene Drucktechnik. Das Museum verfügt zudem über eine der 48 erhaltenen Gutenbergbibeln. Umfangreiche Exponate zur Geschichte der Drucktechnik, der Typographie und des mechanischen Drucks ergänzen die Sammlungen des Museums.
Das Dom- und Diözesanmuseum im Kreuzgang des Mainzer Doms informiert über die Geschichte der romanischen Bischofskirche und des Bistums Mainz. Der närrischen Historie der Stadt ist das Mainzer Fastnachtsmuseum gewidmet. Daneben gibt es für einen allgemeinen Überblick auch noch das Stadthistorische Museum auf dem Gelände der Zitadelle Mainz. Das Naturhistorische Museum ist das größte seiner Art in Rheinland-Pfalz. Schwerpunkte der Museumsarbeit liegen in den Bio- und Geowissenschaften. Das Mainzer Garnisonsmuseum ist stilgerecht auf der Zitadelle in drei Kasematten zwischen dem Kommandantenbau und der Bastion Germanicus untergebracht und zeigt die über 2000-jährige Geschichte der Festungsstadt Mainz.
Mainz kann als Geburtsstadt der Druckkunst auf eine lange Tradition von Bibliotheken und Büchersammlungen zurückblicken. Den Anfang machte die Bibliotheca Universitatis Moguntinae der 1477 gegründeten Kurfürstlichen Universität. Diese bildete 1805 den Grundstock für die auf direkte Anordnung des französischen Innenministers Champagny gegründete Mainzer Stadtbibliothek. Weitere, bis heute erhaltene, Altbestände an Büchern der nunmehr städtische Bibliothek resultieren aus den Büchersammlungen der Ende des 18. Jahrhunderts aufgelösten Klöster wie z. B. Kartause, Reichklara und Altmünster sowie der 1773 aufgelösten Niederlassung der Jesuiten in Mainz.
Zu Beginn des 20. Jahrhundert fand die Mainzer Stadtbibliothek ihre dauerhafte Bleibe in einem neu errichteten Jugendstilgebäude an der Mainzer Rheinallee in direkter Nachbarschaft zum Kurfürstlichen Schloss. Die Mainzer Stadtbibliothek gliedert sich heute in die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und in die für breitere Bevölkerungsschichten zugängliche Öffentliche Bücherei. Diese fand Anfang der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts als „Öffentliche Bücherei Anna Seghers“ ihren dauerhaften Platz in einem der beiden Hochhaustürme am Bonifaziusplatz in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs. Teile der Öffentlichen Bücherei sind in Form von fünf Stadtteilbüchereien ausgelagert.
Die Martinus-Bibliothek im Arnsburger Hof in der Mainzer Altstadt ist die Wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums Mainz. Sie ist mit etwa 300.000 Bänden und 200 dauernd gehaltenen Zeitschriften ausgestattet. Dazu kommen 900 Inkunabeln und 120 Handschriften, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen. Sie ist eine der größten öffentlichen Spezialbibliotheken für Philosophie und Theologie.
Durch die besondere Verbindung der Stadt Mainz mit dem Wirken Gutenbergs widmet sich die Stadt im kulturellen Bereich intensiv der Literatur und der dazu gehörenden Druckkunst. Die nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufene Mainzer Johannisnacht (drittes Wochenende im Juni) widmet sich im kulturellen Programmbereich mit zahlreichen Aktivitäten der Literatur und dem Andenken Gutenbergs.
Der Mainzer Stadtschreiber ist ein 1984 gestifteter Literaturpreis der Fernsehsender ZDF, 3sat sowie der Stadt Mainz. Namhafte Autorinnen oder Autoren werden für ein Jahr zur bzw. zum Mainzer Stadtschreiberin bzw. Stadtschreiber mit Wohnsitz im Stadtschreiberdomizil des Gutenberg-Museums in Mainz ernannt. Unter den Mainzer Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber finden sich bekannte Autoren wie z. B. Sarah Kirsch (1988), Horst Bienek (1989), Peter Härtling (1995) oder Urs Widmer (2003).
Zusätzlich vergibt die Stadt Mainz den Literaturförderpreis der Stadt Mainz. Dieser Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Preisträger sind junge Mainzer Autorinnen und Autoren. Die Organisation obliegt dem LiteraturBüro Mainz.
Die Mainzer Minipressen-Messe (MMPM) ist die größte Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen in Europa. Sie findet seit 1970 alle zwei Jahre am Mainzer Rheinufer statt. Im Rahmen dieser Messe vergibt die Stadt Mainz seit 1979 zu Ehren von Victor Otto Stomps den V.O. Stomps-Preis für „herausragende kleinverlegerische Leistungen“.
Im November findet das Literaturjahr in Mainz mit der Mainzer Büchermesse im Rathaus seinen Ausklang. Diese Buchmesse wird seit 2001 in der heutigen Form von der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage organisiert, die dort ihre Werke vorstellen. Die Buchmesse steht jedes Jahr unter einem anderen Thema, welches in Form von Vorträgen, Lesungen, Workshops usw. dem interessierten Publikum dargeboten wird.
Für Interessierte ist nicht nur am Wochenende was los: Jeden Mittwoch ist in Mainz „Club- und Diskotag“. Mittwochs ist der Eintritt in den Clubs vielerorts frei oder recht günstig. Viele Besucher locken Clubs wie das Zero, der Star Club,das 50°, das Red Cat, das KUZ (Kulturzentrum Mainz), der Kumiklub oder auch das Caveau.
Januar/Februar: Mainzer Fastnacht mit zahlreichen Prunksitzungen (darunter „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“), Mainzer Rosenmontagszug und Fastnachtsbällen (z. B. der „Prinzengardenball“) Februar: Verleihung des deutschen Kleinkunstpreises im unterhaus März: Rheinland-Pfalz Ausstellung bis 2004 im Volkspark, ab 2005 im Gewerbepark Hechtsheim-Süd Mai: Mainzer Minipressen-Messe; Gutenberg-Marathon Mai/Juni: Open-Ohr-Festival in der Zitadelle Mai bis September: Kulturprogramm „Mainz lebt auf seinen Plätzen“ Juni: Johannisnacht (Volksfest) Juli: Bierbörse Letzter Samstag in Juli: Sommerschwüle -- lesbischwules Fest mit überregionalem Publikum (jährlich seit 1993; bis 2003 in der Alten Ziegelei, ab 2004 im KUZ) Juli-August: Skate Nights August/September: Mainzer Weinmarkt September: Interkulturelle Woche; Mainzer Museumsnacht Oktober: Mainzer Oktoberfest November/Dezember: FILMZ - Festival des deutschen Kinos, Mainzer Büchermesse; Weihnachtsmarkt; zweijährig AKUT-Festival für Jaz
Mainz ist sowohl aufgrund der Historie wie auch der geografischen Lage eng mit dem Weinanbau verbunden. Im Stadtgebiet von Mainz gibt es verschiedene Weinlagen, aus denen hochprämierter Mainzer Wein kommt. Der Wein wird dabei meist in der Mainzer Stange als „Schoppen“ serviert. Aus der Weinkultur stammen auch einige der traditionellen Gerichte, die im Mainzer Raum seit langem nachzuweisen sind: Spundekäse, Handkäs mit Musik und der Mainzer Käse sind Gerichte, die in Weinstuben zum Wein gereicht werden. Auch die Kombination von Pellkartoffeln (im Dialekt Quellmänner), Butter, Leberwurst und Salz hat als früheres Mainzer Gericht für arme Bevölkerungsschichten noch überlebt. Ebenfalls als typisches Mainzer Gericht gilt in dieser Kombination auch Weck, Worscht un Woi. Die Nähe zu Rheinhessen sorgt dafür das auch die kulinarischen Spezialitäten des Umlandes gerne genossen werden und eine echte Abgrenzung nicht existiert. Durch die lange Tradition der Mainzer jüdischen Gemeinde haben sich auch Spezialitäten aschkenasischer Juden (miminhagei jehudei ashkenas) erhalten, die erstmals von Jakob ben Moses haLevi Molin beschrieben wurden. Hierzu zählt beispielsweise die Grüne Sauce.
Zu den bekanntesten Sektkellereien gehört die Kupferberg-Sektkellerei. Aber auch Bier wurde früher in Mainz gebraut; es gab bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Gasthaus- und Großbrauereinen in Mainz. Zu den bekanntesten Brauereien zählt die nicht mehr existierende Mainzer Aktien Bierbrauerei. Heute wird Bier in Mainz im kleinen Stil nur noch in der Gasthausbrauerei „Eisgrub Bräu“ in der Mainzer Altstadt gebraut.
Das „Dom-Café“ wurde 1792 als erstes Kaffeehaus in Mainz und eines der ältesten überhaupt im heutigen Deutschland eröffnet. Franz-Anton Aliski erhielt vom Mainzer Domkapitel im Frühjahr 1792 die Konzession in einem der gerade von Franz Neumann geschaffenen Domhäusern am Marktportal des Domes ein Kaffeehaus mit handwerklich produzierten Torten, Kuchen, Pralinés, Petit Fours, Speiseeis und Pâtisserie, nach Wiener Art einzurichten. Mainz war zu diesem Zeitpunkt ein Zentrum der Konterrevolutionäre und beherbergte viele heimatlose Adelige. Die spätere österreichische Garnison nahm dieses heimatliche Angebot gerne an. Seither besteht in Mainz eine florierende Kaffeehausszene.
Der Mainzer Schinken war eine Spezialität der Mainzer Metzger, noch bis zum Ersten Weltkrieg exportierte Mainz die Delikatesse in die Markthallen von Paris. Von François Rabelais wird diese Spezialität in seinem mehrbändigen humoristischen Romanzyklus um die beiden Riesen Gargantua und Pantagruel, mit dem Bayonner Schinken qualitativ gleichgestellt. In Frankreich wird der Jambon des Mayence nach wie vor besungen und wird im heutigen Mainz gerade wiederentdeckt.
Der Mainzer Turnverein von 1817 ist der zweitälteste noch existierende Sportverein Deutschlands. Der MTV besteht aus den Sparten Turnen-Gymnastik, Badminton, Basketball, Fechten, Fußball, Handball, Kegeln, Modern Sports Karate, Ski, Tennis und Volleyball
Seit 2000 findet in Mainz alljährlich der Gutenberg-Marathon statt.
Zu den Chess Classic Mainz trifft sich jährlich die Weltelite des Schach in der Rheingoldhalle
Außerdem ist in Mainz der MGC Mainz ansässig. Ein erfolgreicher Minigolfverein, der zurzeit in der ersten Bundesliga spielt und mit vielen Nationalspielern besetzt ist.
Mainz weist im sportlichen Bereich vor allem in den Stadtteilen und Vororten eine Vielfalt von Vereinen auf, so auch im Fußball. Der erfolgreichste Fußballverein der Stadt Mainz ist der 1. FSV Mainz 05. Die erste Mannschaft spielte seit ihrer Gründung nie tiefer als in der dritthöchsten Liga. Von 2004 bis 2007 gehörte sie der ersten Bundesliga an, 2005 konnte sie sich zwar sportlich nicht für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren nahm über die Fairplay-Wertung und ein Losverfahren am UEFA-Cup teil, obwohl Hannover 96 diese Tabelle anführte. Die zweite Mannschaft spielt derzeit in der Oberliga. In der Saison 2004/05 spielten alle Mannschaften der 05er in der höchstmöglichen Spielklasse.
Die erste Damenmannschaft des Basketballvereins ASC Theresianum Mainz spielte schon ein Jahr nach ihrer Gründung in der ersten Bundesliga, nun wieder in der zweiten Bundesliga, während die erste Herrenmannschaft in der neu formierten ersten Regionalliga spielt. Die unteren Mannschaften spielen unter anderem in der Regionalliga, Oberliga (Damen) und Landes- und Bezirksliga (Herren). Auch im Jugendbereich ist der ASC einer der erfolgreichsten Vereine in Rheinland-Pfalz.
Die Mainz Athletics zählen zu den süddeutschen Spitzenmannschaften des Baseballs. Seit 1994 sind sie jedes Jahr in der Playoff-Runde um die Deutsche Meisterschaft vertreten. 2007 wurden sie Deutscher Meister.
Die American Footballer vom TSV Schott Mainz Golden Eagles schafften 2007 der Gewinn der Oberliga, und spielen ab sofort in der Regionalliga Mitte. Auch die Jugendmannschaften der Golden Eagles zeigten einige Erfolge, unter anderem die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Hallen-Flag-Football.
Der Rugby-Club Mainz ist seit 2007 in der Zweiten Rugby Bundesliga-Süd vertreten.
Das SPORT-Netz Mainz e.V., Abteilung Lacrosse (Mainzer Musketeers), ist seit 2007 in der Westdeutschen Lacrosse-Liga WDLL, jetzt 1. Bundesliga West, vertreten.