Als Lennebergwald oder Gonsenheimer Wald wird ein circa 700 ha großes, unter Naturschutz stehendes Waldstück in Rheinhessen bezeichnet, das sich zwischen den Mainzer Vororten Finthen, Gonsenheim und den Nachbargemeinden Budenheim und Heidesheim am Rhein erstreckt. Der größte Teil des Waldes gehört zur Gemeinde Budenheim.
Charakteristisch für den Lennebergwald ist sein sehr trockener, sandiger Boden sowie eine hohe Bodentemperatur. Dadurch bedingt findet man hier vornehmlich Kiefern und Eichen, sowie eine Trockenrasenflora wie im angrenzenden vielfältigen Naturschutzgebiet Großer Sand. Große Bedeutung hat der Gonsenheimer Wald unter dem Aspekt der Ökologie sowie als Naherholungsgebiet für Jogger, Nordic Walker, Mountainbiker und Spaziergänger, die zu Hunderttausenden jährlich die zahlreichen ausgezeichneten Wanderwege nutzen.
Der Große Sand ist ein kleines, aber geoökologisch und botanisch überregional bedeutsames Naturschutzgebiet in Mainz. In dem Naturschutzgebiet Großer Sand finden sich viele seltene Pflanzen und Tiere. Manche hier heimische Pflanzen wie z. B. der Sand-Lotwurz (Onosma arenaria) kommen innerhalb Deutschlands nur noch hier in wenigen Exemplaren vor.
Das Binnendünengebiet entstand nach der letzten Eiszeit (Würmglazial) und der ersten Wiederbesiedlung durch Steppenpflanzen vor ca. 12.000 Jahren. Auf dem leicht erwärmbaren, trockenen und nährstoffarmen Sandboden des Mainzer Beckens wachsen als Reliktflora aus dieser Zeit bevorzugt Steppenpflanzen, die ansonsten nur in südosteuropäischen und innerasiatischen Steppengebieten bzw. im Mittelmeerraum vorzufinden sind. Das eigentliche Gelände des Naturschutzgebiets ist mit 127 ha relativ klein.
Der Große Sand liegt zwischen den Mainzer Vororten Gonsenheim und Mombach und erstreckt sich bis an die in Mombach beginnenden Rheinauen. Direkt angrenzend liegt der ca. 700 ha große Lennebergwald, das größte zusammenhängende Waldgebiet in Rheinhessen. Der Lennebergwald steht ebenfalls unter Naturschutz und weist teilweise die gleiche Flora und Fauna auf.
Die Entstehung des Großen Sandes
Im späten Pleistozän, kurz vor Ende der letzten Eiszeit, wurde im Gebiet des heutigen Großen Sandes in den kurzen Sommerphasen vom naheliegenden Rheintal Flugsand zu großen Dünen angeweht. Der Boden bestand dadurch fast ausschließlich aus kalkreichem, feinweißem Sand, der nur wenig Wasser und Nährstoffe speichern konnte, aber gut erwärmbar war.
Gegen Ende der Eiszeit um spätestens 10.000 v. Chr. zogen sich die Eismassen nach Norden zurück. Es entstand in direkter Nachfolge eine baumlose Kältesteppe. Mit zunehmender Erwärmung in Mitteleuropa entwickelte sich durch Einwanderung von Pflanzen aus südlicheren Räumen eine Steppenvegetation, die heute noch als Reliktflora in Teilen vorhanden ist. Auch ein leichter Kieferbewuchs dürfte anzunehmen sein. Eine Wiederbewaldung des Gebietes im Zuge der weiteren Erwärmung verdrängte diese Steppenflora aber immer weiter, so dass diese sich nur in sehr wenigen Gebieten halten konnte. In Mitteldeutschland reichte dieses Binnendünengebiet mit seiner typischen Sandflora ursprünglich von Ingelheim über Mainz/Frankfurt bis weiter südlich nach Heidelberg. Auch die schattenempfindliche Kiefer wurde verdrängt: sie konnte sich nur auf nährstoffarmen Sandstandorten halten.
Dies führt zu der heutigen Vegetation: die Steppenpflanzen im Großen Sand und der Kiefern- und Eichenwald im Lennebergwald. Für den sonst in Deutschland häufigen Buchenmischwald ist das Klima zu trocken und der Boden zu nährstoffarm.
Unterstützt wurde dies noch durch die Bewirtschaftung der Flächen durch die Menschen: bei der Waldweide fraßen Schafe und Ziegen bevorzugt Laubbäume, auch als Feuerholz wurde Laubholz bevorzugt.
Der Große Sand in der Gegenwart
Später wurde das Gelände auch militärisch genutzt. Zuerst durch französische Truppen unter Napoléon, später durch preußische und österreichische Truppen der Bundesfestung Mainz. Bäume oder größere Büsche wurden immer wieder entfernt, um für die Artillerie freies Schussfeld zu erhalten.
Auch die spätere militärische Nutzung durch die preußischen und österreichischen Truppen der Bundesfestung Mainz verhinderte eine natürliche Ausweitung des benachbarten Lennebergwaldes. Später nutzen auch die Wehrmacht und nach dem Zweiten Weltkrieg auch französische und später amerikanische Truppen den Sand als Übungsplatz. Auch heute noch sind Teile des Mainzer Sandes Übungsgelände der US-Truppen.
Parallel zur militärischen Nutzung wurden etwa 1900 größere Teile des Sandes zur Anlage von Obstplantagen genutzt. 1933 begann man auch mit der Bebauung von Randgebieten des Mainzer Sandes.
1939 wurde dann ein 33 ha großer Teil des Sandgebietes als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Ein entscheidender Einschnitt war der Bau der Bundesautobahn 643 1966, die den Sand in 2 große Teile zerschnitt. Östlich der Autobahn befindet sich das ursprüngliche Naturschutzgebiet.
1994 erfolgte die Erweiterung des Naturschutzgebietes um 94 ha. Die hinzukommenden Gebiete sind das Mombacher Oberfeld und die bis dahin noch militärisch genutzten Gebiete.
Die Flora des Großen Sandes
Auf Grund der für Deutschland ungewöhnlichen Wärme und Trockenheit hat sich hier eine eigene Vegetation erhalten, die zur überregionalen Bedeutung des Naturschutzgebietes führt. Es finden sich hier seltene Steppenpflanzen, die sonst erst in der ungarischen Puszta und noch weiter östlich in den eurasischen Steppen auftreten. Viele dieser Pflanzen sind vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Gefährdete bzw. vom Aussterben bedrohte Pflanzen im Naturschutzgebiet Großer Sand Mainz:
Sand-Radmelde (Kochia laniflora, Chenopodiaceae) – (vom Aussterben bedroht) Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens, Orchidaceae) – (stark gefährdet) Büschel-Gipskraut (Gypsophila fastigiata, Caryophyllaceae) – (stark gefährdet) Kegelfrüchtiges Leimkraut (Silene conica, Caryophyllaceae) – (stark gefährdet) Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis, Ranunculaceae) – (stark gefährdet) Sand-Lotwurz (Onosma arenaria, Boraginaceae) – (vom Aussterben bedroht, kommt in Deutschland nur noch in wenigen Exemplaren hier vor) Rote Schwarzwurzel (Scorzonera purpurea, Asteraceae) – (vom Aussterben bedroht) Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides, Asteraceae) Feld-Mannstreu (Eryngium campestre, Apiaceae) – (Art ist nach BArtSchV besonders geschützt) Sand-Steinkraut (Alyssum montanum ssp. gmelinii, Brassicaceae) Haar-Pfriemengras (Stipa capillata, Poaceae) Federgras (Stipa joannis, Poaceae)
Im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität wurde 1982 im Zuge von Erweiterungsmaßnahmen eine Nachbildung des Großen Sandes angelegt. Im 2006/2007 neugestalteten Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde die Flora des Naturschutzgebietes Großer Sand wieder auf einer eigens eingerichteten Schaufläche nachgebildet.
Der Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz wurde in den Jahren 1946 bis 1955 auf einem Gelände angelegt, das zuvor eine landwirtschaftliche Nutzfläche mit Obstbäumen und ein militärisches Übungsgelände war. Heute beheimatet der botanische Garten im Freiland und in den Gewächshäusern etwa 8500 Pflanzenarten aus nahezu allen Regionen der Welt. Gründer und erster Direktor des Mainzer Botanischen Gartens war der Botaniker Wilhelm Troll (1897–1978). Bei der Anlage des Gartens wurde er durch Max Top (1895-1986) unterstützt.
Erstmals wurde der Garten 1948 durch den Bau des ersten Gewächshauses erweitert, weitere Ausbaustufen waren der Erwerb von zwei gebrauchten Gewächshäusern (1952), der Bau des bis heute höchsten Gewächshauses, des sogenannten Verbinders (1954), die Erweiterung um eine Nachbildung des Mainzer Sandes (1986, das Gelände des Gartens umfasst seither rund 10 ha), die Umgestaltung des Sukkulentenhauses (1997) und der Neubau eines Tropenhauses (1999).
Aufgaben des Botanischen Gartens
Als Teil der Universität Mainz dient der Botanische Garten der Forschung und Lehre sowie dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Daneben gehören zu seinen Aufgaben Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung, Auszubildende können hier eine Berufsausbildung zum Gärtner (Zierpflanzenbau) absolvieren. Der Öffentlichkeit steht der Garten für gelegentliche kulturelle Veranstaltungen und zur Erholung zur Verfügung. Es finden ganzjährlich regelmäßige oder individuelle Führungen durch den botanischen Garten statt.
Sonderschauen
In unregelmäßigen Abständen werden zum Beispiel die Pflanzen in der Bibel als Themaausstellung präsentiert.
Der Hauptfriedhof ist die 1803 unter französischer Administration angelegte größte Begräbnisstätte in Mainz. Er war Vorbild für den ein Jahr später angelegten Friedhof Père Lachaise in Paris. Nicht nur zahlreiche prominente Mainzer haben hier ihre letzte Ruhe gefunden, es befinden sich auch Ehren- und Kriegsgräberanlagen auf dem Gelände, so zum Beispiel der Deutsche Ehrenhof.
Geschichte
Schon in römischer Zeit und bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. war das Gelände des heutigen Hauptfriedhofes für Begräbnisse genutzt worden. Anfang des fünften Jahrhunderts erlitt angeblich Aureus an dieser Stelle den Märtyrertod. Zeitweise stand hier eine Kapelle. 1803 setzte Jeanbon St. André, der Präfekt des Départements Donnersberg und damalige Mainzer Bürgermeister, ein Kaiserliches Dekret vom 23. Prairial Jahr XII über Begräbnisse – Décret Impérial sur les sépultures, le 23 Prairial an XII um, nach dem Grabstätten künftig nicht mehr als Kirchhöfe innerhalb der Stadtgrenzen angelegt werden durften, sondern unter die Aufsicht der politischen Gemeinde gestellt und außerhalb der Stadt eingerichtet werden sollten. Hintergrund dieser Anweisung war die Tatsache, dass am Ende des 18. Jahrhunderts das linke Rheinufer unter französische Herrschaft gekommen war. In der Folge waren Klöster aufgelöst und die Spitäler zu einem Hospital zusammengelegt worden. Die Anzahl der kirchlichen und damit mit einem Friedhof verbundenen Einrichtungen war damit drastisch gesunken und es herrschte ein Mangel an Grabstätten. Vor allem sprachen jedoch hygienische Gründe für einer Verlagerung der Bestattungsorte außerhalb der Stadt.
Umgesetzt wurde die Anweisung vom Mainzer Bürgermeister Franz Konrad Macké. Im Zahlbachtal wurde auf einem Gelände, das bisher zum Kloster Dalheim (Mainz) gehört hatte, der neue zentrale christliche Friedhof angelegt. Das Gelände war schon vor 2000 Jahre in römischer Zeit Begräbnisstätte. Später wurden hier einige der Mainzer Bischöfe beerdigt, darunter Aureus (Mainz), dessen Gebeine später in das Kloster St. Alban und Heiligenstadt umgebettet. Deshalb resultiert die Bezeichnung "Heiliges Tal" für das Zahlbachtal sowie der Mainzer Ausspruch "Komm wir gehen zum Aureus" für einen Besuch auf dem Hauptfriedhof.
Nachdem der Judensand, der alte jüdische Friedhof in der Mombacher Straße, nicht mehr weitergenutzt werden durfte, da er nun zur Innenstadt zählte, wurde 1881 südlich des Mainzer Hauptfriedhofs ein neuer jüdischer Friedhof angelegt.
Der Mainzer Hauptfriedhof umfasste zunächst ein nahezu rechteckiges Gelände von elf Morgen Größe, wurde aber mehrfach erweitert. Zunächst ohne ordnendes Wegesystem geplant, weist er heute bei einer Größe von etwa zwei Quadratkilometern eine Grobgliederung in 75 Felder im Hauptteil, 14 Felder im jenseits der Saarstraße gelegenen Urnenhain und ein geometrisches Wegenetz auf. Die Hauptachsen sind durch Alleen gekennzeichnet. Wegen seines alten Baum- und anderen Pflanzenbestandes gilt der Hauptfriedhof heute als eine der wichtigsten Mainzer Grünanlagen. Im Jahre 2005 wurde der Hauptfriedhof Mainz in die Liste der bedeutendsten Friedhöfe Europas aufgenommen, eine Auszeichnung der European Association of Significant Cemeteries.
Bauwerke
Die 1804 errichtete hölzerne Trauerhalle in der Nordostecke des Friedhofes war eines der ersten Bauwerke dieser Art in Deutschland. Sie wurde aber ebenso wie die Aureuskapelle durch Luftangriffe 1945 zerstört. Seit 1903 befindet sich auf dem Friedhofsgelände auch ein Krematorium, eines der ersten Bauten dieser Art in Deutschland, das 1996 modernisiert wurde.
Grabstätten
Gab es zunächst Pläne, den Mainzer Hauptfriedhof zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu schließen, wurden diese jedoch verworfen, sodass der Friedhof auch heute noch als Begräbnisstätte genutzt wird. Zahlreiche Grabdenkmäler aus den vergangenen Jahrhunderten machen ihn zudem für historisch und kunstgeschichtlich Interessierte besuchenswert. Neben Familien- und Einzelgräbern gibt es auch Denkmäler und Gräber etwa von Kriegsopfern und von in Mainz verstorbenen französischen Soldaten, wie zum Beispiel das größere Franzosendenkmal gestaltet von Louis-Henri Nicot. Bemerkenswert sind insbesondere die beiden Gruften"straßen" mit Gruftanlagen bedeutender Mainzer Familien. Der älteste noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahre 1805. Insgesamt sind über 230 Grabsteine und Denkmäler auf dem Hauptfriedhof denkmalgeschützt.
Gräber bekannter Persönlichkeiten
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wurden auf dem Mainzer Hauptfriedhof bestattet, etwa
Jeanbon St. André, französischer Präfekt des Département du Mont Tonnerre (Donnersberg) mit Sitz in Mainz Franz Ambros Alexander, Musikalienhersteller Fritz Arens, Mainzer Kunsthistoriker Ludwig Becker, Kirchenarchitekt und Bauforscher Philipp Anton Bembé, Möbelhersteller Heinrich Bone, Philologe und Pädagoge, Verfasser katholischer Kirchengesangbücher Peter Cornelius Deutscher Komponist Eduard David, führender SPD-Politiker der Kaiserzeit und der Weimarer Republik Jockel Fuchs, Mainzer Oberbürgermeister Carl Gassner, Mediziner und Erfinder der Trockenbatterie Heinrich Gassner, Mainzer Oberbürgermeister Paul Haenlein, Ingenieur, Luftfahrtpionier Ida von Hahn-Hahn, Schriftstellerin, Lyrikerin und Ordensgründerin Adam Henkell, Sekthersteller Karl Holzamer (1907 - 2007), Philosoph, Gründungsintendant des ZDF Franz Freiherr Gedult von Jungenfeld, Mainzer Oberbürgermeister Karl Kohl (*13. Januar 1881 - 9. April 1943), Brauherr Bierbrauerei zur Sonne Friedrich Kellner (1885 - 1970), Autor dokumentarischer Aufzeichnungen in der Zeit des Naziregimes in Deutschland Hans Klenk, Gründer der Hakle-Werke Eduard Kreyßig, Mainzer Stadtbaumeister Christian Adalbert Kupferberg, Kaufmann, Gründer der Kupferberg-Sektkellerei Ludwig Lindenschmit der Ältere, bedeutender Prähistoriker Franz Konrad Macké, Mainzer Bürgermeister Ernst Neger, Mainzer Fastnachtsgröße Roden Noel, britischer Dichter und Essayist Fritz Ohlhof, sozialistischer Politiker und Gewerkschafter Franz Schott, Bürgermeister und Mainzer Musikverleger Der in Mainz gestorbene österreichische Regiments-Kapellmeister Georg Karl Zulehner (1805-1847), Arrangeur des Narhallamarschs Friedrich Schütz, Direktor des Mainzer Stadtarchivs, Historiker, Direktor des Mainzer Fastnachtsmuseums Kathinka Zitz-Halein, Schriftstellerin
Das Römische Theater in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz (lat. Mogontiacum) wurde erst in den letzten Jahren freigelegt. Es befindet sich in direkter Nachbarschaft des Bahnhofs Mainz Römisches Theater und war mit einem Durchmesser von 116 m und einer Bühnenbreite von 42 m einst das größte römische Bühnentheater nördlich der Alpen. Das Theater bot Platz für ca. 10.000 Besucher.
Geschichte
Das römische Mainz verdankt seine Bedeutung vor allem der verkehrsgünstigen Lage an der Mündung des Mains in den Rhein. Von hier aus ließ sich die nahe gelegene Grenze des Imperium Romanums, der Limes, sehr gut verteidigen und von hier aus ließen sich Feldzüge gegen die Germanen organisieren. Deswegen wurde hier um 13/12 v. Chr. ein Zweilegionenlager gegründet, welches bis nach 350 bestand.
Um dieses Lager entstand mit der Zeit auch eine Zivilsiedlung (lat. Vicus) mit Stadtcharakter, welche ab ca. 80 n. Chr. zur Hauptstadt (lat. caput provinciae) der neu eingerichteten Provinz Germania Superior wurde. In dieser Stadt wurde, wahrscheinlich in engem Zusammenhang mit den feierlichen Totenspielen zu Ehren von Drusus, auch ein römisches Theater errichtet. Bei dem nur 340 m entfernten Ehrenmal für Drusus (siehe auch Drususstein) dürften die militärischen Paraden (decursio militum) zu Ehren von Drusus abgehalten worden sein, die bereits 19 n. Chr. erwähnt werden. Das römischen Bühnentheater wird entsprechend bei den zivilen Gedenkfeiern (supplicatio) der Repräsentanten der 60 gallischen Gebietskörperschaften (Galliarum civitates) zu Ehren des Drusus verwendet worden sein. Bereits 39 n. Chr. erwähnt Sueton ein Theater in Mogontiacum. Wahrscheinlich gab es bereits vor dem in Stein ausgeführten, heute in Ausgrabung befindlichen Theater, einen hölzernen Vorgängerbau.
Das Theater bot als größtes Bühnentheater nördlich der Alpen Platz für etwa 10.000 Besucher. Die Breite des Zuschauerraumes betrug 116 m, die der der Bühne 42 m. Mit dem Umbau der Stadtmauer Mitte des 4. Jahrhunderts, für den auch Steinmaterial des Theaters verwendet worden sein dürfte, lag das Theater außerhalb des geschützten Bereiches und der Theaterbetrieb kam zum Erliegen. Wiederverwendbares Steinmaterial wie beispielsweise die Steinblöcke der Zuschauerränge wurden nach und nach abgetragen.
Die massiv gemauerten Gewölbe des Theaters überdauerten noch einige Jahrhunderte. Ab dem 6. Jahrhundert wurden sie als Katakomben für Bestattungen aus den umliegenden Klöstern (vor allem wohl St. Nikomedes, ein heute nicht mehr existierendes Kloster) verwendet. Entsprechende Grablegungen wurden bei den Ausgrabungen der letzten Jahre gefunden.
Im 11. Jahrhundert wird das römische Bühnentheater ein letztes Mal erwähnt. Gozwin schreibt in seiner "Passio sancti Albani Martyris Moguntini": "Hoc etiam astruunt adhuc superstites theatri ruinae, quod Romano more ad ludos circenses et theatrica spectacula constructum est."
Beim Bau der Zitadelle von Mainz Mitte des 17. Jahrhunderts kam es dann zu einer völligen Einebnung des Geländes. Die letzten sichtbaren Überreste des Mauerwerks verschwanden und das römischen Bühnentheater geriet in Vergessenheit.
Wiederentdeckung und Ausgrabung
Erst beim Bau der Eisenbahn im Jahr 1884 fand man Fundamente des Bühnenhauses, die zwar vermessen, danach aber abgerissen wurden, um die Gleise und Bahnsteige des Südbahnhofs anzulegen. Die Mauerreste wurden jedoch nicht mit dem lange gesuchten Theater in Verbindung gebracht. Als 1914 bei Kanalarbeiten erneut Mauerreste gefunden wurden, erkannte der Kunsthistoriker Ernst Neeb diese als Überreste eines römischen Bühnentheaters. Eine Suchgrabung im Jahre 1916 bestätigte seine Annahme, wegen der Not des Ersten Weltkriegs konnten aber keine größere Ausgrabungen durchgeführt werden. Die Mauerreste wurden wieder zugeschüttet und gerieten fast vollständig in Vergessenheit.
1998 wurden, nach mehrjähriger Planung, in einem ersten Suchschnitt mehrere Pfeilerreste wieder sichtbar gemacht. Seit 1999 laufen, ermöglicht durch Spenden und Sponsorenhilfe, umfangreiche Ausgrabungen des Bauwerks, unterstützt auch durch freiwillige Helfer aus der Mainzer Bevölkerung.
Das Theater und seine Umgebung, einschließlich des angrenzenden Südbahnhofs und der Zitadelle, sollen in nächster Zeit weiter aufgewertet werden. Erste Musik- und Theaterveranstaltungen in den Ruinen waren Erfolge und sollen fortgeführt werden. Ebenso gibt es immer wieder Überlegungen, das Grabungsareal durch eine neue Verkehrsführung zur Zitadelle zu erweitern oder Teile des Theaters zu rekonstruieren.
Amphitheater
Mogontiacum dürfte mit ziemlicher Sicherheit auch ein Amphitheater besessen haben. Dies wurde bislang noch nicht eindeutig lokalisiert; historische Überlieferungen und Hinweise aus Grabungen deuten jedoch auf das Zahlbachtal in der Nähe des nicht mehr existierenden Dalheimer Klosters als Standort hin. In den Aufzeichnungen des Mainzer Mönches Siegehard um 1100 ist die Rede von den Ruinen eines Theaters im Zahlbachtal, welches für Gladiatoren- und Zirkusspiele angelegt worden sein soll.
In der„ Alten Geschichte von Mainz“ von Pater Joseph Fuchs (mehrbändig, ab 1771 erschienen) lokalisierte Fuchs das Mainzer Amphitheater allerdings an einer anderen Stelle, nämlich zwischen der heutigen Innenstadt und dem Hechtsheimer Berg. Dort sei ein großer Halbzirkel auf dessen Grund man Reste starker Pfeiler gefunden habe. Bisher stehen allerdings in beiden Fällen archäologische Nachweise aus. Die Existenz eines Amphitheaters ist nur indirekt über Indizien wie beispielsweise der Widmung von Gladiatoren erschließbar.
St. Christoph ist eine frühgotische Kirche, die zwischen 1240 und 1330 in Mainz erbaut wurde. Die Kirche war die Taufkirche von Johannes Gutenberg. Sie steht in der nach ihr benannten Christofstraße in der Altstadt. Die Ruine von St. Christoph ist heute eines von mehreren Kriegsmahnmalen der Stadt Mainz und erinnert an die Opfer und die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg, so unter anderem am 27. Februar 1945.
Geschichte
Erstmals wurde die ehemalige Pfarrkirche 893 urkundlich erwähnt. In einer Urkunde des Papstes Innozenz II. aus dem Jahr 1140 wird das Patronat der Reichsabtei St. Maximin in Trier zur Kirche dargestellt.
Bis auf ihren romanischen Turm mit den Doppelfenstern aus der Zeit um 1240 stammt der heutige Bau aus den Jahrzehnten von etwa 1280 bis 1330. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Kirche renoviert und im Barockstil umgestaltet.
Im 2. Weltkrieg wurde sie bis auf die Grundmauern zerstört: während des großen Fliegerangriffs auf Mainz am 12. und 13. August 1942 brannte St. Christoph ab, bei einer erneuten Bombardierung am 27. Februar 1945 brachten Sprengbomben die Gewölbe zum Einsturz.
Die Außenmauern wurden wieder aufgerichtet und auf der Nordseite durch Betonstützen abgesichert, hierbei wurde das neue Strebewerk mit einem Relief des Bildhauers Heinz Hemrich versehen, das symbolische Darstellungen aus der Geschichte der Stadt trägt. Die Kirche ist heute als Mahnmal gestaltet. "Den Toten zum Gedenken/ Den Lebenden zur Mahnung", ist der Text einer in den Boden eingelassenen Gedenktafel.
Direkt neben der Kirche steht das modernste Gutenbergstandbild der Stadt. Es wurde anlässlich des Gutenberg-Jahrs 2000 vom Mainzer Bildhauer Karlheinz Oswald geschaffen. Die Eisenplastik zeigt Gutenberg an der Buchpresse. Gutenberg verwendete zum Buchdruck eine Holzpresse, die von Aufbau, Mechanik und Bedienung an eine Weinpresse erinnert.
Ausstattung
Neben gelegentlich wechselnden Gestaltungselementen der römisch-katholischen Cityseelsorge im in reduzierter Form wiederaufgebauten Ostchor findet sich im Untergeschoss des romanischen Turmes eine Kapelle, die von der internationalen orthodoxen Parochie St.Christoph zu ihren überwiegend deutschsprachigen Gottesdiensten genutzt wird - mit schlichter Ausstattung für den byzantinischen Ritus.
Erhalten
In Gau-Bischofsheim steht die zu Teilen noch erhaltene älteste Orgel im Bistum Mainz, die 1667 von Johann Peter Geissel für die St. Christoph-Kirche in Mainz gebaut und 1773 nach Gau-Bischofsheim verkauft wurde, wo sie heute in der Pfarrkirche steht.
Im Ostteil befindet sich ein gotisches Taufbecken aus der Zeit Gutenbergs, das von vier Löwenköpfen getragen wird.
Verloren
In der Christophskirche wurde seit 1792 ein Wunderkreuz aus der Zeit um 1300 verwahrt.
Stadtgestaltung Mainz
Zum 60. Gedenktag der endgültigen Ruinierung, wurde die Beleuchtung der Kirche und des Platzes im Jahr 2005 neu gestaltet. Hierdurch wird Innen- und Außenzone lichtechnisch voneinander abgesetzt.
Der Fastnachtsbrunnen in Mainz steht am Schillerplatz (Ecke Schillerstraße/Ludwigsstraße) und schmückt die Stadt mit einem Denkmal, das die närrische Jahreszeit widerspiegelt. Enthüllt wurde er nach dreijähriger Schaffenszeit am 14. Januar 1967 unter großer Anteilnahme der Mainzer Bevölkerung.
Sponsoring
Die Stadt Mainz fragte bereits 1963 erfolgreich bei einem kleinen Kreis von Industriellen an, ob man bereit sei, der nach wie vor von Kriegszerstörungen gezeichneten Stadt ein neues Fastnachtsdenkmal zu stiften. Das Getränkeunternehmen Eckes AG aus Nieder-Olm, an seiner Spitze Ludwig Eckes, erklärte sich dazu bereit.
Auswahl
Nach Ausschreibung eines Wettbewerbes wurde unter 234 Einreichungen der Entwurf des Münchner Künstlers und Professors Blasius Spreng, der auch zahlreiche andere Denkmäler im Deutschland der Nachkriegszeit gestaltete, ausgewählt. Den Vorsitz der Jury hatte Prof. Ewald Mataré, ein bekannter deutscher Maler und Bildhauer. Der Entwurf war das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Spreng mit dem Mainzer Architekten Helmut Gräf.
Gestaltung
Bei dem Fastnachtsbrunnen handelt sich um einen fast neun Meter hohen, bronzenen turmartigen Brunnen, der von mehr als 200 ebenfalls bronzenen Figuren und Allegorien bevölkert ist. Vater Rhein, der Mönch, der Narr mit seinen Attributen, der Harlekin und der Mann mit dem Brett vor dem Kopf, die Katze, Till Eulenspiegel, der Hanswurst und die Stadtgöttin Moguntia, der Geldbeutelwäscher, Vaganten, Schwellköpp oder der Paragraphenreiter, Possenreißer und Gaukler sind nur einige der Motive, die starken Bezug zur Mainzer Stadt- und Fastnachtsgeschichte aufweisen. Natürlich dürfen die Rebenranken, sowie Weck, Worscht un Woi nicht fehlen. Insgesamt steht der Narrenturm auf seiner Spitze, d.h. der Umfang verjüngt sich bis zum Fuß hin. Die Symbolik soll auf die labile Glückswelt der Narren hindeuten. Die Lebensfreude die dieses Denkmal symbolisiert soll etwas Beständiges sein, was die Mainzer gerne annehmen.
Eingefasst ist der Brunnen mit einem Beckenrund aus rotem Sandstein, welches von dem Mainzer Architekt Helmut Gräf gestaltet wurde. Der Fastnachtsbrunnen begrenzt zusammen mit dem Schillerdenkmal auf der gegenüberliegenden Seite den so genannten Schillerplatz (früher Thiermarkt, Dietmarkt) mit weiteren kleineren Fastnachtsdenkmälern, alten Baumbeständen und großen Blumenrabbatten.
Denkmäler die an Johannes Gutenberg erinnern, gibt es unter anderem in Mainz, Straßburg und Frankfurt am Main.
Von besonderer Wichtigkeit ist das Mainzer Gutenberg-Denkmal von 1837, das als das erste bürgerliche Denkmal im vollen Sinne des Wortes gilt, da es einen Bürgerlichen auf den Denkmalssockel hob und vom Bürgertum angeregt und getragen wurde. Die Entstehungsgeschichte des Mainzer Gutenberg-Denkmals von dem ersten Vorschlag, des berühmtesten Sohnes der Stadt in Form eines Monumentes zu gedenken, bis zu seiner Ausführung reicht über fast ein halbes Jahrhundert. Gutenberg-Rezeption in der Zeit der Mainzer Republik (1792/93)
Das Gutenberg-Denkmal von Joseph Scholl (1827)
1816 wurde Mainz Teil des Großherzogtums Hessen. Die Forderungen nach einem Gutenberg-Denkmal kamen nun von Seiten der Bürgerschaft. Schließlich schlossen sich die Mainzer Casino-Gesellschaft und der Kunstverein zusammen und gaben bei dem lokalen Künstler Joseph Scholl eine mannshohe Sandsteinfigur Gutenbergs in Auftrag. Finanziert wurde dieses Denkmal aus Spenden. Es stand zunächst im Innenhof der Casino-Gesellschaft, so dass es nicht den Charakter eines öffentlichen, städtischen Denkmals, sondern den eines privaten trug. Heute befindet es sich im Eingangsbereich des „Hofes zum römischem Kaiser“, in dem das Gutenberg-Museum untergebracht ist.
Das Gutenberg-Denkmal von Bertel Thorvaldsen (1837)
Mit dem Denkmal von Scholl wollte sich das Mainzer Bürgertum jedoch nicht zufrieden geben, es wurde von Anfang an als Provisorium betrachtet. Kurz nach dessen Aufstellung begannen bereits die Vorbereitungen, ein öffentliches Denkmal von europäischem Rang zu realisieren. Dazu wurde eine europäische Subskription ins Leben gerufen und Spendenlisten in deutscher, französischer und englischer Sprache wurden in alle Teile Europas versandt. Den Mainzern gelang es, den bekannten, dänisch-stämmigen Bildhauer Bertel Thorvaldsen als Künstler zu gewinnen. Gegossen wurde das Denkmal in Paris in der Werkstatt von Charles Crozatier. 1837 kam dann das Denkmal auf dem Gutenberg-Platz zur Aufstellung und wurde mit einem feierlichen Festakt eingeweiht.
Den ersten Vorschlag, Johannes Gutenberg in seiner Geburtsstadt Mainz ein Denkmal zu setzen machte Georg Christian Wedekind in der revolutionären Zeitschrift „Der Patriot“. Er schloss damit an eine Rede des Jakobiners Anacharsis Cloots an, der 1792 vor der französischen Nationalversammlung die Überführung der sterblichen Überreste Gutenbergs in das Pantheon nach Paris gefordert hatte. Cloots sah in Gutenberg einen der Ahnherren der Französischen Revolution, da dessen Erfindung der Buchdruckerkunst sie erst möglich gemacht habe. An diese Sichtweise von Gutenberg als Revolutionär wurde noch im selben Jahr in Mainz angeknüpft, wo sich unter dem Schutz des französischen Militärs eine Revolution im Kleinen abgespielt hatte. Zu einer Ausführung des Denkmals kam es jedoch nicht, da die über den Rhein heranrückenden Koalitionstruppen der Mainzer Republik ein Ende setzten.
Denkmalpläne im französischen Mainz (1798–1814)
1798 wurde Mainz Teil von Frankreich und blieb es für die nächsten 16 Jahre. Unter der französischen Herrschaft wurden die Denkmal-Pläne wieder aufgegriffen. Abermals kam es jedoch nicht zu ihrer Realisierung, da die Ressourcen durch die anhaltenden Kriege anderweitig gebunden waren. Geschaffen wurde jedoch in der Nähe des Mainzer Domes der Gutenberg-Platz (Place Guttemberg) als Teil einer Paradestraße mit dem Namen Grand Rue Napoléon, der bis zum heutigen Tag diesen Namen trägt und auf dem damals schon ein Denkmal vorgesehen war.
Die Große Mainzer Jupitersäule ist ein in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts in Mogontiacum errichtetes Denkmal zu Ehren des römischen Gottes Jupiter. Sie gilt als die größte und aufwändigste Jupitersäule im deutschsprachigen Raum und war Vorbild für weitere, vor allem im 2. und 3. Jahrhundert errichtete, Denkmäler. Sie wurde in der Spätzeit des römischen Reiches zerstört und 1904/1905 wiederentdeckt. Heute sind die rekonstruierten Überreste in der Steinhalle des Landesmuseums in Mainz zu besichtigen. Kopien der Großen Mainzer Jupitersäule befinden sich neben Mainz selbst noch in dem Kastell Saalburg, in Paris und in Rom. Inhaltsverzeichnis
Geschichtlicher Hintergrund
13/12 v. Chr. begann mit dem Bau eines Legionslagers auf dem Mainzer Kästrich (Erhebung oberhalb des Rheintals) die fast 500 Jahre dauernde römische Präsenz in Mainz. Kurz danach entstanden mehrere Canabae an den Hängen des Kästrich hin zum Rhein und in Weisenau, die sich schnell zu Zivilsiedlungen entwickelten. Im Bereich der heutigen Mainzer Neustadt in Höhe des Zoll- und Binnenhafens entstand dabei eine in der Fachliteratur auch als „Dimesser Ort“ bezeichnete Siedlung. Hier befand sich wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein Flottenstützpunkt der römischen Rheinflotte. Zusätzlich lassen archäologische Funde die Interpretation zu, dass sich hier auch ein Umschlagplatz für per Schiff transportierte Waren befand, es sich bei der Siedlung also um eine Hafen- und Fernkaufleutesiedlung handelte. Mit Beginn der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts muss diese Zivilsiedlung bereits eine große Bedeutung für das zivile Leben in Mainz sowie einen gewissen Wohlstand gehabt haben. Auch eine Deutung als ziviler Mittelpunkt von Mainz zum damaligen Zeitpunkt wird angenommen. Während der Herrschaft Kaiser Neros stifteten dann Bewohner dieser Siedlung die Jupitersäule. Zusammen mit einem Altarstein für Dankopfer wurde sie als Zeichen ihrer Ergebenheit und Treue zum Kaiserhaus in der Siedlung aufgestellt.
Wiederauffindung und Rekonstruktion
Im Dezember 1904 wurde der damalige Leiter des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz, Ludwig Lindenschmit der Jüngere, auf Bronzefragmente aufmerksam, die Bauarbeiter bei einem Altmetallhändler verkauften. Ein mit einer Sandale bekleideter Fuß sowie Überreste eines Blitzbündels stellten sich als Teile der überlebensgroßen Jupiterfigur heraus. Nachdem Lindenschmit den Fundort in der Sömmeringstraße in der Mainzer Neustadt ausfindig machen konnte, wurden in mehrwöchigen Nachgrabungen Anfang 1905 in zweieinhalb Meter Tiefe die Überreste der Jupitersäule gefunden. Insgesamt fast 2000 Fragmente verschiedenster Größe wurden geborgen. Die Fundsituation ließ bereits damals den Schluss zu, dass die Trümmerstücke der Jupitersäule das Ergebnis einer systematischen und geplanten Zerstörung sowie Deponierung der Bruchstücke gewesen waren. Lindenschmit, der auch in Europa einen guten Ruf als Konservator genoss, rekonstruierte in aufwändiger Arbeit die Säule aus den Trümmern. Dazu schrieb er später:
Der Aufbau der einzelnen Glieder, der Sockel, Säulentrommeln usw. erfolgte so, daß zunächst die zusammengehörigen, sich oft nur an schmalen Bruchstellen berührenden Teile der Außenseite mittels Messingdollen und Steinkitt zueinander geheftet wurden. Da, wo größere Stücke im Innern der Säule fehlten, wurde die Verbindung mit den Außenseiten, um das Gewicht nicht unnötig zu erhöhen, mit Backsteinen, die in eine aus Leim und Gips gefertigte Masse gebettet wurden, hergestellt.
Außerdem verband man die nach außen gewendeten Teile unter sich und mit dem Kern durch eingelegte Metallklumpen, Drähte und Klammern. Alle Lücken im Innern wie außen wurden mit der erwähnten Masse oder mit Steinkitt ausgefüllt.
Trotz der sich abzeichnenden überregionalen Bedeutung des Fundes wurde die Jupitersäule für mehrere Jahrzehnte an verschiedenen Orten unter freiem Himmel gelagert. Ab 1963 wurde sie dann in der Steinhalle (die frühere Reithalle des Kurfürstlichen Marstalls) des heutigen Landesmuseums Mainz gezeigt. Dort wird sie zusammen mit anderen bedeutenden Steindenkmälern der ca. 2000 Einzelstücke umfassenden Sammlung römischer Steindenkmäler aus der römischen Zeit Mainz ausgestellt
Beschreibung und Figurenprogramm
Die Große Mainzer Jupitersäule besteht aus zwei unterschiedlich großen, fast kubischen Sockelsteinen und fünf Säulentrommeln, die sich nach oben im Durchmesser leicht verjüngen. In diesem Bereich des Denkmals werden insgesamt 28 unterschiedliche Gottheiten der römisch-keltischen Mythologie dargestellt. Auf der Säule sitzt ein reich verziertes Kapitell korinthischen Typs mit einem darauf sitzenden kubischen Abschlussstein, auf dem die Jupiterfigur stand. Die Säule misst ohne Jupiterfigur 9,14 m, mit der 3,36 m großen Jupiterfigur hatte die Jupitersäule damit eine Gesamthöhe von insgesamt 12,50 m. Gefertigt wurde sie wie zahlreiche weitere Steindenkmäler des römischen Mogontiacums aus lothringischem Keuper (Kalkstein) aus der Gegend von Verdun.
Sockelsteine
Die beiden Sockelsteine standen wahrscheinlich auf einem mehrstufigen Unterbau. Der unterste Sockelstein zeigt auf den vier Bildseiten Jupiter selbst sowie die Göttin des Glücks, Fortuna und Minerva, die Göttin der Weisheit. Dazu kommen noch Merkur, der Gott des Handels und Salus (? Nicht eindeutig identifizierbar), die weibliche Gottheit des personifizierten Wohlergehens. Alleine dargestellt wird auf der vierten Bildseite Herkules. Der zweite Sockelstein zeigt Apollo, Gott der Musik und der Künste sowie die beiden Dioskuren. Die Frontalseite der Jupitersäule (die dem Opferaltar zugewendete Seite) enthält die bereits erwähnte Stiftungsinschrift. Zusätzlich zu den Götterfiguren weisen die jeweiligen Bildseiten ein reichhaltiges umgebendes Dekor auf.
Säulentrommeln
Die Säulentrommeln zeigen in aufsteigender Ordnung folgende, teils nicht mit letzter Sicherheit identifizierbare Gottheiten:
Auf der untersten Säulentrommel werden der Meeresgott Neptun, Diana, die Göttin der Jagd, die Siegesgöttin Victoria sowie der Kriegsgott Mars dargestellt. Die nächste Trommel zeigt zwei weibliche Gottheiten, die als Stadtgöttin Roma (?) und die Vegetationsgöttin Ceres (?) gedeutet werden könnten sowie Vulcanus, den Gott der Schmiedekunst, und möglicherweise Virtus (?), die Personifikation der Tapferkeit. Bei der nächsten Säulentrommel lässt sich keine der abgebildeten Gottheiten eindeutig bestimmen. Möglicherweise werden hier die Friedensgöttin Pax, Aequitas, die Personifikation der Gerechtigkeit, die Hausgöttin Vesta sowie eine nicht näher bestimmbare weibliche Göttin dargestellt.
Die vorletzte Säulentrommel zeigt eine Person, die möglicherweise den Genius des Nero darstellt, den Gott des Weines Bacchus sowie zwei Laren, Schutzgötter der römischen Mythologie. Auf der letzten Säulentrommel sind Luna, die Göttin des Mondes, und Sol, der Gott der Sonne, dargestellt. Luna wird als Lenkerin einer Biga (Zweispänner) dargestellt, während Sol eine Quadriga lenkt.
Kapitell und Abschlußstein
Das korinthische Kapitell, welches auf der letzten Säulentrommel aufsitzt, ist typischerweise mit reichverzierten Akanthusblättern in zwei übereinanderliegenden Reihen verziert. Der auf dem Kapitell sitzende Abschlußstein ist mit Blütendekor und Diagonalmuster verziert.
Jupiterfigur
Die auf der Säule stehende Jupiterfigur ist nur in wenigen Bruchstücken erhalten. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei der gewaltsamen Zerstörung der Jupitersäule die vergoldete bronzene Jupiterstatue wegen ihres Metallwertes zerschlagen und eingeschmolzen wurde. Die mit weit über 3 m überlebensgroße Figur war stehend oder sitzend abgebildet, mit einem Blitzbündel als typisches Attribut in der Hand und mit einem neben ihm stehenden Adler. Erhalten geblieben sind der linke Fuß (mit einer Sandale bekleidet), ein Finger, ein Blitzkeil, eine Klaue des Adlers sowie kleinere Teile der Mittelpartie des Körpers.
Inschriften
Zusammen mit den Bruchstücken der Jupitersäule kamen auch Inschriften zutage. Eine Weiheinschrift ist auf der Vorderseite eines der unteren Sockel integriert. Diese wird in verkürzter Form auf einem Opferaltar wiederholt, der in einigem Abstand vor der Jupitersäule stand und ebenfalls erhalten ist. Die Namen der beiden, höchtswahrscheinlich einheimisch-keltischen, Künstler finden sich ebenfalls auf dem unteren Sockelstein: Samus et Severus Venicarii f(ilii).
Die Weiheinschrift auf der Vorderseite des Zwischensockels lautet:
Originaltext
I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
PRO [sa]L(ute) [Nero-] [nis] CLAV[d]I CAE- SARIS AV[g](usti) IMP(eratoris) CANABA[rii] PVBLICAE P(ublio) SVLPICIO SCRIBONIO PROCVLO LEG[(ato)] AVG(usti) P[r(o) p]R(aetore) CVRA ET IMPENSA Q(uinti) IVLI PRISCI ET Q(uinti) IVLI AVCTI
Übersetzung:
Dem Jupiter Optimus Maximus (haben geweiht) für das Heil des Nero Claudius Caesar Augustus Imperator die Bewohner der Cannabae auf Grund eines öffentlich-rechtlichen Aktes (dieses Denkmal), als Publius Sulpicius Scribonius Proculus Oberbefehlshaber war. Diesen Auftrag haben durchgeführt und die Kosten hierfür übernommen Quintus Julius Priscus und Quintus Julius Auctus
Nach dem Sturz und dem Selbstmord von Nero im Jahr 68 fiel seine Person einer reichsweiten Damnatio memoriae, angeordnet durch den Senat, zum Opfer. So auch in der Inschrift zur Mainzer Jupitersäule. In der zweiten und dritten Zeile wurden Name und Titel des Nero bewusst unkenntlich gemacht; die Wörter sind aber noch entzifferbar.
Datierung der Jupitersäule
Aufgrund der Inschriften ist eine relativ genaue Datierung der Großen Mainzer Jupitersäule möglich. Publius Sulpicius Scribonius Proculus war von ca. 63 bis 67 Legionslegat in Germania Superior bis er durch eine von Nero selbst initiierte politische Intrige in den Selbstmord getrieben wurde. Die verwendete Formulierung pro salute Neronis in der Weiheinschrift deutet, wie bereits erwähnt, auf eine Weihung aus Anlass eines erfolglosen Attentats auf Nero hin. Als in Frage kommendes Attentat gilt hier nach neuerer Interpretation die Pisonische Verschwörung im Jahre 65. Folgt man dieser Annahme, so ließe sich die Erschaffung der Jupitersäule auf den Zeitraum 65 bis 67 n. Chr. eingrenzen. Allerdings gilt in der Fachliteratur als Datierung die vorsichtiger gehaltene und archäologisch gesicherte Formulierung 3. Viertel des 1. Jh. n. Chr.
Bedeutung der Großen Mainzer Jupitersäule
Die Große Mainzer Jupitersäule gilt als die erste der in den beiden Provinzen Germania Superior und Germania Inferior geschaffenen Jupitersäulen. Sie ist mit 12,50 m das größte der bisher bekannten Denkmäler dieses Typs und durch den reichen Reliefschmuck auch die am aufwändigsten gestaltete. Von ihr leiten sich die vor allem im 2. und 3. Jahrhundert bekannten Denkmäler des Typs Jupitersäule und Jupitergigantensäule ab wobei es bei letzteren zu Modifikationen der Jupiterdarstellung kam.
Als von Bürgern gespendetes Denkmal der maximal 70 Jahre alten Zivilsiedlung auf dem Gebiet der heutigen Mainzer Neustadt (und nur eine von mehreren canabae) lässt sie auf eine bereits große und wohlhabende Bevölkerung im römischen Mainz des ersten Jahrhunderts schließen, die es sich leisten konnte, derart repräsentative und kostspielige Denkmäler in Auftrag zu geben. Sie ist zudem das einzige Zeugnis römischer Provinzialkunst in Mainz, deren Schöpfer man in Person der beiden Brüder Samus und Severus genau kennt. Die Darstellung der Gottheiten sowie deren Auswahl deutet nach archäologischer Ansicht auch auf eine schnelle Verschmelzung des römischen mit dem keltischen Pantheon hin. Dies zeigt die Ausstrahlung und Wirkungskraft der römischen Kultur im Mainzer Raum auf die vorher ansässige keltische Bevölkerung, deren Adaption bereits nach relativ kurzer Präsenz der Römer beschleunigt ablief.
Aufgrund ihrer Bedeutung finden sich neben der Kopie des Großen Mainzer Jupitersäule in Mainz weitere Duplikate auf dem Gelände der Saalburg in Hessen (dort mit rekonstruierter Jupiterfigur), im Musée d'Archéologie Nationale in Saint-Germain-en-Laye bei Paris sowie im Museo del Impero Romano in Rom.
Der Dativius-Victor-Bogen in Mainz gehört zu den eindrucksvollsten Monumenten der römischen Epoche nördlich der Alpen.
Das Bauwerk stammt vermutlich aus der Mitte des 3. Jahrhunderts und umspannte einst den Mitteldurchgang einer Säulenhalle eines öffentlichen Gebäudes in Mogontiacum.
Vollständig erhalten ist die Stifterinschrift, wonach die Söhne des verstorbenen decurios (Ratsherrn) Dativius Victor den Bogen und eine Portikus (Säulenhalle) in dessen Vermächtnis, zu Ehren des Kaiserhauses und des Gottes Jupiter errichten ließen. Nach dem Stifter wird das Monument heute Dativius-Victor-Bogen genannt.
In den Jahren 1978 bis 1980/81 konnte der Bogen rekonstruierend aufgebaut werden und ist in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz ausgestellt. Eine Kopie aus Abgüssen wurde bereits 1962 anlässlich der Mainzer 2000-Jahr-Feier im Maßstab 1:1 auf dem Ernst-Ludwig-Platz in der Nähe des Römisch-Germanischen-Zentralmuseums aufgestellt. Einige Teile sind hier allerdings frei nachgestaltet.
Maße
Rekonstruiert ergeben sich für das Monument folgende Maße: die Höhe über alles beträgt 6.50 Meter, die Breite 4.55 Meter und die Tiefe liegt bei 0.70 Meter. Der Durchgang ist im Lichte 2.40 Meter breit und hat unter dem Tonnenscheitel eine Höhe von 3.90 Meter. Die Bogenpfeiler weisen unterschiedliche Breiten auf. Der Linke ist 1.03 Meter und der Rechte 1.10 Meter breit.
Fundgeschichte
Um 1900 wurden auf dem Kästrich in Mainz Teile der mittelalterlichen Stadtmauer, die auf den Fundamenten der spätantiken römischen Stadtbefestigung ruhte, abgerissen. Bei diesen Arbeiten wurden in den Jahren 1898 bis 1911 zwischen den Straßen „Am Gautor“, „Bastion Martin“ und der „Martinstraße“ mehrere Architekturelemente des Ehrenbogens gefunden.
Beschreibung
Seiner Form und Funktion nach entspricht das Bauwerk einem Ehrenbogen. Streng genommen gehört der Bogen jedoch nicht in diese Kategorie, da er ursprünglich nicht frei stand, sondern sich in einem architektonischen Verbund mit einem anderen Gebäude, nämlich einer Portikus, befand. Dennoch wird er in der Antike als solcher wahrgenommen worden sein, zumal auch die Inschrift das Monument als arcus bezeichnet. Dieser Begriff wurde in der Kaiserzeit für Triumph- bzw. Ehrenbögen geläufig.
Der gesamte Bogen hatte ursprünglich aus etwa 75 einzelnen Elementen bestanden. Die 43 bisher gefundenen Blöcke sind aus Sandstein gearbeitet und stammen vornehmlich von der Vorderseite des Bogens. Die Rückseite ist nur lückenhaft erhalten und war vermutlich nicht oder nur spärlich dekoriert. Hierin unterscheidet sich der Dativius-Victor-Bogen von anderen Ehrenbögen. Der Grund für die schmucklose Gestaltung der Rückseite ist darin zu sehen, dass sich hier einst die Portikus anschloss.
Die Bogenpfeiler sind an den Außenseiten mit Weinrankenreliefs dekoriert, welche von der Basis der Pfeiler bis unter die Attika reichen. Auf der Innenseite der Bogenpfeiler sind Weinrankenpilaster angebracht, die unterhalb der Archivolte in korinthischen Kapitellen enden. Anhand der erhaltenen Rückseite eines Blockes aus dem Bogenpfeiler konnte nachgewiesen werden, dass das Weinrankenmotiv auch die Rückseite der Pfeiler zierte. Aus der Rekonstruktion ergibt sich, dass beide Seiten, von einem geringen Größenunterschied abgesehen, symmetrisch gestaltet sind und zumindest teilweise bemalt waren.
Die Frontseite der Archivolte ist mit einem teilweise erhaltenen Zodiakus (Tierkreiszeichen) dekoriert. Der Schlussstein des Bogens ragt einige Zentimeter erhaben aus der Relieffläche heraus und zeigt Jupiter mit seiner Gemahlin Juno. Jupiter hält im rechten Arm ein Zepter und ein Blitzbündel (?) in der im Schoss ruhenden linken Hand. Der Kopf der Figur wurde beschädigt. Der rechte Fuß ruht auf einem Globus. Rechts von Jupiter thront Juno. Sie ist mit einem Chiton und einem Mantel gekleidet und hält in ihrer linken Hand eine Fackel. Umgeben wird das oberste Götterpaar des römischen Pantheons von vier weiteren, nicht näher bestimmbaren, Gottheiten.
In der Fläche über der Archivolte sind verschiedene Opferszenen mit zwei flankierenden Jahreszeitengenii dargestellt. Das nicht weiter geteilte Bildfeld wird von einem, in eine Toga gehüllten Priester, dominiert. In dieser Figur kann Dativius Victor bei der Ausübung seines Sakralamtes gesehen werden.
Die Darstellung eines lokalen Beamten bei der Ausübung eines Priesteramtes macht den Dativius-Victor-Bogen in Germanien einzigartig.
Abgesehen von den individuell hergestellten Opferszenen griffen die antiken Handwerker bei der Gestaltung der übrigen Ornamente und Figuren auf Formen zurück, die sich auch auf Sarkophagen und Mithrasreliefs dieser Zeit finden. Insgesamt zeugen diese von provinzieller Qualität.
Über dem Bogenelement schließt sich eine durch ein Gesims vom Bogen getrennte Attika an. Architekturelemente oberhalb der Attika konnten bislang noch nicht gefunden werden, sodass über das Aussehen dieses Bereiches nur gemutmaßt werden kann.
Inschrift
Auf der Frontseite der Attikazone ist eine Stifterinschrift angebracht, die eine so genannte tabula ansata nachahmt, die von 2 Genii (Eroten?) flankiert wird. Die Genii tragen die peltenförmigen Ansätze der ansae. Die Inschrift erstreckt sich über alle 4 Blöcke der Attika, die insgesamt 3.88 m lang und 0.74 m hoch ist.
Die Inschrift lautet:
IN H(onorem) D(omus) D(ivinae) I(ovi) O(ptimo) M(aximo) CONSERVATORI ARCUM ET PORTICUS/ QUOS DATIVIUS VICTOR DEC(urio) CIVIT(atis) TAUN(ensium) SACERDOTALIS MO/GONTIACENSIBUS [P]ROMISIT VICTORI(I) URSUS FRUM(entarius) ET LUPUS/ FILI(I) ET HEREDES CONSUMMAVERUNT
Übersetzung:
„Zu Ehren des göttlichen Kaiserhauses haben dem Jupiter Optimus Maximus Conservator den Ehrenbogen und die Säulenhalle, welche Dativius Victor, decurio (Ratsherr) der civitatis (Gebietskörperschaft) der Taunenser (Nida) und ehemaliger Provinzpriester, den Bürgern von Mogontiacum versprochen hatte, seine Söhne und Erben, Victorius Ursus, frumentarius (Polizist) und Victorius Lupus vollendet.“
Drei der vier Blöcke der Inschriftentafel wurden 1898 gefunden, von K. Körber publiziert und in das Corpus Inscriptionum Latinarum aufgenommen. Der 4. Block kam erst 1911 hinzu und erhielt einen Nachtrag.
Inhaltlich fällt auf, dass hier der decurio einer fremden civitas, namentlich dem rechtsrheinischen Taunensium (Frankfurt-Heddenheim-Nida) in Mainz den Mainzer Bürgern ein öffentliches Gebäude errichten ließ. Das lässt sich möglicherweise mit der Flucht des Amtsträgers und seiner Familie aus den aufgrund der Bedrohung durch die Alemannen evakuierten rechtsrheinischen Gebieten erklären. Die ersten Evakuierungen der bedrohten Territorien begannen mit den Alemannenüberfällen ab 233 n. Chr. endgültig aufgegeben werden mussten sie 259/260. Die Familie des Dativius Victor könnte Aufnahme im noch sicheren Mainz gefunden haben und stiftete aus Dankbarkeit ein öffentliches Gebäude.
Datierung
Da sich das Bauwerk bei seiner Auffindung nicht mehr in situ befand, ist eine Datierung nur indirekt möglich. Aus kunsthistorischer Einordnung der Reliefszenen auf der Frontseite des Bogens und aus epigraphischen Gesichtspunkten ist ein vermutlicher Entstehungszeitraum des Dativius-Victor-Bogens in der ausgehenden ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. wahrscheinlich.
Alle Fragmente des Bogens wurden aus den Fundamenten der römischen Stadtmauer zwischen dem Gautor und der Martinstraße zusammen mit Abbruchsteinen des Mainzer Legionslagers geborgen. Das Legionslager wurde Mitte des 4. Jahrhunderts aufgelassenen und abgerissen, als die hier stationierte 22. Legion auf dem Balkan vernichtet worden war. Daraus ergibt sich auch für den Dativius-Victor-Bogen ein Abbruchdatum spätestens in der Mitte des 4. Jahrhunderts.
Antiker Standort
Die in der Inschrift angesprochene Säulenhalle befand sich vermutlich in der Nähe des Mainzer Legionslagers. Möglicherweise ist ein 1897 gefundenes Fundament eines römischen Gebäudes auf dem Fichteplatz unweit des Fundortes der antike Standort des Boges und der dazugehörigen Säulenhalle gewesen.
In der Mainzer Innenstadt gibt es seit 1853 Straßenschilder mit blauem oder rotem Untergrund (mit weißer Schrift). Straßen mit blauem Schild laufen parallel zum Rhein, die mit rotem Schild senkrecht dazu. Die Anregung dazu gab bereits 1849 Dr. Josef Anschel durch einen Antrag auf Umänderung der Häusernummern. Außerdem steigen die Hausnummern in den Straßen mit roten Schildern mit der Nähe zum Rhein. In den Straßen mit blauen Schildern steigen die Hausnummern mit der Flussrichtung des Rheins.
Der Mainzer Hauptbahnhof ist eine Drehscheibe des Verkehrs im Rhein-Main-Gebiet. Er befindet sich am südwestlichen Rand der Neustadt, wird von täglich ca. 55.000 Reisenden und Besuchern frequentiert und gehört damit zu den 21 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service.
Geschichte
Der heutige Hauptbahnhof wurde 1882–1884 nach Plänen von Philipp Johann Berdellé (* 1838, † 1903) im Rahmen der Stadterweiterung nach dem deutsch-französischen Krieg als Centralbahnhof errichtet.
Ausgangssituation
Durch die Rheinschifffahrtsakte 1831 verlor Mainz das Stapelrecht und wurde von der Schifffahrt wegen seines versandeten Hafens und der hohen Zwischenzölle gemieden. Am 13. April 1840 wurde die Taunus-Eisenbahn zwischen Frankfurt am Main, Mainz-Kastel und Wiesbaden eröffnet und zog Transit- und Fremdenverkehr aus Mainz ab. Andererseits war Mainz die größte Stadt des Großherzogtums Hessen und damit ein attraktives Ziel im entstehenden Eisenbahnnetz. Die in Mainz ansässige Ludwigsbahngesellschaft erwirkte daher Konzessionen zum Bau von Eisenbahnstrecken, die von Mainz ausgingen, zunächst im Jahr 1845 für die Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen. Der Bau begann 1847. Die Fertigstellung der Strecke verzögerte sich infolge der politischen Ereignisse 1848/49 bis zum 23. März 1853. Der dafür in Mainz erforderliche erste Bahnhof lag am Rhein, außerhalb der Stadtmauer zwischen Holzturm, Fort Malakoff und der Centrale Lokomotiv-Reparaturwerkstätte der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn, dem heutigen Museum für Antike Schifffahrt, und wurde im August 1853 eröffnet.
Im Dezember 1858 nahm die Ludwigsbahn die Strecke nach Aschaffenburg über die damalige Landeshauptstadt Darmstadt in Betrieb. Mangels Brücke endete diese jedoch am rechten Rheinufer oberhalb der Mainmündung. Die Reisenden mussten samt Gepäck auf einem Trajekt den Rhein überqueren. 1860 begann daher der Bau einer festen Eisenbahnbrücke, die am 20. Dezember 1862 als erste feste Mainzer Rheinbrücke seit römischer Zeit den Betrieb aufnehmen konnte.
Am 17. Oktober 1859 nahm die Strecke Mainz-Bingen den Betrieb auf und endete in Mainz in einem eigenen Kopfbahnhof. Der befand sich außerhalb der Festungsmauern im Gartenfeld, der heutigen Neustadt zwischen Frauenlobstraße und Feldbergplatz, etwa dort, wo heute die Grüne Brücke über die Rheinallee führt.
Eine weitere Bahnlinie der Hessischen Ludwigsbahn wurde 1871 entlang des Gastellschen Firmengeländes, heute: Bahnhof Waggonfabrik, Richtung Gonsenheim bis Alzey geführt.
Planungen
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erhöhte sich das Fahrgastaufkommen, als Mainz sich zu einem Knotenpunkt der Linien nach Darmstadt, Ludwigshafen, Aschaffenburg, Bingen und Frankfurt entwickelte. Zwischen den Kopfbahnhöfen lag jedoch die Festung und der Raum am Rheinufer war sehr begrenzt und ließ eine Erweiterung der Bahnanlagen nicht zu. Bereits 1858 berichtete die Mainzer Zeitung über Pläne zu einer Bahnhofsverlegung.
Die Interessen der Stadtentwicklung, Ufererweiterung und -gestaltung und Bahnentwicklung erforderten ein hohes Maß an Koordination, um eine sinnvolle Perspektive zu schaffen. Stadtbaumeister Eduard Kreyßig, der 1865 der Nachfolger des verstorbenen Stadtbaumeisters Josef Laske wurde, schlug 1873 vor, den Bahnhof auf die Westseite der Stadt zu verlegen. Zutreffend stellte der unabhängige Mainzer Schriftsteller und Zeitungsrezensent Philipp Wasserburg, der 1877 und 1880 für die Volkspartei in die Stadtverordnetenversammlung gewählt werden sollte, 1874 fest, dass zwar die staatliche Festungserweiterung Fortschritte mache, die kommunale Stadtplanung aber nicht, weil der Stadt Mainz nur in ungenügendem Umfang Mittel zur Verfügung stünden.
Dort wo früher einmal nach dem Münstertor der Münsterschlag mit dem Hauptweg in das Gartenfeld stand, sollte ein Centralbahnhof die bisherigen Gleisanlagen zusammenführen. Die Finanzierung der Grundstückskäufe im Zusammenspiel von Stadterweiterung und Bahnhofsneubau wurde von der Mainzer Kaufmannsfamilie Lauteren organisiert, die ihrerseits finanziell bei der Ludwigsbahn beteiligt war. Die Stadt allein konnte nicht alle erforderlichen Flächen ankaufen. Etwa 50 % waren als Gelände für die allgemeine Bebauung vorgesehen und je 25 % für Straßen und Plätze sowie für die Bahnanlagen.
Um das Projekt am vorgesehenen Ort zu realisieren mussten die Zufahrtsgleise in einem großen Bogen westlich um die Stadt geführt werden. Dazu war auch ein Tunnel unter der Zitadelle erforderlich. Er wurde 1876 begonnen. Eine sagenumwobene Institution der Mainzer, das Pankratiusbrünnchen, aus dem alle neugeborenen Mainzer stammen sollen, fiel dem Neubau zum Opfer. Es lag seitlich der heutigen Bahnunterführung zur Mombacher Straße hin.
Ausführung
Der Mainzer Architekt Philipp Johann Berdellé (1838–1903) schuf das Empfangsgebäude des neuen Hauptbahnhofes in hellem Flonheimer Sandstein in italienischer Neorenaissance mit barocken und klassizistischen Elementen. Ein markanter Mittelbau wird von zwei niedrigeren Seitenflügeln mit Arkaden eingerahmt, die wiederum in Risaliten enden. Das Gebäude wurde am 15. Oktober 1884 feierlich eröffnet.
Kunst am Bau
Berdellé setzte den Schwerpunkt der bildhaften Ausschmückungen auf den zentralen Eingangsbau. Allegorische Darstellungen verwiesen auf die Funktion des Gebäudes.
Auf beiden Seiten des Eingangs zeigen Reliefs, geschaffen von den Mainzer Bildhauern Valentin Barth und Anton Scholl, Putten, antik gewandet, in spielerischer Weise Ankommen und Abreisen mit der Eisenbahn:
Das Bild Abfahrt befindet sich am linken Hauptgebäudeteil: Im der linken oberen Ecke kann man das Wort Billet erkennen. Es zeigt Szenen die sich rund um das Thema Abfahrt und Abschied am Bahnhof behandeln. Dazu gehört auch ein schwerer Koffer.
Das Bild Ankunft befindet sich am rechten Hauptgebäudeteil: Hier steigen die Putten wieder aus dem Zug und die freudige Ankunft ist zu erkennen. Der schwere Koffer wird weggetragen.
Die Bahnhofsuhr auf dem Dach wurde vom geflügelten Genius des Dampfes und der Elektrizität gekrönt.
Des Weiteren befinden sich über den drei Haupteingangstüren Figuren. Die Abbildungen sind in der Reihenfolge (von links nach rechts), wie sie auch am Gebäude angebracht sind, wiedergegeben.
Bahnhofsvorplatz
Die ursprüngliche Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes dominierte ein Rondell. Dieses war mit Bäumen, Rasen und Blumen begrünt. Ringsherum verliefen die Schienen der Pferdebahn. Zahlreiche Droschken und Hotelomnibusse ergänzten das Beförderungsangebot.
Bahnhofshalle
Die gesamten bahntechnischen Anlagen wurden unter der Bauleitung des Geheimen Baurates J. Kramer erstellt.
Die Reisenden schützte die damals längste Bahnhofshalle Europas, die von der Süddeutschen Brückenbau-Actien-Gesellschaft, heute MAN, errichtet wurde. Sie hatte auch die Eisenbahnbrücke über den Rhein gebaut. Mit einer Länge von dreihundert Metern und einer Breite von 47 Metern überdachte die Konstruktion aus Guss- und Schmiedeeisen, Glas und Wellblech rund 14.000 Quadratmeter Fläche. Die Dachkonstruktion war in 29 Felder aufgeteilt und wurde von sechzig schmiedeeisernen Pfeilern gestützt. Die Stirnseiten waren mit Glasschürzen bis zur Einfahrtshöhe der Züge verschlossen. Der höchste Punkt des Daches war mit einem verglasten, seitlich offenen Aufsatz zum Abzug von Rauch und Dampf versehen. Weitere zwei Glasfelder unterbrachen die im Übrigen aus Wellblech bestehende Abdeckung.
Der erste Umbau
Der Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Mainz Süd wurde in den dreißiger Jahren im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen teilweise „geschlitzt“, also zur Oberfläche hin geöffnet, wodurch zwei Tunnel entstanden.
Die erste Halle versah bis 1935 ihren Dienst. Bei einem Brand des Dachstuhls des Empfangsgebäudes am 23. Dezember 1934 wurde sie in Mitleidenschaft gezogen. Im Empfangsgebäude fielen Speicher und Schlafräume des Personals der Bahnhofswirtschaft den Flammen zum Opfer. Trotz des geringen Schadens an der Halle entschied sich die Reichsbahndirektion Mainz im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsprogrammen, sie komplett zu ersetzen.
Die Außenfassade blieb im wesentlichen unverändert, das Bahnhofsdach verlor allerdings seine Genius-Statue und die von Allegorien flankierte zentrale Uhr. Die Abschlusskuppeln der Eckrisalite überdauerten bis zum Kriegsende. Gepäck- und Schalterhalle wurde neu eingerichtet, die Bahnsteighalle durch MAN 1939 neu gebaut. Sie war nur noch 140 m lang. Während des zweiten Weltkrieges wurde sie bei Luftangriffen auf Mainz erheblich beschädigt. Als Verkehrsknotenpunkt befand Mainz sich im Blickfeld der Militärstrategen. Immer wieder fielen Bomben auch auf den Bahnhof. Im Abstand weniger Tage flogen im September 1944 Verbände der RAF und der US Army Air Force Angriffe auch den Hauptbahnhof in Mainz. Der Bahnhof und sein Vorplatz wurden schwer beschädigt. Ämter-, Abfertigungsgebäude, Lagerhallen und die Weinhalle brannten komplett aus. 1.767 Meter Gleise, sechs Stellwerke und 198 Weichen wurden zerstört. Die Reichsbahndirektion registrierte 1945 einen Schaden von rund 180 Millionen Mark. Trotz allem wurde der Zugverkehr mit kurzen Unterbrechungen aufrechterhalten.
Der zweite Umbau
Mit Erlaubnis der amerikanischen und französischen Besatzer wurde der Verkehr auf einzelnen Strecken wieder aufgenommen und noch 1945 begann der Wiederaufbau. 1947 begann auch die Wiederherstellung des Bahnhofvorplatzes und des Empfangsgebäudes. Außenmauern und die Grundkonzeption wurden beibehalten, der Grundriss verbessert.
Der Hauptbahnhof wurde in der Folgezeit vergrößert, modernisiert und dem technischen Fortschritt angepasst. Das Bahnbetriebswerk Mainz war als eines der ersten „dampffrei“, als 1959 die letzte Dampflok den Mainzer Lokschuppen verließ. Vorangegangen war die Elektrifizierung des Bahnhofs.
Wahrzeichen des Bahnhofs war nun das große Kupferberg-Fenster in der Schürze der Gleishalle und das Fenster von Blendax-Zahnpasta.
Der dritte Umbau
Größter Umbau im Bereich des Mainzer Hauptbahnhofs in den letzten Jahren ist der Bau einer zweiten zweigleisigen Tunnelröhre auf der Strecke zum Bahnhof Römisches Theater (vormals Südbahnhof) unter dem Kästrich. Die Sanierung des alten Tunnels, die folgen soll, ist noch nicht abgeschlossen.
Für rund 114 Millionen Euro wurden in fünfjähriger (Um-)Bauzeit bis Ende 2003 Empfangsgebäude und die Bahnhofshalle renoviert, teilweise neu errichtet. Der Bahnsteigzugang führt nun über einen Hochsteg, der über Rolltreppen und Aufzüge aus der Empfangshalle und von den Bahnsteigen barrierefrei erreicht werden kann. Er überspannt 4 Bahnsteige (Fläche der Bahnsteige 16.906 m²) und 7 Gleise. Drei weitere Stumpfgleise sind von Bahnsteig 1 aus zugänglich. Die Fläche für Geschäfte und Restaurants wurde auf 3.800 m² ausgedehnt.
Im Zuge der Umgestaltung wurde auf der Westseite des Bahnhofs ein neuer Zugang geschaffen, der vor allem die Anfahrt von privaten PKW erlaubt. Am Bahnhof stehen 2.138 Parkplätze für den Individualverkehr (Park-and-Ride) zur Verfügung. Der Bahnhofsvorplatz wurde komplett entrümpelt, umgestaltet und ist nun dem ÖPNV und Taxen vorbehalten.
Um brandschutzrechtlichen Auflagen nachzukommen, wurde die Decke in der Empfangshalle durchbrochen, so dass Rauch – zusätzlich abgesaugt durch Ventilatoren –abziehen kann. Im Keller befindet sich ein Löschwasser-Vorratsbehälter mit 170 Kubikmeter Nutzinhalt. Dieser wird durch reichlich vorhandenes Grundwasser, das vom Hartenberg und Taubertsberg kommt und Richtung Rhein strömt, gespeist.
2003 zählte der Bahnhof der Landeshauptstadt, nach Angaben der Deutschen Bahn, zu den modernsten in der Bundesrepublik.
Verkehrliche Bedeutung
Der Mainzer Hauptbahnhof wird von ca. 55.000 Reisenden am Tag genutzt. Er ist Haltepunkt der Linie S 8: Wiesbaden Hauptbahnhof–Mainz Hbf–Rüsselsheim–Frankfurt (Main) Hauptbahnhof–Hanau Hauptbahnhof; der S-Bahn Rhein-Main. Sowie Beginn der Mainbahn zum Frankfurter Hauptbahnhof. Außerdem halten hier täglich 440 Züge des Nahverkehrs (StadtExpress, RE und RB) und 78 Züge des Fernverkehrs (IC, EC und ICE).
Der Bahnhof ist ein bedeutender innerstädtischer und regionaler Bus-Knotenpunkt von (RNN, ORN und MVG).
Verbindungen
Im Nahverkehr bestehen folgende Verbindungen ab Mainz Hbf:
RegionalExpress:
RE 2: Koblenz Hbf-Bingen-Mainz Hbf RE 3: Saarbrücken Hbf-Bad Kreuznach-Mainz Hbf-Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbahnhof-Frankfurt (Main) Hbf RE 4: Mainz Hbf-Worms Hbf-Ludwigshafen-Karlsruhe Hbf RE 13: Alzey Bahnhof-Nieder Olm-Mainz Hbf
Das Bundeskriminalamt testete von Oktober 2006 bis Januar 2007 in einem Forschungsprojekt die biometrische Gesichtserkennung (Foto-Fahndung) in der Eingangshalle des Mainzer Hauptbahnhofs
An 11. Juli 2007 stelle das BKA in einer Pressekonferenz den Abschlussbericht des Projektes vor. Das Ergebnis ist ernüchternd, mit der momentan vorhandenen Technik liegt die Erkennungswahrscheinlichkeit bei 60 % (bei optimalen Lichtverhältnissen mit Tageslicht), diese fiel jedoch rapide auf bis zu 10 % herab und somit ist die Fotofahnung momentan nicht praxistauglich
Die Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) ist eine im Januar 2001 gegründete 100%-ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Mainz AG. Sie ist als integriertes Verkehrsunternehmen zuständig für den ÖPNV in der Landeshauptstadt Mainz, in den ehemaligen rechtsrheinischen Stadtteilen, die heute zu Wiesbaden gehören, und in einigen angrenzenden Gemeinden. Die MVG befördert an Werktagen über 175.000 Fahrgäste, im Jahr mehr als 45 Millionen.
Geschichte des Nahverkehrs in Mainz
Der öffentliche Nahverkehr in Mainz hat eine lange Tradition. Von der Pferdebahn ab 1883 über die Dampfbahn bis hin zu den heutigen Verkehrsträgern Omnibus und Straßenbahn haben die Mainzer Straßen schon einige Verkehrsmittel erlebt. Im Omnibusbereich gab es sogar über zwei Jahrzehnte sogenannte O-Busse (Oberleitungs-Busse) mit elektrischem Antrieb. In seiner größten Ausdehnung hatte das Straßenbahnnetz im Jahr 1927 39 km Streckenlänge. Heute sind es noch 19 km. Mittlerweile trägt der Bus mit ca. 80 % der Fahrgäste die Hauptlast. Er hat damit der Straßenbahn seit den 50er Jahren als Verkehrsträger Nr. 1 den Rang abgelaufen.
Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden und Kooperation mit RMV und RNN
Die MVG bildet zusammen mit der ESWE Verkehr aus Wiesbaden den Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden (VMW). Der VMW besteht bereits seit 25 Jahren und unterstützt die engen verkehrlichen Verflechtungen zwischen den beiden Landeshauptstädten. Dafür bestehen seit vielen Jahren Gemeinschaftslinien beider Unternehmen im Busverkehr, die Mainz und Wiesbaden neben den Bahnverbindungen und der S-Bahn verbinden.
Die MVG ist auf Grund ihrer Lage mit dem Verkehrsgebiet in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen weder Mitglied im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) noch im rheinland-pfälzischen Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN). Mit beiden Verbünden besteht ein Kooperationsvertrag des VMW. Innerhalb des VMW gilt eine gesonderte Preisstufe des RMV. Der Tarif des RNN gilt für Verkehre zwischen Mainz/Wiesbaden und dem RNN-Verbundgebiet. Zur besseren verkehrlichen Verbindung mit dem rheinhessischen Umland haben in den letzten beiden Jahren drei Stadt-Umland-Linien als Gemeinschaftslinien mit dem Verkehrsunternehmen Omnibusverkehr Rhein-Nahe (ORN) den Betrieb aufgenommen.
Mit Fahrausweisen des Verkehrsverbundes Mainz-Wiesbaden können alle Stadt- und Regionalbusse, die Straßenbahn sowie S-Bahn und Regionalzüge innerhalb von Mainz und Wiesbaden benutzt werden. Dabei gilt ein Fahrschein von Mainz-Ebersheim im Süden bis Wiesbaden-Naurod im Norden des Verkehrsgebietes und ermöglicht eine Fahrtstrecke von über 25 km. Gerade auch die Zugverbindungen stellen eine attraktive und schnelle Ergänzung zum MVG-Liniennetz innerhalb des Stadtgebiets Mainz und zwischen den Städten Mainz und Wiesbaden dar.
Durch die Kooperation mit den Verkehrsverbünden Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) können mit den entsprechenden Verbundfahrausweisen Fahrziele zwischen Birkenfeld im Westen und Fulda im Osten erreicht werden.
Die Buslinien
Am Tag verkehren folgende Buslinien: 6/6A, 9, 28, 33/33B, (Straßenbahnlinien 50, 51 und 52), 54, 55, 56, 57, 58, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70 und 71. Dabei sind die Linien 6/6A, 9, 28 und 33 Gemeinschaftslinien mit der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, die Linien 64, 68 und 71 werden gemeinschaftlich mit der ORN betrieben, da diese die Tarifgrenze zum RNN überschreiten. Im Mainzer Stadtgebiet verkehren darüber hinaus noch weitere Linien der ORN, die aber ausschließlich von dieser betrieben werden.
Ab Mitternacht sowie im sonn- und feiertäglichen Frühverkehr (bis 8 Uhr) verkehren nur die Linien 6/6A, 9, 33B, 50, 90, 91, 92 und an Wochenenden die Disko-Linie 99.
Der Zoll- und Binnenhafen der Stadt Mainz ist einer der vier Mainzer Häfen, die sich unterteilen in drei Hafenbetriebe: Zoll- und Binnenhafen (Mainz-Neustadt), Rheinreede (Weisenau) und Industriehafen (Mombach), sowie dem Freizeitgebiet Winterhafen. Das kommerzielle Hafengebiet erstreckt sich von Rheinkilometer 499,100 bis 503,701.
Geschichte
Römische Zeit
An der Stelle befand sich der römische Kriegshafen und ein Zentrum für Kaufleute mit Lagerhallen und Speichern. Das Gebiet ist als „Dimesser Ort“ (nach St. Theonest) bekannt. Man vermutet, dass sich hier die ersten Christen im römischen Mainz aufhielten.
19. Jahrhundert
1804 begann mit der Rheinschiffahrtskonvention die Regulierung der wichtigsten Wasserverkehrsstraße Europas. Man einigte sich auf eine durchgängige Breite des Flusses von 500 Metern. 1815 fordert die Schlussakte des Wiener Kongress die Schifffahrtsfreiheit für internationale Gewässer und für den Rhein die Einrichtung einer Kommission. Diese Kommission tagt erstmals 1816 in Mainz. Am 31. März 1831 vereinbart man die Mainzer Akte. 1861 wird die Kommission nach Mannheim verlegt. Am 17. Oktober 1868 wird die Mannheimer Akte von Baden, Bayern, Frankreich, Hessen, Niederlande und Preußen unterzeichnet, die in ihren Grundsätzen bis heute gültig ist.
Der Zoll- und Binnenhafen entstand im Zuge dieser Rheinregulierung mit umfangreichen Uferaufschüttungen nach den Plänen von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig zwischen 1880 und 1887. Diese lösten das Kurfürstliche Schloss, welches bis 1886 zum Teil als Lagerhaus des angrenzenden Freihafens dienen musste ab. Die Gleisanlagen gewährleisteten die Verbindung zum Eisenbahnnetz. Die Hafenbauten und Niederlagsräume im Norden der Stadt wurden mit einem Kostenaufwand von 5 Millionen Mark hergestellt und 1887 dem Verkehr übergeben.
Der heutige Industriehafen wurde 1882 bis 1887 als Floßhafen angelegt, indem der Rheinarm zur Ingelheimer Aue teilweise zugeschüttet wurde, um stromaufwärts das Becken für den Mainzer Zoll- und Binnenhafen zu schaffen. Im Jahr 1885 kamen in Mainz 7887 Schiffe (darunter 3930 Dampfschiffe) und 1032 Flöße mit 181.276 Tonnen Ladung an. Die Holzflößerei war zu jener Zeit ein bedeutender Wirtschaftzweig.
Ein weiterer Hafen, damals der Hessischen Ludwigsbahn gehörig, ist gegenüber von Mainz, an der Mainmündung bei Gustavsburg, erbaut worden.
Der Handel in der Gründerzeit war besonders lebhaft bezogen auf Bücher und Musikalien, Getreide, Mehl, Öl, Wein und Industrie-Erzeugnisse.
20. Jahrhundert
Nach dem Zweiten Weltkrieg verkleinerte man das nördliche Hafenbecken. Der Stückgut- und Massengutumschlag verlor an Bedeutung gegenüber dem Container-Umschlag, der hauptsächlich rheinseitig abgewickelt wird.
Die noch teilweise erkennbaren Kaimauern aus Basaltlava und die am südlichen Rand des Hafenbeckens befindlichen Treppenanlagen haben sich aus der Erbauungszeit erhalten. Ebenso sind heute noch das ehemalige Maschinen- und Kesselhaus sowie das frühere Weinlagergebäude auf der Südmole vorhanden.
21. Jahrhundert
Heute haben die Hafenbetriebe eine Fläche von 30 ha. Im Jahr 2006 hatte der Hafen einen Umschlag von 1,43 Mio t. Er wurde von 1.381 Schiffen angefahren. Im Ranking des Containerumschlags der zehn wichtigsten Häfen der Binnenschifffahrt stand Mainz mit 112.964 TEU auf Platz fünf der umschlagsstärksten Binnenhäfen in Deutschland.
Es ist geplant, den Containerumschlag rheinabwärts auf die Ingelheimer Aue zu verlegen und das attraktive Hafengelände zum Wohngebiet auszubauen. In das Maschinen- und Kesselhaus am Hafen - erbaut 1887 - ist heute die städtische Kunsthalle eingezogen.
Bedeutung
In den Mainzer Häfen werden schwerpunktmäßig Container, Sand, Kies und Getreide umgeschlagen. Hierzu kommt der Umschlag von PKW, Stückgütern, Düngemitteln, Erde und Produkten der Mineralölindustrie.
Die Steuer- und Zollbestimmungen erforderten damals die Trennung des Hafengeländes mittels eines Eisengitterzaunes vom übrigen Stadtgebiet. Nur so ließ sich der Warenan- und -abtransport kontrollieren.
Gebäude
Als imposantes Hafengebäude entstand 1894 auf der der im Süden gelegenen Landzunge zwischen den beiden Treppenanlagen das fünfgeschossige Lagerhaus des Steueramtes. Es wurde 1968 abgebrochen. Zurzeit ist das höchste Gebäude ein altes Weinlagerhaus hinter dem der Hafengarten (Szenebiergarten) im Sommer öffnet.
Ausrüstungen und Umschlaganlagen
Containerbrücken mit einer Hubkraft bis zu 40 t (5x) Portalkrananlagen Hubkraft bis zu 12 t (2x) Laufkatzenkrane Hubkraft bis zu 10 t (2x) Löscheinrichtungen für Mineralölprodukte (2x) pneumatische Anlagen für Getreide und Ölsaaten (2x)
Infrastruktur
Mit der Hafenbahn und über die Rheinallee, mit Anbindung über Mombach zu den Autobahnen, sind die Hafenbetriebe gut und kostengünstig mit den wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkten im In- und Ausland verbunden und leisten einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Straßen im Güterfernverkehr.
Im bundesweiten Vergleich liegt der Mainzer Containerhafen gemessen am Gesamtumschlagsvolumen unter den ersten 10 von insgesamt 100 Binnenhäfen in Deutschland. Der Betreiber des Hafens ist die Stadtwerke Mainz AG, Unternehmensbereich Hafen.
Zukunft
Aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels stehen die Flächen des Mainzer Zoll- und Binnenhafens zur Disposition. Zurzeit ist das Hafengebiet für eine städtebauliche Entwicklung als neuer Teil der Mainzer-Neustadt vorgesehen. An seiner Stelle wird ein neues Stadtquartier mit Kulturspange am alten Kesselhaus als Eventstätte und Marina entstehen.
Mit der Fertigstellung eines neuen, leistungsfähigeren Containerterminals auf der Ingelheimer Aue nördlich der Kaiserbrücke wird der innenstadtnahe Zollhafen aufgegeben werden. Ziel ist die Schaffung eines ausreichenden Flächenpotenzials für das neue Container-Terminal, dessen Areal langfristig Erweiterungsoptionen besitzt. Auf einer Länge von ca. 700 m an der Uferzone wird eine neue Rheinreede entstehen. Diese ist durch die parallel verlaufende Hafenbahn hervorragend für eine neue Kaianlage geeignet und bietet somit optimale Voraussetzungen für eine trimodalen Umschlagsanlage für kombinierten Ladungsverkehr.
Der Flugplatz Mainz-Finthen, Funkrufzeichen Mainz-Info, Frequenz 122.925, (ICAO-Code EDFZ) ist ein Verkehrslandeplatz ohne Kontrollzone in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Betreiber ist der Luftfahrtverein Mainz e. V.. Dieser Flugplatz ist der einzige Verkehrslandeplatz in Deutschland, der von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird.
Technische Daten
Der Verkehrslandeplatz mit zwei Start- und Landebahnen liegt rund vier nm südwestlich vom Mainzer Stadtzentrum, ca. ein Kilometer westlich des Mainzer Stadtteils Finthen in einer Höhe von 232 Metern. Nachtflug (PPR) und Sichtflug sind erlaubt. Bei den beiden Landebahnen handelt es sich um eine Asphaltbahn mit Befeuerung und eine Grasbahn von jeweils 1000 m Länge in der Ausrichtung 08/26. Der Flugplatz ist Arbeitgeber zweier fest angestellter Beauftragter für Luftaufsicht (BfL). Der Flugplatz ist für Luftfahrzeuge (incl. Hubschrauber) bis 14t MTOW, Segelflugzeuge und Luftsportgeräte zugelassen. An der flugplatzeigenen Tankstelle auf dem Vorfeld kann während der Öffnungszeiten AVGAS, Jet-A1 und Superbenzin getankt werden. Zusätzlich zum betreibenden Verein gibt es mehrere verschiedene kommerzielle Flugschulen am Flugplatz bei denen das Fliegen mit diversen Luftsportgeräten und Kleinflugzeugen erlernt werden kann.
Die geographischen Koordinaten sind 49 58,11 N, 08 08,88 E, die Platzrundenhöhe beträgt 1700ft MSL (bei 760 ft MSL GND, nur Südplatzrunde(!)) und liegt nur über unbesiedeltem Gebiet. Zu beachten ist vor allem der Luftraum C des Frankfurter Flughafens (EDDF), der über dem Platz in 3500 ft MSL beginnt und etwa 0,5 nm östlich des Platzes bereits auf 1500 ft MSL abgesenkt ist. Die Grasbahn ist auch noch nach starken Niederschlägen schnell wieder benutzbar.
Geschichte des Flugplatzes
Das besondere am Flugplatz Mainz Finthen ist, dass er im Zweiten Weltkrieg als runder Grasplatz für Nachtjagdflugzeuge gebaut wurde und auf seiner gesamten Fläche über ein effizientes Entwässerungssystem und Drainagensystem verfügt - dieses ist kreisförmig mit einem Durchmesser von etwa 1,2 km auf dem gesamten Flugplatz angelegt. Hierzu wurden sowohl der Reichsarbeitsdienst von 1939 bis 1942, als auch männliche Zwangsarbeiter zweier Außenstellen (Finthen 1 und Finthen 2) des SS-Sonderlager Hinzert vor allem von 1942 bis 1945 eingesetzt. In die Oberfläche des Flugplatzes wurden sehr große Mengen Hochofenschlacke (mehr als 60 Eisenbahnwaggonladungen) eingegraben und dazwischen ein netzartiges Drainagensystem verlegt, das die schnelle Entwässerung des gesamten Flugplatzgeländes, auch der inzwischen ungenutzten Flächen, bewirkt.
Nach dem Krieg übernahm zunächst die französische Armee den Flugplatz und baute die 1000 m lange Asphaltbahn, nach deren Abzug aus Rheinland-Pfalz übernahmen die Amerikaner den Flugplatz, die dort Transport- und Kampfhubschrauber stationierten.
Am 16. und 17. November 1980 feierte Papst Johannes Paul II. im Rahmen seines ersten großen Pastoralbesuchs in Deutschland auf dem Airfield mit tausenden Gläubigen die Heilige Messe.
Im Zuge des Kriegs der USA gegen Libyen wurde das Gelände 1986/87 wegen des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses eingezäunt und militärisch abgeriegelt. Diese Umzäunung ist zum größten Teil noch intakt.
Seit dem die US-Armee 1994 den Standort aufgab, wird der Verkehrslandeplatz vom Luftfahrtverein Mainz weiterbetrieben.
2003 erweiterte die amerikanische Armee, die dort noch immer eine Radarstation und ein Häuserkampf-Übungsgelände betreibt, die Einzäunung im Osten des Gebietes.
Motorsport
Der Flugplatz wurde regelmäßig für Motorsportveranstaltungen genutzt. 1964 fand das Internationale HMSC-Flugplatz-Rennen statt. Die Formula 3 hielt hier auch 1967 ein Rennen auf einer 2,1 km langen Strecke ab. Die Deutsche Rennsport-Meisterschaft gastierte von 1972 bis 1983.
Von 1984 bis 1990 wurde hier im Rahmen der DTM das Flugplatzrennen Mainz Finthen ausgetragen.
Ökologische Besonderheiten
Dank der Umzäunung dient gerade der südliche Bereich des Geländes als Rückzugsort für Zugvögel, wie z. B. Kiebitze. Sogar der Wiedehopf wurde auf dem Gelände schon gesichtet. Auch vom Aussterben bedrohte Insekten, wie z. B. die blauflüglige Ödlandschrecke, sind auf dem Flugplatzgelände in großer Zahl zu finden. Obwohl der Flugplatz überwiegend aus Trockenrasenflächen besteht, ist er aus politischen Gründen als Bauerwartungsland ausgewiesen, da die Stadt Mainz und die Gemeinde Wackernheim den Flugbetrieb auf lange Sicht einstellen lassen und das Gelände überbauen wollen.
Verkehrsanbindung
200 m entfernt vom Flugplatz befindet sich die Haltestelle Layenhof des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Die Zufahrt mit Kraftfahrzeugen ist nur über den Layenhof gestattet. Durch den Flugplatz verläuft am nordöstlichen Rand ein privater Radweg zwischen dem Layenhof, dem Ober-Olmer Wald und Finthen, der während der Betriebszeiten genutzt werden darf.
Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Mainz-Finthen der A60 (19).