Die Weisenauer Brücke ist eine 900 Meter lange, insgesamt sechsspurige Autobahnbrücke der A 60 zwischen Mainz-Weisenau und Ginsheim-Gustavsburg, die über den Rhein führt.
Neben der Theodor-Heuss-Brücke und der Schiersteiner Brücke (A 643), beide rheinabwärts, zählt sie zu den wichtigsten Straßenbrücken zwischen den beiden Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden.
Sie gilt daneben auch als wichtigste Brücke von Rheinhessicher Seite in den Ballungsraum Frankfurt am Main. Der Frankfurter Flughafen, die Commerzbank-Arena und die Frankfurter Messe sind über diese Brücke von Mainz aus gut zu erreichen.
Die nächste Straßenbrücke Rheinaufwärts ist die Nibelungenbrücke in Worms, die nächste Autobahnbrücke ist die Theodor-Heuss-Rheinbrücke (A6) bei Frankenthal.
Die dreifeldrige Strombrücke ist eine Stahlkonstruktion und 411,2 m lang. Die Stützweiten betragen in den Randfeldern 73,7 m und 133,56 m, im Hauptfeld 203,94 m.
Sanierung im Rahmen des Ausbaus "Mainzer Ring"
Die Sanierung und Erweiterung der Weisenauer Brücke ist seit Frühjahr 2003 abgeschlossen. Die unter Verwaltung des Landes Rheinland-Pfalz stehende Autobahnbrücke wurde in ihrer Tragkonstruktion verstärkt und um beiderseits 0,75 Meter verbreitert. Dies war notwendig, um sie auf sechs Fahrspuren erweitern zu können. Innen und außen erhielt sie einen neuen Korrosionsschutz. Ferner wurden die Abdichtung, der Fahrbahnbelag und die Dehnfugen erneuert. Durch die Erweiterung auf sechs Fahrstreifen wurde eine Verbesserung der Verkehrsführung zwischen den Anschlussstellen Mainz-Laubenheim und Ginsheim-Gustavsburg und eine Erhöhung der verkehrlichen Leistungsfähigkeit erreicht. Die Kosten beliefen sich auf rund 15,3 Mio. Euro.
Die Schiersteiner Brücke ist eine 1.282 Meter lange, insgesamt vierspurige Autobahnbrücke der A 643. Zusammen mit der Theodor-Heuss-Brücke und der Weisenauer Brücke (A 60) ist sie eine der drei Straßenbrücken über den Rhein bei Mainz.
Die Brücke zwischen Wiesbaden-Schierstein und Mainz-Mombach besteht aus sechs Teilbrücken – davon hundert Meter aus Spannbeton – und wurde von 1959 bis 1962 erbaut.
Brückenverlauf
Die Schiersteiner Brücke beginnt kurz nach der Autobahnanschlussstelle Wiesbaden-Äppelallee auf der hessischen Seite und führt über den Rhein. Um Höhenunterschiede zu vermeiden, wurde die Brücke auf der rheinland-pfälzischen Seite über die Anschlussstelle Mainz-Mombach hinaus als knapp einen Kilometer lange Hochstraße Lenneberg verlängert, ein Brückenbauwerk mit 31 Feldern, das das Mombacher Oberfeld überspannt und die Rheinbrücke mit der Hochterrasse am Lenneberg (Mainz-Gonsenheim, nähe Naturschutzgebiet Mainzer Sand) verbindet. Dies hat zur Folge, dass die Anschlussstelle Mombach zu einer der wenigen gehört, die auf einer Brücke liegen.
Die Brücke wurde ursprünglich für eine über sie führende Bundesstraße gebaut, sodass es an der besagten Anschlussstelle nur sehr kurze Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen gibt. Dafür wurden aber mehrere Beleuchtungsanlagen angebracht, um die Anschlussstelle auszuleuchten. Aus Kostengründen bleiben diese heute allerdings dunkel. Ebenfalls an der AS Mombach befinden sich zwei Verkehrsbeeinflussungsanlagen, diese sind aber ebenfalls (ungefähr seit Ende der 1980er Jahre) außer Betrieb.
Des Weiteren verfügt die Brücke zwischen den AS Gonsenheim und Mombach über keinen Standstreifen, was bei Verkehrsunfall oder Autopannen unweigerlich sofort zum Stau führt, da rund 80.000 Fahrzeuge täglich über die Brücke rollen. Sie ist die letzte Brücke oberhalb des Mittelrheins bis zur 55 Kilometer Luftlinie entfernten rheinabwärts gelegenen Südbrücke in Koblenz.
Zwei Wendeltreppen ermöglichen den Zugang von Fußgängern und Radfahrern auf der linken und rechten Seite der Brücke, direkt über dem Sommerdamm des Rheines. Der Zugang zur Rettbergsaue ist nur vom östlich geführten Weg aus möglich.
Technische Daten
Die Straßenüberführung besteht aus sechs einzelnen Brücken. Das erste Bauwerk, anschließend an die selbst als Brückenbauwerk ausgeführte Anschlussstelle Mainz-Mombach, ist die Flutbrücke Mombach, eine zweifeldrige Verbundbrücke mit einer Länge von 46,4 m + 52,2 m = 98,6 m. Das nächste Bauwerk ist die kleine Strombrücke, eine gevoutete Stahlbrücke mit drei Feldern und 70 m + 170 m + 70 m = 310 m Länge. Es folgt über einer Rheininsel die dreifeldrige Flutbrücke Rettbergsau, eine Verbundbrücke mit konstanter Konstruktionshöhe, die 3 x 70 m = 210 m lang ist. Das vierte Bauwerk ist die große Strombrücke über dem rechten Rheinarm, eine dreifeldrige gevoutete Stahlbrücke mit 85 m + 205 m + 85 m = 375 m Länge. Die anschließende Flutbrücke Schierstein ist wiederum eine Verbundbrücke mit konstanter Konstruktionshöhe und (70 m + 60 m + 55 m =) 185 m Länge. Nach einem 4,39 m breiten Trennpfeiler folgt abschließend eine Spannbetonbrücke mit 3x32,88 m = 98,64 m Länge.
Zuständigkeit
Da der größte Teil der Brücke in Hessen liegt und der kleinere in Rheinland-Pfalz, kümmert sich aufgrund vor Jahren getroffener Absprache zwischen den beiden Ländern allein das hessische Amt um die Unterhaltung. Die rheinland-pfälzische Stelle wird dagegen an der Weisenauer Brücke alleinverantwortlich aktiv. Dies wird auch durch die jeweilige Namensgebung der Brücken deutlich. Schierstein gehört zu Wiesbaden, Weisenau zu Mainz.
Sanierung
Von 1997 bis 2000 erfolgte für 21 Millionen Euro eine Instandsetzung der Konstruktion aus Stahl, Stahlverbund und Spannbeton. Auch der Fahrbahnbelag der Brücke wurde dabei zwischen Mombach und Schierstein, nebst den auf beiden Seiten vorhandenen Zweirad- und Fußgängerweg komplett erneuert. Seit 2006 gilt sie als nicht mehr sanierungsfähig und kann nach einem Gutachten nur noch bis zum Jahr 2015 genutzt werden. Dies hat zur Folge, dass die Brücke vierteljährlich auf eventuelle Schäden überprüft werden muss. Normalerweise werden in Deutschland Brückenbauwerke alle drei Jahre einer einfachen Überprüfung und alle sechs Jahre einer Hauptüberprüfung unterzogen. Ein Neubau der Schiersteiner Brücke ist in Planung.
Aufgrund des schlechten Bauzustandes wurde das vorher bestehende Tempolimit von 100 km/h im Spätsommer 2006 auf 80 km/h gesenkt. Seit Frühjahr 2007 wurde es weiter auf 60 km/h, zwischen den Anschlussstellen Mombach und Äppelallee, heruntergesetzt. Seit dem 21. August 2007 gibt es darüber hinaus auf der Wiesbadener Seite Richtung Mainz ein großes Hinweisschild: Sie fahren oben, wir bauen unten. Deshalb 60 km/h, da von der Fahrbahn aus keine Baustelle erkennbar ist. Am 7. März 2008 wurde nun auch das gleiche Schild auch auf Mainzer Seite kurz vor der Hochstraße Lenneberg aufgestellt.
Darüber hinaus wurde vom zuständigen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen eine Internetpräsenz mit aktuellen Informationen eingerichtet. Seit diesem Zeitpunkt herrscht nun auf der kompletten Brückenlänge, also auch auf der Hochstraße Lenneberg eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.
Geplanter Neubau
Nach derzeitigem Planungsstand soll die neue dreispurige Brücke rheinabwärts parallel zur bestehenden Brücke erbaut werden, sodass die beiden Anschlussstellen Äppelallee und Gonsenheim jeweils den Ausgangspunkt hierfür bilden sollen. Die AS Mombach wird ebenfalls angeschlossen. Erst nach der Fertigstellung der „neuen Schiersteiner Brücke“ soll die alte Brücke abgerissen werden – bis auf die Stützpfeiler, diese sollen dann eine weitere dreispurige Autobahnbrücke tragen.
Von Naturschutzverbänden vorgeschlagen ist eine Übertunnelung der Autobahn in Höhe des Naturschutzgebiets Mainzer Sand, das höchsten Schutz auf europäischer Ebene genießt, denn es ist als FFH- und als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Die Autobahn hatte das intakte Gebiet zweigeteilt. Auch das Naturschutzgebiet Mombacher Rheinufer wird durch die möglichen Baumaßnahmen betroffen. Die dort liegenden Wiesen dienen u. a. den Weißstörchen in der Region als wichtige Nahrungsbiotope. Dort muss mit größter Rücksicht vorgegangen werden.
Für den Brückenneubau wurde ein Realisierungswettbewerb durchgeführt. Mit dem ersten Platz wurde im Dezember 2007 ein Entwurf einer Arbeitsgemeinschaft aus dem Ingenieurbüro Grontmij BGS und dem Architekturbüro Ferdinand Heide ausgezeichnet. Dieser sieht für den neuen 1285 m langen Brückenzug Balkenbrücken mit teilweise gevouteten Hohlkastenquerschnitten vor.
Laut Planung soll die erste Brückenhälfte bis 2015, die zweite Brückenhälfte bis 2018 fertig gestellt sein.
Grenzstein
Auf der Brücke befindet sich ein Grenzstein, mit den Wappen von Rheinland-Pfalz und Hessen, der 1961 von Raimund Eser hergestellt wurde. Gestiftet wurde dieser vom Wilhelm Dyckerhoff Institut, Wiesbaden.
Trivia
Als Besonderheit verfügt diese Autobahnbrücke über einen kombinierten Rad- und Fußweg auf beiden Seiten der Fahrspuren. Rheinaufwärts befindet sich eine Treppe zur Rettbergsaue.
Die heutige Theodor-Heuss-Brücke verbindet über den Rhein den Stadtteil Mainz-Kastel der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden mit der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz.
Technische Daten
Die Brücke besteht aus fünf zweigelenkigen Fachwerkbögen (Weiten der Bögen: 87,13 m - 98,96 m - 102,94 m - 98,96 m - 87,13 m). Diese spannen sich zwischen den beiden Brückenköpfen über vier Pfeiler aus Sandstein.
Bau, Erweiterung und Sanierung der heutigen Rheinbrücke
Die Rheinbrücke wurde nach Plänen des Architekten Friedrich von Thiersch in den Jahren 1882 - 1885 durch die Projektgemeinschaft Philipp Holzmann / Geb. Benckiser erbaut. Am 30. Mai 1885 fand um 11 Uhr eine feierliche Einweihung statt, zu der das Großherzogliche Ministerium der Finanzen zu Darmstadt, einlud. Die Baukosten betrugen 3,6 Millionen Goldmark und sollten innerhalb von drei Jahren durch den erhobenen Brückenzoll (Fußgänger: 4 Pfennig, Fahrgast der Pferdebahn: 5 Pfennig, Schwein, Ziege: 1 Pfennig, Schüler: frei) refinanziert werden. Endgültig wurde das Brückengeld jedoch erst 1912 (nach 27 Jahren) abgeschafft.
1931 bis 1934 erfolgte eine Erweiterung (u.a. Verbreiterung von 13,80 m auf 18,80 m). Dabei wurden auch die „Oktroihäuschen“, in denen bis 1912 das Brückengeld kassiert worden war, sowie die Lichtpylonen entfernt. Am 17. März 1945, kurz bevor die amerikanischen Truppen die Stadt erreichten, erfolgte die Sprengung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Nähe eine Pontonbrücke errichtet.
Die Wiedererrichtung erfolgte durch MAN, Werk Gustavsburg in den Jahren 1948 - 1950.
Zwischen 1992 und 1995 wurde das gesamte Bauwerk in allen Teilen umfassend erneuert. Diesmal waren folgende Unternehmen beteiligt: Stahlbau Lavis, Thyssen Engineering GmbH (Werk Klönne, Dortmund) und Voest-Alpine MCE aus Linz. Neben den notwendigen technischen und funktionalen Erneuerungen wurden bei dieser Generalsanierung auch die Belange der Denkmalpflege berücksichtigt und versucht, den ursprünglichen Charakter der Brücke zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Die Sanierungskosten betrugen 139,5 Millionen Mark.
Heute trägt die Brücke den Namen des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss.
Verkehrsführung
Die Brücke ist in beiden Fahrtrichtungen zweispurig ausgebaut und hat auf beiden Seiten einen breiten Fußgänger- und Radfahrweg. Neben der Schiersteiner Brücke (A 643) rheinabwärts und der Weisenauer Brücke (A 60) rheinaufwärts ist sie die einzige Straßenbrücke zwischen den beiden Landeshauptstädten und verbindet die beiden Bundesstraßen B 40 und B 455. Für den Schwerlastverkehr ab 7,5 t ist sie allerdings gesperrt, so dass hauptsächlich Pendler und Busse der MVG und der ESWE verkehren.
Die Bebauung auf Mainzer Seite ist der Grund dafür, dass die Verkehrsführung hier ungewöhnlich ausfällt. Eine Lösung wie auf Kasteler Seite, wo ein großräumiger Hochkreisel den an- und abfahrenden Verkehr der Brücke regelt, ist auf der Südseite (der Rhein verläuft hier von Ost nach West) nicht möglich, da die Gebäude der rheinland-pfälzischen Landesregierung zu dicht am Fluss liegen. Dies wird durch den Eindruck verstärkt, wenn man von Kastel nach Mainz fährt, direkt in das Gebäude hinein zu fahren.
Stattdessen wird sämtlicher Verkehr von der Brücke nach rechts, also nach Westen Richtung Neustadt geleitet. Linksabbieger in Richtung Altstadt und Weisenau müssen nach dem Rechtsknick eine 180°-Wende vollziehen. Jeglicher Verkehr aus Mainz wird von Osten auf die Brücke geleitet. Der Verkehr, der aus der Neustadt kommt, muss, nachdem man an der Brücke schon vorbei ist, eine 180°-Wende auf die Brücke fahren. Kommt man aus Richtung Weisenau zur Brücke, führt die rechte Spur nicht nach rechts auf die Brücke, sondern rechts von der Brückenspur unter der Brücke hindurch geradeaus. Zum Rechtsabbiegen auf die Brücke muss die linke Spur gewählt werden.
Bis in die 1950er Jahre querten die Straßenbahnen der Mainzer und Wiesbadener Verkehrsbetriebe noch die Brücke. Es fuhren fünf Linien im 15-Minuten-Takt, so dass pro Richtung im Durchschnitt alle drei Minuten eine Fahrt stattfand. Es waren die Linien:
2 Universität – Kastel Bahnhof 6 Mainz Hbf – Wiesbaden Hauptpost (heute Lilien-Carré) 7 Mombach – Kostheim Ort 8 Bretzenheim – Kostheim Siedlung und 9 Mainz Hbf – Schierstein.
Historische römische Rheinbrücke
siehe: Römerbrücke (Mainz)
Die Römer hatten mit dem Castellum auf der rechten Rheinseite einen Brückenkopf errichtet. Zunächst wurde in den ersten Jahren der Offensive eine Pontonbrücke hergestellt. Etwa im Jahre 27 nach Christus löste eine feste Brücke diesen Vorläufer ab. Diese bestand aus mindestens 21 Steinpfeilern von 18 Metern Länge und 7 Metern Breite und besaß eine 12 Meter breite mehrspurige Fahrbahn.
Die Reste dieser römischen Rheinbrücke, die oberhalb der heutigen Theodor-Heuss-Brücke stand, sind Beleg für die hohe Ingenieurkunst der Römer. Ihre Stützpfeiler wurden aus großen Steinquadern zusammengesetzt und steckten in sogenannten „eisernen Pfahlschuhen“. Diese wiederum saßen auf Eichenpfählen, die in den Flussgrund gerammten worden waren.
Eine Vorstellung von der ersten festen Rheinbrücke vermittelt zur Zeit nur ein Bronzerelief an der Theodor-Heuss-Brücke, etwa 100 Meter flussaufwärts vom eigentlichen Standort entfernt.
Eine erste Holzbrücke wurde von den Römern etwa 11 v. Chr. über den Grenzfluss Rhein geschlagen. Der rechtsrheinische Brückenkopf wurde mit einem Kastell befestigt (Castellum Mattiacorum, dt. „Kastell im Land der Mattiaker“), aus dem später die Siedlung Mainz-Kastel hervorging.
Geschichte
Der Bau einer festen Rheinbrücke im Mainzer Legionsstandort wurde in der Literatur bislang in die erste Hälfte der Regierungszeit Kaiser Vespasians (69–74 n. Chr.) gelegt.Neuen archäologischen Erkenntnissen zufolge muss der Bau der auf 21 Steinpfeilernruhenden Brücke jedoch bereits in spättiberischer Zeit erfolgt sein: Bei dem 2004 in der Mainzer Innenstadt aufgespürten Fund handelt es sich um eine über 30 m lange hölzerne Uferrandbefestigung aus wiederverwendeten Spundbohlen (mit Zapfen zusammengefügte, wasserdichte Holzbretter). Aus diesen Bohlen wurden von römischen Militäringenieuren wasserabweisende Senkkästen gezimmert, die bei der Pfeilerfundamentierung sogenannter Pfahlrostbrücken für einen trockenen Arbeitsbereich im Fluss sorgten. Bei diesem Brückentyp wurden zunächst Pfahlroste ins Flussbett gerammt, auf denen anschließend die Steinpfeiler aufgemauert wurde. Der zwingende konstruktive Zusammenhang zwischen den – dendrochronologisch datierten – Spundbohlen und Pfahlrostbrücken lässt auf eine Bauzeit um 30 n. Chr schließen. Damit ist die Römerbrücke in Mainz die älteste bekannte Pfahlrostbrücke am Rhein und seinen Nebenflüssen. Die Brücke war bis etwa 406 n. Chr in Nutzung.
Straßenverbindung
Die über die Brücke führende Straße führte auf den nördlichsten bislang bekannten Ehrenbogen des römischen Reichs zu. Wahrscheinlich wurde er nach dem Tod des Germanicus 19 n. Chr. zu dessen Ehre in der späteren Gemarkung Mainz-Kastel zwischen 18 und 43 n. Chr. errichtet. Die Altstraße Antsanvia existierte bereits bei Kelten und Germanen und fungierte als Verbindung zwischen der Ortschaft Nida (heute Frankfurt-Heddernheim) und der Wetterau.
Sonstiges
Nach einem Bericht Einhards schlug auch Karl der Große Anfang des 9.Jh. eine Brücke über den Rhein, sie brannte allerdings noch zu Lebzeiten Karls des Großen ab. Ein Neubau war geplant, wurde aber nicht mehr ausgeführt. Man geht davon aus, dass für Karls Brücke die Steinpfeiler der Römerbrücke wiederverwendet wurden. Die Fundamente der Steinpfeiler blieben bis in das 19.Jahrhundert erhalten und dienten als Ankerstellen für die Mainzer Schiffsmühlen. Diese Fundamente wurden erst im 19.Jh. entfernt. Erst 1862 wurde bei Mainz wieder eine feste Brücke über den Rhein geführt: Die Mainzer Südbrücke, eine Eisenbahnbrücke.
Auch an der Trierer Römerbrücke über die Mosel – ebenfalls eine Holzkonstruktion auf Steinpfeilern – haben sich, dort in situ, in der Vergangenheit Spundbohlen gefunden. Dort sind die römischen Steinpfeiler erhalten und tragen noch heute die Brückenfahrbahn.
Die Mainzer Südbrücke (zeitweise auch: Mainz-Gustavsburger Eisenbahnbrücke) war die erste Eisenbahnbrücke, die bei Mainz über den Rhein führte und als vierte Rheinbrücke in Deutschland errichtet wurde. Sie verbindet als Bestandteil der Rhein-Main-Bahn und der Mainbahn Mainz mit Gustavsburg und wurde zwischen 1860 und 1862 errichtet.
Architektur
Die Brücke hatte ursprüngliche vier große Linsenträger, auch Pauliträger genannt (nach dem Ingenieur Friedrich August von Pauli), an die sich rechtsrheinisch eine lange Flutbrücke mit 31 weiteren Feldern anschloss. An beiden Brückenköpfen wurde sie mit Brückentürmen ausgestattet, die im Falle eines Krieges zur Verteidigung der Brücke dienen sollten.
Ihr Planer war der Kreisbaumeister Ignaz Opfermann (1799-1866). Ingenieur war Heinrich Gottfried Gerber (Namensgeber für die sog. Gerberträger), ausführendes Unternehmen war die Maschinenfabrik und Eisengießerei J. F. Klett (später: Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg - MAN) aus Nürnberg. Gerber hatte bereits mit Friedrich August von Pauli die Großhesseloher Brücke bei München, 1857 die höchste Eisenbahnbrücke der Welt, konstruiert.
Cramer-Klett errichtete bei Gustavsburg ein Baulager aus dem dann später eine Produktionsstätte der MAN wurde, das "Werk Gustavsburg".
Nach wenigen Jahrzehnten war die Brücke den gestiegenen Belastungen nicht mehr gewachsen. Daher wurden sämtliche Träger zwischen 1902 und 1911 durch modernere Halbparabelträger ausgetauscht.
Zerstörung und Wiederaufbau
Auch die Südbrücke fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Sie wurde in den letzten Kriegstagen von Pionieren gesprengt, um die vorrückenden amerikanischen Truppen aufzuhalten. Amerikanische Pioniere errichteten daraufhin oberhalb der zerstörten Brücke eine Behelfsbrücke für den Eisenbahnverkehr. Diese Behelfskonstruktion behinderte mit ihren engen Feldern den Schiffsverkehr jedoch derart stark, dass man schon 1948 bis 1949 den Wiederaufbau durchführte.
Der heutige Brückenzug wurde mit zwei nebeneinanderliegenden parallelgurtigen K-Stahlfachwerkträgern von je 12 m Höhe und 424 m Länge auf gemeinsamen Pfeilern wiedererrichtet. Heute existieren nur noch die westlichen Brückentürme zum Stadtpark (Mainz) hin.
Stützweiten
Die Brücke führt über 4 Stromfelder mit Stützweiten von 106,6 - 105,6 - 105,6 - 106,6 m. Die Fachwerkträger haben ein K-Fachwerk von 12 m Höhe. Die Weiten der unmittelbar im Norden anschließenden Vorlandbrücke sind 6 x 35 - 13 x 15,8 - 2 x 26 - 7 x 15,8 m.
Sanierung
Die Brücke ist dringend sanierungsbedürftig. Die hierzu erforderlichen Bauarbeiten werden von der Deutschen Bahn AG im Jahre 2008 in Angriff genommen. Im Vorfeld hierzu wurden bei der letzten Fahrplanänderung diesbezügliche Änderungen im Zugverkehr vorgenommen. Teilweise wurden Zugverbindungen, welche bisher über die Südbrücke geführt wurden, fahrplanmäßig nun über Mainz-Kastel geführt. Die Änderungen im Fahrplan sollen so lange anhalten, wie die Sanierung der Brücke durchgeführt wird.
Außerdem ist der kombinierte Rad- und Fußweg für heutige Verhältnisse viel zu schmal und wird im Zuge der Sanierung verbreitet. Diese Kosten tragen jedoch die anliegenden Kommunen. Die Deutsche Bahn AG wollte den Fußgängerüberweg bei der Sanierung beseitigen.
Die rechtsrheinische Vorlandbrücke wird in den Jahren 2008 bis 2010 saniert. Dazu wird zunächst ein eingleisiger Betrieb eingerichtet, um dann zunächst die eine, danach die andere Seite instand zu setzen.
Die Kaiserbrücke (offizieller Name: Nordbrücke) ist eine Eisenbahnbrücke und verbindet die Mainzer Neustadt über den Rhein mit den heutigen Wiesbadener Stadtteilen Mainz-Amöneburg und Mainz-Kastel. Die Brücke verläuft hier über die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen.
Kaiserbrücke
Die Architekturteile (z.B. Brückentürme) der zwischen 1901 und 1904 von den Firmen MAN und Philipp Holzmann errichteten Bogenkonstruktion entstanden nach Plänen des Berliner Architekten Franz Schwechten. Die Brückenpfeiler stehen teilweise auf der Anlandung der Ingelheimer Aue und der Petersaue. Die ursprüngliche Brücke hatte drei bzw. zwei Fachwerkbögen über die beiden Rheinarme.
Am Aufbau der Brücke hatte der spätere italienische Duce Benito Mussolini mitgewirkt.
Am 1. Mai 1904 wurde die zweite Mainzer Eisenbahnbrücke mit militärischem Protokoll von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Mit der Kaiserbrücke war damals eine kriegsstrategisch wichtige Verbindung zwischen dem Norden des Deutschen Reiches und den Grenzgebieten Elsass und Lothringen im Südwesten entstanden. Außerdem schloss man zeitgleich mit der Umgehungsbrücke zwischen Hochheim am Main und Bischofsheim den Eisenbahnring um Mainz.
Als erstes großes Bauwerk der preußisch-hessischen Bahngesellschaft wurde die Brücke von Bildhauer Gotthold Riegelmann (1864–1935) mit aufwändigem Reliefdekor ausgestattet (siehe Abschnitt: Kunst am Bau).
Der später im Ersten Weltkrieg zum Fliegerass gewordene Mombacher Pilot Julius Buckler flog unter der Brücke hindurch, die eine Durchfahrtshöhe von ca. 9 Metern über der Wasseroberfläche hatte.
Die Kaiserbrücke fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Sie wurde 1945 von der abziehenden Wehrmacht gesprengt, um die vorrückenden US-amerikanischen Truppen aufzuhalten.
Nordbrücke
Die Reste der Brücke wurden 1955 durch die Nordbrücke ersetzt. Im Zuge des Wiederaufbaus beseitigte man die neoromanischen Brückenkopfbauten und entschied sich für eine schlichte Gitterträgerkonstruktion.
Der heutige Brückenzug ist auf den alten Pfeilern gegründet und besteht aus zwei Fachwerkträgern mit untenliegenden Gleisen über die beiden Rheinarme und einer Balkenbrücke mit obenliegenden Gleisen über der Insel Petersaue.
An dem Pfeiler der Mainzer Südseite ist eine Gedenktafel für Gottwalt Schaper mit folgender Inschrift angebracht: Gottwalt Schaper, 1873 - 1942, dem erfolgreichen Brückenbauer der deutschen Reichsbahn und verdienstvollen Vorkämpfer der Schweisstechnik im Stahlbrückenbau zum Gedenken, im Mai 1955
Der Mainzer Ring (auch: Mainzer Autobahnring), ist eigentlich nur ein halber Autobahnring, der um die Stadt Mainz führt, da die andere Hälfte auf hessischer Seite durch Wiesbaden führt. Trotzdem wird nur vom Mainzer Ring und nicht vom Wiesbadener Ring gesprochen. Dies mag wohl daran liegen, dass Wiesbaden im Gegensatz zu Mainz nicht von dem Ring umschlossen wird.
Der Ring besteht aus insgesamt vier Autobahnen und einer Bundesstraße:
linksrheinisch
A 60
Dreieck Mainz - Mainz-Laubenheim
A 643
Dreieck Mainz - Mainz-Mombach (Übergang: Schiersteiner Brücke nach Wiesbaden-Äppelallee)
rechtsrheinisch
A 643
Äppelallee - Schiersteiner Kreuz
A 66 Schiersteiner Kreuz - Wiesbaden-Mainzer Straße
A 671 (B 263)
Wiesbaden-Mainzer Straße - Wiesbaden-Amöneburg
A 671
Wiesbaden-Amöneburg - Mainspitz-Dreieck (zur A 60 Ginsheim-Gustavsburg)
A 60
Ginsheim-Gustavsburg dort Übergang auf die Weisenauer Brücke zur linksrheinischen AS Laubenheim
Kuriosa
Beim Besuch des US-Präsidenten George W. Bush am 23. Februar 2005 in Mainz wurde der komplette Autobahnring für einige Stunden in einen Kreisverkehr umgewandelt. Morgens konnten die Fahrzeuge nur im und nachmittags nur gegen den Uhrzeigersinn fahren.
Für die Zeit ab 2015 droht eine vorübergehende Unterbrechung des Rings, falls das geplante Nachfolgebauwerk für die abzureißende Schiersteiner Brücke nicht rechtzeitig verfügbar sein sollte.
Die SCHOTT AG mit Firmensitz in Mainz (Deutschland) ist eine der größten Produzentinnen von technischen Gläsern und Glasartikeln der Welt.
Unternehmensprofil
Im Jahr 2005 betrug der Umsatz rund 2 Milliarden Euro. Der Cash-Flow betrug rund 306 Millionen Euro. Schott beschäftigt 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 7.200 in Deutschland.
Produktportfolio
Das Produktportfolio umfasst neben den klassischen Bereichen Glas, Spezialglas, Glasgerät, Glaskeramik und Optik auch Optoelektronik, Glasfasertechnik, Feinmechanik und Solarenergie (Photovoltaikanlagen und Sonnenkollektoren).
Bekannte Marken der Firma sind Ceran, Jenaer Glas, Pyran (Brandschutzgläser) oder Fiolax (Pharmaverpackungen).
SCHOTT hat sich im März 2005 von den Aktivitäten im Bereich Laborglas getrennt. Dazu gehörten insbesondere Reaktions-, Koch- und Reagenzgläser aus Duranglas, sowie die Marke "Schott Duran" .
Darüber hinaus wurden und werden auch Spezialanfertigungen für große Spiegelteleskope wie z.B.: das Paranal-Observatorium und das Gran Telescopio Canarias angefertigt.
Besitzverhältnisse
Die alleinige Eigentümerin der SCHOTT AG ist die Carl-Zeiss-Stiftung, die sämtliche Aktien hält und sich aus der Dividende finanzieren soll. Für diesen Schritt wurde ein neues Stiftungsstatut geschaffen, gegen das Mitarbeiter erfolglos vor Gericht zogen. In der neuen Stiftungsfassung wurde unter anderem der vom Stiftungsgründer Ernst Abbe formulierte Grundsatz gestrichen, dass die Vorstände nicht mehr als das Zehnfache des Durchschnittseinkommens langjähriger Arbeiter verdienen dürfen.
SCHOTT Solar GmbH
Die SCHOTT Solar GmbH ("SCHOTT Solar") ist ein Unternehmensbereich der SCHOTT AG, der Receiver für Solarkraftwerke und Photovoltaik-Anlagen produziert. Für die Produktion letzterer besitzt SCHOTT Solar Patente für das EFG-Verfahren (Edge-defined Film-fed Growth), mit dem, ähnlich dem SR-Verfahren von Evergreen Solar, Wafer mit weniger Silizium hergestellt werden können.
Geschichte
Im Jahr 1884 schuf Otto Schott in Jena die Grundlage für die moderne Glaswissenschaft bzw. -technologie. Mit dem kongenialen Ernst Abbe sowie Carl Zeiss und Roderich Zeiss gründete er das Glastechnische Laboratorium Schott & Genossen, das spätere Jenaer Glaswerk Schott & Gen. Dadurch konnten leistungsfähige Mikroskope und Fernrohre für die Forschung entstehen. Mit der Produktion von hitze- und temperaturbeständigem Borosilicatglas erweiterte das Unternehmen das Angebot an technische Gläser, u.a. für Teegläser und Babymilchflaschen. Dies führte zu einem raschen Aufstieg des gründerzeitlichen Unternehmens. Später erfolgte die erfolgreiche Produktion von Fernsehkolben und der Einstieg in die Fotovoltaiktechnik.
Während der deutschen Teilung gab es zwei Werke - VEB Carl Zeiss in Jena (DDR) am historischen Standort und Carl Zeiss in Mainz-Neustadt und Oberkochen (BRD). Es gab einen jahrelangen Streit über das Logo das Quadrat mit dem Kreis und dem Schriftzug Jenaer Glas mit dem kleinen hochgestellten "er". Die Einigung sah folgendermaßen aus: Das Quadrat mit dem Kreis durfte die westdeutsche Firma benutzen, während der "Jenaer Glas"-Schriftzug von der ostdeutschen Firma benutzt werden durfte. Hier wurde der Kreis zu einer stilisierten Flamme. Inzwischen ist der Haushaltsgläserbereich in der Zwiesel Kristallglas AG wiedervereinigt. Aus dem ehemaligen technischen Bereich in Jena ist die selbstständige Jenoptik geworden. Die Aktienmehrheit von 51 % liegt bei Zeiss, der Rest 49 % beim Land Thüringen.
Die Werner & Mertz GmbH ist ein deutsches Unternehmen der Haushaltschemie mit Haupstsitz in Mainz.
Geschichte
1867 gründeten die Nachkommen von Wolfgang Werner, einem Glöckner von St. Quintin, die Wachswarenfabrik Gebrüder Werner. 1878 stieß mit Georg Mertz der zweite Namensgeber zu der Unternehmung hinzu. Seit demselben Jahr firmiert die Wachswarenfabrik unter dem Namen Werner & Mertz.
1887 übernahm Philipp Adam Schneider, der Schwiegersohn von Georg Mertz, die Leitung des Unternehmens. Basierend auf der Kompetenz in der Wachsverarbeitung entwickelte er eine völlig neuartige Schuhcreme, die zum wichtigen Meilenstein einer Erfolgsgeschichte werden sollte.
1921 war Erdal die meistverkaufte Schuhpflege in Deutschland.
Nach 1945 erfuhr das Unternehmen einen starken Wachstumsschub durch eine Ausweitung der Geschäftsfelder. In den fünfziger Jahren wurden die Marken REX (Autopflege) und Tuba (Teppichpflege) eingeführt.
Das Zweigwerk in Hallein, Österreich, nahm Anfang 1954 die Produktion auf. Mit den Marken Tofix und Tarax wurde ein neues Produktsortiment in der Bad- und WC-Pflege erfolgreich am Markt platziert.
Im Jahr 1971 wurde die Tana Chemie GmbH gegründet, die seitdem Reinigungsprodukte für professionelle Großverbraucher produziert und vertreibt.
Mit der Einweihung eines neuen Logistikzentrums wurde im Jahr 1996, die bis zu diesem Zeitpunkt größte Investition der Firmengeschichte, zum Abschluss gebracht.
Marken
Erdal
1901 wird für die neuartige Schuhcreme in der markanten Metalldose die Marke Erdal eingetragen.
emsal
Die Marke emsal brachte 1973 ein Bodenpflegeprodukt heraus, das erstmals die Eigenschaften von Selbstglanz- und Reinigungsmitteln verband. 1982 brachte Erdal Schuhglanz als Selbstglanzmittel auf den Markt.
Frosch
1986 wurde die Marke Frosch eingeführt. Damit wurde eine Produktlinie angeblich umweltfreundlicher Haushaltsreiniger begründet.
weitere Marken
REX (Autopflege) Tuba (Teppichpflege) Tofix Tarax ratzfatz rorax Glänzer
Im Bereich der Schuhpflegemittel führte der Hersteller weitere Marken wie zum Beispiel:
Solitär (zuvor Solitaire) Buffalo Shoeboy's Morello (für die professionelle Schuhreparatur)
Unternehmensbeteiligungen
Um in Osteuropa die strategische Marktbearbeitung konsequent und kontinuierlich voranzutreiben, wurde 1999 die Vertriebsgesellschaft Werner & Mertz Polska gegründet, dazu kamen 2001 die Gesellschaften Werner & Mertz Slowakei und Tschechien.
Das Gewürzwerk Moguntia wurde 1903 in Mainz vom Fleischer Friedrich Buchholz gegründet, um hauptsächlich Wurstgewürzmischungen und Pökelsalze zu vereinheitlichen und in Rezepturen festzulegen. Bereits im Jahr 1895 legte Buchholz diese Mischungen in Rezepturen fest und verpackte diese. Den Namen Moguntia leitete er von dem alten römischen Namen für die Stadt Mainz, Mogontiacum ab.
Die alte Gewürzmühle in der heute zu den Mainzer Stadtteilen Bretzenheim und Oberstadt gehörenden Zahlbach wurde in den 1930er Jahren bezogen und ist seit 2001 stillgelegt. Davor diente das im Jahr 1925 erbaute Gebäude einer Schuhfabrik. Der Gebäudekomplex wurde 1938 und 1950 in die heutige U-Form gebracht; der Gewürzmühlturm (1952) bildet hierbei die optische Mitte. In dem Gebäude befindet sich heute keine Mühlentechnik mehr. Seitdem haben mehrere temporäre Kunstausstellungen darin stattgefunden. Über eine dauerhafte Nachnutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes wird nachgedacht.
Seit Oktober 2006 laufen die Abbrucharbeiten auf dem Gelände, wobei der unter Denkmalschutz stehende Mahlturm erhalten bleiben soll. Die übrigen Gebäude sind bereits niedergelegt. Auf dem Gelände sollen Wohnhäuser entstehen.
1955 wurde in Kufstein (Österreich) ein neuer Produktionsstandort etabliert.
Im Herbst 2001 wurden die Produktionsstätten in Mainz und Kufstein stillgelegt. Seitdem stellt die Moguntia-Gruppe ihre Erzeugnisse in einem neu errichteten Gewürzwerk in Kirchbichl/Tirol her.
Die Archer Daniels Midland Company (ADM) mit Sitz in Decatur, Illinois betreibt mehr als 270 Produktionsstätten weltweit, in denen Getreide und Ölsaaten zu verschiedenen Produkten verarbeitet werden, die in Lebensmitteln, Getränken, Industrieprodukten und Futtermitteln weltweit eingesetzt werden.
ADM ist einer der größten Verarbeiter von Sojaschrot, Sojaöl, Ethanol, Fruktosesirup und Backmehlen. Europazentrale ist Hamburg.
Das Unternehmen betreibt in Deutschland Ölmühlen in Hamburg-Harburg (Noblee & Thoerl GmbH),Mainz (Soya Mainz) und Kleve (Ölwerke Spyck).
ADM bietet auch Dienstleistungen im Lagern und Transport von landwirtschaftlichen Produkten an.
Zu den Geschäftsbereichen der Firma zählen: ADM Kakao, ADM Corn Processing, ADM Food Additives, ADM Lecithin, ADM Milling, ADM Monoglycerides, ADM Vitamin E, ADM Protein Specialties, ADM Food Oils. ADMs Umsatz im Fiskaljahr 2003 (bis zum 30. Juni 2003) betrug 30,71 Mrd. US-Dollar.
Die Brezelbäckerei Ditsch wurde 1919 vom Bäckermeister Wilhelm Ditsch und seiner Frau Christine als Brot & Feinbäckerei in Mainz gegründet. Sein Sohn Heinz Ditsch führte das Unternehmen in zweiter Generation weiter und verbesserte die Rezeptur. Dessen Sohn Peter rationalisierte die Herstellung der Brezelrohlinge, die bisher noch per Hand geschlungen werden mussten und entwickelte in Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen die Brezelschlingmaschine.
Heute befindet sich das Familienunternehmen in der dritten Generation.
Neben Mainz gibt es auch noch eine Produktionsstätte in Oranienbaum. Die Produktion ist zertifiziert nach dem International Food Standard IFS.
Filialen
In ganz Deutschland findet man vor allem an Bahnhöfen, Einkaufszentren und in Fußgängerzonen Verkaufsfilialen der Brezelbäckerei.
Mittlerweile hat Ditsch ein Tochterunternehmen in England (Ditsch Ltd.) gegründet und betreibt derzeit Filialen in Cambridge und Burton-upon-Trent.
Weiterhin zählt seit einigen Jahren auch der Schweizer Filialist Brezelkönig zum Mainzer Traditionsunternehmen.
Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG ist ein regionales Energieversorgungsunternehmen in Mainz mit 400 Mitarbeitern und beliefert die Städte Mainz und Wiesbaden mit Strom und Gas. Weiterhin ist das Unternehmen Dampf- und Fernwärmelieferant aus Kraft-Wärme-Kopplung für Industrieunternehmen in der Region.
Die Gesellschaft befindet sich im Eigentum der Stadtwerke Mainz und ESWE Versorgung. Die HEAG Südhessische Energie AG war bis zum Frühjahr 2007 ebenfalls beteiligt, zog sich jedoch zurück und verkaufte ihre Anteile.
Geschichte
Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden entstanden 1931 aus dem Zusammenschluss der Elektrizitätswerke Wiesbaden und Mainz. In den Jahren 1958, 1963 und 1966 gingen im Kraftwerk 1 drei Kohleblöcke mit einer elektrischen Leistung von je 100 MW ans Netz. 1977 ging das Kraftwerk 2 mit einer Kombination aus Dampfturboblock und vorgeschalteter Gasturbine (Kombiblock) ans Netz. Friedrich-Ernst von Garnier gestaltete die Fassaden des Kraftwerkgebäudes. 2000 wurden die drei Kohleblöcke im Kraftwerk 1 stillgelegt. 2001 ging auf der Ingelheimer Aue die neue 400 MW GuD-Anlage in Betrieb.
Neues Kohlekraftwerk
KMW plante auf der Ingelheimer Aue ein Kohlekraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 820 MW und einem Wirkungsgrad von 46 Prozent. Mittels Kraft-Wärme-Kopplung sollen 210 Megawatt Fernwärme zusätzlich aus dem Kohleheizkraftwerk ausgekoppelt werden. Generalunternehmer für die Schlüsselgewerke ist die Siemens AG mit einem Lieferumfang von 940 Mio. Euro. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2012 geplant. Die Laufzeit des Kraftwerkes soll 25 Jahre betragen.
Der Mainzer Stadtrat hat sich Anfang 2007 mit 44 zu 16 Stimmen für den Bau des neuen Kraftwerks ausgesprochen. Gegen den geplanten Bau des Kohlekraftwerks auf der Ingelheimer Aue haben sich u. a. die Bürgerinitiativen Kohlefreies Mainz e. V. und Kein Kohlestrom Wiesbaden gegründet, die massive Auswirkungen des geplanten Kraftwerks für die ganze Region und die Umwelt befürchten.Bereits im Mai 2007 demonstrierten über 2500 Menschen auf der Rhein-Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden gegen das geplante Kohlekraftwerk.. Eine lokale Kampagne zum Stromanbieterwechsel wurde begonnen mit dem Ziel die KMW unter Druck zu setzen. Die Kampagnen gegen die Errichtung eines Kohlekraftwerks Mz/Wi werden von einer Vielzahl von Initiativen und Verbänden aus der Region getragen (BUND, AKU (Arbeitskreis Umwelt Wiesbaden) , Ärzteinitativen in Mainz und Wiesbaden .
Das ZDF („Zweites Deutsches Fernsehen“) ist eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in Deutschland und eine der größten Sendeanstalten in Europa. Gemeinsam mit der ARD und dem Deutschlandradio bildet das ZDF den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland.
Geschichte und Entwicklung
Vorgeschichte und Sendestart
Für ein zweites Fernsehprogramm begann die Post um 1960 mit dem Aufbau einer zweiten Senderkette. Diese sendete im UHF-Bereich, was eine zweite Antenne und einen Fernsehapparat mit erweitertem Frequenzbereich erforderte. Für ältere Empfänger hielt der Handel spezielle, ca. 80 DM teure UHF-Vorsatzkonverter bereit. Bei der Senderplanung spielte – genau wie beim ersten Programm – ein optimaler Empfang in möglichst vielen Teilen der DDR eine wichtige Rolle. Um die Senderkette schon einmal nutzen zu können und die Zuschauer zum UHF-Empfang zu animieren, gestattete man der ARD mit dem Programm ARD 2 ein befristetes zweites Programm, das täglich von 20:00 bis 22:00 Uhr sendete. Sendestart war am 1. Mai 1961 im Sendegebiet des hr und einen Monat später bundesweit.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht das sogenannte Adenauer-Fernsehen, die Deutschland-Fernsehen GmbH, untersagt hatte, unterzeichneten die Länder am 6. Juni 1961 einen Staatsvertrag über „eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Namen: Zweites Deutsches Fernsehen“. Bei der Aufsicht über das ZDF wechseln sich die Länder in zweijährigen Perioden ab. Der Sitz des Senders ist Mainz. Als Sendebeginn war der 1. Juli 1962 vorgesehen, der sich jedoch verzögerte. Die erste Versuchssendung strahlte das ZDF in der Nacht vom 19. auf den 20. März 1963 über den Sender Feldberg aus; die zweite Versuchssendung in der Nacht vom 26. auf dem 27. März über alle Sender der Kette. Zu diesem Zeitpunkt konnten 61 % der Fernsehteilnehmer erreicht werden. Offizieller Sendebeginn des ZDF war der 1. April 1963.
Bei der ARD hoffte man, nach dem Start des ZDF ein drittes Programm ausstrahlen zu dürfen. Dies ließ sich jedoch mangels freier Frequenzen nicht sofort realisieren.
Die erste Farbversuchssendung des ZDF lief wie bei der ARD am 3. Juli 1967, der Regelbetrieb begann am 25. August 1967. Inzwischen wurde die Reichweite so erhöht, dass ca. 80 % der Teilnehmer erreicht wurden.
Eschborn und Wiesbaden
Der Sendebetrieb des ZDF begann in jenen provisorischen Studios in Eschborn, die man von der Freies Fernsehen Gesellschaft übernommen hatte. Es handelte sich um einen Bauernhof und einige ehemalige Arbeitslager-Gebäude, ein gerne mit Telesibirsk beschriebenes Szenario. Darin waren zwei Studios mit 230 m² bzw. 160 m² und je drei Kameras untergebracht, ferner ein Synchronstudio mit zwei zusätzlichen Kameras, damit es auch für Ansagen dienen konnte. Außerdem standen zur Verfügung: Eine Magnetbildanlage, drei Filmabtaster für 16 mm und 35 mm, eine 16-mm-Aufzeichnungsanlage und eine 16-mm-Entwicklung.
Der Verwaltungsrat befand einen Ausbau in Eschborn als zu teuer, woraufhin ein Umzug in den provisorischen Studiokomplex der Taunus-Film GmbH in Wiesbaden, Unter den Eichen erfolgte. Dort nahm man am 1. April 1964 den Sendebetrieb auf. Auf dem Gelände der Taunus-Film GmbH waren die Sendeleitung, Aktueller Dienst und Technik untergebracht, auf einem angrenzenden Grundstück Schneideräume, Kopierwerk, Fotolabor und Chefredaktion. Darüber hinaus hatte das ZDF bis zu 30 Räume im Großraum Mainz/Wiesbaden angemietet, in denen sich beispielsweise das Zentralarchiv oder die Synchronisation befanden.
Mainz-Lerchenberg
Die Planungen sahen von vornherein einen zentralen Standort für alle Abteilungen vor. Hierzu kaufte das ZDF am 25. Juni 1964 ein 1,04 Mio. m² großes, im Mainzer Stadtteil Lerchenberg gelegenes Grundstück. Im ersten Bauabschnitt konnte ein Gebäude für die Übertragungswagen Anfang 1967 bezogen werden; der zweite Abschnitt, das 14-stöckige Redaktions- und Verwaltungsgebäude im Frühjahr 1974.
Am 15. September 1977 begannen die Erdarbeiten für den 3. Bauabschnitt des Sendebetriebsgebäudes, einen von der Planungsgruppe Stieldorf, unter anderen von Peter Türler und Wolf Nöhren, entworfenen Rundbau (mit dem größten Durchmesser von 166 Metern). Nach sechsjähriger Bauzeit nahm dann schließlich am 6. Dezember 1984 das neue Sendezentrum (das größte in Europa) seinen Betrieb auf.
Die Verbundenheit des Stadtteils spiegelt sich auch im Wappen wider.
Finanzielle Situation
Die Finanzierung des ZDF gestaltete sich in den ersten Jahren sehr schwierig. Von den 5 DM Radio- und Fernsehgebühren gingen 1,35 DM oder 27 % an die Post für das Sendernetz und den Gebühreneinzug, den Rest bekamen zu 70 % die ARD und zu 30 % das ZDF, was 1,095 DM ausmachte – erst 1972 kam es zu einer Erhöhung der Rundfunkgebühren. Während der ARD-2-Ära musste die Hälfte der Einnahmen an die ARD weitergegeben werden, danach bereitete der Bayerische Rundfunk Schwierigkeiten mit seinem Standpunkt, der Staatsvertrag verletze das Grundgesetz und die bayerische Landesverfassung, woraufhin die Zahlungen am 1. September 1963 endeten und erst nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 5. November 1965 wieder flossen. Auch blieben die Werbeeinnahmen in den ersten Jahren hinter den Erwartungen zurück.
Heute zieht die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) 17,03 EUR monatlich pro Haushalt ein, von denen rund 4,20 EUR an das ZDF gelangen. Der Etat liegt bei ca. 1,6 Mrd. EUR (Stand: Juni 2005)
Mitarbeiter
Das ZDF startete mit ca. 2.200 fest angestellten Mitarbeitern und hat heute ca. 3.600 Mitarbeiter.
Intendanten
Der Fernsehrat wählt einen Intendanten, der das ZDF leitet.
Die bisherigen Amtsinhaber waren:
1963–1977: Karl Holzamer 1977–1982: Karl-Günther von Hase 1982–2002: Dieter Stolte seit 2002: Markus Schächter
Direktoren
Dem Intendanten sind fünf Direktoren unterstellt, die die fünf Direktionen der Fernsehanstalt leiten. Dies sind im einzelnen:
Chefredakteur: Nikolaus Brender Programmdirektor: Thomas Bellut Direktor der europäischen Satellitenprogramme: Gottfried Langenstein Verwaltungsdirektor: Hans Joachim Suchan Produktionsdirektor: Andreas Bereczky
Tochterunternehmen
ZDF Enterprises
Programm
Am 1. April 1963 begann der Sendebetrieb mit dem Slogan „Am Ersten das Zweite“, wobei das Programm im Wesentlichen aus der vorab aufgezeichneten 90-minütigen Unterhaltungssendung Berlin-Melodie mit Musik aus dem alten Berlin bestand. Im ersten Jahr spielten die für das FFG produzierten Sendungen noch eine erhebliche Rolle, außerdem versuchte man mit Sportsendungen, speziell dem Aktuellen Sportstudio – überaus erfolgreich – zu glänzen. Mit dem Umzug nach Wiesbaden kam die Drehscheibe, eine bekannte Vorabendsendung, die viele bisherige Ratgebersendungen zusammenfasste. Nun konnte auch die Sendezeit schrittweise ausgedehnt werden.
Werbung
Wie auch Das Erste darf das ZDF werktags (inkl. Samstag) Werbung bis 20:00 Uhr zeigen, und zwar maximal 20 Minuten täglich. An Sonn- und bundesweiten Feiertagen darf keine Werbung gesendet werden. Seit dem Beginn der Werbung im ZDF werden die einzelnen Werbespots durch die Mainzelmännchen unterbrochen. Nach 20 Uhr ist Werbung im ZDF (und in der ARD) verboten, allerdings ist so genanntes "Sponsoring" gestattet. Ein Unternehmen darf bei einer Produktion, wie z.B. "Wetten, dass...?", zu Beginn und am Ende einen kurzen Hinweis platzieren, etwa: "Diese Sendung wird Ihnen präsentiert von...". Auch wenn diese Form von den Zuschauern oft als Werbung empfunden wird, stellt Sponsoring im rechtlichen Sinne keine Werbung dar. Politische Magazine oder auch Nachrichten dürfen grundsätzlich nicht gesponsert werden.
Weitere Sendestudios
Heute verfügt der Sender über 17 Inlandsstudios (eines in jeder Landeshauptstadt; in Berlin seit Februar 2000 zusätzlich das Hauptstadtstudio im Zollernhof, Unter den Linden), sowie 19 Auslandsstudios, davon zwei in den USA (New York, Washington, D. C.).
Technische Voraussetzungen
In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens strahlte das ZDF sein Programm ausschließlich über die zweite terrestrische Senderkette in der Bundesrepublik Deutschland aus. Diese wird, anders als die Sender des Ersten Fernsehprogramms der ARD von T-Systems (Tochter der Deutschen Telekom AG), früher von der Deutschen Bundespost, betrieben. Wie bei der ARD waren auch hier vor 1990 viele Sender so platziert, dass sie auch in weiten Gebieten der DDR empfangbar waren, wo das ZDF viele Zuschauer hatte. Seit Dezember 1990 wird das Programm auch über diverse Sender in den neuen Bundesländern abgestrahlt. Genutzt werden hierbei Frequenzen, die einmal für ein eventuelles drittes Fernsehprogramm der DDR vorgesehen waren.
Seit den ersten Kabelpilotprojekten ist das ZDF auch im Kabelfernsehen vertreten. Die europaweite Satellitenausstrahlung über Astra 1C begann im August 1993 zur Internationalen Funkausstellung in Berlin. Im selben Jahrzehnt begann die digitale Ausstrahlung über Kabel und Satellit.
Seit 2002 ist das ZDF über DVB-T auch digital in den ausgebauten Regionen zu empfangen. In der Anfangszeit wurde über DVB-T das Tonsignal im Format Dolby Digital ausgestrahlt. Aus Kapazitätsgründen ist dieser Dienst zwischenzeitlich wieder eingestellt worden.
Als erster Sender in Deutschland sendet das ZDF seine Magazin- und Nachrichtensendungen ausschließlich im 16:9-Format. Bereits im Jahr 2006 hatte das ZDF die Fußball-Weltmeisterschaft in 16:9 gesendet und im Laufe des Jahres Zug um Zug Magazinsendungen wie Frontal21 oder das Morgenmagazin auf Breitbild umgestellt. Die letzte Umstellung vom bisherigen TV-Format 4:3 auf 16:9 erfolgte am 25. Juni 2007 mit den heute-Nachrichten.
ZDFtivi
Das Kinder- und Jugendprogramm des ZDF nennt sich ZDFtivi und wird vormittags am Wochenende und an Feiertagen ausgestrahlt.
Programmfamilie
Das ZDF betreibt (außer dem eigentlichen ZDF-Programm) in Zusammenarbeit mit anderen Rundfunk- bzw. Fernsehanstalten folgende Programme:
3sat Phoenix ARTE KI.KA
In seinem Digital-Paket (DVB) ZDFvision sind zusätzlich frei zu empfangen:
ZDFinfokanal ZDFdokukanal ZDFtheaterkanal
Über das Internet sind über die ZDFmediathek via Live-Stream oder Video-on-Demand ansehbar:
Aktuelle Nachrichten Ausgewählte Beiträge aus den Bereichen Information, Wissen, Reportagen usw.
Über das Internet sind über die kostenlose Software Zattoo via Live-Stream ansehbar:
ZDF 3sat Phoenix ARTE KI.KA ZDFinfokanal ZDFdokukanal ZDFtheaterkanal
Die Mainzelmännchen sind sechs Trickfiguren (Anton, Berti, Conni, Det, Edi, Fritzchen), die im ZDF vor allem als Werbetrenner dienen. Die Mainzelmännchen tragen nach Zwergenart eine so genannte Phrygische Mütze auf dem Kopf. Ihr Name geht auf die Stadt Mainz, den Sitz des ZDF, und auf die Heinzelmännchen zurück.
Die Ursprünge
Die Mainzelmännchen waren am 2.April 1963 erstmals im ZDF zu sehen. Idee und das ursprüngliche Design stammen vom Grafiker und Bühnenbauer Wolf Gerlach. Zunächst wurden die Werbetrenner in schwarzweiß ausgestrahlt, seit 1967 sind sie farbig. 1980 und 1990 gab es kleinere optische Veränderungen.
Von Beginn an wurden die Trickfilme der Mainzelmännchen nicht in Mainz, sondern in Wiesbaden von der "Neuen Filmproduktion" hergestellt. Das Team um Chefzeichner Jürgen Titus König erstellt die Animationen nach wie vor Bild für Bild mit dem Bleistift. Lediglich das Ausmalen der Figuren wird mittlerweile vom Computer übernommen.
1975 gab es bereits über 10.000 Folgen der Mainzelmännchen, jährlich kamen etwa 500 dazu, inzwischen gibt es über 40.000 Spots.
Die kurzen Spots dienen als auflockernde Trenner der Fernsehreklame und dauern heutzutage ca. 3 Sekunden. In früheren Jahren waren sie länger.
Ende der sechziger Jahre wurden die "Kapriolen", längere Filmchen, ins Fernsehen gebracht. Anschließend folgten noch Mini-Krimis, Märchen und "Retter in der Not".
Anfang der siebziger Jahre gab es auch Sammelbildchen von den Mainzelmännchen, die, in ein Album geklebt, Comics ohne Sprechblasen.
Neuerungen
Anfang Dezember 2003 erfolgte die Neuauflage der Mainzelmännchen. Die Figuren wurden Manga-ähnlich gestaltet, und die von den Figuren benutzten Gegenstände wurden modernisiert, so sieht man nun z. B. Handys und aus einem Notizblock wurde ein Notebook. Das ZDF bezeichnete diese Änderungen als "Anpassung an den Zeitgeist", unter den Fans sind sie heftig umstritten, da sie nach Meinung vieler den Mainzelmännchen ihren Charakter nehmen.
Seit Herbst 2003 gibt es eine eigene Zeichentrickserie im Kinderprogramm unter dem Titel "Die Mainzels" (Autoren: Mario Giordano und Christian Matzerath, Thomas Brinx und Anja Kömmerling und andere). In 5-Minuten-Geschichten erleben die Mainzels kleine Abenteuer rund um ihr Haus, das sie mit zwei Mainzelmädchen und deren Zottelhund bewohnen. Die Mainzelmännchen, die sonst nur über ein minimales, eher onomatopoetisches Vokabular verfügen, können als "Mainzels" in dieser Serie sprechen. Im Gegensatz zu den aktuellen Mainzelmännchen der Werbung ähnelt die Ästhetik der Mainzels signifikant den ursprünglichen Mainzelmännchen.
Namensgebung
Laut Wolf Gerlach wurden die Mitarbeiter des ZDF so genannt, die in den Studios in Berlin recht hektisch arbeiteten (in Anlehnung an die Heinzelmännchen und den Sitz des Senders in Mainz). Die Figuren selbst sind der nimmersatte Anton, der fleißige Berti, der musische Conni, der schlaue Det, der schelmische Edi und das sportliche Fritzchen, wobei Wolf Gerlach spontan Namen nach dem Alphabet erfunden hat. In der neu aufgelegten Zeichentrickserie wurden die Zwillingsschwestern Lea und Zara sowie der Hund Guudnberg eingeführt.